Читать книгу Dame ohne König - Sigrid Ellenberger - Страница 16
7 Uhr 30 (ausgeruht und mit meinem Aussehen immer noch zufrieden)
ОглавлениеAm nächsten Morgen bereitete ich Julia und Swenja auf unsere gemeinsame Wohnungsbesichtigung vor.
„Hört mal, ihr beiden, ich habe euch doch schon erklärt, dass wir hier ausziehen müssen. Unser Haus gehört ja nun den Schneiders. Und Papa ist ja auch nicht mehr hier. Und wir drei und Robert brauchen ja ein neues Haus. Und ...“
Hörten die überhaupt zu? Wem stotterte ich denn diesen Monolog vor? Meine beiden Töchter waren absolut desinteressiert. War Kindern egal, wo sie wohnten? Oder mit wem? Nein, das konnte nicht sein!
„Heute Nachmittag jedenfalls besuchen wir Inge auf ihrem Bauernhof.“
Plötzlich kam Leben in Swenjas Augen.
„Gibt es da Tiere?“
Inge hatte zwar ununterbrochen geredet, aber von Tieren hatte sie nichts gesagt.
„Ich weiß es nicht, lasst uns einfach mal nachschauen, ja?“
„Au ja“, kam es nun auch von Julia einigermaßen begeistert.
„Aber Robert kommt mit!“ beharrte Swenja.
„Aber sicher. Schließlich muss es ihm dort auch gefallen, nicht wahr?“
Ja, bei uns hatte sogar der Hund ein Mitbestimmungsrecht.
Swenja nickte und Julia strahlte über das ganze Gesichtchen.
„Schön, nach dem Mittagessen fahren wir los. Jetzt wird gefrühstückt und dann darf Swenja in den Kindergarten. Und wir Julia“, wandte ich mich an die Kleinste, „gehen mal einen Computer kaufen.“
Nachdem ich Swenja mit nicht weniger als fünf Küsschen vor ihrem Kindergarten verabschiedet hatte, fuhr ich mit Julia beim Computerfachmarkt vor. Dort erklärte man mir, zwar immer noch in Fachchinesisch, dass mein Problem eigentlich gar kein Problem sei. Ein entsprechendes Gerät sei durchaus erschwinglich und Übersetzungsprogramme seien schon Standardsoftware. Der Verkäufer kicherte: „wenn Se nich grade chinesisch übersetzen wollen.“
Nein, fürs Chinesische sorgte er ja schon.
Nun, damit konnte ich leben. Wenigstens brachte mich diese Information nicht um eine erholsame Nacht.