Читать книгу Europarecht - Rudolf Streinz - Страница 117
Anmerkungen
ОглавлениеABl 2007 C 306/1. Sart II Nr 152.
Vgl dazu Streinz/Ohler/Herrmann, Lissabon, S. 36 mwN.
Beide Verträge können grundsätzlich nur im ordentlichen Vertragsänderungsverfahren (Art. 48 Abs. 1–5 EUV) geändert werden. Das vereinfachte Vertragsänderungsverfahren gem. Art. 48 Abs. 6 EUV bezieht sich auf Teile des AEUV und darf nicht zu einer Kompetenzerweiterung der EU führen, das gem. Art. 48 Abs. 7 EUV bezieht sich auf den Übergang von der Einstimmigkeit zur Mehrheitsentscheidung im AEUV sowie Teilen des EUV. S. dazu Rn 246.
Vgl dazu P.M. Huber, Offene Staatlichkeit: Vergleich, in: von Bogdandy/Cruz Villalón/Huber (Hrsg.), Handbuch Ius Publicum Europaeum, Bd. II, 2008, Rn 29 ff mwN.
Hierzu eingehend Streinz, Verfassungsvorbehalte gegenüber Gemeinschaftsrecht – eine deutsche Besonderheit?, in: FS Steinberger, 2002, S. 1445 (1456 ff).
Vgl Huber (Fn 4), Rn 33 ff mwN. Zur Verfassungslage in den 2004 beitretenden MOE-Staaten s. Ott/Inglis (Hrsg.), Handbook on European Enlargement, 2002, S. 214 ff.
Crotty/An Taoiseach, CMLR 2/1987, 666 ff mit Anm. K. Bradley, ELR 1987, 301 ff.
Übernahme des Protokolls zum Vertrag von Maastricht (BGBl. 1992 II 1317; ABl 1992 C 191/94) in der Fassung des Vertrags von Lissabon (ABl 2012 C 326/321). Sart. II Nr 147.
Vgl EuZW 1998, 589 ff.
EuGRZ 1993, 187 ff, 196 ff.
EuGRZ 1993, 285 ff.
EuGRZ 1998, 27 ff; Anm. Gundel, EuR 1998, 371 ff.
Loi Constitutionnelle Nr 99-49 vom 25.1.1999, Art. 88 Abs. 2 und 4 Verf, JO vom 26.1.1999, S. 1343.
EuGRZ 2005, 45 ff; Verfassungsänderung bewirkt durch Loi Constitutionelle Nr 2005-204 vom 1.3.2005, EuGRZ 2005, 183; dazu C. Walter, Der französische Verfassungsrat und das Recht der Europäischen Union, EuGRZ 2005, 77 ff. Zur Ablehnung im Referendum s. Rn 59. Für die Ratifikation des Vertrages von Lissabon ohne Referendum wurde die Verfassung (Art. 88-5) geändert (Verfassungsgesetz Nr 2008-103).
Tribunal Constitucional, DTC 1/2004 vom 13.12.2004; deutsche Übersetzung in EuR 2005, 339 ff.
Urt. v. 26.11.2008 und 6.9.2009 (EuGRZ 2010, 209). S. dazu Pernice, EuZW 2010, 321; Ley, JZ 2010, 165.
Urt. v. 7.4.2009. S. dazu Reich, EuZW 2009, 713.
Urt. v. 24.11.2010, EuGRZ 2012, 172. S. dazu A. Weber, EuGRZ 2012, 139 ff.
Urt. v. 14.2.2012 RS Pl. ÚS 5/12, Vgl dazu M. Faix, Genesis eines mehrpoligen Justizkonflikts: Das Verfassungsgericht der Tschechischen Republik wertet ein EuGH-Urteil als Ultra-vires-Akt, EuGRZ 2012, 597; A. Vincze, Das tschechische Verfassungsgericht stoppt den EuGH, EuR 2013, 194. Vgl auch Haltern, Bd. II, S. 519 ff, 526 ff.
Vgl Schweitzer/Dederer, Rn 322 ff.
Vgl Schweitzer/Dederer, Rn 386 ff.
Streinz, in: Sachs (Hrsg.), GG-Kommentar, 8. Aufl. 2018, Art. 23, Rn 64 ff.
Vgl Streinz, Europarecht, 6. Aufl. 2003, Rn 76.
Vgl die Begründung zu Art. 1 des Gesetzentwurfs der BReg, BT-Drs 16/8300. Zu erforderlichen Anpassungen des GG vgl BT-Drs 16/8488.
Vgl Schweitzer/Dederer, Rn 114.
Zur strittigen Frage, ob Art. 23 GG Art. 59 GG verdrängt, vgl Streinz (Fn 22), Art. 23, Rn 61 mwN.
BVerfGE 131, 152, Ls. 1 – ESM-Vertrag. Vgl. dazu Streinz, in: Sachs (Fn 22) Art. 23, Rn. 56a.
Vgl Nettesheim, EU-Beitritt und Unrechtsaufarbeitung, EuR 2003, 36 ff.
Vgl Schäffer, Nr 1002.
Vgl Schweitzer/Dederer, Rn 1029 ff.
Vgl ebd., Rn 448.
Zu Einschränkungen des Anwendungsbereichs des EU-Rechts wegen der Teilung Zyperns s. Hofstötter, in: von der Groeben/Schwarze/Hatje, Art. 52 EUV, Rn 4.
Überführung des überseeischen Landes und Hoheitsgebiets St. Pierre-et-Miquelon in ein überseeisches Departement Frankreichs 1976 (Sonderregelung ua dafür in Art. 355 Abs. 2 iVm Anhang II AEUV) sowie Einbeziehung der ehemaligen DDR durch Beitritt zur Bundesrepublik Deutschland unter Fortbestehen deren völkerrechtlicher Identität gemäß Art. 23 GG aF zum 3.10.1990 (Einigungsvertrag, Sart. II Nr 605).
Sezession Algeriens von Frankreich am 1.7.1962; Überführung des früheren Bestandteils der Niederlande „Niederländische Antillen“ in den Status eines überseeischen Landes und Hoheitsgebietes 1962; Ausscheiden Grönlands aus dem Geltungsbereich des Gemeinschaftsrechts, das allerdings beim Staatsgebiet Dänemarks verblieb. Es wurde eine Sonderregelung in Art. 188 EGV (jetzt Art. 204 AEUV) getroffen.
BVerfGE 89, 155/190 = HVL, S. 56 ff. S. dazu auch Rn 1180.
Vgl dazu Streinz, Europarecht, 8. Aufl. 2008, Rn 103.
