Читать книгу Die Regeln meines Herrn | Erotischer SM-Roman - Starla Bryce - Страница 8
Оглавление6. Nur kurz was abgeben
»Was machst du denn schon hier?« Ria schob den SM-Roman, an dem sie gerade las, unauffällig in die Sofasitze und schaute Florin mit fragendem Blick an. Die Uhr im Wohnzimmer zeigte 14:53 Uhr an. Normalerweise war im Imbiss Zum Wurstmeister an einem Donnerstag um diese Zeit Hochbetrieb. Florin ließ sich aufs Sofa sinken, als sei er gar nicht richtig anwesend. Nicht mal die aktuelle Ausgabe der Kochzeitschrift Aubercchini, die Ria zusammen mit zwei Briefen von Florins neuer Bank (wahrscheinlich die Bankkarte und die PIN) aus dem Postkasten gefischt hatte, bemerkte er. Unbeachtet lag die Zeitschrift auf dem Fliesentisch mit Windmühlenmuster, der seine besten Tage hinter sich hatte. Aber etwas Neues zu kaufen, kam für Florin nicht infrage. Er hing an dem Tisch.
»Hallo? Redest du bitte mit mir?« Ria stand auf und setzte sich zu ihrem Verlobten.
»Sie ist nicht mehr da«, nuschelte Florin, den Blick auf den Teppich gerichtet, den niemand von den Krümeln der letzten Woche befreit hatte.
»Wer ist nicht mehr da? Nele meinte doch, sie würde gern in den Sommerferien bei euch aushelfen.«
Florin hatte die Schülerpraktikantin nicht besonders oft erwähnt. Wieso sollte er so niedergeschlagen sein, nur weil sie ihr dreiwöchiges Praktikum beendet hatte?
Florin schüttelte den Kopf. »Nele ist schon lange nicht mehr da.«
»Von wem redest du dann bitte?«
»Tante Griemhild. Sie ist …« Florin holte tief Luft. »Tot. Das Herz. Einfach so. Papa hat gesagt, dass es noch nie in der Familie vorgekommen ist, dass jemand einfach so gestorben ist, ohne dass es Vorboten gab. Also soweit er sich zurückerinnern kann.«
Ria streichelte Florin über den Rücken. Tante Griemhild war, obwohl sie weit weg in Bremen gelebt hatte, Florins engste Bezugsperson aus der Familie gewesen. Wenn er es finanziell hatte einrichten können, war er mit der Bahn zu ihr gefahren und hatte sich mit ihr über die Delikatessen der polnischen Küche ausgetauscht und alte Schwarz-Weiß-Fotos aus Griemhilds Jugend angesehen. Von ihr stammte auch ein Großteil der zusammengewürfelten Möbel in Rias und Florins Wohnung. Nachdem ihr Mann vor einigen Jahren verstorben war, hatte Griemhild vor dem Umzug in eine kleinere Wohnung dem Sohn ihres Bruders viele ihrer alten Möbel vermacht.
»Ich kann es nicht glauben … Sie war noch gar nicht so alt!«
Ria dachte nach. Als sie Griemhild damals kennengelernt hatte, war sie bereits Ende siebzig gewesen. Und das war mindestens sechs Jahre her. »Na ja, sie hatte ein gutes Alter. Manche Menschen werden nicht so alt.«
Florin schaute Ria an, als hätte sie ihn soeben aufs Übelste beleidigt. »Ein gutes Alter? Griemi war topfit! Sie hat gekocht wie eine Sterneköchin!«
Rias Hand fuhr wieder und wieder über Florins Rücken. »Tut mir leid … Ich weiß, was sie dir bedeutet hat.«
»Nein, das weißt du anscheinend nicht! Sonst würdest du nicht so etwas sagen! Dank ihr habe ich meine Leidenschaft fürs Kochen entdeckt! Ich könnte nur halb so gut kochen, wenn es sie nicht geben würde … gegeben hätte. Oder ich würde vielleicht auch gar nicht kochen.«
»Ist gut …« Ria ließ ihren Kopf auf Florins Schulter sinken.
