Читать книгу Ostseeküste - Mecklenburg-Vorpommern Reiseführer Michael Müller Verlag - Sabine Becht - Страница 10
ОглавлениеWismarca. 42.500 Einwohner
Klar zum Segel setzen! Auf der Wissemara
Wismars Altstadt, 2002 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt, erinnert in jeder Straßenflucht an die Blütezeit der Hanse: Nirgendwo sonst in Deutschland hat sich in dieser Geschlossenheit und auf einer so großen Fläche das Erscheinungsbild einer Hansestadt erhalten.
Angefangen vom Grundriss der Altstadt über zahlreiche Bürgerhäuser, das gotische Viertel und den Alten Hafen bis zu den beiden großen Kirchen St. Georgen und St. Nikolai sowie dem Turm von St. Marien, allesamt bedeutende Bauwerke der Norddeutschen Backsteingotik - überall ist der altehrwürdige Geist einer stolzen Hansestadt gegenwärtig. Aber auch aus den späteren Jahrhunderten sind sehenswerte Bauwerke erhalten: Im 16. Jh. entstanden in Anlehnung an die niederländische Renaissance z. B. die Wasserkunst auf dem Markt, der Fürstenhof und das Schabbellhaus; im 19. Jh. wurde das klassizistische Rathaus errichtet. Im Lauf der Jahrhunderte wurde im Stil der Zeit auch Bausubstanz verändert, wer es sich leisten konnte, „modernisierte“ sein gotisches Stadthaus. So präsentieren sich die Fassaden wie ein abwechslungsreicher Querschnitt durch die Architekturgeschichte: im ursprünglichen Backsteinrot mit gotischen Stufengiebeln, verputzt, farbig und die Giebel mit barockem Schwung gesetzt, dominiert von klassizistischer Strenge oder auch verspielt in Jugendstil-Manier verziert.
Zentrum der Altstadt ist der riesige Marktplatz. Hier und in den umliegenden Straßen und Sträßchen spielt sich ein großer Teil des innerstädtischen Lebens ab. Wismar ist auch eine relativ junge Universitätsstadt, rund 8000 Studierende sind hier eingeschrieben, hauptsächlich für Wirtschaft und Ingenieurswissenschaften. Einer der wichtigsten Arbeitgeber Wismars ist MV Werften mit der riesigen, blau-grünen Dockhalle vor den Toren der Stadt. Hier laufen heute vor allem luxuriöse Flusskreuzfahrtsschiffe, Cruise Liner (wie die Aida Vita oder die Columbus) und Megayachten vom Stapel. Daneben besitzt die Stadt einen gut frequentierten Handelshafen und ein Kreuzfahrt-Terminal. Doch trotz der vielen Studenten und Touristen ist Wismar insgesamt eine sehr ruhige Stadt, in manchen Ecken mäuschenstill. Den Leerstand an Wohnungen spiegeln die vielen Immobilienmakler wider. Seit 1990 hat Wismar mehr als 20 % seiner Einwohner verloren.
Stadtgeschichte
Die Stadt Wismar wurde 1229 erstmals urkundlich erwähnt. Die topografischen Voraussetzungen für eine Stadtgründung waren denkbar günstig. Die Bucht von Wismar, geschützt durch die vorgelagerte Insel Poel, ermöglichte den Ausbau eines versandungsfreien Hafens. Landseits schützten weite Sümpfe die junge Siedlung, und mitten hindurch führte die Handelsstraße von Lübeck nach Rostock und weiter in den Osten. Innerhalb kürzester Zeit entstand eine geradezu vorbildliche mittelalterliche Stadt: wehrhaft durch einen umschließenden Mauerring (ab 1276), handelsoffen aufgrund des günstigen Hafens und ehrgeizig, um mittels prachtvoller Bauten dem eigenen Selbstbewusstsein Ausdruck zu verleihen.
Die Basis für die rasante Entwicklung war der Handel. Ein bereits 1259 abgeschlossener Vertrag zwischen Lübeck, Rostock und Wismar sicherte die Handelswege zwischen den aufstrebenden Städten und bildete den Kern eines bald mächtigen Städtebundes, der Hanse . Als 1264/65 das Bündnis u. a. um Stralsund und Greifswald erweitert wurde, tagte der Prototyp des später traditionell in Lübeck stattfindenden Hansetages in Wismar.
Der Exportschlager der Stadt war das Bier. Nachdem Wismar von seinen Nachbarstädten aus dem Getreidemarkt gedrängt worden war, folgte man der lukrativen Strategie, den Rohstoff veredelt zu exportieren. 183 Brauereien sind für das Jahr 1464 in Wismar dokumentiert. Verschifft wurde das Wismarer Bier vor allem in die Niederlande und nach Flandern, aber auch nach Skandinavien, England und bis nach Portugal.
1350 war kein gutes Jahr für Wismar. Noch immer wütete die erste schwere Pestepidemie, als ein Stadtbrand zahlreiche Gebäude zerstörte. Doch die Hanse und damit auch Wismar standen in ihrer Blüte, sodass auf die niedergebrannten Ruinen schnell prächtige Backsteinbauten folgten, und es wurde mit dem monumentalen Bau der Kirche St. Nikolai (ab 1380) begonnen.
Mit dem Niedergang des mächtigen Städtebundes im 16. Jh. verlor auch Wismar an kaufmännischer Kraft. Einen (vorläufigen) Tiefpunkt erlebte die Stadt im Dreißigjährigen Krieg. Wismar, das um 1530 die Reformation eingeführt hatte, musste 1627 Albrecht von Wallenstein mit seinen kaiserlichen Truppen aufnehmen und versorgen, Abgaben zahlen und die Befestigungsanlagen ausbauen. 1632 belagerten die Schweden die Stadt, nahmen sie ein - und blieben. Bis 1803 (bzw. 1903) war Wismar schwedisch. Unter der Herrschaft der Drei Kronen wurden der Stadt zahlreiche Privilegien gewährt und ein nicht unerhebliches Maß an kommunaler Selbstverwaltung. Außerdem eröffnete sich Wismar - als Teil der neuen Großmacht - an der Ostsee ein lukrativer Binnenmarkt, sodass der Handel wieder belebt wurde. Andererseits wurde die Stadt natürlich in die Händel des schwedischen Reiches hineingezogen. Und so litt Wismar wie kaum eine andere schwedische Stadt unter dem Großen Nordischen Krieg 1700-1721. Im Jahr 1716 wurde Wismar von den alliierten Truppen (Dänen, Preußen und Kurhannoveraner) beschossen, belagert und schließlich eingenommen. Die Stadt blieb zwar bei Schweden, musste jedoch ihre Festungsanlagen schleifen. Wismar glich um 1718 einem Trümmerfeld, und die gefallene Großmacht Schweden hatte weder die Möglichkeiten noch das Interesse, die unbefestigte Stadt nachhaltig zu stärken. Aber es sollte bis 1803 dauern, bis die schwedische Krone Wismar aufgeben wollte und für hundert Jahre an das Großherzogtum Mecklenburg verpfändete. Nachdem der Vertrag schließlich 1903 auslief, verzichtete Schweden auf die Rückgabe und Wismar war endgültig Teil Mecklenburgs und damit des Deutschen Reiches.
Alter Schwede! Vor dem Baumhaus
1921 drehte Friedrich Wilhelm Murnau viele Szenen des Stummfilmklassikers Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens in Wismar. Als es ihm Werner Herzog Jahrzehnte später gleichtun wollte, durfte er nicht. So entstanden die in Wismar geplanten Szenen von Nosferatu - Phantom der Nacht in Delft.
Im Zweiten Weltkrieg setzten die alliierten Luftangriffe Wismar arg zu. Ziel der Bomber waren vor allem kriegsrelevante Anlagen, wie die Fabrik- und Flugzeughallen der Norddeutschen Dornier-Werke sowie der Hafen. Zwischen Juni 1940 und April 1945 flogen die Alliierten zwölf Luftangriffe auf Wismar. Der schwerste Angriff erfolgte am 24. September 1942, als über 60 Tonnen Bomben auf Wismar abgeworfen wurden. Der letzte Angriff (in der Nacht zum 15. April 1945) traf drei von Wismars bedeutenden Bauwerken mit voller Wucht: Das Archidiakonat wurde stark beschädigt, St. Georgen und St. Marien in Ruinen gelegt. Insgesamt kamen über 300 Menschen bei den Angriffen ums Leben, fast ein Viertel der vorhandenen Wohnungen wurde zerstört.
Nichtsdestotrotz hat sich in Wismar ein enormes Maß an historischer Bausubstanz erhalten, auch dank seiner engagierten Einwohner, die sich oft auch gegen Widerstände der Behörden für die Bewahrung von Wismars Kulturgut einsetzten - auch wenn es in Einzelfällen nicht gelang. Berühmtestes Beispiel ist die Sprengung der Marienkirche 1960. Wismars Altstadt gehört heute zu den besterhaltenen historischen Stadtkernen in Deutschland, 2002 wurde die Altstadt Wismars gemeinsam mit der Stralsunds in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen. Mit der SOKO Wismar (2004 erstmals ausgestrahlt) hielt die Stadt Einzug in die deutschen Vorabend-Wohnzimmer. Zum Zeitpunkt der letzten Recherche 2019 wurde gerade die 17. Staffel ausgestrahlt. Das Polizeigebäude aus der Sendung suchen Sie in Wismar jedoch vergebens, es steht in Berlin im Studio Adlershof.
Sehenswertes
Der Marktplatz mit der Wasserkunst
Folgende Route bietet sich für einen Stadtrundgang an: Ausgehend vom Marktplatz samt Wasserkunst, Rathaus und Altem Schweden nach Westen und vorbei am Archidiakonat zum Turm von St. Marien; weiter am Fürstenhof vorbei zur Kirche St. Georgen; dann die Große Hohe Straße hinunter zur Heilig-Geist-Kirche und zum Welt-Erbe-Haus, weiter oben an der Lübschen Straße links ab in die Krämerstraße und dann über die Breite Straße und den Ziegenmarkt zum Alten Hafen; via Frische Grube schließlich zu St. Nikolai und am Schabbellhaus vorbei zurück zum Marktplatz. Wem nach städtischem Grün zumute ist, der macht nen Abstecher zum Lindengarten, einer unter Denkmalschutz gestellten, hübschen kleinen Parkanlage am Rand der Altstadt.
Marktplatz
Mit einer Ausdehnung von 10.000 Quadratmetern ist er der größte Marktplatz Norddeutschlands. Prächtige, von Giebeln gekrönte Fassaden flankieren das pulsierende Herz der Stadt. Im südöstlichen Eck des Platzes befindet sich das Wahrzeichen Wismars: die Wasserkunst. Der Name des Bauwerkes lässt bereits erahnen, dass es sich nicht nur um ein architektonisches, sondern auch um ein technisches Denkmal handelt. Das Brunnenhaus entstand zwischen 1580 und 1602. In Anlehnung an die Architektur der niederländischen Renaissance wölbt sich über zwölf verzierten Säulen ein Kupferdach, das von einem kleinen Türmchen gekrönt wird. Die Wasserkunst wurde mittels Holzrohren von einer vier Kilometer entfernten Quelle gespeist und verteilte das Wasser in die Bürgerhäuser und öffentlichen Schöpfstellen der Stadt. Nicht von ungefähr betrieb der Auftraggeber der Wasserkunst, der Rat Hinrich Schabbell (1531-1600), ein wasserintensives Gewerbe: Er war einer der Braumeister der Stadt. Der beauftragte Baumeister Philipp Brandin stammte aus den Niederlanden und hatte bereits Schabbells prächtiges Wohn- und Brauhaus, das Schabbellhaus, errichtet.