EuGH (Plenum), C-621/18, Wightman u.a., EU:C:2018:99 = JZ 2019, 352 mit Anm. C. Herrmann = NVwZ 2019, 143 mit (kritischer) Besprechung von A. Kämmerer, NVwZ 2019, 129 = JuS 2019, 407 (Ruffert). Vgl. bereits Streinz, in: Streinz, Art. 50 EUV, Rn 8.
Vgl BVerfGE 123, 267 (350) = HVL, S. 59 ff: „Austritt aus einem auf dem Prinzip der umkehrbaren Selbstbindung beruhenden Staatenverbund“.
Vgl ebd., S. 346 f: Es steht nicht im „politischen Belieben“ der deutschen Verfassungsorgane, sich an der europäischen Integration zu beteiligen oder nicht.
ABl 2019 C 66 I/01.
Section 13 EU Withdrawal Act 2018, erlassen nachdem der britische Supreme Court am 24.1.2017, R (Miller)/Secretary of State for Exit of the EU, die Zuständigkeit des Parlaments festgestellt hatte.
Beschluss (EU) 2019/584 des Europäischen Rates vom 11.4.2019, ABl 2019 L 101/1. Vgl auch den Beschluss (EU) 2019/642 des Rates vom 13.4.2019, ABl 2019 L 110 I/1.
Die im Falle Österreichs von Ende Januar 2000 bis September 2000 wegen des Eintritts der FPÖ in die Wiener Bundesregierung getroffenen politischen Sanktionen der 14 anderen Mitgliedstaaten stützten sich nicht auf Art. 7 EUV aF, sondern stellten vertraglich nicht vorgesehene einseitige (zT unionsrechtswidrige) Retorsionsmaßnahmen dar. Auf Grund der dabei gemachten Erfahrungen wurde Art. 7 EUV aF durch den Vertrag von Nizza verfahrenstechnisch modifiziert und die Zuständigkeit des EuGH für die reinen Verfahrensbestimmungen dieses Artikels begründet. In Art. 7 EUV (Aussetzung bestimmter mit der Zugehörigkeit zur Union verbundener Rechte) wurde die durch den Vertrag von Nizza eingeführte Möglichkeit der Einsetzung „unabhängiger Persönlichkeiten“ nicht übernommen.
Mitteilung der Kommission an das Europäische Parlament, den Europäischen Rat und den Rat vom 3.4.2019, COM(2019) 163 final.
Mitteilung vom 17.7.2019, COM(2019) 343.
Zum Anfang 2016 eingeleiteten Dialog mit Polen vgl EU-Nachrichten Nr 1/2016, S. 4.
EuGH (GK), C-619/18 R, Kommission/Polen, ECLI:EU:C:2018:1021 = EuGRZ 2019, 158. Bericht über die mündliche Verhandlung in EuGRZ 2019, 167. Ungarn beteiligte sich als Streithelfer. Zur Hauptsache ebenso GA Tanchev, SchlA v. 11.4.2019, ECLI:EU:2019:325. Bestätigt durch EuGH (GK), C-619/18, ECLI:EU:C:2019:531, Rn 124.
EuGH (GK), C-64/16, Associação Sindacal dos Juízes Portugueses, ECLI:EU:C:2018:117 = JuS 2018, 1016 (Streinz); EuGH (GK), C-216/18 PPU, LM/Minister for Justice and Equality, ECLI:EU:C:2018:586 = EuGRZ 2018, 396: Unzulässigkeit der Überstellung aufgrund eines Europäischen Haftbefehls bei rechtsstaatlichen Defiziten.
S. dazu Schweitzer/Dederer, Rn 1052 ff.
Sart. II Nr 350.
Vgl Verdross/Simma, Universelles Völkerrecht, 3. Aufl. 1984, § 1275.
ABl 2009 L 188/93.
ABl 2009 L 343/51; ber. ABl 2010 L 7/22.
ABl 1994 L 349/71.
In Klarstellung von EuGH, Rs 48/69, ICI-Teerfarben/Kommission, Slg 1972, 619 = HVL, S. 750 ff.
Völkerstrafgesetzbuch v. 26.6.2002, BGBl. I 2254 (Nomos StudjurStrafR Nr 2a).
Art. 1 Abs. 1 EGKS-Protokoll (Nr 37) idF des Vertrags von Lissabon (ABl 2012 C 326/328), Nomos Nr 3. Ausführlich zu den Konsequenzen für das Gemeinschaftsrecht Obwexer, Das Ende der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl, EuZW 2002, 517.
Vgl Ipsen, S. 59 ff.
Grundlegend EuGH, Rs 6/64, Costa/ENEL, Slg 1964, 1251 (1269) = HVL, S. 35 ff = Pechstein Nr 1.
Vgl BVerfGE 52, 187 = HVL, S. 49; BVerfGE 73, 339 (372) = HVL, S. 49 f; BVerfGE 75, 223 (241). Im Grundsatz bestätigt durch BVerfGE 102, 147 (163 f) und zuletzt durch BVerfGE 123, 267 (347 ff) = HVL, S. 59 ff – Lissabon und BVerfGE 126, 286 (302) = HVL, S. 80 ff – Honeywell.
Ipsen, S. 290.
Vgl Schweitzer/Dederer, Rn 790 ff.
Vgl Schweitzer/Dederer, Rn 789.
Vgl auch Nicolaysen, Europarecht, Bd. I, 2. Aufl. 2002, S. 28.
Vgl EuGH, Rs 7/71, Kommission/Frankreich, Slg 1971, 1003, Rn 38/39.
Zur Einschränkung der Anrufung anderer internationaler Gerichte oder Streitbeilegungsinstanzen im Anwendungsbereich der Verträge vgl EuGH, Rs C-459/03, Kommission/Irland (Mox Plant), Slg 2006, I-4636, Rn 151 ff = Pechstein Nr 112 = HVL, S. 148 ff; zur Unzulässigkeit einseitiger Gegenmaßnahmen vgl EuGH, Rs C-5/94, Hedley Lomas, Slg 1996, 2553, Rn 20 f = HVL, S. 145 f.
Vgl zur „Nichtstaatlichkeit“ der EU BVerfGE 123, 267 (349 f) = HVL, S. 59 ff – Lissabon; Oppermann/Classen/Nettesheim, § 4, Rn 21. Ebenso EuGH, Gutachten 2/13, EuGRZ 2015, 56, Rn 156, der darin die Besonderheit der EU sieht, die „aus völkerrechtlicher Sicht schon ihrer Natur nach nicht als Staat angesehen werden kann“.
Zutreffend BVerfGE 89, 155 (194 ff) = HVL, S. 56 ff.
BVerfGE 89, 155 (209 f) = HVL, S. 56 ff – Maastricht; BVerfGE 123, 267 (349 ff) = HVL, S. 59 ff – Lissabon.