»Ich fahre. Heute noch. Papa und ich treffen uns, damit wir alles Weitere besprechen können. Wie wir die … Beerdigung gestalten wollen.«
»Willst du meinen Wagen haben?«, bot Ria ihrem Verlobten an. Florin selbst besaß kein Auto. Er war der Typ, der bei Wind und Wetter mit dem Rad zur Arbeit fuhr.
»Nein, danke, Mäuschen. Lieb von dir, aber ich nehme den Zug.« Für Florin war sofort klar gewesen, dass er seinem Vater bei der Organisation von Griemhilds Beerdigung helfen wollte. Im Internet hatte er sich eine Zugverbindung herausgesucht – und für das Ticket sein gesamtes Erspartes aus der Spardose genommen, die wie ein dänischer Postkasten aussah. Eigentlich war das Geld für das Seminar bei einem berühmten Koch gedacht, das Florin im nächsten Jahr unbedingt besuchen wollte. Aber für seine geliebte Tante hätte er alles Geld der Welt ausgegeben.
Bevor sich Florin jedoch in Richtung Bahnhof aufmachen konnte, musste er erst einmal packen. Das war gar nicht so leicht, wie sich herausstellte. Florin ging unruhig durch die Wohnung, packte ein paar Sachen in seinen alten Koffer und lud dann alles wieder aus. »Wieso soll ich so viel Kram mitnehmen? Das Leben ist so kurz! Das braucht man doch alles gar nicht! Was wirklich zählt, ist, dass man sein Leben genießt, jede einzelne Sekunde! Nicht, wie viele T-Shirts man in seinem Koffer hat!«
»Ähm … Falls du nicht vorhast, die ganze Zeit über in dem gleichen muffeligen Shirt rumzulaufen, solltest du schon ein paar mehr Klamotten einpacken!«, lautete Rias Antwort auf den plötzlichen Yolo-Anfall ihres Verlobten. »Bei den heißen Temperaturen sollte man lieber zu viel als zu wenig dabeihaben.«
Florin seufzte. »Ich will nur keine Zeit mehr verschwenden. Ich will los.«
***
Zum Abschied drückte Florin seine Verlobte lange an sich. »Ich liebe dich. Bin bald wieder da. Ich bleibe maximal eine Woche, schätze ich. Wir telefonieren jeden Abend, ja?«
»Machen wir. Die nächste Zeit habe ich sowieso Frühschicht und bin abends zu Hause.«
»Gut, Mäuschen. Ich hoffe, du kommst ohne mich zurecht?«
Ria setzte ein Lächeln auf. »Ich werde alle Fertiggerichte im Supermarkt aufkaufen, aber ja, ich werde irgendwie klarkommen.«
»Gut. Dann bis bald!« Ein trockener Kuss berührte Rias Lippen. Sie atmete den Geruch von Florins Haaren, die hoffnungslos nach Imbissfett rochen, ein letztes Mal ein, ehe er die Tür hinter sich schloss.
Ria nahm wieder auf dem Sofa Platz. Der arme Florin! Seine Tante war mit die wichtigste Bezugsperson für ihn gewesen. Ria ahnte, wie schwer es für ihren Verlobten sein musste, über den Verlust hinwegzukommen. Sie selbst hatte zwar bisher noch niemanden verloren, der ihr so nahestand, aber ihre Mutter hatte es vor drei Jahren mit ihrem neuen Lebenspartner in dessen alte Heimat Schweden verschlagen. Mit mal eben besuchen war es nichts. Der Kontakt beschränkte sich auf gelegentliche Telefonate, Textnachrichten und Videochats zu besonderen Anlässen. Ria war alt genug, um ihr eigenes Leben zu leben, und dasselbe gestattete sie auch ihrer Mutter. Wenn es auch nicht immer schön war, an Festtagen ohne sie zu sein.
Ria griff nach ihrem Buch. Etwa eine Stunde später vibrierte ihr Handy und zeigte einen Anruf an. Florin.
»Hey Mäuschen! Ich sitze jetzt im Zug! War ein ganz schönes Abhetzen, bis ich endlich das richtige Gleis gefunden habe!« Ria hörte, wie Florin zwischen den einzelnen Wörtern Luft holte.
