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Selbsteinschätzung

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Eines unserer größten Probleme ist die Selbsteinschätzung. Wir haben meistens eine gestörte und belastete Beziehung zu uns selbst. Wir können uns nicht sachlich und nüchtern betrachten und neigen dazu, uns zu verschätzen. Wir haben in manchen Punkten eine übertriebene Meinung von uns, wo wir nicht so talentiert sind. Wenn wir aber tatsächlich fähig und talentiert sind, haben wir eine untertriebene und abwertende Meinung von uns.

Der Grund ist das ständige Auf- und Abwerten der eigenen Person. Das ist nicht nur sinnlos, sondern zerstört auch unser Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen. Es wäre besser, wenn wir uns so realistisch und sachlich wie möglich wahrnehmen und einschätzen würden. Das geht aber nur dann, wenn wir eine kritische Umgangsform mit uns selbst haben und ehrlich und respektvoll mit unserer Zeit, Kraft und unseren Fähigkeiten umgehen.

Ein wichtiger Punkt dabei ist die Art, wie wir mit unseren Schwächen und Unzulänglichkeiten umgehen. Manche von uns neigen dazu, sich für die Vollkommenheit in Person zu halten, andere betrachten sich als das Letzte im Universum, wiederum andere missverstehen die Selbstdisziplin und gehen mit sich grausam und lieblos um.

Dabei gibt es einige Punkte, die wir berücksichtigen sollten:

1. Es macht einen großen Unterschied, ob wir uns mit unseren Schwächen identifizieren oder mit unseren Stärken. Wenn wir uns mit unseren Schwächen identifizieren, schwächen wir unseren Charakter und zerstören unser Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl. Es gibt keinen Menschen, der bei allem, was er macht, faul ist. Der Mensch ist in der Regel nur da faul, wo er keine Motivation und Ambition hat. Das erkennen wir daran, dass er bei Angelegenheiten, die ihm am Herzen liegen, sehr fleißig und motiviert ist. Wenn er sich aber mit seiner Faulheit identifiziert, sich als faul bezeichnet und dies auch immer wieder von seinen Mitmenschen gesagt bekommt, dann wird er allmählich zu einem faulen Menschen, der sich für nichts mehr begeistert.

Wenn wir uns mit unseren Schwächen identifizieren, programmieren wir unser Bewusstsein negativ. Dadurch werden wir immer kleiner, während unsere Probleme immer größer werden.

2. Zu sich selbst zu stehen, ist etwas anderes, als sich mit den eigenen Schwächen zu identifizieren. Viele glauben, sie seien selbstbewusst, wenn sie ihre Schwächen mit einer Trotzhaltung darstellen und verteidigen würden. Solche tun so, als seien sie stolz auf ihre Unzulänglichkeiten, oder als sei es eine klare Selbstverständlichkeit und Aufgabe der Gesellschaft diese zu ertragen.

3. Es ist nicht schön, andere durch unsere Schwächen zu belasten. Es ist aber genauso falsch, sich selbst damit zu belasten und zu terrorisieren. Wer sich selbst lieblos behandelt, kommt bei bestimmten Punkten nicht weiter.

Das Leben wird erst durch die Liebe schön, reich und glücklich.

Selbstkritik bedeutet also nicht, dass wir uns ständig niedermachen und mit uns unzufrieden sind, sondern dass wir uns liebevoll, aufrichtig und diszipliniert behandeln und unser Selbstvertrauen aufbauen.

Wer sich selbst richtig einschätzt, wird automatisch erfolgreich, denn er findet dahin, wo seine Talente und Fähigkeiten hindeuten, nämlich zu seiner wahren Berufung und seinen Lebensaufgaben. Wer mit sich auf diese Weise umgeht, findet automatisch die richtige Umgebung, wo er auf natürliche, stressfreie Art wachsen, gedeihen und glücklich leben kann.

Triumph der Liebe über das Ego

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