S. dazu Streinz, Europarecht, 8. Aufl. 2008, Rn 133 f.
BVerfGE 89, 155 (181).
Herdegen, § 5, Rn 22. Zur Europäischen Union als Kategorie sui generis s. Streinz, in: FS Nehlsen, 2008, S. 750 (765 f) mwN.
Nicht zufällig war der Vertrag von Maastricht, der die Währungsunion begründet (souverän ist, wer Geld drucken darf), Anlass für ein Grundsatzurteil des BVerfG; und von den im Lissabon-Urteil postulierten „eigenständigen Aufgabenfeldern“, die dem Bundestag verbleiben müssten (s. dazu Rn 242), wird bei aller (zum Teil berechtigten) Kritik zutreffend die Eigenständigkeit eines Staatshaushalts als „überzeugend“ hervorgehoben (so Classen, in: von Mangoldt/Klein/Starck, GG-Kommentar, 7. Aufl. 2018, Art. 23, Rn 29), die angesichts der Aufgabe, das Schuldenproblem und seine Folgen „europäisch“ nachhaltig zu bewältigen (s. dazu Rn 1150 ff), eine der verfassungsrechtlich zentralen Fragen ist, und zwar sowohl für die Gläubiger- bzw Garantieländer als auch für die Schuldnerländer (s. dazu auch Rn 1161, 1158).
BVerfGE 89, 155 (184).
Ebd, S. 186.
BVerfGE 123, 267 (LS 1).
Ebd., LS 3.
Ebd., S. 332, 364.
Vgl BVerfGE 89, 155 (186 f).
Ebd., S. 182. S. dazu Rn 387.
Vgl BVerfGE 123, 267 (370 ff).
S. dazu Streinz, Europarecht, 8. Aufl. 2008, Rn 134 f.
Eingehend hierzu Streinz/Ohler/Herrmann, Lissabon, S. 1 ff.
ABl 1994 C 61/155.
Grimm, JZ 1995, 581 (587); ders., Europa ja – aber welches? Zur Verfassung der europäischen Demokratie, 2016; Koenig, DÖV 1998, 268 (275); C. Möllers, Verfassunggebende Gewalt – Verfassung – Konstitutionalisierung, in: von Bogdandy/Bast (Hrsg.), Europäisches Verfassungsrecht – Theoretische und dogmatische Grundzüge, 2. Aufl. 2009, S. 227 (240 ff) mwN.
Vgl hierzu Streinz, Sinn und Zweck des Nationalstaates in der Zeit der Europäisierung und der Globalisierung, in: FS Ress, 2005, S. 1277 ff.
Streinz/Ohler/Herrmann, Lissabon, S. 6; Möllers (Fn 85), S. 229 ff. Vgl zur Machtbeschränkungsfunktion Häberle/Kotzur, Europäische Verfassungslehre, S. 211 f.
EuGH, Rs 294/83, Les Verts/Europäisches Parlament, Slg 1986, 1339, Rn 23 = HVL, S. 141.
Streinz/Ohler/Herrmann, Lissabon, S. 8 ff.
BVerfGE 89, 155 (190) – Maastricht; BVerfGE 123, 267/381 – Lissabon.
Pernice, VVDStRL 60, S. 148 (163 ff) mwN zum Begriff des europäischen Verfassungsverbundes.
Vgl Meng, in: von der Groeben/Schwarze/Hatje, Art. 48 EUV, Rn 224 ff.
Vgl ebd., Rn 21; Cremer, in: Calliess/Ruffert, Art. 48 EUV, Rn 19 ff mwN.
Vgl EuGH, Rs 804/79, Kommission/Vereinigtes Königreich (Seefischerei-Erhaltungsmaßnahmen), Slg 1981, 1045, Rn 16 ff = HVL, S. 195 f = Pechstein Nr 20.
Eingehend hierzu Streinz/Ohler/Herrmann, Lissabon, S. 103 ff mwN.
So zB ausschließliche Kompetenz der EU für die Regelung des Beamtenstatuts der EU-Beamten (Art. 336 AEUV).
Zur dadurch erfolgten Kodifizierung der AETR-Rechtsprechung s. Rn 1258.
EuGH, Rs 804/79, Kommission/Vereinigtes Königreich, Slg 1981, 1045, Rn 22 ff = HVL, S. 195 f = Pechstein Nr 20.
Beispiel: Richtlinie (EU) 2015/412 (ABl 2015 L 68/1) zur Änderung der EG-Freisetzungsrichtlinie: Einschränkung oder Untersagung des Anbaus gentechnisch veränderter Organismen.
Näher dazu Nettesheim, in: Grabitz/Hilf/Nettesheim, Art. 2 AEUV, Rn 32 f.
Vgl Streinz, Europarecht, 8. Aufl. 2008, Rn 154 f.
Frenz, Europarecht, Rn 84; Lenski, in: Lenz/Borchardt, Art. 2 AEUV, Rn 27 ff. Näher dazu Eichenhofer (Hrsg), Die Methode der offenen Koordinierung im Sozialrecht, 2005; Feldmann, M., Die Offene Koordinierung im EU-Rechtssystem, 2010.
Nettesheim, in: Grabitz/Hilf/Nettesheim, Art. 2 AEUV, Rn 39. Das BVerfG hat im Lissabon-Urteil darin aber keine durchgreifenden Bedenken gesehen, vgl BVerfGE 123, 267 (382 f).
Dafür Nettesheim, in: Grabitz/Hilf/Nettesheim, Art. 2 AEUV, Rn 39; dagegen Frenz, Europarecht, Rn 85 mwN.
Kritisch dazu Nettesheim, in: Grabitz/Hilf/Nettesheim, Art. 2 AEUV, Rn 42 mwN. Kritisch, aber ohne verfassungsrechtlich durchgreifende Bedenken auch BVerfGE 123, 267 (382 f).
Die Umsetzungspflicht an sich ist bereits in Art. 288 Abs. 3 AEUV enthalten. Konkrete Anforderungen an den Umsetzungsakt stützt der EuGH auf Art. 10 EGV, jetzt Art. 4 Abs. 3 AEUV vgl Rs 14/83, von Colson und Kamann, Slg 1984, 1891, Rn 26. Vgl dazu Kahl, in: Calliess/Ruffert, Art. 4 EUV, Rn 56; Streinz, in: Streinz, Art. 4 EUV, Rn 47.
EuGH, Rs 141/78, Frankreich/Vereinigtes Königreich, Slg 1979, 2923, Rn 8 f.
EuGH, Rs 804/79, Kommission/Vereinigtes Königreich, Slg 1981, 1045, Rn 28 = HVL, S. 195 f = Pechstein Nr 20.
