Читать книгу Sommer Roman-Paket Unterhaltungsromane und Erzählungen: In Paris und andernorts - Sandy Palmer - Страница 66
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Dr. Anders saß Antje im Wohnzimmer gegenüber. Die junge Frau hatte Tee gekocht, und auf einem Bleikristalltablett lagen köstliche Plätzchen.
»Unsere Begegnung war kein Zufall«, sagte der Chefarzt. »Ich habe auf Sie gewartet, Fräulein Büchner.«
Antje nickte bedrückt. »Ich kann mir den Grund denken. Ihre Frau hat Ihnen von meinem Pech erzählt.«
»Ich hoffe, das ist Ihnen nicht unangenehm«, meinte der Mediziner.
»Ich hätte Ihre Frau damit nicht behelligen sollen. Nun fühlen Sie sich verpflichtet...«
»Ich wollte nur mal sehen, wie es Ihnen geht, schließlich waren Sie vor einem Jahr eine meiner angenehmsten Patientinnen«, fiel Dr. Anders der Frau ins Wort. »Verpflichtet fühle ich mich zu nichts, aber ich würde mich freuen, wenn ich Ihnen in irgendeiner Form helfen könnte.«
Antje Büchner legte ihre Hand auf den Bauch. Man konnte noch nicht sehen, dass sie schwanger war.
»Ich erwarte ein Kind, dem ich gern die besten Startbedingungen verschafft hätte. Nestwärme ... Den Rückhalt einer intakten Familie ... Wenn es sein muss: die strenge Hand des Vaters ... Aber daraus wird leider nichts.«
»Weiß Gideon Arendt inzwischen, dass Sie von ihm schwanger sind?«, fragte der Mediziner.
Antje schüttelte den Kopf. »Es ... es ist mir unmöglich, es ihm zu sagen.«
»Angenommen, ich würde mit ihm reden. Wäre Ihnen das recht?«
»Nein.« Es klang fast wie ein Schrei. »Nein«, wiederholte Antje etwas leiser. »Das möchte ich nicht.«
»Irgendwann müssen Sie ihm von dem Kind erzählen, Fräulein Büchner«, meinte Dr. Robert Anders.
»Gideon hat sich sehr viel vorgenommen. Er will sich die Welt ansehen. In seinem derzeitigen Leben ist kein Platz für ein Kind. Er müsste auf vieles verzichten, würde das Kind und mich hassen«, erwiderte die junge Frau.
»Vielleicht reagiert er auf die Nachricht, dass er Vater wird, ganz anders, als Sie denken«, sagte der Chefarzt.
»Er liebt mich nicht mehr«, entgegnete Antje Büchner.
»Aber Sie lieben ihn noch«, sagte Dr. Anders.
»Ich habe ihn an Kitty Kolbert verloren, mit der kann ich nicht konkurrieren«, sagte sie traurig.
»Das ist nicht wahr. Sie sind ebenso hübsch wie sie«, entgegnete der Arzt energisch.
»Aber ich bin nicht so exotisch. Eine Malerin, die Erfolg hat.... Das ist etwas Besonderes,«
»Vielleicht kann ich Kitty Kolbert überreden, sich von Gideon Arendt zu trennen. Wenn sie erfährt, dass er Vaterfreuden entgegensieht, wird sie ihn freigeben. Ich wollte vorher nur in Erfahrung bringen, ob Sie Herrn Arendt auch wirklich wiederhaben wollen, damit sich die Mühe auch lohnt«, erwiderte Dr. Anders.
»Ich weiß nicht, ob ich Ihnen das erlauben soll. Ich weiß bald überhaupt nicht mehr, was ich eigentlich will«, meinte die werdende Mutter nachdenklich.
»Dann wird es Zeit, dass jemand die Dinge wieder an den richtigen Platz rückt«, sagte Dr. Anders energisch.