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Prolog
Illusion der Macht

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2. April 2647

Montgomery Pendergast, frisch gewählter Präsident der Solaren Republik, hatte Schwierigkeiten, die Stufen zu erkennen, die zum Podium hinaufführten.

Das Pressezentrum innerhalb der präsidialen Residenz in Reykjavik wurde strahlend hell erleuchtet von einem Blitzlichtgewitter aus Hunderten Kameras. Jede Zeitung und Nachrichtensendung, die etwas zählte und auch nur ein wenig auf sich hielt, hatte Vertreter zu der angekündigten Pressekonferenz geschickt. Und es schien, als wollten sie den Sternen am Firmament Konkurrenz machen, wenn man all diese Lichter richtig interpretieren mochte.

Pendergast stellte sich hinter das Podium und zwang sich zu einem Lächeln. Er ließ gönnerhaft den Blick über die Versammlung schweifen, auch wenn er irgendwo anders lieber gewesen wäre als hier. Er verachtete sie – die Presse im Speziellen und die Menschen der Solaren Republik im Allgemeinen. Sie stellten für ihn nur willfährige Werkzeuge dar, mehr nicht. Menschen waren für Pendergast lediglich Stufen auf dem Weg, um seine Ziele zu erreichen.

Er achtete darauf, sein lächelndes Gesicht ständig in bestmöglicher Relation zu den zahlreichen Kameras zu halten. Die Menschen der Republik sollten überzeugt werden, dass ihr Staatsoberhaupt sich keine Sorgen machte. Das würde sich auf die Bevölkerung übertragen, so hoffte er.

Die Pressekonferenz wurde live auf eine Großleinwand vor dem Kapitol und auf einer weiteren vor der präsidialen Residenz übertragen. Vor beiden Gebäuden hatte sich eine riesige Menschenmenge versammelt, die gebannt auf seine Ankündigung wartete. Außerdem saß so gut wie jeder Bürger der Nation gerade vor dem Holo-TV, das wusste er. Die Solare Republik hing buchstäblich an den Lippen des neuen Präsidenten.

Bei dem aufbrandenden Lächeln des Mannes brachen die Massen spontan in Jubel aus. Hätten sie gewusst, welche Gedanken den Mann wirklich in seinem Inneren bewegten, sie wären wohl weit weniger begeistert gewesen. Die Menschen der Solaren Republik zu manipulieren, war schlichtweg zu einfach gewesen. Es hatte Hindernisse auf dem Weg zur Macht gegeben, ja sicher. Aber dennoch war es für seinen Geschmack viel zu simpel abgelaufen, diesen geistlosen Massen etwas vorzumachen. Das hatte dem ganzen Spiel fast die Würze genommen. Und für Pendergast war alles ein Spiel. Das Ärgernis dieser Widerstandsbewegung, die MacTavish aufgebaut hatte, die Skulls, die Liquidierung der königlichen Familie, ja sogar die als humanitäre Aktion getarnte Invasion des Königreichs: All das war für ihn nur ein Spiel. Und er hatte es gewonnen. Niemand vermochte es, ihn jetzt noch aufzuhalten.

Pendergast hob um Ruhe bittend beide Hände. Er konnte die Menschenmenge vor der präsidialen Residenz über einen kleinen Holoschirm verfolgen, den sein Assistent seitlich hatte aufbauen lassen. Die Menge kam langsam zur Ruhe.

Pendergast wurde ernst. »Meine lieben Mitbürger. Eine Zeit großer Veränderungen ist angebrochen. In den letzten Tagen wurde ich mehrfach gefragt: ›Müssen wir uns davor fürchten?‹« Pendergast schlug mit der Faust auf das Podium. »Meine Antwort lautet: Nein, natürlich nicht.« Er räusperte sich, als hätte es sich um einen spontanen Ausbruch gehandelt, den er nun bereute. »Auch andere ernst zu nehmende Fragen haben mich erreicht. Fragen von besorgten Bürgern. Man wollte wissen, was wir im Königreich zu suchen haben. Überlasst die Probleme der Aristokraten den Aristokraten. Warum sollen unsere Soldaten leiden, wenn eine andere Sternennation ihre Probleme nicht in den Griff bekommt? Sollten wir uns nicht da raushalten?« Abermals schüttelte er den Kopf. »Und genau das wäre ein fataler Fehler. Das Königreich wird von Unruhen, von inneren Konflikten, von terroristischen Aktivitäten zerrissen. Nach dem tragischen Tod der königlichen Familie ist unser Nachbar führungslos, sehnt sich nach Orientierung. Die Frage ist nicht, ob wir die Soldaten der Republik dorthin schicken sollten, um zu helfen. Die Frage muss lauten: Wie könnten wir das nicht? Wie lange würde es dauern, bis deren Probleme auf uns überschwappen? Wir haben aus der Ferne erlebt, was Führungsschwäche auslösen kann. Es öffnet Terrorismus und subversiven Elementen Tür und Tor. Aus diesem Grund hatte ich keine andere Wahl, als unsere Streitkräfte in Marsch zu setzen, um einem bedrängten, um Beistand ersuchenden Nachbarn Hilfe zu leisten. Es war ein Akt von Menschlichkeit und Nächstenliebe.«