»Aber jetzt bist du ja im Zug.«
»Ja, zum Glück! Ich habe einen Platz am Fenster erwischt. Überhaupt ist der Zug nicht so voll, wie ich befürchtet hatte. Aber das wird eine lange Fahrt. Angeblich um die drei Stunden. Ich werde wohl erst mal ein Nickerchen machen. Ich kann noch immer nicht glauben, was passiert ist …«
»Ruh dich aus, das wird wohl das Beste sein. Aber nicht, dass du an deinem Ziel vorbeifährst!«
»Ach, das wird nicht passieren. Ich melde mich, wenn ich angekommen bin. Papa ist ja auch da. Wir treffen uns in Griemis Wohnung.«
»Okay, mach’s gut! Ich liebe dich!« Die Worte kamen ganz selbstverständlich, wie Hallo und Auf Wiedersehen! an der Kasse eines Einkaufszentrums.
»Und ich dich erst, Mäuschen!«
Wieder vertiefte sich Ria in ihr Buch. Doch nicht lange: Es waren vielleicht fünf Minuten vergangen, seitdem Florin sie darüber informiert hatte, dass er im Zug saß und einen guten Platz am Fenster ergattert hatte, da machte sich Rias Handy erneut bemerkbar. Eine WhatsApp-Nachricht von Florin.
Hey Mäuschen! Sag mal, kannst du bitte mal nachschauen, ob du die Papiere der Bank irgendwo findest? Ich habe ganz vergessen, sie abzugeben! Du wärst ein Schatz, wenn du das für mich erledigen würdest! Ich liebe dich. Bussi von deinem Flori-Bärchen
Ria seufzte. Es war wie so oft: Florin setzte sich etwas in den Kopf und Ria war diejenige, die es ausführen musste. Das war bereits beim Streichen des Wohnzimmers, beim Anbringen der neuen Lampe im Badezimmer und in unzähligen anderen Fällen so gewesen.
Na gut, Schussel, mach ich!, schrieb Ria knapp. Heute konnte sie Florin nicht böse sein, immerhin hatte er gerade erfahren, dass seine Tante gestorben war.
Ria stand vom Sofa auf und sah sich im Wohnzimmer um. Keine Papiere. Der nächste Ort von Rias Suche war die Küche. Im Regal mit Florins Kochbüchern hatte sich schon so manches wichtige Dokument versteckt. Doch dieses Mal nicht. Dann war das Schlafzimmer dran. Auf Florins Bettseite ragte unter dem Bett ein Haufen Zettel raus. Bingo! Ria nahm die Zettel, sah sie durch, ob alles unterschrieben und ausgefüllt war, und ließ sie dann in ihrer Handtasche verschwinden. Hatte die OhneSorgenBank noch geöffnet? Die Uhr zeigte 17:21 Uhr an. Ria lobte in Gedanken den Segen des Internets und schaute schnell auf der Website der Bank nach.
Montags bis donnerstags bis 18 Uhr geöffnet. Freitags bis 13 Uhr geöffnet. Ein bisschen Zeit blieb ihr also noch. Lieber wollte Ria es gleich hinter sich bringen, als bis zur nächsten Woche zu warten. Denn morgen würde sie es ganz sicher nicht bis um 13 Uhr zur Bank schaffen, da ihr Dienst im Seniorenheim bis 14 Uhr dauerte.
Während Ria ins Auto stieg und sich anschnallte, tauchte ein Gesicht vor ihrem inneren Auge auf. Cyril Kaltwein. Würde er um diese Uhrzeit noch arbeiten? Der Gedanke an ihn ließ Ria innerlich nervös werden. Aber wieso? Sie hatte ihn einmal gesehen und bei dem einen Mal würde es wohl auch bleiben. Und falls nicht, wäre heute sicher das letzte Mal, dass sie ihm in der Bank über den Weg lief. Florin war nicht der Typ, der seine Kumpels mit nach Hause brachte. Und konnte man Kaltwein überhaupt zu seinen Kumpels zählen, nur weil er zufällig bei diesem Pokerabend dabei gewesen war?