Fritz Reuter - Mecklenburgs Dichter
Der Dichter, der mit seiner volksnahen, humorvollen Erzählweise seine Zeitgenossen einnahm, hat bis heute überall in Mecklenburg Spuren hinterlassen. Kaum ein Ort im Land, den Reuter auch nur flüchtig bereiste und der nicht an den großen niederdeutschen Erzählers erinnert. Fritz Reuter wurde am 7. November 1810 als Sohn des Bürgermeisters von Stavenhagen (nahe Neubrandenburg) geboren. Ab 1824 besuchte er mit mäßigem Erfolg das Gymnasium zunächst in Friedland, dann in Parchim. Es folgte ein lustlos betriebenes Studium der Rechte in Rostock, später in Jena - der Vater wollte den Sohn in seinen Fußstapfen sehen, der Sohn sah lieber in den Krug. Wegen der Mitgliedschaft in einer Burschenschaft wird Reuter 1833 verhaftet, zum Tode verurteilt und sogleich zu 30 Jahren Festungshaft begnadigt. Es ist die Zeit der Reaktion, in der der Ruf nach (nationaler) Einigkeit und Recht und Freiheit als Hochverrat und Majestätsbeleidigung geahndet wird. Aus den 30 Jahren Festungshaft werden, dank der Begnadigung durch Friedrich Wilhelm IV., sieben Jahre. Doch die waren hart genug, auch wenn Reuter (auf Betreiben des Vaters) die letzten davon unter erleichterten Haftbedingungen in der Festung Dömitz verbrachte.
Nach der Entlassung fiel es Reuter schwer, sich wieder einzugliedern. Die Wiederaufnahme des Studiums in Heidelberg scheiterte an schweren Alkoholproblemen. Reuter brach das Studium zum Leidwesen des Vaters ab und ging bei seinem Onkel, Pastor in Jabel bei Malchow, gewissermaßen in Reha. Nach einer Weile begann Reuter in Demzin als „Strom“ (Volontär) in der Landwirtschaft zu arbeiten. In dieser Zeit traf er Hoffmann von Fallersleben, der ihm riet, seine humoristischen Anekdoten auch und gerade über die Festungshaft zu Papier zu bringen. Reuter, inzwischen verheiratet, begann nun ernsthaft und mit zunehmendem Erfolg zu schreiben. Mit dem Verleger Dethloff Carl Hinstorff in Wismar begann 1859 eine für beide Seiten lukrative Zusammenarbeit, wenngleich nicht ohne Reibungen. Von nun an lebte Reuter nicht nur von seiner Schreiberei, er avancierte auch zu einem der meistgelesenen Schriftsteller seiner Zeit. 1859 entstand die erste längere Erzählung in niederdeutscher Sprache Ut de Franzosentid („Aus der Franzosenzeit“). 1862 griff Reuter von Fallerslebens Anregung auf und schrieb über seine Festungszeit (Ut mine Festungstid), kurz darauf folgte der erste Teil des autobiografisch gefärbten Gesellschaftsromans Ut mine Stromtid. Diesen Roman schloss er in Eisenach ab, wohin die Reuters 1864 gezogen waren. Mit dem distanzierten Blick von Eisenach nach Mecklenburg schuf er 1866 mit Dörchläuchting eine bissige Satire über seine Heimat.
Reuters Arbeit auf komödiantische Mundartdichtung zu reduzieren hieße jedoch, die politische und soziale Dimension seines Werks zu verkennen. Der volkstümliche Humor Reuters zeigt sich immer wieder durchsetzt von einem scharfsinnigen und kritischen Blick auf die gesellschaftlichen Verhältnisse des 19. Jh. Fritz Reuter starb am 12. Juli 1874 in Eisenach.
Um die inoffizielle Auszeichnung als Wahrzeichen der Stadt bewirbt sich auch ein unweit der Wasserkunst gelegenes Gebäude: der Alte Schwede. Ende des 14. Jh. erbaut, gehört es zu den ältesten Bürgerhäusern der Stadt. Die prächtigen gotischen Stufengiebel sind heute noch backsteinerner Ausdruck hanseatischen Stolzes. Den Namen erhielt das ehemalige Kaufmannshaus, als es Ende des 19. Jh. als Gastwirtschaft genutzt wurde. Auch heute befindet sich in dem historischen Gemäuer ein empfehlenswertes Restaurant mit Namen Alter Schwede. Seine direkten Nachbarn - links ein mit Jugendstil-Ornamenten verziertes Gebäude, rechts das rekonstruierte Reuterhaus, in dem Dichter Fritz Reuter residierte und dessen Verleger Dethloff Carl Hinstorff hier seine Karriere begann - geben auf engstem Raum ein Beispiel für die Vielgestaltigkeit der Bürgerhäuser rund um den Marktplatz.
Die Nordflanke des Platzes säumt ein großes klassizistisches Gebäude, das Wismarer Rathaus. Es wurde 1819 fertiggestellt, nachdem das alte Rathaus an gleicher Stelle teilweise eingestürzt war. Erhalten blieb der Keller mit dem gelb-rot verzierten gotischen Kreuzrippengewölbe, in dem sich heute die Dauerausstellung Wismar - Bilder einer Stadt befindet. Zu sehen sind Darstellungen zur Stadtentwicklung seit frühester Zeit, darunter auch ein altes Stadtmodell, dazu archäologische Funde, historische Dokumente, alte Schiffsmodelle und andere Exponate aus der Blütezeit der Hanse, außerdem Filme zur Stadtentwicklung. Besonders sehenswert sind Reste der Wandmalereien, die illustrieren, dass der Ratskeller einst auch als Weinkeller diente: hier wird mächtig gezecht.
♦ Die Ausstellung Wismar - Bilder einer Stadt im historischen Ratskeller ist Di-Sa 10-16 Uhr geöffnet, Eintritt frei. Etwas versteckter Eingang rechts neben dem Rathaus die Treppe hinunter. Am Markt 1.
Gotisches Viertel
Das Gasthaus namens „Alter Schwede“ am Markt
Westlich des Marktplatzes liegt das gotische Viertel, dessen historische Gebäude durch die alliierten Luftangriffe in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs zwar starken Schaden nahmen, teilweise aber erhalten werden konnten, so z. B. das Archidiakonat am Kirchhof. Das ehemalige Wohnhaus des Archidiakons, erbaut um 1450 im Stil der Norddeutschen Backsteingotik, war bereits im 19. Jh. saniert und neugotisch umgestaltet worden und wurde nach seiner Zerstörung unter großem Aufwand Anfang der 1960er Jahre wieder aufgebaut.
Nur der Turm steht noch von St. Marien
Die Kirche St. Marien wurde, gegen alle Widerstände der Bevölkerung, im August 1960 gesprengt. Nur der mächtige, 81 Meter hohe Turm blieb erhalten, er wurde in den 1990er Jahren mit nicht geringem Aufwand restauriert. In den noch erhaltenen Vorhallen des Turms erinnern Ausstellungen und ein 3-D-Film an die ehrwürdige Kirche und veranschaulichen ihre Entstehung. Von den interessanten Turmführungen (samt grandioser Aussicht) zeigten sich auch Leser beeindruckt. Hinter dem Turm vermitteln die Fundamentreste einen Eindruck von den Ausmaßen des Gotteshauses.
♦ Der St.-Marien-Turm ist April bis Sept. tägl. 9-18 Uhr, in den Wintermonaten 10-16 Uhr geöffnet. Turmführungen (3 €, erm. 2 €) April bis Sept. tägl. 10-16 Uhr jeweils zur vollen Std., im Winter auf Anfrage (Tourist-Information). 3D-Film ebenfalls 3 €, erm. 2 €, die Ausstellungen dürfen umsonst besucht werden, eine Spende ist jedoch erwünscht.
Auch die Kirche St. Georgen wurde in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs erheblich beschädigt. Doch statt in die Luft gesprengt zu werden, verfiel sie. Wo Gottesdienste stattfinden sollten, wuchs eine wilde Wiese. Die Versuche Wismarer Bürger, St. Georgen zu retten, scheiterten an Material- und Geldmangel. Nach 1990 wurde die verwahrloste Ruine unter enormem Aufwand Stück für Stück saniert und konnte 2010 wiedereröffnet werden.
St. Georgen erinnert in ihrer Wuchtigkeit an die Marienkirche in Rostock, wirkt aber aufgrund des Fehlens eines hoch aufragenden Turms gleichsam gedrungen. Die komplizierte Baugeschichte des Gotteshauses begann in der Mitte des 13. Jh. Gerade eine Generation später wurde bereits der erste Um- bzw. Ausbau in Angriff genommen, mit derart ambitionierten Plänen, dass sich die Arbeiten gut 200 Jahre hinziehen sollten und dennoch nicht fertig wurden. Letztlich entstanden ist eine bis zu 42 Meter hohe, ebenso breite und 76 Meter lange Kirche mit gewaltigen Querschiffen und einem ungewöhnlichen Chor. Denn anstelle des üblichen halbrunden Chorumgangs wurde der alte, flache Chor beibehalten (hier befindet sich auch der Eingang). Das Fehlen jeglicher Innenausstattung verstärkt den imposanten Raumeindruck der Georgenkirche. Was von der Inneneinrichtung (Triumphkreuz, Tafelaltar) erhalten ist, befindet sich in der Nikolaikirche - und wird dort auch bleiben, denn St. Georgen dient als Konzertkirche (die zu diesem Zweck installierte Fußbodenheizung könnte Temperaturschwankungen auslösen, die den gotischen Kunstwerken schaden). Vielleicht finden in der Kirche zukünftig auch wieder Orgelkonzerte statt, ein Förderkreis (www.georgenkirche.de) sammelt Spenden für eine Orgel.
Auf dem Stumpf des Turmes (er wurde nie vollendet) befindet sich in 35 Metern Höhe eine Aussichtsplattform. Ein Aufzug bringt Sie hinauf, der Blick von oben auf den Ziegeldachteppich Wismars und die Häfen ist beeindruckend.
♦ St. Georgen: April bis Sept. tägl. 10-18 Uhr, Okt. bis März 10-16 Uhr. Eintritt für den Aufzug und die Plattform 3 €, erm. 2 €, www.kirchen-in-wismar.de. Infos über die in St. Georgen veranstalteten Konzerte (u. a. gastieren hier regelmäßig das Kammerorchester, die Radiophilharmonie und das Sinfonieorchester des NDR) erhält man in der Touristinformation oder unter www.wismar.de.
Das prachtvolle Portal des Fürstenhofs
Zwischen der Marienkirche und der Georgenkirche wurde Mitte des 16. Jh. der Fürstenhof neu errichtet. Anlässlich seiner Hochzeit ließ Herzog Johann Albrecht I. von Mecklenburg (1525-1576) an das bestehende ältere Gebäude im spätgotischen Stil (Altes Haus) diesen Stadt-Palazzo (Neues Haus) anbauen und brachte damit ein Stück italienische Renaissance an die Ostsee. Das dreistöckige Gebäude ist durch detailfreudige Friese aus Kalkstein und Terrakotta gegliedert. An der Straßenseite dominieren Szenen aus dem Trojanischen Krieg, zum Hof hin ist das Gleichnis vom verlorenen Sohn dargestellt. Aufwändig gestaltet zeigen sich auch die Portale der Hofdurchfahrt. Heute befindet sich das Amtsgericht im Fürstenhof.
Richtung Hafen kann man an der Lübschen Straße 31 ein Stück mittelalterlicher Sozialgeschichte besichtigen. Mitte des 13. Jh. wurde in Wismar ein Armen- und Krankenhaus, das Heiligen-Geist-Hospital, eingerichtet. Dazu entstand später eine schlichte gotische Saalkirche, die Heiligen-Geist-Kirche, an die kurze Zeit später das „Lange Haus“ angeschlossen wurde. Dieses auch „Siechenhaus“ genannte Gebäude war zur Kirche hin offen, sodass die Bettlägerigen den Gottesdienst verfolgen konnten. Ein bemerkenswertes Ausstattungsdetail erhielt die Kirche, nachdem 1699 die gotische Gewölbedecke infolge der Explosion nahe gelegener Pulvertürme eingestürzt war. Anstatt das Kreuzrippengewölbe wieder aufzubauen, wurde eine einfache Holzdecke eingezogen, farbenprächtig mit Ornamenten und Bibelszenen aus dem Ersten Buch Moses verziert. Sehenswert ist auch das gotische Glasfenster, das zwölf Szenen aus den Evangelien und verschiedene Heilige zeigt. Ein bemerkenswertes Fresko befindet sich im Altarraum rechter Hand: das Buchstabenfeld Deo Gracias (Gott sei’s gedankt) aus dem frühen 14. Jh. Ausgehend vom zentralen (und einzigen!) D lassen sich die Worte Deo Gracias - rauf und runter, rechts und links herum und beliebig abknickend - zahllose Male lesen. Es heißt, es seien genau 504 Möglichkeiten. Wir gestehen, dass wir nicht die Geduld hatten, das zu überprüfen...