So ohne ausdrücklichen Bezug auf Art. 5 EWGV (= Art. 10 EGV, jetzt Art. 4 Abs. 3 AEUV) EuGH, Rs 14/68, Walt Wilhelm/Bundeskartellamt, Slg 1969, 1, Rn 6.
Vgl EuGH, Rs 6/64, Costa/ENEL, Slg 1964, 1251 (1269 f) = HVL, S. 358 ff = Pechstein Nr 1.
EuGH, Rs 230/81, Luxemburg/Europäisches Parlament, Slg 1983, 255, Rn 37. Vgl Art. 4 Abs. 3 S. 1 EUV: „Grundsatz der loyalen Zusammenarbeit“.
Vgl EuGH, Rs 94/87, Kommission/Deutschland, Slg 1989, 175, Rn 9; Rs C-2/88, Imm. Zwartveld, Slg 1990, I-3365, Rn 17 f = HVL, S 152 f. Vgl Kahl, in: Calliess/Ruffert, Art. 4 EUV, Rn 109 ff mwN.
Vgl zum Begriff T. Stein, in: FS Univ. Heidelberg, 1986, S. 619: Schweitzer/Hummer/Obwexer, Europarecht, Rn 732; P.M. Huber, Das Verhältnis des EuGH zu den nationalen Gerichten, in: Merten/Papier (Hrsg.), Handbuch der Grundrechte in Deutschland und Europa, Bd. VI/2, 2009, § 172, Rn 92 mwN.
Vgl EuGH, Rs C-233/94, Deutschland/EP und Rat, Slg 1997, I-2405, Rn 22 ff, 55 ff.
EuGRZ 1993, 603 f.
Protokoll zum Vertrag von Amsterdam, ABl 1997 C 340/105. Durch die Neufassung im entsprechenden Protokoll zum Vertrag von Lissabon (ABl 2007 C 306/150; ABl C 2012 326/206; Sart. II Nr 147; Nomos Nr 3) wurde ein prozeduraler Ansatz verfolgt und ein Prüfverfahren mit Beteiligung der nationalen Parlamente und einem Klagerecht zum EuGH auch für den AdR eingeführt, wenn dessen Anhörung für den betreffenden Rechtsakt obligatorisch ist. Zur Umsetzung des entsprechenden Szenarios des Weißbuchs zur Zukunft der EU der Kommission von 2017 hat die Taskforce Subsidiarität, Verhältnismäßigkeit, „Weniger, aber effizienteres Handeln“ 2018 einen Bericht vorgelegt.
Sart. II Nr 148: Erklärung Nr 19 zur Schlussakte.
ABl 1999 L 136/20.
ABl 1999 L 136/1.
Vgl Khan, in: Geiger/Khan/Kotzur, Art. 325 AEUV, Rn 3; Satzger, in: Streinz, Art. 325 AEUV, Rn 36 ff; Schoo, in: Becker/Hatje/Schoo/Schwarze, Art. 325 AEUV, Rn 27 ff.
Ipsen, in: FS Hallstein, S. 248, 256.
S. dazu Streinz, Europarecht, 8. Aufl. 2008, Rn 174 f.
BGBl. 1993 I 313; Sart. I Nr 97; Nomos Nr 26; dtv EuR Nr 24.
Vgl dazu von Ameln, DVBl. 1992, 477. Näher zum Vergaberecht Schweitzer/Hummer/Obwexer, Rn 1890 ff mwN.
Ersetzt durch RL 93/37, ABl 1993 L 199/54. Diese RL wurde zum 31.1.2006 aufgehoben und ersetzt durch die Vergabe-RL 2004/18 (ABl 2004 L 134/114; ABl 2006 L 363/107).
Sart. II Nr 605.
Vgl auch EuGH, Rs C-95/97, Wallonische Region/Kommission, Slg 1997, I-1789, Rn 4 ff = HVL, S. 145.
Str.; wie hier Gaitanides, in: von der Groeben/Schwarze/Hatje, Art. 263 AEUV, Rn 45 und Cremer, in: Calliess/Ruffert, Art. 263 AEUV, Rn 27 unter Berufung auf EuGH, Rs 135/81, Agences des Voyages/Kommission, Slg 1982, 3799, Rn 10 f. Ehricke, in: Streinz, Art. 263 AEUV, Rn 42 mwN; aA Kotzur, in: Geiger/Khan/Kotzur, Art. 263 AEUV, Rn 19 („maßgebliches nationales Recht“).
Vgl auch EuGH, Rs 222/83, Gemeinde Differdange ua/Kommission, Slg 1984, 2889, Rn 7 ff.
Protokoll Nr 2, ABl 2007 C 306/150; ABl 2012 C 326/206; Sart. II Nr 147; Nomos Nr 3.
Sart. I Nr 98; Nomos Nr 28; dtv EuR Nr 22. Davon haben Bundestag und Bundesrat bereits mehrmals Gebrauch gemacht.
Art. I-6 EVV sah vor: „Die Verfassung und das von den Organen der Union in Ausübung der der Union übertragenen Zuständigkeiten gesetzte Recht haben Vorrang vor dem Recht der Mitgliedstaaten.“ Im Vertrag von Lissabon wurde gemäß dem Mandat des Europäischen Rates vom 21./22.6.2007 bewusst auf diesen Artikel verzichtet (vgl Rn 61). Die Erklärung Nr 17 zur Schlussakte zum Vertrag von Lissabon (ABl 2007 C 306/256; ABl 2012 C 326/346) weist darauf hin, „dass die Verträge und das von der Union auf der Grundlage der Verträge gesetzte Recht im Einklang mit der st Rspr des Gerichtshofs der Europäischen Union unter den in dieser Rechtsprechung festgelegten Bedingungen Vorrang vor dem Recht der Mitgliedstaaten haben“. Die genannten „Bedingungen“ werden weder dort noch in dem der Schlussakte beigefügten Gutachten des Juristischen Dienstes des Rates (Dok. 11197/07) präzisiert. Der Formulierung kann aber immerhin entnommen werden, dass der Vorrang kein „unbedingter“ ist. S. dazu Rn 222.
Vgl dazu Schoch, VBlBW 2003, 297 mwN.
Vgl Herrmann/Rosenfeld, Europäisches Prozessrecht, Rn 606 ff; Maurer/Waldhoff, Allgemeines Verwaltungsrecht, 19. Aufl. 2017, § 4, Rn 70 ff; Erbguth/Guckelberger, Allgemeines Verwaltungsrecht, 9. Aufl. 2018, § 3 (S. 49 ff); Detterbeck, Allgemeines Verwaltungsrecht und Verwaltungsprozessrecht, 17. Aufl. 2019, Rn 141 ff, 1305 ff, 1489; Peine/Siegel, Allgemeines Verwaltungsrecht, 12. Aufl. 2018, Rn 80 ff, 165 f; Pünder, in: Ehlers/Pünder (Hrsg.), Allgemeines Verwaltungsrecht, 15. Aufl. 2016, § 13, Rn 21 ff mwN.