Ria klappte die Sonnenblende herunter, um sich im Spiegel zu begutachten. Ihre Wimpern waren heute nicht so doll vom Mascara verklebt wie sonst. Eigentlich sah sie ganz in Ordnung aus. Dennoch holte sie den dezenten rotbraunen Lippenstift aus ihrer Handtasche und malte sich die Lippen an.
***
Als Ria die Bank betrat, stellte sie erleichtert fest, dass niemand am Schalter vor ihr stand. Die Bank schien leergefegt, bloß eine junge blonde Frau im Blazer wartete am Schalter auf Kundschaft.
»Hallo, ich möchte nur kurz was abgeben. Ich will nicht lange stören. Sie haben ja auch gleich Feierabend.« Ria öffnete ihre Tasche und hielt der Frau die Zettel hin.
»In Ordnung. Ich hole schnell jemanden, denn ich bin noch in der Ausbildung. Ist besser, wenn das noch mal jemand anguckt.« Die junge Frau lächelte entschuldigend und verschwand in dem Gang, von dem die Büros abgingen.
Ria spielte mit ihren Fingern. Sie wollte nach Hause, aufs Sofa und sich nicht länger als nötig in der Bank aufhalten, bevor …
Zu spät! Cyril Kaltwein kam direkt auf Ria zu und begrüßte sie mit seinem selbstbewussten Lächeln. »Ich hätte nicht gedacht, dass wir zwei uns so schnell wiedersehen.« Er streckte Ria die Hand entgegen.
Ria erwiderte seine begrüßende Geste. »Hallo. Ich will nur schnell die Papiere abgeben.«
Kaltwein lachte, während er die Papiere an sich nahm und durchsah. »Ist Florin noch immer im Koma?«
Ria schüttelte den Kopf. »Nein, er musste weg. Seine Tante ist gestorben.«
Kaltwein setzte ein bedauerndes Gesicht auf und legte die Hand um Rias Schultern. Seine Berührung kam unerwartet und fühlte sich besser an, als Ria wollte. Schützend wäre das falsche Wort gewesen, eher einnehmend.
»Das tut mir leid. Komm, wir gehen kurz in mein Büro. Dann kannst du mir das in Ruhe erzählen.«
In Ruhe erzählen? Was sollte Ria noch erzählen? War nicht alles gesagt? Kaltwein hatte Griemhild nicht gekannt, er kannte Florin wahrscheinlich nicht mal richtig.
Kaltwein lotste Ria in sein Büro. »Setz dich kurz!« Sein Ton ließ keinen Widerspruch zu.
Ria nahm auf demselben Stuhl Platz wie beim letzten Mal. Sie stellte ihre Tasche neben sich auf den Boden.
»Möchtest du einen Kaffee?«
»Ich trinke keinen Kaffee.«
»Soso … Das hört man nicht oft. Die meisten Leute machen einen Luftsprung, wenn ich ihnen einen Kaffee aus unserem tollen Kaffeevollautomaten anbiete. Was trinkst du stattdessen?«
»Tee.«
»Welche Sorten?«
»Meistens schwarzen Tee oder Kräutertee.«
»Interessant. Auch so was wie Kamillentee?«
Ria schüttelte den Kopf. »Bloß nicht!«
»Da bin ich beruhigt. Leute, die gern Kamillentee trinken, sind mir unheimlich!« Kaltwein lachte und fuhr sich durch seinen kurz geschnittenen, rötlich-braunen Bart.
»Tee habe ich nicht da. Aber ich kann dir eine heiße Schokolade anbieten.«
»Wieso nicht? Gern!«
Kaltwein stand von seinem Bürostuhl auf und ging zum Kaffeeautomaten, um Rias Getränk zuzubereiten.