♦ Die Heiligen-Geist-Kirche ist tägl. 10-18 Uhr geöffnet (im Winter bis 16 Uhr), Gottesdienst So 11-12 Uhr, dann keine Besichtigung. Als Eintritt wird eine Spende von 1 € erbeten, www.kirchen-in-wismar.de.
Etwas weiter, an der Lübschen Straße 23, steht das sog. Welt-Erbe-Haus mit klassizistischem Giebel. Gleich daneben befindet sich die Tourist-Information. Das Haus entstand Mitte des 14. Jh. als typisches Dielenhaus. Ein großer Raum im Erdgeschoss (die Diele) diente dem Umschlag der Waren, die in den Räumen darüber gelagert wurden, im Seitenflügel befanden sich die Wohnräume. Die Geschäftslage war gut, denn das Haus stand direkt am Handelsweg durch Wismar, jener Ost-West-Achse, die gen Osten über die Rostocker Straße nach Rostock führte und im Westen über die Lübsche Straße nach Lübeck. Nach umfassender Restaurierung informiert heute eine kostenlose Ausstellung im Haus über die UNESCO und die Geschichte der Stadt Wismar mit diversen Schwerpunktthemen (u. a. zum Handel und zum Dielenhaus). Sehenswert ist insbesondere das wiederhergestellte Tapetenzimmer, das komplett mit kunstvollen französischen Papierdrucken aus dem 19. Jh. ausgeschmückt ist, die Szenen aus der griechischen Mythologie zeigen.
♦ Welt-Erbe-Haus, die Ausstellungen sind von April bis Sept. tägl. von 9-17 Uhr, im Winter tägl. von 10-16 Uhr zu sehen. Eintritt frei.
Alter Hafen
Der Alte Hafen war ehemals Dreh- und Angelpunkt hanseatischer Betriebsamkeit. Heute flanieren Wismarer und Besucher an Schiffen vorbei, die Räucher- und Frischfisch anbieten, oder an den Speichern entlang, die - teils noch sanierungsbedürftig - zwischen Altem und Neuem Hafen (heute Überseehafen) stehen. Architektonisch orientieren sich die vor allem im 19. Jh. entstandenen Speicher am Wassertor, der Nahtstelle zwischen Hafen und Altstadt. Es ist das letzte verbliebene von einst fünf Stadttoren. Außer dem Wassertor ist kaum noch etwas von der ehemaligen Stadtbefestigung erhalten, ihrem Verlauf folgt heute die Ringstraße um die Altstadt. In gewisser Weise aber ist auch das Baumhaus am Alten Hafen ein Teil der Stadtbefestigung. In dem barocken Gebäude aus dem 18. Jh. diente der „Baumschließer“. Seine Aufgabe war es, die Hafeneinfahrt mittels eines Langholzes (später einer Kette, nichtsdestotrotz „Baum“ genannt) des Nachts und bei Gefahr zu verschließen. Vor dem Baumhaus stehen fotogen zwei Schwedenköpfe, die einstmals die Fahrrinne des Hafens markierten. Das Baumhaus wurde später verschiedentlich genutzt, u. a. als Hafenmeisterei, heute ist darin das Maritime Traditionszentrum untergebracht, die darin befindliche, auch kindgerechte Ausstellung befasst sich mit Wismar, der Hanse, dem Hafen und dem Schiffsbau.
♦ April bis Okt. tägl. 11-17 Uhr, Nov. bis März 11-15 Uhr. Eintritt 2 €, Kinder 1 €. Am Alten Hafen, Tel. 03841-304310.
Idyllisch zeigt sich der Alte Hafen am Lohberg. Hier stehen ein paar Tische und Stühle der Restaurants und Cafés auf dem Kopfsteinpflaster und vor den farbenprächtigen Fassaden der mittelalterlichen Gebäude. In der Nähe mündet die Grube in den Hafen. Im 13. Jh. angelegt, ist sie einer der ältesten Kanäle in Deutschland und verbindet den Mühlensee (und zeitweise via Wallensteingraben sogar den Schweriner See) mit der Ostsee. Die Grube diente nicht nur zur Süßwasserversorgung, sondern auch als Transportweg, auf dem Lastkähne vom Hafen in die Altstadt getreidelt wurden. Unbedingt empfehlenswert ist ein Spaziergang vom entzückend schiefen Fachwerkgebäude, das sich beim Hafen über die Grube spannt und „Gewölbe“ genannt wird, den alten Kanal entlang bis zur Kirche St. Nikolai, der Schweinsbrücke und dem Schabbellhaus. Auf halbem Weg kreuzt die Scheuerstraße, die Richtung Markt zur Bohrstraße wird. Hier hat sich ein einzigartiges Ensemble von Giebeln erhalten, deren Gestaltung von der Gotik über den Barock bis zum Klassizismus reicht.
Die Poeler Kogge
Auf der Wissemara müssen auch die Passagiere mitanpacken
1997 spülte ein Sturm Wrackteile an den Strand von Timmendorf auf der Insel Poel. Bei der daraufhin einsetzenden Suche fanden Unterwasserarchäologen das gut erhaltene Wrack eines Schiffes und datierten es auf das 14. Jh. Der Fund dessen, was man für eine Hansekogge hielt, machte Schlagzeilen. Man vermutet, auf das bis dato größte Frachtschiff des Spätmittelalters gestoßen zu sein. Bei einer Länge von 31,5 Metern und einer Breite von 8,5 Metern hatte die so genannte Poeler Kogge ein Fassungsvermögen von über 200 Tonnen. Gleichzeitig hatte sie einen relativ geringen Tiefgang, was sie für das Befahren von Bodden und Haff geeignet machte. Das bei Poel geborgene Wrack wurde nach Schwerin gebracht, wo weitere Untersuchungen angestellt und die Konservierung gewährleistet werden sollen.
Im Jahr 2000 begann ein faszinierendes Projekt auf dem Feld der experimentellen Archäologie: Im Hafen von Wismar entstand ein originalgetreuer Nachbau der Poeler Kogge unter Zuhilfenahme spätmittelalterlicher Techniken des Bootsbaus. Wie beim Original wurde vornehmlich mit Kiefernholz, teils auch mit Eiche gebaut. Alle 34.000 der eingeschlagenen Eisennägel sind von Hand geschmiedet. Der 32 Meter hohe Mast besteht aus dem Stamm einer 120 Jahre alten Douglasie. Beteiligt waren neben all den ehrenamtlichen Bootsbauern, Schiffsbauingenieure und Bootsbaumeister, ein Nautiker und ein Archäologe. Nach sechs Jahren Bau wurde die Wissemara getaufte Kogge vom Stapel gelassen, das bauchige Transportschiff stellte sogleich seine bemerkenswerte Manövrierfähigkeit unter Beweis.
Man kann die Wissemara im Alten Hafen, wenn sie vor Anker liegt, besichtigen und mit ihr auch in See stechen. Im Sommer werden dreistündige Törns zur Insel Poel und zurück angeboten. Und wenn der Kapitän den Befehl gibt: „Klar zum Segelmanöver! Klar zur Halse!“, können auch die Passagiere mit anpacken, während die Wissemara sachte durch den Wind dreht.
Die Wissemara ist eine Attraktion, obgleich sie, nach letzten Erkenntnissen, der Nachbau eines erheblich jüngeren Schiffes ist. Man datierte das Baujahr der Poeler Kogge auf das Jahr 1773. Die Zeit der Koggen war da schon vorbei. In Wismar aber sieht man galant darüber hinweg.
♦ Gesegelt wird in etwa von Mai bis Sept., in der Nebensaison mehrmals in der Woche, im Sommer bis zu dreimal tägl. Die ehrenamtliche, etwa zehnköpfige Besatzung gibt während der Fahrt bereitwillig Auskunft über den Bau des bauchigen Seglers und technische Details, Segelverhalten und Seemannsgarn. Die etwa dreistündige Fahrt kostet 27 € (meist nachmittags) bzw. 32 € (über Mittag und mit Eintopf), jeweils pro Pers. Infos zu den Segeltörns erhält man an Bord (Anleger am Alten Hafen, in der Nähe des Baumhauses), beim Förderverein im Baumhaus, telefonisch unter Tel. 03841-304310 oder unter www.poeler-kogge.de.
St. Nikolai
Entlang der Grube: Das schiefe Gewölbe ...
Die Kirche St. Nikolai ist die dritte große Stadtkirche Wismars und ein bedeutendes Beispiel Norddeutscher Backsteingotik. Wenngleich die älteste Pfarrkirche Wismars, begann der Bau der heutigen Kirche relativ spät. Ab etwa 1380 wurde die Vorgängerkirche aus- und umgebaut. Obwohl zu dieser Zeit bereits neue architektonische Einflüsse spürbar waren, orientierten sich die Baumeister von St. Nikolai am Vorbild hochgotischer französischer Kathedralen. Entstanden ist eine prächtige dreischiffige Basilika mit schlankem Chorumgang und Kapellenkranz. Das Mittelschiff erhebt sich bei einer Breite von gerade einmal 10,5 Metern eindrucksvoll über 37 Meter in die Höhe. Der dadurch geschaffene überwältigende Raumeindruck wird von keiner Kirche an der Ostseeküste übertroffen. Ein Kleinod ist der Giebel des Südanbaus (1438/39). Der aus glasierten Backsteinen geformte Schmuckgiebel ist mit figürlichen Terrakottafriesen bestückt, die Fabeltiere, Fratzen, Heilige und Marien darstellen, darüber thront eine schmucke Blendrose. Der Kirchturm erhob sich ursprünglich dank eines enormen spitzen Turmhelmes auf eine Höhe von 120 Metern. Er wurde von einem schweren Sturm 1703 heruntergerissen und zertrümmerte das Mittelschiff.
Diese Katastrophe hatte zur Folge, dass St. Nikolai heute auch über eine bemerkenswerte barocke Innenausstattung verfügt. Hinzu kommen wertvolle Stücke, die aus den Kirchen St. Marien und St. Georgen gerettet werden konnten. Barock sind u. a. die Kanzel mit ihrer verspielten Haube (1708) und die Taufe schräg dahinter (1719). In der südlichen Vorhalle sind der prächtige Schnitzaltar (um 1430) und das Hochkreuz aus der Kirche St. Georgen untergebracht. Auf dem bronzenen Taufbecken aus St. Marien, um 1335 gegossen, sind Szenen aus dem Leben Jesu zu sehen. Beeindruckend sind auch die erhaltenen Wandmalereien: allen voran der riesige, bis ans Gewölbe hinaufreichende St. Christopherus, Schutzheiliger der Reisenden (um 1450). Empfehlenswert ist der Aufstieg in das Gewölbe im Rahmen einer kenntnisreichen Führung. Den Besuch dieser prachtvollen Kirche sollte man sich nicht entgehen lassen!
