Читать книгу Die Regeln meines Herrn | Erotischer SM-Roman - Starla Bryce - Страница 5
Оглавление3. Kein Anzugtyp
»Nein. Definitiv nein!« Rias Mundwinkel zuckten. Eines stand fest: Florin war definitiv kein Anzugtyp. Nicht in hundert Jahren! Er wirkte eher wie ein Junge, der sich Papas aussortierten alten Anzug geschnappt hatte. Florin Degemann war zu schlank für seine Größe von 1,87 Metern. Es schien, als sei sein Körper zwar gewachsen, sein Gesicht jedoch nach der Pubertät nicht älter geworden. Wie sechsundzwanzig sah Florin bei Weitem nicht aus. Je nach Lichteinfall leuchteten seine Haare mal mehr, mal weniger hellblond. Florins Augen waren so grün wie die Blätter der Orchidee, die auf der Wohnzimmerfensterbank zwischen unzähligen staubigen Teelichthaltern und der Porzellan-Frettchen-Sammlung von Florins Tante Griemhild ein einsames Dasein fristete. Das Wohnzimmer war, wie der Rest der Zwei-Zimmer-Wohnung, ein Arrangement aus zusammengewürfelten Möbeln und Dekorationsartikeln, dem der Geruch von Knoblauch, Sojasoße und Garam Masala anhaftete und wohl auf Lebenszeit anhaften würde. Denn das Kochen würde Florin gewiss nicht aufgeben. Koch sein war nicht nur ein Beruf für Florin – es war seine Passion. Für Florins Chef im Imbiss Zum Wurstmeister war dagegen einfach nur wichtig, dass Florin anwesend war und die Pommes rechtzeitig aus dem heißen Frittierfett herauszog.
Vor drei Jahren war Ria zu Florin in das Sechsfamilienhaus aus der Vorkriegszeit gezogen. Außer dass die Tapete im Badezimmer abblätterte und die Heizung ab und zu streikte, gab es nichts auszusetzen.
Florin sah über die Schultern an sich herab, verwundert über Rias unverblümte Reaktion. »Echt? Der saß ganz gut!«
Das weiße Hemd war mit mehr Falten durchzogen als das Gesicht eines Shar-Pei-Hundes. Der schwarze Anzug selbst war aus billigem Satinstoff gefertigt. Ärmel und Hosenbeine waren einige Zentimeter zu kurz.
»Saß. Wann hast du ihn zum letzten Mal getragen?«
Florin sah nach oben an die Decke – seine typische Nachdenkpose. »Hmm … Muss zu meiner Konfirmation gewesen sein.«
Ria lachte auf. »Wie alt warst du da? Vierzehn? Ist ja nur … einige Jahre her! Wieso sollte der auch nicht mehr passen? Du warst bestimmt schon mit vierzehn so groß wie jetzt!«
»Haha!« Florin streckte die Arme zu den Seiten aus. Die Ärmel rutschten noch höher, an den Schultern spannte das Sakko. »Ich muss auf jeden Fall am Samstag im Anzug bei Paddy auftauchen! Es herrscht Anzugpflicht. Da bin ich zum ersten Mal dabei und dann ausgerechnet an einem Tag mit Anzugpflicht !«
Ria grinste. »Du hättest auch sagen können, dass du nicht kommst, weil du keinen Anzug besitzt!«
»Ich habe doch einen!«
»Na ja … Der gehört eher in die Kiste mit dem Aufdruck Jugenderinnerungen.«
»Ich finde, der geht noch. Ist doch bloß für einen Abend. Und es ist doch nur Paddy!«
Letztens hatte Florin seinen alten Klassenkameraden Paddy beim Einkaufen wiedergetroffen. Die beiden waren zusammen zur Realschule gegangen und hatten mehrere Jahre eine enge Freundschaft gepflegt. Nach dem Abschluss hatten sie sich jedoch aus den Augen verloren, weil Paddy für ein Jahr ins Ausland gegangen war. Nun wohnte Paddy wieder in der Stadt, gar nicht weit von ihm entfernt.
»Es kommen aber auch noch andere, oder?«, warf Ria ein.