Der Präsident der Solaren Republik machte eine dramatische Pause, bevor er fortfuhr. »Es ist mir eine große Freude, Ihnen mitteilen zu können, dass die Aktion ein fast völliger Erfolg war. Die terroristische Vereinigung bekannt als das Konsortium konnte mittlerweile fast vollständig eliminiert werden. Dasselbe gilt für die Köpfe hinter der Verschwörung, den Zirkel. Unsere Streitkräfte sind derzeit dabei, die Ordnung wiederherzustellen.« Er leckte sich leicht über die Lippen. »So viel zu meiner Bekanntgabe. Ich lasse nun ein paar wenige Fragen zu.« Er deutete auf einen der Reporter, von dem er wusste, dass dieser zuvor gebrieft worden war.

Der Mann erhob sich, konsultierte seine Unterlagen und sah zum Präsidenten hoch. »Michael O’Herlihy von der Solar Republic Tribune«, stellte sich der Reporter vor, als ob Pendergast nicht genau wüsste, wen er da aufgerufen hatte.

»Was ist mit der Regierung des Königreichs?«, stellte O’Herlihy die vorher abgesprochene Frage.

Pendergast senkte den Blick, erweckte den Eindruck von Betroffenheit. Für all jene, die ganz genau hinsahen, verdrückte der Präsident sogar eine Krokodilsträne. »Die nach Castor Prime entsandte Flotte kam zu spät, um die beiden Prinzen zu retten. Der Einsatz von Giftgas hat auch uns überrascht. Die Geheimdienste hatten keinerlei Kenntnisse, dass der Gegner über derartige Mittel verfügt. Aber es gelang uns, einen großen Teil des Parlaments des Vereinigten Kolonialen Königreichs zu retten. Sie befinden sich derzeit in Schutzhaft an einem geheimen Ort, bis die Sicherheitslage ihre Rückkehr nach Castor Prime rechtfertigt.« Die meisten von ihnen waren bereits tot – dem Giftgasangriff zum Opfer gefallen. Das verschwieg er natürlich wohlweislich. Andere waren von seinen Todeskommandos zur Strecke gebracht worden. Es gab nur noch wenige Abgeordnete, denen es gelungen war, dem Zugriff zu entkommen und sich zu verstecken. Aber auch ihre Zeit würde kommen.

Offiziell würde das königliche Parlament weiterhin in Schutzhaft verbleiben. Irgendwann würden sie in Vergessenheit geraten und niemand würde noch nach ihnen fragen oder auch nur einen Gedanken an sie verschwenden.

Er nickte dem Reporter großspurig zu. Dieser setzte sich gehorsam. »Nächste Frage«, forderte Pendergast die versammelten Journalisten auf. Dutzende Hände gingen in die Höhe. Der Präsident sah sich um, als würde er nicht schon genau wissen, wen er aufrufen wollte.

In diesem Moment kam es zu einer Abweichung des Protokolls. Ein Reporter, der seitlich am Rand saß, sprang unvermittelt auf und grätschte mit einer tiefen, sonoren Stimme dazwischen. Damit forderte er unbedingte und sofortige Aufmerksamkeit aller Anwesenden.

»Christopfer Rawlins von Earth News Networks«, stellte er sich vor. Pendergasts Lächeln gefror von einer Sekunde zur nächsten. Der Kerl war ihm unbekannt. Aber jetzt konnte er nicht mehr zurück. Nicht wenn er verhindern wollte, vor der Öffentlichkeit der Republik sein Gesicht zu verlieren. Schließlich waren sie live. Er machte eine kaum wahrnehmbare Geste und pfiff damit die Secret-Service-Agenten, die sich dem unverschämten Kerl bereits näherten, zurück. Pendergast durfte sich jetzt keine Blöße geben. Er nickte dem Mann betont freundlich zu.