... und St. Nikolai
♦ St. Nikolai: Mai bis Sept. 8-20 Uhr, Okt. und April 10-18 Uhr, Nov. bis März 11-16 Uhr, Gottesdienst So 10 Uhr (erst danach wieder Besichtigung). Im Sommer werden für gewöhnlich täglich Gewölbeführungen angeboten (meist zwischen 10 und 15 Uhr, die nächste Führung wird jeweils angeschrieben). St. Nikolai ist eine besucherfreundliche Kirche, Fotografieren ist ausdrücklich erlaubt (dass man kein Blitzlicht in der Nähe von Wand- oder Altarmalereien verwendet, versteht sich von selbst), auch artige Hunde dürfen an der Besichtigung teilnehmen. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter, die die Öffnungszeiten ermöglichen, sind sehr engagiert, www.kirchen-in-wismar.de.
Schabbellhaus mit Stadtgeschichtlichem Museum
Schräg gegenüber der Kirche St. Nikolai und auf der anderen Seite der Grube liegt das Schabbellhaus, das heute das Stadtmuseum beherbergt. Hinrich Schabbell (1531-1600) war angesehener Bierbrauer, Kaufmann, Ratsherr und Bürgermeister der Stadt. Er engagierte zum Bau seines Wohn- und Brauhauses den holländischen Baumeister Philipp Brandin (ca. 1530-1594). Von 1569 bis 1571 ließ dieser das Gebäude im Stil der niederländischen Renaissance entstehen und setzte dabei auf eine Kombination aus Backstein und Sandstein, wie es in seiner Heimat üblich war. Besondere Aufmerksamkeit verdient der Nordgiebel (zur Grube hin) mit seinen sandsteinernen Gliederungselementen aus Säulen, Figuren, Voluten und Fensterrahmen, der Rest der Fassade besteht aus rotem Backstein. Im Schabbellhaus und dem Gebäude daneben, einem Kaufmannshaus aus dem 14. Jh., ist das neugestaltete Stadtgeschichtliche Museum untergebracht.
Im Erdgeschoss des Schabbelhauses beginnt die überaus sehenswerte Ausstellung zu 800 Jahren Stadtgeschichte mit der Hanse und Wismar als Hansestadt (zentrales Thema hier natürlich: der Handel, daneben aber auch Alltag, Religion, Gerichtsbarkeit etc. sowie eine kurze Betrachtung der Geschichte des Museums selbst). Über einen Verbindungsbau gelangt man in die Sektion „Wismar fürstlich“, nunmehr im hanseatischen Kaufmannshaus, bevor es nach der schwedischen Zeit ins Obergeschoss und damit ins 19. Jh. geht (napoleonische Besatzung, Demokratiebewegung und Revolution, Auswanderung). Wieder im Schabbellhaus (OG) befasst sich die Ausstellung mit der Entwicklung der Stadt in der Moderne (Industrialisierung, Rüstungsindustrie und Weltkriege) bis hin zu DDR-Zeit und friedlicher Revolution. Zahlreiche, teils kostbare Exponate - Koggenmodell, Haushaltsgegenstände, Reliquien, Reliefs, Wandteppich, Originalteile der Wasserkunst, Gemälde u. v. m. (hier und da auch zum Mitmachen) - werden flankiert von informativen Tafeln sowie Audio- und Filmstationen. Immer wieder rückt auch das Gebäude selbst in den Blick mit all seinen Schichten und Veränderungen durch die Jahrhunderte. Kurzum: Für das kurzweilige, sehenswerte Museum sollte man sich ein bisschen Zeit nehmen.
♦ April bis Okt. Di-So 10-18 Uhr (Juli/Aug. auch Mo), Nov. bis März Di-So 10-16 Uhr. Eintritt 8 €, erm. 5 €. Immer Samstag um 11 Uhr finden etwa 90-minütige Führungen durch das Schabbellhaus statt (3,50 € zuzügl. zum Eintrittspreis). Schweinsbrücke 8, Tel. 03841-2243110, www.wismar.de/schabbell.
phan Technikum
Das Technische Landesmuseum Mecklenburg-Vorpommern präsentiert hier die spannende Welt der Technikgeschichte zu „Luft“, zu „Wasser“ und rund ums Element „Feuer“. Der Besuch ist vor allem für Kinder und Jugendliche spannend, aber auch für Erwachsene dank interessanter Exponate wie einen alten Schiffsmotor der Gorch Fock oder einen Nachbau von Lilienthals „Normalsegelapparat“ überaus kurzweilig. Das Museum erinnert zugleich an den Flugzeugbau in Mecklenburg-Vorpommern (u. a. an Fokker, Dornier, Heinkel und Arado), an den hiesigen Schiffsbau (u. a. an die Warnowwerft, Volkswerft und Matthias-Thesen-Werft) und bietet Technik zum Anfassen (z. B. ein Propellerkarussell). Gleichzeitig geht die Ausstellung Fragen nach wie: „Hat Feuer einen Schatten?“ oder „Gibt es Wände aus Luft?“.
♦ Das phan Technikum liegt im Westen Wismars, Zum Festplatz 3. Zu erreichen mit Buslinie 1 bis Haltestelle „Tierpark“. Juli und Aug. tägl. 10-18 Uhr, ansonsten Di-So 10-17 Uhr. Erw. 8 €, Kinder 6-17 J. 5 €, Familien ab 15 €. Tel. 03841-304570, www.phantechnikum.de.
Basis-Infos
Information Die Tourist-Information bietet u. a. auch Zimmervermittlung und einen Kartenvorverkauf. April bis Sept. tägl. 9-17 Uhr, Okt. bis März 10-16 Uhr. Lübsche Str. 23a, 23966 Wismar, Tel. 03841-19433, www.wismar.de.
Stadtrundgänge werden ebenfalls von der Touristinformation angeboten: von Ostern bis Anfang Nov. tägl. um 10.30 Uhr, Dauer ca. 2 Std., 7 €/Pers., erm. 5 €, Kinder bis 12 J. kostenlos; außerdem Mitte März bis Ende Dez. immer Fr um 18 Uhr Nachtwächterführungen (Dauer ca. 2 Std., 10 €, erm. 7 €), ganzjährig jeden Sa um 15 Uhr die Störtebeker-Führung (10 €, erm. 7 €) sowie Ende März bis Ende Okt. Fr 16 Uhr (im Sommer zusätzlich Di 14 Uhr) die 2-stündige SOKO-Wismar-Führung, 10 €, erm. 7 €.
Taxi Zentrale Tel. 03841-382946 oder 212300.
Verbindungen Bus 240 verbindet Wismar mehrmals tägl. mit Boltenhagen (via Klütz), Sa/So eingeschränkt, die Linie 241 fährt zur Jugendherberge (Beckerwitz). Die Linien 430 und 230 fahren auf die Insel Poel. Zudem gibt es Stadtbusse, die nicht nur rund um die Altstadt und in die Vororte fahren, sondern auch alle halbe Stunde in das Seebad Wendorf. Busfahrpläne auf www.nahbus.de und bei der Tourist-Information erhältlich. Busbahnhof am nördlichen Rand der Altstadt zwischen Bahnhof und Altem Hafen. Am Busbahnhof starten auch die Fernbusse.
Mit den Zug bestehen fast stündlich Verbindungen nach Schwerin, alle zwei Stunden ohne Umsteigen nach Berlin Hbf., außerdem stündlich über Bad Doberan nach Rostock. Bahnhof am nördlichen Ende der Altstadt, Infos auf www.bahn.de und www.odeg.de.
Ausflugsschiffe Mit dem Schiff der Reederei Adler von April bis Okt. 8-mal tägl. (am Wochenende nahezu jede halbe Std.), im Winter 3-mal tägl. Hafenrundfahrten, Erw. 13,50 €, Kinder 4-14 J. 8 €, Familie 35 €, Hund 2 €. In den Sommermonaten außerdem 3- bis 4-mal tägl. zur Insel Poel, Erw. 21,50 €, Kinder 11 € (hin und rück). Anlegestelle am Alten Hafen 7. Tel. 04651-9870888, www.adler-schiffe.de.
Eine ganz besondere Ausflugsfahrt kann man mit der Wissemara, dem Nachbau einer „Hansekogge“ unternehmen, Infos → Poeler Kogge.
Aktivitäten und Veranstaltungen
St. Nikolai
Baden Wonnemar. Riesiges Erlebnisbad am Stadtrand von Wismar. Diverse Wasserrutschen, Wellenbecken mit Grotte, Außenbecken, Sauna, Dampfbad, Wellnesslandschaft. Mai bis Sept. tägl. 10-21 Uhr, Okt. bis April tägl. 10-22 Uhr, Tageskarten (gültig für alles) kosten 26,90 € (Erw.) bzw. 23,90 € (Kinder), es gibt aber auch preiswertere Karten für kürzere Aufenthalte. Geburtstagskinder zahlen nichts. Auch Hotel und Restaurant. Bestens ausgeschildert. Stadtbus 1 oder 2 bis Haltestelle „Sporthalle“. Bürgermeister-Haupt-Str. 38, Tel. 03841-327623, www.wonnemar.de.
Fahrradverleih wismar rad. Im Bahnhof (Bahnsteig 2). Im Sommer Mo-Sa 9-13 Uhr, Rückgabe der Räder nach Vereinbarung, auch abends möglich. Ausleihe auch So und außerhalb der Saison nach vorheriger Reservierung unter Tel. 03841-224670 oder 0170-5871395. Kinderräder und Zubehör unbedingt reservieren! Fahrrad ab 7 €/Tag. Bahnhofstr. 1.
Segeln Die Segelschule Cipra bietet Törns, Kurse, Scheine, auch Shop. Klußer Damm 1, Tel. 03841-212596 oder 0171-6842162, www.segelschule-cipra.de.
Veranstaltungen Zu den Wismarer Heringstagen (www.heringstage-wismar.de) im März (zuweilen auch Anfang April) gibt es in allen teilnehmenden Restaurants der Stadt Hering in zig Variationen. Im Juni findet das Wismarer Hafenfest statt (www.hafen-fest- wismar.de), ein Volksfest samt abschließendem Feuerwerk. Die Nr. 1 unter den Stadtfesten ist aber zweifelsohne das Schwedenfest (www.schwedenfest-wismar.de), das alljährlich am dritten oder vierten Wochenende im August stattfindet und zahlreiche Besucher auch aus dem Land der Drei Kronen in die Stadt lockt. Darüber hinaus bietet der große Marktplatz im Advent Raum für den Weihnachtsmarkt.
Zoo Tierpark Wismar. Im Stadtteil Friedenshof, beschildert. Ein netter, kleiner Tierpark mit Dam- und Rothirschen, Wisenten und Mufflons, Wölfen und Luchsen, um nur einige zu nennen. März bis Okt. tägl. 9-18 Uhr geöffnet, im Winter nur Sa/So 10-17 Uhr, Eintritt 5 €, Kinder 3 €. Zu erreichen mit Bus Nr. 1 vom Marktplatz, Haltestelle „Tierpark“. Zum Festplatz 30, Tel. 03841-707070, www.tierpark-wismar.de.
ÜbernachtenKarte
**** Steigenberger Hotel Stadt Hamburg 22 Eines der besten Häuser der Stadt, hervorragende Lage am Markt, 102 komfortable Zimmer, der Service ist freundlich und zuvorkommend. Mit Sauna und dem Restaurant Weinwirtschaft nebenan. Tiefgarage 15 € pro Tag. DZ ab ca. 120 € inkl. Frühstück. Bei Frühbucherrabatt teilweise deutlich günstiger. Am Markt 24, 23966 Wismar, Tel. 03841-2390, www.wismar.steigenberger.de.
Fründts Hotel 9 In zentraler, aber ruhiger Lage inmitten der Altstadt. Sorgsam renovierte, große Zimmer, Terrasse nach hinten hinaus, kleiner Spielplatz und ein großer Parkplatz hinter dem Haus (4 €/Tag). EZ 68 €, DZ 95-99 €, Frühstück im imposanten Saal inkl., Hund 10 €/Tag. Schweinsbrücke 1-3, 23966 Wismar, Tel. 03841-2256982, www.hotel-stadtwismar.de.
