Читать книгу Triumph der Liebe über das Ego - Saeed Habibzadeh - Страница 40
Erwachsen und kein Kind mehr sein
ОглавлениеEs gibt eine unsichtbare Maschinerie, die aus uns blinde Konsumenten und funktionelle Arbeiter macht, eine Maschinerie, die Wirtschaft genannt wird.
Diese unmenschliche Maschinerie versucht, das Kindliche in uns zu töten, damit wir gehorsam alles tun, was von uns verlangt wird. Das fängt schon in der Schule an. Unsere Kinder werden immer häufiger lieblos behandelt. In manchen Schulen werden sie dermaßen terrorisiert und eingeschüchtert, dass sie irgendwann entweder nur noch in der Psychiatrie, im Krankenhaus, im Gefängnis oder auf der Straße landen.
Dieser Psychoterror findet unterschwellig und sehr subtil statt. Allerdings möchte ich an dieser Stelle niemandem die Schuld zuschieben, weder den Eltern, den Lehrern noch der Schulbehörde. Es ist viel mehr das Bildungssystem, das dringend eine totale Transformation benötigt. Nicht alle unsere Kinder reagieren auf diese Schulsituation mit Ablehnung und Schulverweigerung. Die meisten wählen ein bequemes Leben, folgen dem Beispiel der älteren Generationen und sagen zu allem Ja und Amen. So werden unsere Kinder Tag für Tag in der Gesellschaft zu Ja-Sagern ausgebildet, oder besser gesagt gezüchtet.
Es macht schon große Unterschiede, ob wir kindlich oder kindisch sein wollen. Diejenigen, die das Leben lieben, werden immer kindlich bleiben, denn es gehört zum Leben und zur Lebensfreude dazu, eine gewisse kindliche Fröhlichkeit, Unbeschwertheit, Neugierde und Aufgeschlossenheit zu haben.
Wer sein inneres Kind aufgibt, hört langsam auf zu leben. Er funktioniert und konsumiert nur noch.
Viele von uns haben große Angst davor, ein Erwachsener zu sein. Der Grund ist die unbewusste Angst vor Verantwortung. Wir glauben unbewusst, wenn wir Erwachsene sind, müssten wir bittere Verantwortungen übernehmen und aufhören unbeschwerte Lebensfreude zu empfinden. Während wir als Kinder vom bitteren Ernst des Lebens meist verschont bleiben und schöne Geschichten vorgelesen bekommen, die mit der Wirklichkeit nichts zu tun haben, werden wir als Jugendliche mit der Kälte, Brutalität und Einsamkeit des wirklichen Lebens konfrontiert. Dies gehört zu den wichtigsten Gründen, warum viele Jugendliche zu Alkohol und Drogen greifen.
Wir sollten lernen, auch mit Erwachsenen behutsam umzugehen. Denn auch ein Erwachsener hat eine Seele, Gefühle und Empfindungen und kann sich einsam fühlen. Von daher sollten wir auch mit Erwachsenen genauso liebevoll umgehen, wie mit Kleinkindern.
Wir sollten mit unseren Mitmenschen so liebevoll umgehen, wie wir von ihnen behandelt werden möchten.