Vgl EuGH, Rs 222/84, Johnston, Slg 1986, 1651, Rn 13 ff.
Vgl EuGH, Rs C-213/89, Factortame, Slg 1990, I-2433, Rn 17 f.
S. dazu W.-R. Schenke, Verwaltungsprozessrecht, 16. Aufl. 2019, Rn 531a ff; T. Würtenberger/D. Heckmann, Verwaltungsprozessrecht, 4. Aufl. 2018, Rn 75 ff; Hufen, Verwaltungsprozessrecht, 11. Aufl. 2019, § 3, Rn 16 ff; § 14, Rn 93 (Verbandsklage); Ehlers, Die Europäisierung des Verwaltungsprozessrechts, 1999, S. 61 ff mwN; Schoch, NVwZ 1999, 457; Streinz, VVDStRL 60 (2002), S. 300 (344 ff). Vgl EuGH, Rs C-115/09, BUND, Landesverband NRW/Bezirksregierung Arnsberg, Slg 2011, I-3673 (Verbandsklage) mit Anm. Schlacke, NVwZ 2011, 804 = HVL, S. 31 ff. S. dazu auch Meitz, NuR 2011, 420. Zuletzt EuGH, Rs C-137/14, Kommission/Deutschland, ECLI:EU:C:2015:683: § 113 Abs. 1 VwGO mit Unionsrecht vereinbar, da subjektives Recht aus den Vorgaben des materiellen Unionsrechts bestehen kann, das aber effektiv umgesetzt werden muss (Verstöße durch Praxis des § 46 VwVfG und fehlerhafte Umsetzung von Art. 11 RL 2011/92 und Art. 25 RL 2010/75 durch das Umwelt-Rechtsbehelfegesetz).
Vgl dazu auch Schweitzer/Dederer, Rn 71 ff.
Zwischen Völkerrecht und staatlichem Recht. Grundfragen des Europäischen Rechts, JurJb 4 (1963/64), 137.
Vgl dazu BVerfGE 123, 267 (398) = HVL, S. 59 ff – Lissabon: „Eine solche rechtsvernichtende, derogierende Wirkung entfaltet das supranational begründete Recht nicht“.
EuGH, Rs C-292/92, Hünermund, Slg 1993, I-6787, Rn 8. Vgl Borchardt, in: Lenz/Borchardt, Art. 267, Rn 18.
Dies würde auch gegenüber einer ausdrücklichen Anordnung des Vorrangs im Recht der Union gelten, wie sie Art. I-6 EVV (s. Rn 201, Fn 132) vorsah. AA Vedder, in: Vedder/Heintschel von Heinegg, Art. I-6, Rn 24.
Unzutreffend insoweit BVerfGE 37, 271 (282 f) = HVL, S. 49 – „Solange-Beschluss“.
Vgl dazu eingehend die Landesberichte zu „Offene Staatlichkeit“ in von Bogdandy/Cruz Villalón/Huber (Hrsg.), Handbuch Ius Publicum Europaeum, Bd. II, 2008.
EuGH, Rs 6/64, Slg 1964, 1251 (1269), Rn 8 = HVL, S. 35 ff = Pechstein Nr 1.
Ebd., Rn 9.
Ebd., Rn 12.
EuGH, Rs 106/77, Slg 1978, 629, Rn 17/18 = HVL, S. 39 f = Pechstein Nr 2.
EuGH, Rs 106/77, Slg 1978, 629, Rn 17/18 = HVL, S. 39 f = Pechstein Nr 2; unter Zurückweisung der Ansicht der Kommission klargestellt in EuGH, verb Rs C-10/97 bis C-22/97 IN.CO.GE. 90 ua, Slg. 1998, I-6307, Rn 21 = Pechstein Nr 3 klargestellt unter Zurückweisung der Ansicht der Kommission.
Vgl dazu GA Bot, SchlA zu EuGH, C-399/11, Melloni, ECLI:EU:C:2013:600, Rn 139. Im konkreten Fall hatte sich der spanische Verfassungsgerichtshof darauf aber nicht ausdrücklich berufen und der EuGH, C-399/11, Melloni, ECLI:EU:C:2013:107 = JuS 2013, 661 (Streinz) griff die Frage überhaupt nicht auf. S. auch Rn 775.
EuGH, C-105/14, Taricco ua, ECLI:EU:C:2015:555.
S. dazu L. Staffler, Verfassungsidentität und strafrechtliche Verjährung. Das (vorläufige) Ende des Konflikts zweier Höchstgerichte in der Rechtssache Taricco, EuGRZ 2018, 613 (618) mwN.
Corte Costituzionale, Vorlage vom 23.11.2016, wiedergegeben in EuGH, C-42/17, ECLI:EU:C:2017: 936 = EuGRZ 2010, 29, Rn 20.
EuGH, C-42/17, M.A.S und M.B., ECLI:EU:C:2017: 936 = EuGRZ 2018, 29 (34).
Vgl. ebd., Rn 51 ff.
Zutreffend dazu Staffler (Fn. 152), EuGRZ 2019, 618.
Staffler (Fn. 149), EuGRZ 2018, 619. Der Verweis des EuGH auf die Verantwortung des Gesetzgebers hindert zwar – aber auch immerhin, denn dies ist ja der Zweck des Anwendungsvorrangs – die Nichtanwendung der unionsrechtswidrigen Gesetze durch Gerichte und Behörden, entlässt den Mitgliedstaat aber nicht aus seiner Verantwortung. Vgl. auch EuGH, C-612/15, Kolev ua, ECLI:EU:C:2018: 392 = EuGRZ 2018, 649, Rn 65 ff.
Zutreffend EuGH, Rs 237/82, Jongeneel Kaas/Niederlande, Slg 1984, 483, Rn 6.
Sart. I Nr 560.
Sart. I Nr (E) 862.
Vgl EuGH, Rs C-358/98, Kommission/Italien, Slg 2000, I-1255, Rn 16 f = JuS 2000, 907 (908) – Streinz. Bestätigt in EuGH, Rs C-162/99, Kommission/Italien, Slg 2001, I-541, Rn 22 ff.
BVerfGE 73, 339; vgl Rn 195.
BVerfGE 75, 223; vgl Rn 226 und 490.
BVerfGE 89, 155 (LS 7).
BVerfGE 142, 123 (Rn. 97). Zuletzt hinsichtlich der Folgen deutlich bestätigt durch BVerfG, EuZW 2019, 524: Unzulässigkeit einer allein gegen Beschlüsse der EZB gerichteten Verfassungsbeschwerde, ohne dass geltend gemacht wird, dass diese (hier: Anleiheaufkaufprogramm CSPP, s. dazu Rn 1186) eine Grundlage für Handlungen deutscher Staatsorgane darstellen oder eine aus der Integrationsverantwortung folgende Reaktionspflicht dieser auslösen.