To’n Zägenkrog 10 Die fünf renovierten Appartements des „Ziegenkrugs“ sind teils recht unkonventionell geschnitten, aber rundum individuell und geschmackvoll eingerichtet. Mit Fischrestaurant im Erdgeschoss. Auch die Fernseh-Crew der SOKO Wismar war hier schon zu Gast. Frühzeitige Reservierung empfohlen. Alle Appartements mit Küche und Wohnbereich, je nach Größe 100-130 € pro Tag (für 2 Pers.), Frühstück 13-16 €/Pers. Unweit des Hafens gelegen. Ziegenmarkt 10, 23966 Wismar, Tel. 03841-282716, www.ziegenkrug-wismar.de.
Hotel Reuterhaus 24 Am Marktplatz. Gelbes Giebelhaus mit traditionsreichem Restaurant. Der Name kommt nicht von ungefähr: Der Dichter Fritz Reuter hat hier schon genächtigt. Nur zehn Zimmer, EZ 69-85 €, DZ 90-130 €, inkl. Frühstück. Am Markt 19, 23966 Wismar, Tel. 03841-22230, www.phoenixhotelbetriebe.de.
Pension Westphal’s 19 Kleines Haus mit einer modern-rustikalen Gaststätte im Erdgeschoss. Die vier Zimmer darüber sind nach Jahreszeiten benannt, zeitgemäß und mit Bedacht ausgestattet sowie mit Topfpflanzen versehen - zum Wohlfühlen. Tipp: Im Sommer das Zimmer „Frühling“ nehmen, es hat einen herrlichen Balkon. EZ 59-69 €, DZ 69-79 €, Frühstück 10 €/Pers. extra. Neustadt 32, 23966 Wismar, Tel. 03841-211382, www.wismar-urlaub24.de.
Hotel Denkmal 13 3 Das familiengeführte, kleine Hotel nahe dem Alten Hafen kommt sehr charmant daher. Sechs individuell eingerichtete Zimmer, viele mit Himmelbetten, das Padre-Pepe-Zimmer ist wie geschaffen für ein romantisches Wochenende. Haustiere nicht gestattet. EZ 74-84 €, DZ 104-114 €, Frühstück inkl. Kleine Hohe Str. 13, 23966 Wismar, Tel. 03841-4703163, www.denkmal-13.de.
Pension Chez Fasan 14 Fürs kleinere Budget! Ruhige Lage unterhalb der Fußgängerzone (Richtung Schabbellhaus/St. Nikolai). 25 Zimmer mit freundlich-moderner Ausstattung. EZ 33 €, DZ 63 €, Familienzimmer 85 €, Frühstück 8,50 €/Pers. extra. Parkplätze am Haus vorhanden. Bademutterstr. 20 A, 23966 Wismar, Tel. 03841-213425, www.pension-chez-fasan.de.
Jugendherberge DJH Wismar 15 Etwas außerhalb im Stadtteil Friedenshof (westlich vom Zentrum, beschildert). Klassische Jugendherberge vom alten Schullandheim-Schlag. Übernachtung mit Frühstück im Mehrbettzimmer 25,50 €/Pers., „Senioren“ über 27 J. zahlen 32 €/Pers., Bettwäsche inbegriffen, Jugendherbergsausweis obligatorisch. Check-in 15-18 Uhr. Etwa 2 km außerhalb des Zentrums, ausgeschildert, zu erreichen mit Bus 1, 2 oder 4, Haltestelle „Philipp-Müller-Straße/Krankenhaus“. Juri-Gagarin-Ring 30 a, 23966 Wismar, Tel. 03841-32680, www.wismar.jugendherberge.de.
Camping Ferienpark Zierow, → Klützer Winkel/An der Wohlenberger Wiek.
Einen Wohnmobilpark 7 gibt es am Westhafen (ca. 600 m westlich der Altstadt). Alles andere als idyllisch, erfüllt aber seinen Zweck. Auch in der Nebensaison bestens gebucht. 12 €/Tag zzgl. 1 € für die Dusche und 1 € für den Strom (8 Std.) Schiffbauerdamm 12, 23966 Wismar, Tel. 0172-3884003, www.wohnmobilpark-wismar.de.
Übernachten/Umgebung Schloss Gamehl. Etwa 12 km nordöstlich von Wismar, von der B 105 (Richtung Neubukow) beschildert. Die eleganten, hellen Zimmer in dem neugotischen Schloss garantieren einen stilvollen Aufenthalt. Auch eine Bibliothek und eine Sauna stehen den Gästen zur Verfügung. Dazu ein gehobenes Restaurant (kleine, feine Abendkarte, am Wochenende auch Mittagstisch), nachmittags Cafébetrieb, Mo/Di Ruhetag. EZ ab 90 €, DZ ab 120 €, Suite ab 150 €, Frühstück inkl., am Wochenende 10 € mehr, Hund 15 €. 23970 Gamehl bei Wismar, Tel. 038426-22000, www.schloss-gamehl.de.
Mein Tipp Seehotel am Neuklostersee. Herrliches Anwesen 2 km südlich von Neukloster im Ortsteil Nakenstorf am Ufer des Neuklostersees (Luftlinie etwa 15 km östlich von Wismar). Ein Relaxhotel, das von uns die Note Eins für seine charmant eingerichteten Zimmer und Ferienhäuschen erhält. Dazu ein schickes Restaurant im Haupthaus mit Wintergarten und Terrasse zum See (tägl. mittags und abends, für abends reservieren). In der Badescheune Pool und Sauna, am See ein Badestrand samt Steg, Strandkorb und Liegewiese, in der Kunstscheune ist Raum für Veranstaltungen. EZ 120 €, DZ 185 €, kleine Suite für 2 Pers. ab 205 €, jeweils inkl. Frühstück und Nutzung des Spa-Bereichs. Seestr. 1, 23992 Neukloster/Nakenstorf, Tel. 038422-4570, www.seehotel-neuklostersee.de.
Essen & Trinken/NachtlebenKarte
Restaurants Steaks & More - Zum Weinberg 20 In dem traditionsreichen Haus (im 17. Jh. angeblich die beste Weinhandlung der Stadt) werden hervorragende Steaks (ab 18 €) serviert, dazu Pasta (ab 8 €) und Pizza aus dem Steinofen (ab 9 €) sowie Burger (ab 15 €). Die Räumlichkeiten dieses denkmalgeschützten Hauses sind grandios (besonders die bemalte Balkendecke), die jüngste Restaurierung brachte aber ein leicht bieder-kitschiges Ambiente inkl. Ritterrüstungen mit sich. Für die Gäste gibt es im Obergeschoss zudem ein kleines Museum über den Weinhandel zu besichtigen. Mo-Do 15-22 Uhr, Fr-So 12-22 Uhr. Hinter dem Rathaus 3, Tel. 03841-2277066, www.steaks-n-more-wismar.de.
Übernachten
3 Hotel Denkmal 13 7 Wohnmobilpark 9 Fründts Hotel 10 To'n Zägenkrog 14 Pension Chez Fasan 15 Jugendherberge Wismar 19 Pension Westphal's 22 Steigenberger Hotel Stadt Hamburg 24 Hotel Reuterhaus
Essen & Trinken
2 Brauhaus am Lohberg 4 Restaurant Pfau 5 Frische Grube 8 Börners Nikolaiblick 10 To'n Zägenkrog 16 Kaminstube 20 Steaks & More - Zum Weinberg 23 Alter Schwede 24 Restaurant im Reuterhaus
Cafés
6 Café Glücklich 13 Café Alte Löwenapotheke
Nachtleben
1 Kai Bar & Café 11 Volkskammer Wismar 18 Block 17 26 TIKOzigalpa
Shopping
12 Brausekontor 13 Wein- und Feinkost Alte Löwenapotheke 17 Fischleder Store 21 Karstadt 25 Hanse Sektkellerei
Alter Schwede 23 Das spätgotische Backsteinhaus (14. Jh.) mit seiner berühmten und entsprechend häufig abgelichteten Fassade am Marktplatz ist eine Institution! Ein Gasthaus gibt es hier schon seit 1878. Heute bietet der Alte Schwede deftige, typisch mecklenburgische Küche in stilvoll-rustikalem Ambiente bei leicht gehobenem Preisniveau (Hauptgerichte 12-23 €), freundlicher Service. Tägl. ab 11.30 Uhr geöffnet. Am Markt 22, Tel. 03841-283552, www.alter-schwede-wismar.de.
Restaurant im Reuterhaus 24 Ebenfalls am Marktplatz, ebenfalls historisches Ambiente. Man sitzt teils auf Bänken aus dunklem Holz mit handgeschnitzten, hohen Lehnen, auf denen sich schon Fritz Reuter auf sein Abendessen gefreut haben soll. Einige Tische draußen am Marktplatz. Traditionelle mecklenburgische Küche, darunter der typische Rippenbraten (12,90 €), auch viele Fischgerichte und saisonale Angebote. Hauptgerichte um die 13-20 €. Tägl. 12-22 Uhr geöffnet. Am Markt 19, Tel. 03841-22230, www.reuterhaus-wismar.de.
Kaminstube 16 „Einsame Spitze!“ - gleich mehrere Leser waren begeistert von diesem Kleinod in der Altstadt. Die kreative Crossover-Küche verbindet südländische Aromen mit regionalen Produkten. Die kleine Karte wechselt monatlich, auch an Vegetarier wird gedacht. Reservieren! Hauptgerichte 24-28 €. Ab 17.30 Uhr geöffnet, So Ruhetag. Bademutterstr. 19, Tel. 03841-3288340, www.kaminstube-wismar.de. ♦ Lesertipp
Brauhaus am Lohberg 2 Bereits im 15. Jh. wurde in dem backsteinernen Fachwerkhaus Bier gebraut. Nach jahrhundertelanger Nutzung, vor allem als Speicher, wird in dem ehrwürdigen Gebäude heute die große Braugeschichte der Hansestadt Wismar weitergeführt. In der urigen Kneipe sitzt man neben den großen Kupferkesseln, draußen auf der Terrasse am idyllischen Lohberg nahe dem Hafen. Gebraut und ausgeschenkt werden vorzügliche Biere mit so klingenden Namen wie Roter Eric (saisonal) oder Wismars traditionelle Mumme. Zum Brauhaus gehört auch die Brennerei Hinricus Noyte mit einem breiten Angebot an Destillaten: Brände, Geister, Rum, Gin und auch der Wismarer Whisky Baltach Wismarian Single Malt. Aus der Küche kommt Deftiges, vom Pub-Grub zum Bier bis zur klassisch norddeutschen Küche. Im Sommer tägl. ab 11 Uhr geöffnet. Kleine Hohe Str. 15, Tel. 03841-250238, www.brauhaus-wismar.de.
Frische Grube 5 Feines Restaurant im schwedischen Stil. Kleine, wöchentlich wechselde Karte und alles frisch, Koch Christian Müller legt Wert auf Regional-Saisonales, ein dreigängiges Menü gibt es für 37 €. Leider nur Mi-Sa ab 18 Uhr geöffnet, Reservierung ist ratsam. Scheuerstr. 1, Tel. 03841-2440126, www.frischegrube.de.
Börners Nikolaiblick 8, Gaststätte und Kneipe, allein die Wanddeko mit unzähligen Emailleschildern ist schon einen Besuch wert. Gemütlich und nette Stimmung, auf den Tisch kommt traditionelle norddeutsche Küche, eher Fleisch und auch einige Fischgerichte zu guten Preisen. Mi-So 11-14 und 17 bis ca. 24 Uhr geöffnet, Mo/Di Ruhetag. Frische Grube 8, Tel. 03841-224066, www. börners-nikolaiblick.de.
Lesertipp: Restaurant Pfau 4, „gerade heute haben wir vorzüglichst im Restaurant Pfau in Wismar zu Mittag gegessen. Wir können dieses Restaurant uneingeschränkt empfehlen. Die Qualität des Essens, das Preis-Leistungs-Verhältnis, der Service und das Ambiente waren hervorragend“, schrieb uns eine begeisterte Leserin. Leider nur Mo-Do 9-15 Uhr sowie sonntags 10-14 Uhr zum Frühstück, Fr/Sa geschl. Hautpgerichte 10-15 €. Scheuerstr. 11, Tel. 03841-2462526, www.restaurant-pfau.de.