Florin lachte. »Wir werden wohl kaum zu zweit pokern.«
»Haha! Ich an deiner Stelle würde mir jedenfalls einen anderen Anzug besorgen. Oder besser gesagt: Irgendwas besorgen, dass den Namen auch verdient hat! Wenn schon, dann solltest du auch wie ein richtig spießiger Anzugträger aussehen! Und, so leid es mir auch tut: Der hier bringt es nicht. Hast du die Mottenlöcher nicht gesehen? Ich fürchte, da kann kein Schneider was retten.« Ria trat auf Florin zu und schaute sich das Elend aus nächster Nähe an. »Und gut riechen tut der auch nicht mehr!«
»Den kann ich doch waschen!«
»Waschen?« Ria schüttelte den Kopf. Ihre Mutter war nicht gerade ein wandelnder Hausfrauenratgeber gewesen, aber ein bisschen was hatte sie ihr schon mit auf den Weg gegeben. »Anzüge gibt man in die Reinigung! Die kommen nicht in die Waschmaschine!«
»Echt? Was soll da schon passieren?«
»Hast recht … Bei dem Ding kann es nicht schlimmer werden!«
»Sei doch nicht so negativ!«
»Du kannst dich doch kaum bewegen in dem Teil! Und sieh dir mal die Hose an. Deine halben Unterschenkel gucken raus!«
»Kann das nicht als … ääh … Siebenachtel-Mode oder so durchgehen?«
Ria schüttelte lachend den Kopf. »Nein, kann es nicht! Und wenn du den zu unserer Hochzeit trägst, schlage ich dich!«
»Das würdest du nicht wagen!« Florin tat empört. »Ich denke, du magst sowieso keine Anzüge, Mäuschen?«
Ria schüttelte den Kopf. »Mag ich auch nicht. Aber weißt du, was ich mag?« Ihre Lippen suchten Florins Hals und liebkosten die zarte Haut. »Ich mag dich. Sehr sogar!«
Florin grinste. »Ach, waren wir nicht schon bei Ich liebe dich angekommen?«
»Ja, das waren wir. Ich liebe dich ja auch. Und weil ich dich liebe, möchte ich, dass wir mal wieder etwas Unanständiges machen.«
In Gedanken sagte Ria das Wort ficken, doch das auszusprechen, kam nicht infrage. Das wäre Florin zu ordinär. Er war der Meinung, richtig dreckiger Sex und alles, was in diese Richtung wies, sei pervers. Im Laufe der sechs Jahre, die sie mit Florin nun schon zusammen war, hatte sich Ria an seine Art gewöhnt. Sie spielte mit. Und doch wurde sie diese Stimme nicht los, dieses kleine Flittchen in sich, das ständig nach mehr verlangte. Die Seite, die danach bettelte, in die schwarzen Tiefen des BDSM vorzudringen.
»Soso … Etwas Unanständiges! So was zum Beispiel?« Florins Lippen trafen auf Rias Mund, in der Hoffnung, ein Feuerwerk auszulösen. Was bei Ria ankam, war jedoch nicht mehr als der Einheitsbrei aus trockenen Küssen, den Florin ihr alltäglich servierte.
»Ich hätte gern ein bisschen mehr hiervon!« Rias Zunge zwang Florins Mund, sich weiter zu öffnen. Sie forschte nach Florins Zunge und umspielte diese in fordernden Kreisbewegungen.
»Davon kannst du mehr haben!« Florin trug Ria ins Schlafzimmer. Hier war der Ort, an dem er sie vernaschte. Wie eine edle Kostbarkeit legte Florin seine Verlobte auf dem Bett ab. »Du möchtest also, dass wir es mal wieder tun?«
»Ja, das will ich!« Ich will, dass du mich fickst, bis ich dich um Gnade anflehe!, setzte Ria gedanklich hinzu.
Florin begann, Rias Hals zu küssen. Jeden Zentimeter beschenkte er mit leisen Küssen. Ria schloss die Augen.
»Ich liebe dich!«, hauchte Florin seiner Verlobten ins Ohr.
»Und ich liebe dich!«
Vorsichtig tasteten sich Florins Hände unter Rias dünnes Langarmshirt, schoben den BH leicht an und kneteten dann Rias Brüste. Florins Berührung hatte eher etwas Entspannendes als Erotisierendes. Dennoch nahm sich Ria vor, den Sex zu genießen. Ihre Fotze lechzte geradezu danach, gestopft zu werden. Die letzten Tage waren sexlos gewesen und Ria brauchte dringend Florins Schwanz.
Florin schob Rias Shirt hoch, zog es ihr über den Kopf und pfriemelte dann an Rias BH herum, bis sie es nicht mehr aushielt und ihm half, den Verschluss zu öffnen.
»Diese kleinen Biester!« Florin grinste entschuldigend. Seine Hände machten sich daran, an Rias rosa Nippeln zu zupfen, die sich von dem helleren Warzenhof absetzten.
Wäre Ria nicht so wild darauf gewesen, genommen zu werden, wäre Florins Schuljungenmiene Grund für sie gewesen, das Schlafzimmer zu verlassen und sich etwas anderem zuzuwenden. Stattdessen zog Ria Florin das Jackett aus und knöpfte das faltige Hemd auf. Sie konnte es nicht eine Sekunde länger ertragen, Florin in diesem Aufzug zu sehen! Sie wollte ihn nackt. Auf ihr. In ihr. Sie wollte, dass er ihr zeigte, dass er der Mann war, der die Kontrolle über ihre Lust hatte und sie zum Stöhnen brachte.
