Читать книгу Sommer Roman-Paket Unterhaltungsromane und Erzählungen: In Paris und andernorts - Sandy Palmer - Страница 78
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Es war Freitagabend, und Erich Gloger wollte schick mit Jutta Sibelius ausgehen. Seit jener Silversternacht hatte er nicht mehr versucht, Jutta nahezutreten, und er spürte, wie sehr sie ihm das dankte und anrechnete.
Er wollte nichts überstürzen. Sie hatten ein ganzes Leben vor sich, da kam es auf ein paar Wochen oder Monate nicht an. Jutta würde ihn wissen lassen, wann sie soweit war, und er würde das Signal bestimmt nicht übersehen.
. Der junge Mann stieg aus seinem Wagen. Er hatte sich toll in Schale geworfen. Der gefütterte Trenchcoat war neu, und auf dem Kopf trug Erich Gloger eine sportliche Mütze.
Er hatte vor einer Stunde mit Jutta telefoniert. Sie war schon zu Hause gewesen und hatte gesagt, sie hätte die Vorhänge gewaschen und müsse sie nun aufhängen. Eine Arbeit, die sie höchst ungern erledigte. Erich Gloger hatte ihr angeboten, ihr dabei zu helfen, doch sie hatte erwidert: »Bis du kommst, hängen die Gardinen bereits, und ich bin ausgehfertig.«
Jetzt läutete er an der Haustür und setzte ein freundliches Lächeln auf, doch dieses Lächeln gefror ihm bald ein, denn die Tür blieb geschlossen.
Er läutete noch einmal. Diesmal wartete er nicht so lange, und er lächelte auch nicht mehr. Nervös schlug er mit der Faust gegen die Tür.
»Jutta!«, rief er. »Jutta, bist du da?«
Natürlich war sie da, schließlich brannte Licht im Haus.
»Jutta, warum lässt du mich nicht ein? Jutta, so antworte doch!«, rief er nervös.
Es musste irgendetwas passiert sein. Die meisten Unfälle geschehen im Haushalt, durchfuhr es Erich Gloger. Man ist zu faul, die Leiter aus dem Keller zu holen, ein Stuhl auf dem Tisch tut’s auch, und wenn das noch nicht reicht, kommt ein Schemel auf den Stuhl, und auf diese wacklige Angelegenheit steigt man dann. Es ist ja nur für ein paar Augenblicke.
Und dann passiert es.
Erich Gloger eilte zu einem der Fenster. Er schirmte die Augen mit den Händen ab und schaute ins Wohnzimmer.
Und dort lag Jutta.
Reglos.
Auf dem Boden.
Wie tot.
»Um Himmels willen!«, stieß der Mann hervor. Er schlug das Fenster ein und öffnete den Riegel. Dann stieg er über die Fensterbank und ließ sich neben Jutta auf die Knie fallen.
Sie war mit dem Aufhängen der Vorhänge fast fertig gewesen.
»Jutta! Liebling!«, Erich Gloger untersuchte sie ganz schnell. Ihm fiel ein Stein vom Herzen, als er feststellte, dass sie noch atmete. Soviel er erkennen konnte, hatte sie sich auch nichts gebrochen. Sie war lediglich bewusstlos.
Gloger eilte zum Telefon und rief die Wald-Klinik an.