Backfisch und Räucherfisch im Brötchen gibt es in großer Auswahl an den Schiffen am Alten Hafen.
Cafés Können Leserbriefe glücklich machen? Rundheraus: ja! Uns erreichten Leserbriefe, die uns ein Café empfahlen, das glücklich mache. Und tatsächlich: Das kleine, gemütliche Café Glücklich 6 macht glücklich! Man braucht kein Karma zu bemühen, um sich sofort in der entspannten Atmosphäre wohlzufühlen. Der Kaffee ist gut (und fair gehandelt: zum Glück gehört schließlich auch ein entspanntes Gewissen...), der Service unumwunden herzlich und der hausgebackene Kuchen köstlich. Von der Mittagsquiche (wir hatten eine vorzügliche Möhren-Parmesan-Quiche) über die Stullen bis zum Kaffeekeks, hier ist alles gelungen. Ein paar lauschige Plätze auch im Hof. Tägl. 9-18 Uhr geöffnet. Jeden Do gibt es frische Waffeln. Schweinsbrücke 7, Tel. 03841-7969377. ♦ Lesertipp
Café Alte Löwenapotheke 13 In der geschichtsträchtigen Wismarer Apotheke aus dem Jahr 1645 befindet sich das charmant-relaxte Café. Kuchen und Torten, auch Tagesgericht und kleine Speisen. Di-So 10-18 Uhr (zuweilen auch Abendveranstaltungen), Mo geschl. Nebenan Weinhandel. Bademutterstr. 2, Tel. 03841-4709930.
Nachtleben Kai Bar & Café 1 Nette Location am Hafen, wo man es sich bei einem Cocktail richtig gut gehen lassen kann. Zudem sitzt man im Sommer auch nett auf den Bierbänken draußen. Tägl. wechselnde Pastavariationen. Viel jüngeres Publikum. Tägl. ab 10 Uhr bis 24 Uhr. Alter Holzhafen 3, Tel. 03841-229822, www.kaibarcafe.de.
Nach dem Einlaufen in den Hafen wird erst mal gefeiert: Wandmalerei aus der Hansezeit im Ratskeller
Volkskammer Wismar 11 Eine witzige, kleine, verschrabbelte Retro-Kneipe, in der die DDR verulkt wird. „Den Sozialismus in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf“, steht am Fenster. Innen wird fröhlich gepichelt und geraucht. Hier trifft sich die örtliche Szene zwischen 45 und 60, meist Stammgastpublikum. Viel Lokalkolorit. Tägl. ab 18 Uhr. Ziegenmarkt 1, Tel. 03841-282006, www.volkskammer-wismar.de.
Börners Nikolaiblick 8 eine urgemütliche Kneipe und Gaststätte, der ideale Ort für das ein oder andere Bier, mit Versackungsgefahr. Achtung Werder-Bremen-Fans: Es befindet sich ein Schrein in der Ecke. Mi-So bis ca. 24 Uhr geöffnet, Mo/Di Ruhetag. Frische Grube 8, Tel. 03841-224066, www.börners-nikolaiblick.de.
Studentenpartys finden immer wieder im Block 17 18 auf dem Campus statt. Etwa 1,3 km westlich der Altstadt, Philipp-Müller-Str. 20, Tel. 03841-704707, www.block17.de.
Ein buntes Programm (Filme, DJs, Konzerte, vegane Abende) bietet auch das alternative Kulturprojekt TIKOzigalpa 26 am südlichen Rande der Altstadt. Dr.-Leber-Str. 38, Tel. 03841-2244903, www.tikozigalpa.org.
EinkaufenKarte
Das Zentrum der Altstadt ist weitgehend Fußgängerzone, in der zahlreiche Geschäfte in historischen Häusern zum Shoppen und Flanieren einladen. An der Ecke Lübsche Straße und Krämerstraße steht das alte Karstadt-Stammhaus 21 .
Wein- und Feinkost Alte Löwenapotheke 13 Weinhandlung, die auch ein paar regionale Spezialitäten (Feinkost, Spirituosen und Schokolade) verkauft. Gehört zum gleichnamigen Café nebenan. Mo-Sa 10-18 Uhr. Bademutterstr. 2.
Hanse Sektkellerei 25 Die nördlichste Sektkellerei Deutschlands. Hanse-Sekt (Flaschengärung) ab 6 €. Führungen mit Sektverkostung im Alten Gewölbe 8,50-10,50 € (sehr beliebt bei Busgruppen). Verkauf Mo-Fr 10-17, Sa 10-13 Uhr, Besichtigung 14-16 Uhr und Sa 10-13 Uhr. Turnerweg 4, Tel. 03841-48480, www.hanse-sektkellerei.de.
Fischleder Store 17 Atelier und Manufaktur von Ramona Stelzer. Die gelernte Goldschmiedin und Diplom-Designerin fertigt Schmuck und Accessoires aus Fischleder und Edelmetall. Achtung: Fischleder riecht zwar nicht mehr nach Fisch (eher ein wenig nach Leder), mag nach dem Gerben aberkeine längeren Bäder mehr, daher nicht damit duschen! Di-Fr 11-18 Uhr geöffnet sowie Sa 11-15Uhr, in den Wintermonaten Sa geschl. (außer: Advent). Krämerstr. 21, www.ramonastelzerdesign.com.
Brausekontor 12 Hier gibt’s ausgewählten Trödel und beste Fassbrause aus Mecklenburg (u. a. mit Rhabarber, Blaubeere und Holunderblüte), dazu diverse Veranstaltungen. Mo-Fr 11-16 Uhr (im Sommer länger), Sa 11.30-16 Uhr. Schweinsbrücke 2a.
Vom Geschäft in der Krämerstraße zum Handelsimperium: Rudolph Karstadt
Am 14. Mai 1881 eröffnete der 25-jährige Kaufmann Rudolph Karstadt aus dem nahe gelegenen Grevesmühlen in der Krämerstraße 4 mit nur einem Angestellten das „Tuch-, Manufactur- u. Confections-Geschäft“. Sein Kapital war ein Wagen voller Waren und eine Geschäftsidee. Letztere war denkbar einfach, aber weitgehend unbekannt: Die Waren sollten billig, aber zu festen Preisen verkauft und bar bezahlt werden; der Einkauf sollte also ohne das branchenübliche Gefeilsche und Anschreiben vonstatten gehen. Gegen alle mecklenburgische Skepsis setzte sich Karstadts Idee durch. Bereits drei Jahre später eröffnete er eine Filiale in Lübeck und kaufte in Wismar das Gebäude an der Ecke Krämer Straße/Lübsche Straße. Hier ließ er 1907/1908 das moderne Gebäude errichten, in dem man auch heute noch einkaufen kann. Zu diesem Zeitpunkt betrieb er bereits 24 Kaufhäuser, zum 50. Firmenjubiläum sollten es 89 sein, darunter mit dem Karstadt am Hermannplatz in Berlin eines der größten Warenhäuser der Welt. Rudolph Karstadt starb am 15. Dezember 1944 in Schwerin. Sein Name ist zu einem Synonym für Kaufhäuser geworden. Nach dem Krieg verlor der Karstadtkonzern seine Filialen östlich von Oder und Neiße sowie in den sowjetischen Besatzungszonen. In der Bundesrepublik hingegen stieg Karstadt zum größten Handelsunternehmen auf, zum Erfolg trug auch der Einstieg in den Versandhandel durch die Übernahme des Neckermann-Konzerns in den 1970ern bei. Nach 1989 übernahm Karstadt viele der Centrum- und Magnet-Warenhäuser in den neuen Bundesländern (darunter auch das alte Stammhaus in Wismar), 1994 auch Häuser von Hertie. Durch die Verschmelzung mit der Schickedanzgruppe zur KarstadtQuelle AG (1999) verbarg sich hinter dem Namen schließlich einer der größten europäischen Handelskonzerne mit 116.000 Mitarbeitern. 2004 wurde bekannt, dass der Konzern in wirtschaftliche Schieflage geraten war, 2007 folgte die Umbenennung in Arcandor, 2009 die Insolvenz. Heute gehört die traditionsreiche Kaufhauskette zur österreichischen Signa Holding, den Mehrheitsanteil an den Premiumhäusern hält die thailändische Central Group.
Klützer Winkel
Bei Boltenhagen
Im Westen von Wismar, zwischen Wismarbucht und Trave, erstreckt sich ein lieblicher Landstrich. Seit jeher wurde rund um das kleine Städtchen Klütz Landwirtschaft betrieben, und auch heute noch befindet sich hier die Kornkammer Mecklenburgs.
Im Klützer Winkel scheint mancherorts die Zeit stillzustehen. Winzige Weiler, teilweise nur durch Schotterpisten oder holpriges Kopfsteinpflaster miteinander verbunden, verstecken sich zwischen sanften Hügeln. Am Straßenrand scharren Hühner, auf den Koppeln weiden Kühe neben Pferden und Eseln, Schweine liegen träge in offenen Stalltüren, und im Dorfteich schwimmen die Enten in Paaren umher.
Zentrum der Landschaftsidylle ist das kleine Städtchen Klütz, das durch seinen Besuchermagnet Schloss Bothmer am Ortsrand zuletzt enorm belebt wurde. Das touristische Zentrum für Strandgänger ist hingegen das Ostseebad Boltenhagen mit langem Sandstrand, Seebrücke und Kurzentrum. An der Küste des Klützer Winkels und in Klütz selbst erinnern wie an der ganzen Lübecker Bucht und Wismarbucht Gedenksteine an die Katastrophe der Cap Arcona (→ Insel Poel).
Klützca. 3100 Einwohner
Ein verträumtes, kleines Städtchen mit einem weithin bekannten, prächtigen Schloss, geadelt durch sein literarisches Erbe. Sieht man einmal vom regen Verkehr an der Durchgangsstraße ab, scheint sich kaum etwas geändert zu haben, seit Uwe Johnson in seinem berühmten Roman Jahrestage das kleine (fiktive) Jerichow beschrieb, das gemeinhin mit Klütz identifiziert wird: kopfsteingepflasterte Straßen, ein beschaulicher Markt, eine schmucke kleine, steinalte Kirche mit weithin sichtbarem Turm, am Ortsrand eine alte Windmühle sowie das überraschend stattliche barocke Schloss Bothmer mit ausladendem Park und schließlich und vor allem - keine Hektik.
Uwe Johnsons „Jahrestage“
„... einwärts der Ostsee zwischen Lübeck und Wismar gelegen, ein Nest aus niedrigen Ziegelbauten entlang einer Straße aus Kopfsteinen, ausgespannt zwischen einem zweistöckigen Rathaus mit falschen Klassikrillen und einer Kirche aus der romanischen Zeit, deren Turm mit einer Bischofsmütze verglichen wird; lang und spitz läuft er zu, und wie die Mütze eines Bischofs hat er Schildgiebel an allen vier Stirnen“
Uwe Johnson, Jahrestage, Bd. 1, Frankfurt/M. 1993, S. 30f.
Ein Literaturhaus für Jerichow
Jerichow, das fiktive mecklenburgische Städtchen aus Uwe Johnsons Roman Jahrestage, wird längst mit dem realen Klütz in Beziehung gesetzt, auch wenn Johnson in Interviews dieser Zuweisung immer widersprochen hat. Den edlen Spender des literarischen Ruhmes hat man in Klütz gleich mehrfach bedacht: Seit 2002 gibt es den Förderverein Uwe Johnson in Klütz, der u. a. den Klützer LiteraturSommer (Juni bis Sept., meist Lesungen) organisiert. Um eine weitere Attraktion reicher ist der Ort seit 2006: In einem umgebauten Getreidespeicher von 1890 wurde das Literaturhaus Uwe Johnson eröffnet, das neben einer Dauerausstellung zu Johnson auch die Stadtbibliothek (im Erdgeschoss) beherbergt. Dessen Lebensweg ist über mehrere Stockwerke verteilt zu sehen und mit zahlreichen interessanten Dokumenten unterlegt, dazwischen kann man sich auch mal in bequeme Sessel sinken lassen und in den Werken Johnsons schmökern. Im Literaturhaus finden häufig auch Lesungen und andere kulturelle Veranstaltungen statt. Es werden auch die Werke des Autors verkauft, außerdem gibt es eine kleine Automaten-Cafeteria. Sehr freundliche und hilfsbereite Leitung. Im Erdgeschoss befindet sich auch die Stadtinformation (Touristeninformation) Klütz.