Sie ließ sich in die Laken sinken und zog die eng anliegenden schwarzen Leggins aus. Darunter kam ein gelber Slip zum Vorschein, der Rias kostbare Höhle komplett verdeckte und nicht ein bisschen preisgab.
In Zeitlupentempo bewegte sich Florins Hand auf Rias verhüllte Pussy zu – um sie dann mit ebenso langsamen Berührungen zu streicheln. Es war ein sanftes Streicheln, doch es verfehlte seine Wirkung nicht. Ria seufzte vor Lust, während ihre Muschi immer feuchter wurde. Sie war bereit, Florins Schwanz tief in sich aufzunehmen und in sich zu behalten, bis sie gefüllt wäre mit dem Saft seiner Lust.
Erst nach einer kleinen Ewigkeit zog Florin Rias Slip aus – und sah direkt auf eine Pussy, deren Schamlippen die kostbare Klitorisperle verhüllten wie die Blütenblätter einer Tulpe ihren Stempel. Ein sanfter brauner Flaum überzog Rias Pussy. Florin bevorzugte es, wenn Ria untenrum natürlich aussah und nicht wie »ein Marzipanschwein«.
»Ich liebe deinen Duft!«, flüsterte Florin und vergrub seinen Kopf in Rias Schoß. Seine Nase nahm den süßen Geruch von Rias startbereiter Pussy auf. Ein Kuss folgte auf den nächsten. Florins Zunge suchte Rias Perle und umspielte sie. Ria spreizte ihre Beine stärker, damit Florin alles genauestens betrachten konnte, was sich ihm zwischen ihren Beinen bot.
»Jaaa …«, flüsterte Ria. Florins Zunge war geübt darin, ihre Pussy ausgedehnt zu verwöhnen. Sie saugte an Rias Perle, leckte sie in einem Rhythmus, von dem sie wusste, dass es nur noch eine Frage der Zeit wäre, bis sich ihr Orgasmus ankündigte. Doch so wollte sie nicht kommen. Sie wollte seinen Schwanz in sich spüren. »Zieh deine Hose aus!«, verlangte Ria.
Florin löste sein Gesicht von Rias Pussy und kam ihrem Wunsch nach. Er stellte sich vor dem Bett auf, machte die Knöpfe auf und versuchte dann, so lässig wie möglich aus der zu engen Hose zu steigen. Ria verzieh ihm, dass er dabei so gar nichts von einem professionellen Stripper an sich hatte.
Die weißen Boxershorts landeten zusammen mit der Anzughose auf dem Boden. Ria bekam wenig davon mit, denn ihre Augen fixierten Florins Penis. Sein Stab war nicht allzu dick, jedoch von beachtlicher Länge und wurde von dunkelblonden Schamhaaren umrahmt.
Als Florin seinen schlanken Körper auf Ria legte, konnte sie es nicht mehr erwarten, dass er in sie eindrang. »Ich will dich. Jetzt.«
Florin gab Ria einen Kuss auf den Mund. Er schmeckte nach ihrer Fotze. Ria leckte sich über die Lippen, um den Geschmack für weitere Sekunden auszukosten. So schmeckte ihre Geilheit.
Der Moment des Eindringens ließ Ria aufstöhnen. Dieser erste Augenblick der Vereinigung war für Ria immer wieder wie ein erstes Mal. Ihr ganzer Körper wurde von einem Kribbeln durchfahren, das sich beinahe wie ein Stromschlag anfühlte. Sein Schwanz steckte in ihr. Sein langer Schwanz, der sie schon so manches Mal zum Orgasmus gebracht hatte. Wenn auch das Einbeziehen von Sextoys, Rollenspielen oder BDSM-Elementen nicht an der Tagesordnung war, so konnte Ria nicht leugnen, dass Florins Lanze ihren Job ausreichend erledigte.
In Rias Fantasie hob Florin die Peitsche – und ließ sie gnadenlos auf Rias prallen Arsch herabsausen. Florin bewarf sie mit Ausdrücken, die ein Prickeln auf Rias gesamtem Körper auslösten.
In der Realität streichelte Florin Rias Haare – sanft, ganz sanft –, während sein Stab sich in Rias Höhle der Lust schmiegte. Kein wildes Stoßen, eher ein zaghaftes Anklopfen.
»Doller!«, entwich es Rias Lippen.
Florin kam der Aufforderung nur halbwegs nach. Er intensivierte seine Stöße, drang ein wenig tiefer in Rias nasse Fotze.