BVerfGE 123, 267 = HVL, S. 59 ff.
BVerfGE 102, 147.
BVerfGE 126, 286 (LS 1a) = HVL, S. 80 ff.
BVerfGE 134, 366 (Rn 24 ff). Nachdem der EuGH, C-62/14, Gauweiler, ECLI:EU:C:2015:400 die Maßnahmen der EZB für mit dem Unionsrecht vereinbar erklärt hatte, wies das BVerfG die erhobenen Verfassungsbeschwerden und Organklagen unter Hinweis auf die vom EuGH genannten Bedingungen zurück (BVerfGE 142, 116 (LS 4)).
BVerfGE 146, 216. Nach dem Urteil des EuGH, C-493/17, Weiss ua, ECLI:EU:C:2018:1000 = JuS 2019, 181 (Ruffert) steht das Urteil des BVerfG noch aus.
BVerfGE 22, 293 (296); BVerfGE 31, 145 (173) = HVL, S. 48 f; BVerfGE 37, 271 (277) = HVL, S. 49.
BVerfGE 52, 187 = HVL, S. 49; BVerfGE 73, 339/379; 75, 223 (240 f); BVerfGE 123, 267 (Ls. 4, S. 1).
BVerfGE 73, 339 (383 f); kennzeichnend die Kritik von Ipsen, EuR 1987, 1 (5 f): „völkerrechtlicher Rückfall“.
BVerfGE 73, 339 (374 f).
BVerfGE 37, 271 (280) = HVL, S. 49.
BVerfGE 31, 145 (174) = HVL, S. 48 f.
BVerfGE 75, 223 (240 f).
So ausdrücklich BVerfGE 123, 267 (398, 400) = HVL, S. 59 ff – Lissabon. Ebenso BVerfGE 126, 286 (302) = HVL, S. 80 ff – Honeywell. Für Ungültigkeit kollidierenden staatlichen Rechts ktaft deutschen Rechts bei ausschließlicher Zuständigkeit der EU mangels Kompetenz der deutschen Organe Ehlers, in: Ehlers/Pünder, Allgemeines Verwaltungsrecht, 15. Aufl. 2017, § 2, Rn 117.
BVerfGE 58, 1 (40).
Vgl Streinz, Grundrechtsschutz, S. 67 ff.
Vgl BVerfGE 80, 74.
Vgl BVerfGE 92, 203 (237 ff) = HVL, S. 141 ff.
BVerfGE 113, 273 = JuS 2005, 931 ff (Sachs).
BGBl. 2004 I 1748.
Rahmenbeschluss 2002/584/71 über den Europäischen Haftbefehl und das Übergabeverfahren zwischen den Mitgliedstaaten, ABl 2002 L 190/1 (Sart. II Nr 163; Nomos Nr 18).
Gesetz über die internationale Rechtshilfe in Strafsachen, BGBl. 1982 I 2071, zuletzt geändert durch Art. 3 Gesetz v. 27.8.2017, BGBl. 2017 I 3295.
BVerfGE 113, 273 (301 ff).
BVerfGE 113, 273 (302 f).
BVerfGE 113, 273 (315).
S. dazu Streinz, Europarecht, 8. Aufl. 2008, Rn 231.
Vgl dazu Streinz, ZfP 2009, 467 (477). Probleme bereitet allerdings nach wie vor der Vollzug des Rahmenbeschlusses zum Europäischen Haftbefehl, bei dem generell rechtsstaatliche Grundsätze beachtet werden müssen, was dem grundsätzlich bestehenden gegenseitigen Vertrauen der Mitgliedstaaten Grenzen setzen und bei hinreichenden Anhaltspunkten zu einer entsprechenden Prüfungspflicht der deutschen Gerichte führen kann. S. dazu BVerfGE 140, 317 („Identitätskontrolle I“) und Rn 244. Zur Rspr. des EuGH zum Europäischen Haftbefehl s. Rn 775.
BVerfGE 123, 267 (406 ff).
Vgl BVerfGE 73, 339 (377 f).
Vgl Streinz, Grundrechtsschutz, S. 247 ff, 295.
Zutreffend BVerfGE 89, 155 (182 ff) = HVL, S. 56 ff.
BVerfGE 89, 155 (186).
BVerfGE 123, 267 (340 ff) = HVL, S. 59 ff zum Prüfungsmaßstab. S. auch Rn 241.
BVerfGE 89, 155/188. Dies bleibt vom Bananenmarkt-Beschluss (BVerfGE 102, 147) unberührt, vgl Rn 256.
EuGRZ 2005, 45 (46); dazu C. Walter, Der französische Verfassungsrat und das Recht der Europäischen Union, EuGRZ 2005, 77 (81 f).
Tribunal Constitucional, DTC 1/2004 vom 13.12.2004 (EuR 2005, 339). S. zu alledem Streinz, Europarecht, 7. Aufl. 2005, Rn 238.
Vgl dazu BVerfGE 123, 267 (396 f).
Vgl dazu ebd., S. 396.
Ebd., LS 4 S. 1.
BVerfGE 123, 267 (352).
BVerfGE 123, 267 (LS 4 S. 2). Beim Hinweis auf das Darkazanli-Urteil ist zu beachten, dass dieses zur früheren Dritten Säule erging. Allerdings wurde der Rahmenbeschluss bislang noch nicht durch eine Maßnahme ersetzt, die auf Art. 82 Abs. 1 UAbs. 2 lit. a AEUV gestützt werden könnte. Die Brisanz der besonderes gegenseitiges Vertrauen voraussetzenden Überstellung gemäß Art. 2 RbEUHb zeigt sich auch darin, dass die Identitätskontrolle im ausdrücklich als „Identitätskontrolle I“ bezeichneten Fall der Untersagung einer solchen aktiviert wurde (s. Rn 244).
BVerfGE 123, 267 (331 f, 364). Im Maastricht-Urteil hat das BVerfG diese Frage noch offen gelassen. Vgl zum Streitstand Streinz, in: Sachs (Hrsg.), GG-Kommentar, 8. Aufl. 2018, Art. 23, Rn 93.
So BVerfGE 123, 267 (LS 3 S. 1).
Ebd., S. 358.
Ebd., LS 2b und S. 357 f.
Ebd., S. 358.
Ebd., S. 361 f.
Vgl zB Classen, in: von Mangoldt/Klein/Starck, GG-Kommentar, 7. Aufl. 2018, Art. 23, Rn 29 mwN.