♦ April bis Okt. Di-So 10-17 Uhr, Mo geschl.; Nov. bis März Mi-Sa 10-16 Uhr, So-Di geschl. Eintritt 3,50 €, erm. 2 €, Kombiticket mit Schloss Bothmer 7,50 €. Im Thurow 14, 23948 Klütz, Tel. 038825-22387, www.literaturhaus-uwe-johnson.de.
Sehenswertes
Imposant: Schloss Bothmer
Schloss Bothmer: Die größte und bedeutendste barocke Schlossanlage Mecklenburg-Vorpommerns liegt am südlichen Ortsrand von Klütz. Zwischen 1726 und 1732 wurde das Schloss von dem damals noch jungen und unbekannten Architekten Johann Friedrich Künnecke als Residenz des Reichsgrafen Hans Caspar von Bothmer errichtet. Dieser war diplomatischer Gesandter der Welfen in London, noch vor der Fertigstellung des Schlosses verstarb er dort. Bis 1945 war das Anwesen in Familienbesitz, von 1948 bis 1994 war im Schloss ein Altersheim untergebracht, dann stand es leer und wurde schließlich aufwendig restauriert und 2015 wiedereröffnet.
Im Inneren der symmetrischen Schlossanlage sind noch einige Überreste der barocken Originalausstattung erhalten bzw. wiederhergestellt worden, darunter Stuckdecken, schmucke Kamine, ein Intarsienkabinett und Eichenholzvertäfelungen, jedoch kein historisches Inventar. Dafür informiert eine modern konzipierte Ausstellung über das Adelsgeschlecht der Bothmer und die Geschichte des Hauses. Dabei erfährt man auch, dass das Schloss schon mehrmals als Filmkulisse diente, u. a. wurde hier Die Flucht mit Maria Furtwängler gedreht. Die Parkanlage rund um das Schloss wurde Mitte des 19. Jh. nach dem Vorbild englischer Landschaftsgärten angelegt. Ein Hingucker ist die Lindenallee namens Festonallee - ehemals die Hauptzufahrt zum Schloss.
♦ Schlosspark: April bis Sept. tägl. 10-20 Uhr, im März und Okt. 10-18 Uhr, Nov. bis Febr. 10-16 Uhr. Eintritt frei; Hunde erlaubt (an der Leine). Schloss: April und Okt. Di-So (und feiertags) 10-17 Uhr, Mai/Juni und Sept. Di-So 10-18 Uhr, Juli und Aug. tägl. 10-18 Uhr, Nov. bis März nur Sa/So 11-16 Uhr. Eintritt 6 €, erm. 4 €, unter 18 J. frei. Öffentliche Führungen Do/Sa um 12 Uhr, im Winter nur Do 12 Uhr, 4 €. Am Park, Tel. 038825-3853187693, www.schloss-bothmer.de. Im Schloss befindet sich auch ein gutes Restaurant → Übernachten/Essen. Kostenlose Parkplätze kurz nach der Abbiegung zum Schloss (rechts) auf der linken Seite.
Kirche St. Marien: Die ältesten Teile der zwischen Spätromanik und Frühgotik errichteten dreischiffigen backsteinernen Hallenkirche stammen aus der Mitte des 13. Jh. Das Langhaus wurde später hinzugefügt. Im 14. Jh. wurde sie um den weithin sichtbaren, wuchtigen Turm von 56 Metern Höhe erweitert, der aufgrund seiner achteckigen, helmartigen Spitze auch „Bischofsmütze“ genannt wird. Im Inneren der überaus schönen und sehenswerten Kirche finden sich Zeugnisse aus fast allen Jahrhunderten: Der romanische Taufstein stammt aus dem 13. Jh., das gotische Chorgestühl (an der Südwand, man beachte die geschnitzten Köpfchen) aus dem 14. Jh., die Kanzel wurde 1587 gefertigt, die fein geschnitzte Taufe 1653, der Barockaltar kam 1730 hinzu, die Orgel schließlich 1871.
Die Klützer Kirche
♦ In den Sommermonaten tägl. 9-18 Uhr, im Winter geschl. Gottesdienst Sonntag 9.30 Uhr.
Praktische Infos
Information Stadtinformation Klütz im Uwe-Johnson-Literaturhaus am Markt. Auch Zimmervermittlung. April bis Okt. Di-So 10-17 Uhr, Nov. bis März Mi-Sa 10-16 Uhr. Im Thurow 14, 23948 Klütz, Tel. 038825-22295, www.kluetz-mv.de.
Verbindungen 8-mal tägl. Busse nach Wismar (Sa/So eingeschränkt), etwa stündlich nach Boltenhagen/Weiße Wiek, www.nahbus.de.
Einkaufen Nahe dem Zentrum, an der Lübecker Str. 3 (der Straße nach Kalkhorst), steht die Alte Molkerei Klütz. Darin befinden sich u. a. die Werkstattgalerien dieKunstdasWerk, KeinKäse und Das Spinnrad, die ausgefallenes Kunsthandwerk aus Porzellan, Alpakawolle, Leder und Metall anbieten, darunter witzige Retroklamotten und Schmuck. Es gibt auch eine Mosterei. April bis Okt. Di-Sa 11-18 Uhr, in den Wintermonaten nur zu Veranstaltungen (v. a. um Weihnachten). Tel. 0160-2767775, www.alte-molkerei-kluetz.de.
Der Schlossladen, „ein Stück England in Mecklenburg“, so der Slogan des Schlosses (und natürlich auch des dazugehörigen Shops), hier schlägt das Herz eines jeden eingefleischten Fan des britischen Königshauses höher - bittere Orangenmarmelade und Windsor-Biografien, natürlich aber auch Wissenswertes zu Schloss Bothmer und die üblichen Museums-Shop-Souvenirs in englischem Style. Öffnungszeiten wie das Schloss.
Essen & Trinken Orangerie Schloss Bothmer. Das geschmackvolle Restaurant des Schlosses Bothmer ist ein netter Lunchspot, auch wenn man das Schloss selbst gar nicht besichtigen will. Auf der Karte meist nicht mehr als vier zeitgemäße Interpretationen der gehobenen mecklenburgischen Küche (Hauptgerichte 14-19 €). April bis Okt. Di-So 10-18 Uhr (Juli/Aug. tägl.), im Winter 11-17 Uhr und Mo geschl. Am Park 1, Tel. 038825-266733, www.orangerie-schlossbothmer.de.
Schmalspurbahn 1: Mit dem Kaffeebrenner durch den Klützer Winkel
→ Schmalspur 2, → Schmalspur 3
Anfang des 20. Jh., als es noch die Großherzoglich Mecklenburgische Friedrich-Franz-Eisenbahn gab und das Getreide des Klützer Winkels auch zu Malzkaffee verarbeitet wurde, fuhr zur Erntezeit der „Lütt Kaffeebrenner“ von Klütz zur Malzfabrik nach Grevesmühlen. 2014 wurde ein Teilstück der Strecke als Schmalspurbahn wiederbelebt. Heute schnauft darauf der Kaffeebrenner mit Volldampf durch Wiesen und Weiden. Die Strecke führt über Stellshagen nach Reppenhagen und zurück, für die insgesamt zwölf Kilometer braucht der Zug 50 Min. (fährt ja auch nicht schneller als 20 km/h).
♦ Erw. 10 €, bis 12 J. 5 €. Fahrten finden im April Mi u. Fr um 11, 12 und 14 Uhr statt, im Mai, Juni, Sept. und Okt. Mo-Fr zu den gleichen Zeiten, im Juli und Aug. tägl. um 11, 12, 14 u. 15 Uhr. Der Zug startet am Klützer Bahnhof, Bahnhofstr. 4, Tel. 038825-37165, www.stiftung-deutsche-kleinbahnen.de.
Übernachten/Essen/Außerhalb Hotel/Restaurant Baumhaus. Kein Haus in den Bäumen, sondern ein Haus aus Bäumen, nämlich ein finnisches Blockhaus. Ca. 4 km außerhalb von Klütz (auf halbem Weg nach Kalkhorst), am Ortseingang von Klein Pravtshagen rechts ab, beschildert. Mit nettem Garten und Kinderspielplatz. Nur vier Zimmer, im Obergeschoss mit Dachschräge. Auch Restaurant (rustikale Stube) und Café, Terrasse, tägl. durchgehend geöffnet, nicht teuer. DZ 104 €, Frühstück inkl. Klützerstr. 7, 23948 Klein Pravtshagen, Tel. 038827-264, www.hotel-baumhaus.de.
Bio/Regional Gutshaus Stellshagen. Herrliches, auf einer Anhöhe liegendes Anwesen. Von Klütz in südliche Richtung nach Damshagen (ca. 3 km), dort rechts ab nach Stellshagen (ca. 1,5 km). Das alte Gutshaus mit Liegewiese und kleinem Teich davor dient heute als zertifiziertes Bio-Hotel mit Tao-Gesundheitszentrum (Entschlackung, Massagen, ganzheitliche, hauptsächlich fernöstliche Anwendungen), auch Meditation und Yoga, Filme und Vorträge. Fahrradverleih, Saunahaus mit Badeteich. Handy- und WLAN-freie Zone (WLAN nur in einem der Aufenthaltsräume), im Restaurant ausschließlich vegetarische Gerichte (hoch gelobt), auch gluten- und laktosefrei sowie vegan, z. T. aus eigenem Anbau. Einladendes Café mit Wintergarten. Rauchen nur in der „Raucherinsel“ im Hof erlaubt. Auch das nahe gelegene Gut Parin (unter gleicher Verwaltung, www.gutshaus-parin.de) ist zu empfehlen. EZ je nach Größe und Ausstattung 75-135 €, DZ 106-216 €, Zwei-Bett-Suite 206-222 €, inkl. Frühstück. Ferienwohnung für 2 Pers. ohne Frühstück 85-147 € (plus 55 € Endreinigung), Hunde sind in einigen Zimmern erlaubt (14 €/Tag). Halbpension zusätzlich 25 €/Tag/Pers. Ganzjährig geöffnet. Lindenstr. 1, 23948 Stellshagen, Tel. 038825-440, www.gutshaus-stellshagen.de.
Umgebung von Klütz
Verschlafene Einsamkeit am westlichsten Ende Mecklenburgs, Orte wie Elmenhorst, Kalkhorst, Harkensee und Dassow bergen kaum Aufregendes. Abgelegen und demnach kaum überlaufen sind auch die Ostseestrände des Klützer Winkels: ein kleiner Kies-Stein-Abschnitt vor der Steilküste bei Steinbeck und die deutlich attraktiveren, in westlicher Richtung gelegenen Strände von Brook, Groß Schwansee und Barendorf (sehr idyllisch, vom Parkplatz noch rund sieben Fußminuten bis zum Strand). Ein Küstenwanderweg verbindet Steinbeck und Priwall am westlichsten Zipfel Mecklenburgs, ebenso verläuft hier der Ostseeküsten-Radweg auf der Etappe Priwall-Wismar.
Von Priwall ist es nur ein Katzensprung über die Trave hinüber nach Travemünde, die kleine Auto- und Personenfähre verkehrt alle zehn Minuten.
♦ 1,40 €/Pers., Kind 6-14 J. 0,90 €, Fahrrad 0,90 €, Motorrad 1,90 €, Auto 4 €.