Rias Stöhnen wurde lauter und rhythmischer. Florins Lippen bedeckten ihren Mund mit Küssen, sodass ihre Geräusche der Wonne unterdrückt wurden.
»Ich liebe dich!« Da war er wieder. Dieser Satz, den Florin so gern beim Liebesspiel murmelte. Doch für Ria war er eher ein Lustkiller. Wenn sie gefickt wurde, wollte sie von Liebe nichts hören. Dann wünschte sie sich, benutzt zu werden.
Rias Konzentration lag zwischen ihren Beinen. Ihre Fotze war angeschwollen, entsprechend empfindlich reagierte ihre Haut auf Florins Stöße. Dann stieg es in ihr auf: Dieses grandiose Gefühl der Lust, das einem kleinen Erdbeben glich. Ria kam in einem Schwall von Seufzen und Stöhnen. Ihre Pussy pulsierte, zog sich um Florins Stange zusammen.
Doch statt erschöpft in die Laken zu sinken, wollte Ria ihren Verlobten für den soeben erlebten Höhepunkt belohnen. »Soll ich ihn dir blasen?«
Florin schüttelte den Kopf. »Ich will in dir bleiben.«
Sie konnte machen, was sie wollte; Blowjobs schienen für Florin keinen Reiz zu besitzen. Dabei liebte Ria den Geschmack seines Schwanzes in ihrem Mund. Wenn sie auch keine Expertin für Deep Throat war, so beanspruchte Ria doch für sich, zu wissen, wie man einen Mann mit der Mundfotze zum Orgasmus brachte.
Florins linke Hand verfing sich in ihren Haaren, griff zu, immer noch zu sanft für Rias Geschmack. Es dauerte nicht lange, dann kam es auch Florin. Seine männliche Sahne spritzte heraus. Ria spürte, wie sich seine Lust in ihr entleerte, und nahm es mit einem zufriedenen Grinsen hin.
Fast augenblicklich zog sich Florin aus ihr zurück und bot ihr ein Taschentuch vom Nachtschrank an.
»Danke!« Lieber hätte sie den Moment nachklingen lassen, ihn noch ein bisschen mit Florin genossen. Dieser wollte ihr jedoch nach dem Sex stets die Möglichkeit bieten, ihre Blase auf dem Klo zu entleeren und anschließend zu duschen. Ria bereute es noch heute, Florin vom Rat ihres Frauenarztes erzählt zu haben. Zumindest war sie froh, dass er sie mittlerweile nicht mehr aus dem Bett jagte, um ja schnell ins Badezimmer zu gehen.
»Nach dem Geschlechtsverkehr sollten Sie die Toilette aufsuchen, um den Bakterien weniger Raum zu geben!« Eines musste sie Doktor Bräunlich jedoch lassen: Seitdem sie seinen Rat befolgte, hatte sie nicht eine einzige Blasenentzündung mehr gehabt.
Ria erhob sich vom Bett und sammelte ihre Kleidungsstücke ein. Dabei fiel ihr Blick auf den muffigen, mottenzerfressenen Anzug.
»Zeit, dass wir dir einen anständigen Anzug kaufen!«
»Jetzt? Du weißt doch, dass ich immer so müde bin, wenn wir Bungabunga gemacht haben …«
Bungabunga! Eine der unerotischsten Bezeichnungen fürs Ficken, die Ria sich vorstellen konnte. »Mag ja sein, aber in dem Ding lasse ich dich nicht unter Leute gehen!« Ria deutete auf die Anzugteile, die sie am liebsten sofort in den Müll befördert hätte.
»Na gut. Gucken kann man ja mal. Ich hoffe, die haben in der Stadt irgendwo was Günstiges. Vielleicht finde ich ja was in dem Secondhandshop? Du weißt doch, da wo ich auch meine neue Jeans herhabe.« Florin hasste es, Geld auszugeben. Wann immer es die Möglichkeit gab, etwas gebraucht und so günstig wie möglich zu erwerben, war er dabei. Konsum war für ihn wie ein ekliges, giftiges Ding, das es zu vermeiden galt.
»Wir finden schon was. Oder du sagst den Pokerabend halt ab.«
Das wollte Florin dann doch nicht und setzte sich mit leicht benebeltem Blick auf die Bettkante. »Ich werde gar nichts absagen. Doch nicht wegen so was! Ich habe Paddy seit Jahren nicht gesehen. Außerdem soll Cyril auch dabei sein. Und den habe ich mindestens genauso lange nicht gesehen!«
»Wer war das gleich noch mal? Hilf mir mal auf die Sprünge!« Gehört hatte Ria den Namen schon mal aus dem Mund ihres Verlobten. Woher Florin ihn kannte und wer genau Cyril war, wusste Ria jedoch nicht. Noch nicht.