Vgl dazu R. Streinz, Was bleibt vom Budgetrecht des Bundestages in der „Fiskalunion“?, in: FS Wendt, 2015, S. 677 ff. S. dazu Rn 1162, 1169.
Vgl dazu Streinz (Fn 213), S. 689 f.
BVerfGE 125, 260 (324) = JuS 2010, 747 (Sachs). „Dass die Freiheitswahrnehmung der Bürger nicht total erfasst und registriert werden darf, gehört zur verfassungsrechtlichen Identität der Bundesrepublik Deutschland“.
Vgl ebd., S. 308: Hinweis auf EuGH, Rs C-301/06, Irland/Rat und EP, Slg. 2009, I-593, Rn 83.
BVerfGE 125, 260 (308 f, 347 ff). AbwM ebd, S. 364 ff. Zur Problematik dieses Vorgehens s. Rn 258.
EuGH, verb Rs C-293/12 und C-594/12, Digital Rights/Irland und Seitlinger ua, ECLI:EU:C: 2014:238 = NVwZ 2014, 709 = JuS 2014, 758 (Streinz).
BVerfGE 140, 137. Rn 49 ff und LS 3 („Identitätskontrolle I“). Das BVerfG sah das Überstellungshindernis durch Art. 4a RbEUHb, der im Sinne der EU-Grundrechtecharta und der EMRK ausgelegt werden müsse, gedeckt, so dass die unionsrechtlichen Anforderungen nicht hinter den verfassungsrechtlichen zurückblieben. Da dies offenkundig im Sinne der CILFT- Rspr. des EuGH zum „acte clair“ (s. Rn 711) sei, hielt das BVerfG die gemäß Art. 267 Abs. 3 AEUV an sich bei Fragen der Auslegung des Unionsrechts gebotene Vorlage an den EuGH für entbehrlich (BVerfGE 140, 317, Rn. 85 ff, Rn. 125).
BVerfGE 123, 267 (LS 4) – Lissabon.
BVerfGE 123, 267/358) – Lissabon.
BVerfGE 123, 267 (LS 2a und S. 355 f).
Ebd., S. 434 ff.
Ebd., LS 2b. Die Fälle sind ebd., S. 435 aufgeführt.
Vgl zum Streitstand Breuer, NVwZ 1994, 423 mwN; Schweitzer/Dederer, Rn 130 ff; Streinz, in: Sachs (Hrsg.), GG-Kommentar, 8. Aufl. 2018, Art. 23 Rn 71 ff; Classen, in: von Mangoldt/Klein/Starck (Hrsg.), GG-Kommentar, 7. Aufl. 2018, Art. 23, Rn 14; Jarass, in: Jarass/Pieroth, GG-Kommentar, 15. Aufl. 2018, Art. 23, Rn 34; Wollenschläger, in: Dreier (Hrsg.), GG-Kommentar, 3. Aufl. 2015, Art. 23, Rn 55 ff; Scholz, in: Maunz/Dürig (Hrsg.), Art. 23, Rn 83 ff; Uerpmann-Wittzack, in: von Münch/Kunig, GG-Kommentar, 6. Aufl. 2012, Art. 23 Rn 52 f.
Vgl BVerfGE 123, 267 (434). Festlegung auf Art. 23 Abs. 1 S. 2 GG im vereinfachten Änderungsverfahren gem. Art. 48 Abs. 7 EUV und vom BVerfG gleichgestellten Fällen.
S. dazu auch W.-R. Schenke, Verwaltungsprozessrecht, 16. Aufl. 2019, Rn 166a ff.
BVerfGE 89, 155 (195, 210).
BVerfGE 123, 267 (354). Bestätigt in BVerfGE 126, 286 (307): Die Ultra-vires-Kontrolle muss „zurückhaltend ausgeübt werden“.
BVerfGE 126, 286 (302 ff).
Ebd., S. 304.
BVerfGE 134, 366. Der EuGH hat einen Verstoß gegen Unionsrecht verneint, wenn einige Bedingungen beachtet werden, was seitens der EZB, der hier weites Ermessen zukomme, geschehen sei, EuGH, Rs C-64/14, Gauweiler, ECLI:EU:C:2015:400 = JuS 2015, 758 (Ruffert). Das BVerfG hat daraufhin die Verfassungsbeschwerden und die Organklage abgewiesen (BVerfGE 142, 123 = JuS 2016, 756 (Ruffert)),. Die Vorlage des BVerfG wegen des Anleihenaufkaufprogramms der EZB (BVerfGE 146, 216 = JuS 2017, 1229 (Ruffert)) hat der EuGH in einer wichtigen Frage für unzulässig erklärt, im Übrigen hat er die Maßnahmen der EZB für vom Unionsrecht gedeckt angesehen, EuGH, C-493/17, Weiss ua, ECLI:EU:C:2018:1000 = JuS 2019, 181 (Ruffert). Das Urteil des BVerfG dazu steht noch aus.
Vgl zB BVerfGE 52, 187 (199 und LS 1) = HVL, S. 49.
Vgl zB BVerfGE 80, 74 (79); BVerfGE 92, 203/226 ff = HVL, S. 141 ff.
Vgl zB BVerfGE 73, 339 (366 ff) = HVL, S. 49 f.
BVerfGE 123, 267 (355).
Vgl bereits BVerfGE 22, 293 (295 ff).
Vgl BVerfGE 73, 339 (372); eine eindeutige Klarstellung gegenüber der insoweit unzutreffenden „Solange-Formel“ durch das BVerfG steht noch aus.
Vgl BVerfGE 80, 74 (79; BVerfGE 92, 203 (227 f).
BVerfG, EuGRZ 1989, 339 (340).
BVerfGE 58, 1 (27).
BVerfGE 73, 339 (366 ff) = HVL, S. 49 f = Fall 5, Rn 199/268; BVerfGE 75, 223 (233 f) = Fall 28, Rn 738. Vgl auch Rn 735. Ebenso für Österreich VerfGH, EuZW 1996, 529 (532 f) = HVL, S. 328 ff: EuGH ist „gesetzlicher Richter“ iSd Art. 83 Abs. 2 B-VG; VerfGH, Urt. v. 24.6.2010 = HVL, S. 330.
BVerfGE 73, 339 (LS 2).
Vgl BVerfG, EuR 1987, 269 (270).
Vgl BVerfG, EuGRZ 1989, 339 (340).
BVerfGE 102, 147 (LS 1). Vgl dazu die Anm. von Classen, JZ 2000, 1157 ff; Emmerich-Fritsche, BayVBl. 2000, 755; Hofmann, in: FS Steinberger, 2002, S. 1207; Lindner, BayVBl. 2000, 758; F.C. Mayer, EuZW 2000, 685; Lecheler, JuS 2001, 120.