Übernachten/Essen & Trinken Schlossgut Groß Schwansee. Edel hergerichteter Gutshof aus der Mitte des 18. Jh., seit 2004 Luxushotel und Wellnessoase, nur wenige hundert Meter zum Ostseestrand. Zwei Restaurants, die so genannte Brasserie mit fair kalkulierter, gehobener lokaler Küche und das Schlossrestaurant mit deutlich französischen Einflüssen (Hauptgerichte um 25-30 €, Mo/Di Ruhetage). Stilvoll eingerichtete Gästezimmer und Suiten, neuer Anbau. Von Kalkhorst aus beschildert. Die Preise variieren stark nach Buchungszeitraum und Saison, DZ mit Frühstück in der Hochsaison ab ca. 180 €, auch diverse Arrangements. Am Park 1, 23942 Groß Schwansee, Tel. 038827-88480, www.schwansee.de.
Boltenhagen ca. 2500 Einwohner
Ostseestrand bei Barendorf
Boltenhagen bietet zwar nicht ganz so viel Noblesse wie die anderen Seebäder, dafür aber einen fast vier Kilometer langen, feinen Sandstrand mit angrenzender Steilküste. Es fehlen die Nobelvillen an der Strandpromenade, doch haben auch die kleinen traditionellen Strandhäuser hier durchaus ihren Reiz. In dem lang gezogenen Ort herrscht Kuratmosphäre, schließlich trägt der Ort auch den Titel Seeheilbad. Es gibt ein Kurhaus und einen Park mit Konzertmuschel und Trinkkurhalle sowie im östlichen Ortsteil zwei Kurkliniken und die schon seit Jahren geschlossene Ostseetherme.
Auf Höhe des zentralen Kurparks befindet sich die 290 m lange Seebrücke. Etwa 400 Meter südöstlich davon lädt an der Hauptdurchgangsstraße das kleine, aber recht kuriose Buddelschiffmuseum zu einem Besuch ein. Die Kollektion von rund 250 Flaschenschiffen ist der Sammelleidenschaft des Ex-Matrosen Jürgen Kubatz zu verdanken. Bei einem Besuch erfährt man übrigens auch, wie die Schiffe in die Flaschen kommen.
♦ Buddelschiffmuseum, Mo-Fr 14-18 Uhr; Sa/So 13-18 Uhr. Spende willkommen. Ostseeallee 23, Tel. 038825-29062.
Knapp drei Kilometer östlich des Zentrums liegt die Marina „Weiße Wiek“ mit 290 Liegeplätzen und zwei großen, etwas seelenlos geratenen Hotel- und Appartement-Resorts.
Boltenhagen ist übrigens das drittälteste deutsche Ostseebad. Bereits 1803 wurden hier die ersten Badekarren ins Wasser gezogen, 1845 öffnete das Hotel Großherzog von Mecklenburg seine Pforten, bereits 1850 herrschte reger Badebetrieb. Heute stehen den Kur- und Badegästen über 8000 Gästebetten zur Verfügung. Das Geschäft mit gehobenen Appartementanlagen für eine nicht mehr ganz so junge, dafür umso finanzkräftigere Klientel boomt.
Basis-Infos
Information Kurverwaltung/Tourist-Information im Kurhaus an der Hauptstraße. Juni bis Aug. Mo-Fr 9-18 Uhr, Sa/So 10-18 Uhr, im Frühjahr/Herbst erst ab 10 bzw. nur bis 17 Uhr, im Winter Sa geschl. und So 11-15 Uhr. Ostseeallee 4, 23946 Boltenhagen, Tel. 038825-3600, www.boltenhagen.de.
Verbindungen Busse, ca. 10-mal tägl. (Sa/So eingeschränkt) über Klütz nach Wismar, teilweise umsteigen in Tarnewitz/Weiße Wiek. 5-mal tägl. von und nach Redewisch, 10-mal nach Tarnewitz/Weiße Wiek. Haltestelle gegenüber der Kurverwaltung/Tourist-Information, Fahrplan: www.nahbus.de.
Die Bäderbahn Carolinchen startet im Sommer zur Ortsrundfahrt, Steilküstenfahrt und zur Weißen Wiek, 8 €/Pers., Kinder 4 €, Abfahrt beim Kurhaus. Nähere Infos: Tel. 0171-4007670, www.carolinchen.net.
Aktivitäten
Ausflugsschiffe Zur Insel Poel (18 €, im Sommer Di/Do/Sa) oder zu einer Seehundbank (Erw. 12 €, tägl.), die MS Seebär legt von der Weißen Wiek ab, Tel. 0171-2806317, www.ms-seebaer.de.
Baden Schöner Sandstrand von fast 4 km Länge, seit vielen Jahren mit der Blauen Flagge geadelt. Sehr seicht, von Mitte Juni bis Mitte Sept. von der DLRG bewacht. Beachvolleyball, FKK bei Aufgang 11 und 12, Hundestrand bei Aufgang 1 und 21-22.
Fahrradverleih Mehrere Anbieter im Ort, z. B. Fahrradverleih Krämer (bei Krämer’s Wohnmobilhafen), Fahrrad 8 €/Tag, auch Nachläufer, Kindersitze und E-Bikes. Ganzjährig geöffnet. Ostseeallee 58 b, Tel. 038825-23288 oder Tel. 0177-2928198, www.kraemerswohnmobilhafen.de.
Golf SwinGolf Boltenhagen. 18-Loch-Platz direkt am Steilufer nördlich von Redewisch (mit der Bäderbahn Carolinchen zu erreichen). Mit Café. Erw. 11 €, Kinder 7,50 €. April bis Okt., bei wenig Andrang in der NS Mo geschl. Tel. 038825-979797, www.swingolf-boltenhagen.de.
Übernachten/Essen & Trinken
Hotels Villa Seebach. Ansprechendes Haus an der Mittelpromenade, mit Fachwerk, schöne Veranda mit Korbsesseln, im Garten Kinderspielplatz und Sommertheater (vor allem für Kinder). Das einladende Restaurant ist mit Antiquitäten eingerichtet, Hauptgerichte 12,50-17,50 €, mittags und abends geöffnet. Gemütliche Zimmer (DZ 125 €, EZ 90 €, inkl. Frühstück) und Appartements (2 Pers. 145 €, bis 4 Pers. 179 €). Mittelpromenade 28, 23946 Boltenhagen, Tel. 038825-3150, www.villa-seebach.de.
Außerhalb Gutshaus Redewisch. Im gleichnamigen Ort ca. 3 km westlich von Boltenhagen. Gutshaus aus dem Jahr 1817, sehr schönes Ambiente im Speisesaal mit Parkett und dunklen Holzmöbeln. Von 12 bis 21 Uhr durchgehend geöffnet, mit Terrasse, serviert wird regionale Küche (Hauptgerichte 10-18 €). Zudem 21 großzügige Zimmer, manche mit Balkon. EZ 70-90 €, DZ 110-150 €, Vierbett-Suite 170-185 €, jeweils inkl. Frühstück. Redewischer Str. 46, 23946 Boltenhagen, Tel. 038825-3760, www.gutshaus-redewisch.de.
Camping Regenbogen Camp, zurückversetzt von der Küste, noch hinter der Ostseeallee. Professionell geführte Anlage, über 400 Stellplätze auf teils schattigem Gelände, dazu 96 gut ausgestattete Ferienhäuser (4-6 Pers., 131-163 €). Mit Restaurant, Supermarkt, Spielplatz, Sportplätzen etc., außerdem Sauna, Massagen, Fitness usw. Stellplatz inkl. Personen, Auto/Wohnwagen oder Wohnmobil 46-48 €, Stellplatz Zelt inkl. Pers. 35-37 €, Hund 4 €, Familienbad 12,50 €. Im Jan./Febr. geschlossen. Ostseeallee 54, 23946 Boltenhagen, Tel. 038825-42222, www.regenbogen.ag.
Krämers Wohnmobilhafen. Nahebei, ebenfalls von der Küste zurückversetzt. Ganzjährig geöffnet, jedoch nur 45 Stellplätze. 17 € pro Tag (im Winter 15 €), Strom 3 €. Ostseeallee 58 b, 23946 Boltenhagen, Tel. 038825-23288, www.kraemerswohnmobilhafen.de.
Ein weiterer Wohnmobilstellplatz befindet sich direkt nebenan (14 €/Tag, Strom 2,50 €, www.bananajack.de).
Essen & Trinken Blinkfür. Beliebtes, gehobenes Fischrestaurant mit Terrasse, innen maritim eingerichtet, Theke in Form eines Schiffes. Raffiniert in Szene gesetzte Gerichte, für die man ca. 19-26 € einkalkulieren sollte. Mi-So ab 17.30 Uhr (Küche bis 21 Uhr, So bis 20 Uhr), Mo/Di Ruhetage. Ostseeallee 64 (an der Straße Richtung Weiße Wiek), Tel. 038825-22114.
Restaurant Kamerun. Am Yachthafen der Weißen Wiek. Das Restaurant gehört zu einem 1917 gegründeten, familiengeführten Fischereibetrieb (heute in der vierten Generation). Serviert wird fangfrischer Fisch in zig Variationen (lecker z. B. der Fischeintopf), der direkt vom Kutter „Uschi“ kommt. Man kann ihn entweder im Terrassenrestaurant verzehren oder im Hofladen als Fischbrötchen bekommen. Hauptgerichte 14-22,50 €. Mo-So 11-21.30 Uhr (Küche 12-20.30 Uhr), Hofladen 10-18 Uhr. Zum Hafen 1a, OT Tarnewitz, Tel. 038825-267231.
Café Alte Häuslerei. Hausgebackene, köstliche Kuchen und Torten, sehr freundlicher Service. Auch Pension. Mittelpromenade 32, 23946 Boltenhagen, Tel. 038825-21039. ♦ Lesertipp
An der Wohlenberger Wiek
Die sichelförmige Bucht der Wohlenberger Wiek am Eingang der Wismarbucht liegt nur wenige Kilometer südöstlich von Boltenhagen. Die Landstraße nach Wismar führt z. T. direkt am flachen, daher kinderfreundlichen Strand entlang. Und noch etwas kommt dem Badegast entgegen: Aufgrund der geringen Tiefe erwärmt sich die Bucht deutlich schneller als die offene Ostsee. Der Zugang zum oft aber recht schmalen Strand ist gebührenpflichtig (2 €, Kinder 1 €), ebenso die Parkplätze an der Bucht. Diverse Imbissbuden.
Verbindungen Am besten ist man in dieser abgelegenen Gegend mit dem eigenen Fahrzeug unterwegs. Der Bus auf der Strecke Wismar - Boltenhagen (ca. 10-mal tägl., Sa/So eingeschränkt) hält in Wohlenberg.
Übernachten/Camping Ostseecamping Zierow. Über dem recht flachen Sandstrand der Eggers Wiek bei Zierow, eigener Strand. Zierow liegt ca. 2 km nördlich der B 105 (Straße nach Wismar). Bei Gägelow geht es ab, beschildert. Anlage mit Mini-Market und Gaststätte, diverse Sportangebote, Sauna, kleines Hallenbad, Wellness sowie Indoor-Spielplatz für (kleinere) Kinder. Die schönsten und teuersten Stellplätze sind die vorderen mit Seeblick, allerdings sind diese auch schattenlos. Im Angebot auch hübsche, komfortable Hütten und Bungalows. Stellplatz (Wohnmobil oder Wohnwagen) und 2 Pers. 36-40 €, Zeltplatz ohne Auto 21 € (mit Auto 24,50 €, je inkl. 2 Pers.), Hütte für bis zu 4 Pers. 419 €/Woche, Bungalow für bis zu 4 Pers. 799 €/Woche. Hund 5 €, Strom 3,50 €, Familienbad 14 €. Ganzjährig geöffnet. Strandstr. 19 c, 23968 Zierow, Tel. 038428-63820, www.ostsee-camping.de.