»Wie reagieren Sie auf die Kritik sowohl vereinzelter Sternennationen als auch führender Politiker der Solaren Republik, dies handele sich um einen nicht erklärten illegalen Krieg mit dem Ziel, das Königreich zu destabilisieren und dadurch unter Kontrolle zu bringen?«

Pendergast erstarrte. Er war sich spürbar der Aufmerksamkeit aller bewusst. Jeder einzelne Reporter im Raum schien plötzlich den Atem anzuhalten. Sie warteten auf die Reaktion des Präsidenten auf eine Frage, die man bestenfalls als Provokation interpretieren konnte.

Pendergast hätte sich um ein Haar geräuspert. Es gelang ihm, den Laut gerade noch rechtzeitig zu unterdrücken. Man hätte diesen mit Recht als Verlegenheit interpretieren können. Er zwang sich wiederum zu einem Lächeln, sein Blick spießte den Querschießer jedoch auf und versprach umgehende Vergeltung. Der Reporter war sich dessen bewusst. Pendergast vermochte, es in seinen Augen zu erkennen. Dennoch gab der Mann nicht nach.

»Nun«, begann der Präsident. »Es wird immer kritische Stimmen geben. Hätte ich nicht eingegriffen, wären ebenfalls meine politischen Gegner aufgesprungen und würden diese Entscheidung in der Luft zerreißen. Als Präsident der Solaren Republik kann ich lediglich nach bestem Wissen und Gewissen handeln. Die Entscheidung, ob ich richtig- oder falschlag, überlasse ich der Geschichte. Aber lassen Sie mich Ihnen und den Bürgern dort draußen eines sagen: Es handelt sich hierbei keineswegs um einen Krieg, sondern lediglich um eine Polizeiaktion von begrenztem Umfang und mit begrenztem Mandat. Unsere Streitkräfte werden das Königreich in dem Moment verlassen, in dem ihre Anwesenheit nicht mehr vonnöten ist, um Leben und Eigentum der Menschen vor Ort zu schützen.«

Weitere Hände gingen nach oben, als die Reporter ihre Fragen stellen wollten. »Das wäre alles für heute«, entgegnete Pendergast, der seine miese Laune kaum verhehlen konnte. Er verließ das Podium. Sein Pressesprecher nahm seinen Platz ein und bemühte sich, die Wogen zu glätten.

Hinter der Bühne wurde er von seinem persönlichen Assistenten Peter Mulligan erwartet. Der Mann war ihm wärmstens empfohlen worden. Er besaß ein fast schon natürliches Gespür dafür, Menschen in eine bestimmte Richtung zu lenken. Kurz gesagt, er war genau die richtige Person für Pendergasts Ambitionen.

Mulligan reichte dem Präsidenten eine Wasserflasche, die ihm dieser aus der Hand riss. Er trank daraus, während Mulligan sich abmühte, die schlechte Laune seines Arbeitgebers zumindest ein wenig abzumildern.

»Das war gar nicht übel«, sagte Mulligan mit unechtem Grinsen.

Pendergast setzte die Wasserflasche ab, wobei er Mulligans makellosen Anzug mit einigen Spritzern benetzte. »Nicht übel ist bei Weitem nicht gut genug.«

Der Präsident setzte sich in Richtung seines Arbeitszimmers in Bewegung und ließ Mulligan kaum eine Wahl, als ihm hektisch hinterherzueilen. »Wer zum Teufel war dieses großspurige Arschloch mit Todessehnsucht?«

»Ein unbedeutender Reporter einer unbedeutenden Nachrichtensendung«, gab Mulligan an.

»ENN kann man wohl kaum als unbedeutend beschreiben«, wehrte Pendergast ab. »Es handelt sich um die wichtigste Nachrichtensendung hier auf der Erde. Was nützt es, Präsident zu sein, wenn ich nicht einmal die Medien kontrollieren kann? Bestellen Sie den Programmdirektor ein. Ich glaube, ich muss mit dem Kerl mal ein paar Takte reden. Falls er seinen Leuten keine Zügel anlegen kann, ich kann es ganz sicher. Das muss ihm klargemacht werden.«

Mulligan machte sich ein paar Notizen auf seinem elektronischen Klemmbrett. Pendergast stürmte an den Secret-Service-Agenten vorbei, die sein Büro bewachten, und öffnete die Tür. Noch im Rahmen, blieb er schlagartig stehen.

Auf seinem Stuhl – dem persönlichen Stuhl des Präsidenten – saß ein Eindringling. Ein äußerst attraktiver und äußerst weiblicher Eindringling.

Die Frau trug ein Kleid, das an der Seite bis zur Hüfte geschlitzt war. Sie rekelte sich auf seinem Stuhl, als wäre es das Natürlichste der Welt. Als würde sie dort hingehören.

