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Aeia - Away-Mission

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»Ich werde deiner Tochter den denkbar besten, Bodyguard, einen echten Schutzengel zur Seite stellen.«

»Das wird nicht nötig sein. Ich werde Naomi niemals alleine nach Russland gehen lassen, um Alexander zu treffen«, sagt Aeia.

»Das ist die schlechteste Idee, die du seit der Ehe mit diesem Menschen hattest. Er darf unter keinen Umständen erfahren, dass sie deine Tochter ist.«

»Was hast du nur vor? Warum hast du mich angelogen? Die Missionen von Ramires und Angelique sind überhaupt nicht gescheitert, habe ich recht?«

»Vertrau mir. Es besteht Hoffnung für Naomi.«

Schweigen.

»Dieser Schutzengel? Ist er denn vertrauenswürdig?«, fragt Aeia schließlich.

»Dafür lege ich beide Hände ins Feuer.«

»Ich nehme an, du wirst mir nicht verraten, wen du zum Schutz meiner Tochter vorgesehen hast? Wer dieser Schutzengel ist?«, fragt Aeia.

»Alles zu seiner Zeit.«

»Palo, das kannst du nicht von mir erwarten. Ich werde Naomi vielleicht nie wieder sehen. Was ist, wenn sie ihren achtzehnten Geburtstag nicht überlebt. Wenn es so ist wie bei Joshua? Ich werde mir nie verzeihen können.«

»Vertrau mir, bitte. Lass Naomi gehen.«

»Wenn ich das wirklich mache, wohin führt mich die Away-Mission? Werde ich auch das Land verlassen müssen? Werde ich Angelique treffen? Oder ist sie vielleicht doch hier im Institut?«, fragt Aeia.

Herr Davidi fährt sich mit den Händen durchs Gesicht. Jetzt ist der Moment gekommen, um Aeias Blut wieder einmal in der Verkettung der Ereignisse als seinen Joker auszuspielen. Wie auch schon damals, wird es auch dieses Mal von äußerster Wichtigkeit sein, dass sie den vollkommenen Umfang der bevorstehenden Ereignisse nicht kennt, denn nur dann wird sie völlig unbefangen an die Sache herangehen. Wenn sie der Sache ein Ende bereiten wollen, wenn sie verhindern wollen, dass alles noch schlimmer wird, müssen sie den Feind ausschalten. Und Davidis Plan bietet eine Lösung.

»Schon bald ist totale Mondfinsternis. Ein Blutmond und sowohl für Astrologie interessierte Menschen wie auch für uns wird eine seltene Planetenkonstellation den Abendhimmel zieren. Mit Eintritt der Mondfinsternis stehen alle zehn Planeten in einer Linie. Aufgereiht wie in einer Perlenkette. Höchst interessante Gravitationskräfte werden in dieser Nacht wirksam sein.«

»Einen Moment bitte. Von welchen Zehn Planeten sprichst du?«, fragt Aeia.

»Die Erbauer der Pyramiden, die von Stonehenge, die Azteken, Maya und viele andere Naturvölker haben ihre Gebäude, ja ganze Städte nach den zehn Planeten ausgerichtet. Da lassen wir uns von einer neumodischen Definition, von Möchtegernwissenschaftlern, doch nicht in die Irreführen. Nicht wahr Aeia?«

»Wenn ich Pluto dazuzähle, komme ich trotzdem nur auf neun Planeten.«

»Irgendwann ist der Zeitpunkt für einige von uns reif, um mehr über den Ursprung des Lebens auf der Erde, über die Herkunft der Begnadeten zu erfahren«, sagt Davidi nachdenklich.

Aeia schweigt andächtig.

»Wie schon erwähnt ist die Konstellation der Gestirne, nun sagen wir einmal, eine ganz besondere. Die von der Sonne stammenden Gezeitenkräfte und die aller Planeten werden in dieser Blutmondnacht addiert.«

»Und das bedeutet was?«

»In den alten Schriften steht, dass besondere Fähigkeiten, auf ein auserwähltes Individuum unter den Begnadeten inkarniert. Fähigkeiten, die weit über das Maß hinausgehen, was wir uns darunter vorstellen können. Fähigkeiten, die einem Gott nahe kommen.«

Es entsteht eine ausgedehnte Pause, der Spannungsbogen steigt, dann erzählt Davidi weiter.

»Die Suche nach der Wahrheit, nach dem Schöpfer beginnt bei der Spur eines Toten. Finde den Leichnam und du findest die Spur zu dem Artefakt und die Geschichte unserer Spezies.«

»Was für ein Toter? Ein Mord?«, fragt Aeia überrascht, der vor lauter Informationen schon droht schwindlig zu werden.

Herr Davidi überreicht Aeia die Mappe mit der Away-Mission.

»Alles was du wissen musst, wirst du hier nachlesen können. Erinnere und beherzige alles, was du bei mir gelernt hast. Finde das Artefakt und folge den Spuren wie es einst Angelique tat. Ich bin mir sicher, du begegnest auf deinem Weg sogar noch mehr Antworten auf Fragen, die dir auf der Seele brennen. Bitte öffne die Mappe erst, wenn du dich im Flugzeug befindest. Eine entsprechende Ausrüstung steht für euch bereit. Und beeil dich, die Zeit drängt.

»Flugzeug? Wo geht es denn hin?«

»In ein Land, auf einem Kontinent, den man auch die Wiege der Menschheit nennt. Nach Ägypten! Deine Reise beginnt in Basel und führt dich direkt nach Kairo. Alles Weitere, davon gehe ich aus, wird sich dann wie von selbst ergeben. Du bist etwas aus der Übung und wirst Hilfe benötigen und die Umstände erfordern strengste Vertrautheit.«

»Palo ich weiß nicht. Einerseits vertraue ich dir. Aber ich kann doch meine Tochter nicht alleine lassen. Nicht in dieser schwierigen Zeit.«

»Aeia, es hängt viel mehr davon ab als das Leben deiner Tochter. Unsere ganze Spezies ist in Gefahr.«

»Naomi wird das nicht verstehen.«

»Sag ihr, dass Hoffnung besteht.«

»Ich weiß nicht.«

»Aeia, vertrau mir. Bitte. Ich habe mich noch nie geirrt, das weißt du. Am Ende wird alles gut. Es wird ein Happy End geben. Für unsere Spezies und auch für deine Tochter.« Aeia schweigt. »Ich verstehe, was du durchmachst. Du willst sie nicht alleine lassen. Aber du musst es tun. Wenn du nicht mir vertrauen kannst, dann glaube an meine Gabe. Tu es für Naomi.«

Es vergehen Sekunden, die wie eine Ewigkeit erscheinen. Aeia kämpft mit sich. Wenn es eins gibt, das sie sich mehr als alles andere auf der Welt wünscht, dann ist es ein Happy End für Naomi.

»Was muss ich tun?«

»Geh nach Ägypten!«

»Wenn ich gehe, dann kommt für mich nur ein Away-Team in Frage, welchem ich hundertprozentig vertraue«, sagt Aeia.

Begnadet - Wiedergeburt - Buch 3

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