Читать книгу Seelenverträge Band 10 - Sarinah Aurelia - Страница 7
ОглавлениеErzengel Uriel: Der Erdenengel Harry – Wir kennen uns nicht, und doch kennen wir uns schon ewig
„Diesen Lebensmitschnitt eines Erdenengels habe ich, Erzengel Uriel, in meinen Aufzeichnungen gefunden und Sarinah übermittelt. Das Beispiel soll es den Lesern leichter machen, das Gelesene in ihrem Leben umzusetzen.“
Harry war nach Hause geeilt, um wie fast jeden Tag mit seiner Familie das Abendbrot einzunehmen. Während er seinen Kindern zuhörte, was sie heute erlebt hatten, wurde ihm plötzlich bewusst, dass er die Zeit nicht anhalten konnte.
Er lehnte sich zurück, legte bedächtig seine Serviette beiseite und dachte dabei: „Ich möchte diesen Moment festhalten. Ich habe das Gefühl, dass ich die Menschen loslassen muss, die ich so sehr liebe. Wie kann ich das verhindern?“
Der Erdenengel lächelte in sich hinein, denn jetzt war er in Gedanken wieder bei dieser Engelfrau. Sie besuchte ihn nachts, beantwortete seine Fragen, und wenn er ein körperliches Problem hatte, half sie ihm.
„Ob wohl jeder Mensch einen persönlichen Engel hat?“, überlegte Harry laut. Jedes Mal, wenn sie da war, schien sie aus dem Nichts zu kommen. Dann versuchte er herauszufinden, wie sie hieß, wo sie herkam und wer sie geschickt hatte.
Später saß Harry vor dem Fernseher. Er wollte sich entspannen, doch es war ihm unmöglich, abzuschalten. Da war wieder dieser Schmerz im unteren Rücken, der ihn so oft plagte.
„Die Schmerzmittel helfen heute nicht“, murmelte Harry zu sich selbst. „Ich werde die Engelfrau rufen, sie kann mir helfen, da bin ich mir sicher.“
Auf das, was dann passierte, war Harry auf keinen Fall vorbereitet. Er schlief im Sitzen ein und wachte durch sein eigenes Schnarchen auf. Ruckartig setzte er sich kerzengerade hin, denn dieses Mal war er zu ihr gereist, nicht sie zu ihm.
„Teleportieren geht leicht“, sagte sie mit sanfter Stimme zu ihm. „Herzlich willkommen in meinem Reich. Ich hoffe, du fühlst dich wohl. Wie gefällt es dir hier?“
Harry stand abrupt auf und packte ihr Handgelenk. „Du sagst mir jetzt sofort, wo wir sind und wer du bist!“, fauchte er die Engelfrau aufgebracht an. Er war es gewohnt, dass man sich ihm vorstellte. Sein Griff war ziemlich hart, das war ihm klar, doch er konnte nicht anders. Er musste sie festhalten, sonst verschwand sie wieder. „Das hat sie schon oft getan, sie kommt und geht, wann es ihr passt. Ich bin es doch normalerweise, der das macht“, dachte sich Harry.
„Madlen ist mein Name. Wir befinden uns auf dem Lichtschiff Phönix, du hast dich hierher teleportiert. Das ist übrigens der Ort, wo die Ratssitzungen stattfinden, die du schon oft besucht hast. Du kannst jederzeit wieder zurück, wenn du möchtest. Aua! Du tust mir weh!“, schluchzte Madlen.
Harry starrte sie mit offenem Mund an. Dann sah er ihre Augen, in denen sich der Schmerz spiegelte. Da wurde ihm erst bewusst, dass er ihr Handgelenk immer noch fest umklammert hielt.
„Sorry, ich wollte dir nicht wehtun. Dabei wollte ich dich fragen, ob du mir helfen kannst? Mein Rücken scheint wieder in der Mitte auseinanderbrechen zu wollen. Gibt es hier auf dem Lichtschiff ein Protokoll?“
„Das ist einer der Gründe für deine Schmerzen. Jetzt hast du es selbst gesagt. Das Prozedere, das dir die Freiheit nimmt. Dabei fühlst du dich wie in einem Glashaus, stimmt’s? Nein, hier gibt es kein Protokoll, du kannst aufatmen“, antwortete Madlen.
Sie fasste ihn sanft an den Schultern und drehte ihn, sodass er mit dem Rücken zu ihr stand. Während Harry ruhiger wurde und den wunderschönen Ausblick aus dem Fenster genoss, legte sie ihre Hände auf seinen Rücken. Er spürte sofort, wie die wohltuende Heilenergie durch ihn floss.
Harry wurde müde und flüsterte: „Was machst du mit mir? Oh, das fühlt sich gut an. WOW!“, keuchte Harry, denn in diesem Augenblick sah er, wie ein anderes Lichtschiff dicht vor dem Fenster geradezu vorbeisauste.
„Keine Angst, du bist hier in Sicherheit. Niemand wird dir etwas tun. Die Galaktische Föderation des Lichts passt auf uns auf“, wisperte Madlen.
Da war es wieder! Der Name und die Schwingung in ihrer Stimme ließen ihm Energieschauer über seine Haut rieseln.
Harry sah das große einladende Bett. Es zog ihn magisch an. Er murmelte eine Entschuldigung und kuschelte sich in das Bett, und zwar so, dass er seine Schuhe anbehalten konnte. Er legte seinen müden Kopf auf das weiche Kissen, und schon war er wieder eingeschlafen.
Als Harry kurz darauf erwachte, war er wieder zu Hause und lag auf seiner Couch. Er blinzelte erstaunt, schaute sich um, doch er war allein.
„Ich fühle mich in ihrer Gegenwart so wohl, dass ich sogar in ihrer Anwesenheit einschlafen kann. Sie hat mir wieder einmal geholfen, die Schmerzen sind weg. Was für eine erstaunliche Person. Wir kennen uns nicht, und doch kennen wir uns schon ewig.“