Bald darauf nahm Ria den dampfenden Becher entgegen und sog den Duft der heißen Schokolade ein. Das Logo der Bank zierte die ansonsten weiße Tasse. »Danke! Riecht gut!«
»Soll auch echt lecker sein. Ich selbst habe noch keinen getrunken, aber die Rückmeldungen waren durchweg positiv!«
Eigentlich hatte Ria nur kurz die Zettel von Florin abgeben wollen, doch nun saß sie hier mit Cyril Kaltwein in dessen Büro und pustete in einen Becher mit der wirklich sehr heißen Schokolade, damit diese abkühlte. Ria verstand sich selbst nicht. Kaltwein wirkte so selbstsicher und war überhaupt nicht der Typ Mann, dem frau ihr Herz ausschüttete. Und dennoch … Ria konnte nicht leugnen, dass irgendwas an Kaltwein sie anzog.
Der setzte sich wieder in seinen Chefsessel. »Du musst dich bücken.«
Was? Beinahe hätte Ria die randvolle Tasse fallen gelassen. Ein leicht verstörtes Kichern entwich ihrer Kehle.
»Du solltest deine Pille weiterhin nehmen, wenn du nicht vorzeitig Mutter werden willst.«
»Wie … was?« Ria spürte, wie die Röte in ihr Gesicht trat.
»Na, deine Pille hat sich selbstständig gemacht.«
Ria konnte noch immer nicht folgen.
Kaltwein deutete auf den Boden. »Die Pillenpackung ist aus deiner Tasche gefallen.«
Ria sah auf den Boden. Tatsächlich! Sie sollte sich angewöhnen, ihre Tasche zu schließen, bevor sie sie irgendwo abstellte. Schnell griff sie nach dem halb leeren Pillenstreifen und ließ ihn ins Innere der Tasche gleiten, zu den ausgeleierten Haargummis, dem Verbandset und dem geknickten Taschenkalender. Mit noch immer gerötetem Gesicht schaute sie Kaltwein an. Er grinste. Ria strich sich die braunen Haare aus dem Gesicht und nahm den Becher vom Schreibtisch, um daran zu nippen. Der Geschmack der heißen Schokolade verstärkte Rias innere Hitze noch.
»Dachte ich es mir doch, dass du noch keine Mutter werden möchtest.«
»Wieso?« Ria zog die Stirn kraus. Wie sollte sie das auffassen? Meinte Kaltwein, sehen zu können, dass sie nicht mit Kindern umgehen konnte? Oder sah sie so jung aus?
»Du wirkst auf mich so, als würdest du gern noch ein bisschen leben, bevor der Ernst losgeht.«
Kaltweins Blick war durchdringend und Ria fühlte sich wie nackt. War ihr Verlobungsring mit dem schlichten weißen Zirkonia-Steinchen schon immer so eng gesessen?
»Na ja … Ich würde schon gern noch ein paar Jahre warten. Florin ist da anderer Ansicht. Ihm würde es nichts ausmachen, jetzt schon Vater zu werden. Besser heute als morgen.«
»Ja, Florin … Er war früher schon so kinderlieb.«
»Jetzt ist aber kein guter Zeitpunkt, um über Nachwuchs nachzudenken.« Ria kam auf das Thema zurück, wegen dem Kaltwein sie eigentlich mit in sein Büro genommen hatte.
»Ach ja, der Tod von … seiner Tante?«
»Genau. Es hat ihn ganz schön getroffen. Der Arme … Jetzt ist er unterwegs nach Bremen, um mit seinem Vater die Beerdigung zu organisieren.«
»Und dich lässt er hier ganz allein?« Täuschte sich Ria oder lag mehr in der Bedeutung der Worte als das, was Kaltwein laut gesagt hatte?
»Ich muss arbeiten. Und überhaupt ist es ja nicht schlimm, mal eine Zeit lang allein zu sein.«
»Da hast du recht.« Kaltwein grinste, als ob er sich über etwas amüsierte. »Und er wird dich ja nicht ewig allein lassen.«
Ria nickte. »Genau. Er wird etwa eine Woche weg sein.«
Kaltweins Blick bohrte sich in Rias Augen. »So. Eine ganze Woche.«
Ria schluckte. Da war wieder dieses Gefühl, als ob sie nackt vor Kaltwein säße. Es fühlte sich an, als wären ihre Titten sowie ihre Pussy seinem Blick ausgeliefert. Das vorherrschende Gefühl, das Ria verspürte, war nicht Scham. Es war ein Kribbeln in ihrer Pussy.