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Kapitel 2.9

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Auf der Straße außerhalb des Geländes, unter gewaltigen Bäumen wartet Adams Auto. Ein schwarzer Sportwagen. Halbwüchsige haben sich versammelt und beten den Flitzer an. »Verschwindet!«, verscheucht sie Adam und ich werfe einen Blick zurück durch das schmiedeeiserne Tor auf Kristens Haus. Es ist ein Quader, der in einer Grünanlage steht und keine Schnecke. Es ist gar nicht so riesig. Vermutlich liegt ein Großteil des Inneren unter der Erde. Adam hält mir die Beifahrertür auf und ich klettere auf den Sitz, strecke meine Beine aus und schaue ihn an.

»Das ist also dein Auto?«

»Sieht so aus«, sagt Adam, grinst und prescht los. Der Motor röhrt auf wie ein wütender Dämon und Kristens Haus verschwindet in einer Wolke aus Staub im Rückspiegel.

Adam spricht während der Fahrt nicht allzu viel. Das braucht er auch nicht. Ich bin erschlagen von dem Anblick der Stadt, die schemenhaft durch die getönten Scheiben an mir vorbeirauscht. Die Berge, die ich vom Pool aus gesehen habe, waren nicht echt, das wird mir jetzt bewusst. Es muss so etwas wie eine Projektion gewesen sein, denn hier gibt es keine Berge. Hier gibt es nur Stadt.

Sie ist überall, hat jeden Kubikzentimeter unter ihre Kontrolle gebracht, einbetoniert, zugemauert. Sie ist alt und drückend. Sie drückt durch die Fensterscheiben ins Fahrzeuginnere. Auf ihren alten Mauern sind die Spuren von vielen Generationen zu lesen, aber in ihren Gassen sehe ich kaum Menschen. Ich verkrümle mich im Schalensitz und werde ganz klein. Nur ab und zu blitzt ein futuristischer Turm zwischen tausenden bröckeligen Fassaden und heruntergekommenen Wolkenkratzern empor. Kristens Quader, ihr Haus, kommt mir in dieser Stadt völlig deplatziert vor. Es passt zu den futuristischen Türmen. Aber zum Rest? Die Stadt wirkt verlassen, genauso wie die Straße, auf der wir dahinfliegen. Die futuristischen Gebäude sind wie bewohnte Inseln in einer sonst unbeseelten Stadt, die wie ein Friedhof daliegt.

Adam steuert den Wagen nur dann selbst, wenn er die Richtung korrigieren muss. Ansonsten fährt der Wagen mit Autopilot. Adam meint, dass man so viel schneller und sicherer vorankommt. Ich habe kein Gefühl für Geschwindigkeit, bemerke nur, wie ich beim Bremsen und Beschleunigen nach vorne kippe oder nach hinten in den Sitz gepresst werde. Wie ich zwischen Höllenangst und der schieren Ekstase hin und her taumle. Gelegentlich erhasche ich einen Blick auf in der Bewegung erstarrte Passanten. Wir brausen wie auf Schienen aus der Stadt hinaus und dahinter wischt die Welt grün und schemenhaft an mir vorbei.

Violet - Die 7. Prophezeiung - Buch 1-7

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