BVerfG, ebd., LS 2. Darin wird ein grundsätzlicher Verzicht auf eine Einzelfallkontrolle von Grundrechtsverstößen europäischer Organe gesehen, vgl F.C. Mayer, EuZW 2000, 688 mwN. Fraglich bleibt, wie ein generelles Absinken ohne Einzelfallprüfungen festgestellt werden soll.
BVerfGE 129, 186 (186 f, 198 ff) – InvestitionszulagenG.
BVerfGE 126, 286 (LS 1) = HVL, S. 80 ff, S. 327 f.
Vgl dazu Streinz, in: FS G.H. Roth, 2011, S. 823 (826 ff).
BVerfGE 126, 286 (307).
Ebd., S. 304. Zur Befolgung seitens des BVerfG im OMT-Beschluss s. Rn 249.
EuGH, Rs C-617/10, Åkerberg Fransson, ECLI:EU:C:2013, 105 = NJW 2013, 1415, Rn 19.
BVerfGE 133, 277 (316), Rn 91 = NJW 2013, 1499 (1501).
Ebd.
BVerfGE 123, 267 (398 f).
Zum Vorlagebeschluss s. Rn 249. Vgl dazu und zu Kritikpunkten (Zulässigkeit der Verfassungsbeschwerde; Würdigung der Rechtslage durch das BVerfG) Ruffert, JuS 2014, 373 mwN.
BVerfGE 133, 277 (Rn 9) = JuS 2013, 952 (Sachs). Vgl dazu R. Käß, BayVBl 2013, 709.
EuGH, Rs C-617/10, Åkerberg Fransson, NJW 2013, 1415 = JuS 2013, 568 (Streinz). S. dazu Rn 780.
BVerfGE 135, 155 (230 f), Rn 177 – Filmförderungsgesetz unter Hinweis auf BVerfGE 133, 277 (316), Rn 91 – Antiterrordatei.
Vgl dazu C. Latzel, Kein Vorlageverbot, JZ 2014, 392.
Vgl EuGH, Rs C-198/13, Hernández, ECLI:EU:C:2014, 2055 = JuS 2015, 281 (Streinz) mN auf weitere Urteile. S. auch Rn 783.
BVerfG, EuR 1987, 269.
BVerfG, AgrarR 1987, 111; EuGRZ 1989, 339 f.
So ausdrücklich BVerfG, EuGRZ 1989, 339 (340).
EGMR, Urt. v. 15.11.1996, Cantoni/Frankreich, RJD 1996-V, 1614 = EuGRZ 1999, 193, Rn 30.
So zutreffend Winkler, EuGRZ 2007, 641 (654) zu EGMR (Große Kammer), Urt. v. 30.6.2005, Bosphorus/Irland, EuGRZ 2007, 662/666 (Nr 153) = HVL, S. 405 ff.
ZaöRV 50 (1990), 865 (867 f) = HVL, S. 400 ff.
EGMR (Fn 267), EuGRZ 2007, 662/666 f (Nr 155, 159 ff, 165). Prinzipiell bestätigt, allerdings unter Betonung der Grenzen des gegenseitigen Vertrauens im Europäischen Justizraum (und gegen eine dissenting opinion) durch EGMR (GK), Avotins/Lettland, EuZW 2016, 800 m. Anm. G. Ress.
Zutreffend Winkler, EuGRZ 2007, 641 (654).
Giegerich, ZaöRV 50 (1990), 863 ff.
EGMR (Große Kammer), Urt. v. 18.2.1999, Matthews/Vereinigtes Königreich, RJD 1999-I, 251 = EuGRZ 1999, 200 = EuZW 1999, 308 mit Anm. C. Lenz = JuS 2000, 1013 ff – Dörr = HVL, S. 402 ff. Bestätigt im Bosphorus-Urteil (Fn 267), EuGRZ 2007, 662/666 (Nr 157).
Vgl D. Dörr, JuS 2000, 1013 (1014); C. Lenz, EuZW 1999, 311 (312); Ehlers, JURA 2000, 372 (373); Grabenwarter/Pabel, Europäische Menschenrechtskonvention, 6. Aufl. 2016, § 4, Rn 5 ff mwN. Bestätigt durch das Bosphorus-Urteil, vgl Winkler, EuGRZ 2007, 641 (654).
Zu den Verhandlungen vgl das Reflexionspapier des EuGH, EuGRZ 2010, 366; Entschließung des Europäischen Parlaments, EuGRZ 2010, 362; Gemeinsame Erklärung der Präsidenten von EGMR und EuGH („Parallele Auslegung“ von GRCh und EMRK sowie Beitritt der EU zur EMRK), EuGRZ 2011, 95. Entwurf des Beitrittsabkommens im Abschlussbericht vom 10.6.2013 an den CDDH, Dok. Nr. 447+1(2013)008 rev 2.
EuGH, Gutachten 2/13, EuGRZ 2015, 56 = JuS 2015, 567 (Streinz). S. dazu Rn 773.
Deutlich EuGH, Rs 103/88, Fratelli Costanzo, Slg 1989, 1839, Rn 31, s. Rn 190.
Vgl Art. 100 Abs. 1 GG: Monopolisierung der Verwerfungskompetenz gegenüber formellen nachkonstitutionellen Gesetzen beim BVerfG. Zum Verwerfungsrecht von Verwaltungsbehörden gegenüber verfassungswidrigen Gesetzen vgl zB Maurer/Waldhoff, Allgemeines Verwaltungsrecht, 19. Aufl. 2017, § 4, Rn 64 ff.
Fundierte Kritik bei von Danwitz, Verwaltungsrechtliches System und Europäische Integration, 1996, S. 209 ff. Zu den Folgen für das Verwaltungsrecht vgl. Maurer/Waldhoff (Fn. 277), § 4, Rn 70 ff.
BVerfGE 31, 145 (174 f) = HVL, S. 48 f; vgl Rn 228 ff.
Vgl Streinz, in: HStR, Bd. X, 3. Aufl. 2012, § 218, Rn 74; ders., in: FS Söllner, S. 1151 ff; Streinz/Herrmann, BayVBl. 2008, 1 ff mwN; vgl auch Ehlers, in: Ehlers/Pünder (Hrsg.), Allgemeines Verwaltungsrecht, 15. Aufl. 2016, § 2, Rn 132.
EuGH, verb Rs C-171/07 und C-172/07, Apothekerkammer des Saarlandes ua (DocMorris II), Slg 2009, I-4171, Rn 62 = Pechstein Nr 203 = HVL, S. 680 ff.
AA wohl BVerfGE 73, 339 (374) und BVerfGE 102, 147 (vgl Rn 256); wie hier wohl BVerfG, EuGRZ 1989, 339 (340) und BVerfGE 89, 155 (174 f).