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10 | KARMA UND WIEDERGEBURT

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Diese beiden Theorien sind Lieblingsthemen der östlichen Mystik und der New-Age-Weltanschauung. Sie basieren auf der Vorstellung, daß der Mensch von der QUELLE getrennt ist, ein unabhängiges Sein besitzt, seinen freien Willen bzw. seine Wahlfähigkeit einsetzt, um zu sündigen oder Gutes zu tun, und infolgedessen wird er hier auf Erden oder im nächsten Leben bestraft oder belohnt. Typisch Zwiebelsicht bzw. Konditionierung, die die Religionen, die Heilige Schrift und die Propheten seit Jahrtausenden genährt haben.

Kommen wir noch einmal zu den Grundlagen der PERLENSICHT zurück. Der Mensch denkt und handelt nur nach dem Plan bzw. der Absicht der QUELLE. Die QUELLE ist das Subjekt; der Mensch und alles andere sind die Objekte. Auch wenn Subjekt und Objekt eins sind, handeln die Objekte doch nicht unabhängig vom Subjekt. Somit wird die ganze Vorstellung, daß der Mensch Gutes oder Böses eigenständig und unabhängig von der QUELLE bewirken könnte oder daß Gut und Böse überhaupt real sind, im Lichte des BEWUSSTSEINS völlig zunichte. Und noch unrealistischer ist es zu glauben, daß der Mensch von seinem Gott für eine Handlung bestraft oder belohnt wird, zu der er sich ohnehin nicht aus freiem Willen entschlossen hat.

Um nun noch weiter in der Illusion zu versinken, führen wir die Idee ein, daß dieses eine Leben nicht für alle Bestrafungen und Belohnungen für unsere Handlungen ausreicht, und so machen wir zum weiteren Ausgleich daraus eine Kette von unzähligen zukünftigen oder vergangenen Leben. Der Mensch ist tatsächlich so sehr konditioniert in seinem Glauben an sich als separates Selbst, und er haßt die Vorstellung vom Tod so sehr, daß die Wiedergeburt ihm das perfekte Szenario für die Unsterblichkeit des getrennten Selbst – des Ego – liefert.

Die Vorstellung vom Karma9 erleichtert in praktischer Weise unsere große Befürchtung, daß die Menschen, die den Guten etwas Böses antun, am Ende nicht ihren »gerechten Nachtisch« bekommen könnten. Deshalb ist der Spruch so beliebt: »Alles kommt wieder auf einen zurück.« Selbst wenn das noch nicht in diesem Leben geschieht, denn den Bösen geht es ja oft sehr gut, dann werden sie die Früchte davon zumindest im nächsten ernten.

Karma und Wiedergeburt sind Begriffe, mit der die QUELLE uns gezielt und geschickt fehlinformiert, um den Bereich der Begrenzungen aufrechtzuerhalten. Sie speisen die größte Quelle der Begrenzung – unsere Vorstellung von der Existenz eines separaten Selbst. Wenn der Mensch erst einmal so konditioniert ist, daß er sich unabhängig fühlt, unterliegt er dem Grunddilemma, daß er in Wirklichkeit machtlos ist und nie weiß, weshalb oder wann etwas geschieht, ganz zu schweigen von den beständigen Veränderungen. All diese Faktoren bewirken die kontinuierliche und ununterbrochene Begrenzung – also das, wonach die QUELLE seit eh und je strebt. Die PERLENSICHT besagt also: Es gibt kein Karma oder persönliches Selbst, das man tadeln oder loben oder das wiedergeboren werden könnte. Tut mir leid!

Von der Zwiebel zur Perle

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