Pendergast trat näher. Der Ausschnitt der Frau war verführerisch tief geschnitten und überließ nicht viel der Fantasie. Der Ausblick verfehlte seine Wirkung auf Pendergast keineswegs.

Mulligan aber sah es als seine Pflicht an, die Anwesenheit der Frau als Bedrohung zu betrachten. »Sir«, wandte er sich an den Präsidenten, »soll ich die Agenten hereinrufen?«

Pendergast ließ die Frau keine Sekunde lang aus den Augen, wenn auch aus anderen Gründen als Mulligan. Er deutete mit einem Kopfnicken auf den Assistenten. »Sie haben drei Sekunden, um mir einen Grund zu liefern, seine Frage mit Nein zu beantworten.«

Die Lippen der Frau verzogen sich zu einem strahlenden Lächeln. Es war schlichtweg hinreißend. »Ich bin keine Bedrohung, Herr Präsident. Im Gegenteil, ich bin Ihre Freundin.«

Pendergast hob eine Augenbraue. »Tatsächlich? Meine Freunde brechen für gewöhnlich nicht bei mir ein.«

»Eingebrochen bin ich keineswegs. Ich habe … bessere Methoden, um zu erreichen, was ich will.«

Pendergast grinste, während sein Blick das entblößte Bein und den Schenkel der Frau auf und ab glitt. »Das glaube ich«, gab er schließlich zu. Er neigte den Kopf ein wenig zur Seite. »Mulligan, machen Sie die Tür zu. Von außen.«

»Sir?« Sein Assistent schien fassungslos, angesichts dieses Befehls.

»Sie haben mich gehört.« Pendergast verlieh der Forderung Nachdruck, indem seine Stimme jede Emotion verlor. Aus Erfahrung wusste Mulligan, dass es besser war, den Befehlen seines Arbeitgebers Folge zu leisten. Vor allem, wenn er sich in dieser Stimmung befand. Mulligan zog sich zurück und schloss die Tür hinter sich.

»Ich bin in Hörweite«, warf er noch ein, kurz bevor die Tür ins Schloss fiel.

Pendergast schritt um den Schreibtisch und setzte sich auf die Kante. Wie selbstverständlich legte er seine Hand auf das Knie der Frau.

»Und Ihr Name ist …?«

»Deveraux«, erwiderte die Frau. »Cassandra Deveraux. Eine ehemalige Mitarbeiterin des verstorbenen Tucker Dawson.«

»Gehört habe ich schon von Ihnen. Sie waren seine Angestellte … und mehr.« Sein Gesicht zeigte nun ein anzügliches Lächeln.

Cassandra ließ sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen. »Ich bin das, was meine Auftraggeber für notwendig halten.« Sie fing an, mit einer Hand an den Hemdknöpfen Pendergasts zu spielen. »Ich hörte, Sie suchen bereits nach mir.«

»Allerdings.« Pendergast entschied, ganz offen zu sein. Es schien ohnehin sinnlos, vor dieser Frau etwas zu verbergen. Sie würde bereits wissen, wie seine Befehle ihre Person bezüglich lauteten. »Meine Männer sind gerade dabei, Tucker Dawsons Altlasten zu beseitigen.« Er schnalzte mit der Zunge. »So leid es mir tut, aber dazu zähle ich im Moment auch Sie.«

Sie kicherte leise. »Man hat mich schon vieles genannt, aber eine Altlast noch nie. Das ist neu. Sie sah zu ihm auf. Es ist vollkommen unnötig, mich umbringen zu lassen.« Sie leckte sich über die Lippen. »Es könnte so viel … befriedigender sein, mich als Freundin zu haben.« Sie öffnete einen seiner Knöpfe und begann mit den Brusthaaren darunter zu spielen. »Und ich kann eine wirklich engagierte Freundin sein.«

»Daran habe ich nicht den Hauch eines Zweifels«, erwiderte der Präsident, wobei er langsam Erregung in sich aufsteigen spürte. Das entging auch nicht der Frau auf seinem Stuhl und ihre Augen blitzten amüsiert auf.

»Sie wissen, mit welcher Aufgabe mich der so unschön aus dem Leben gerissene Tucker Dawson vor seinem Ableben betraut hat?«, wechselte sie auf einmal das Thema.

Pendergast stutzte. »Ja, das ist mir bekannt. Ich meine, in Dawsons geheimen Dateien darüber gelesen zu haben.«

»Lassen Sie mich meine Aufgabe weiterführen. Ich verspreche, Sie werden es nicht bereuen. Es könnte sich als strategischer Vorteil erweisen. Immerhin haben Sie immer noch Probleme mit den Skulls

»Vorübergehend.«

»Täuschen Sie sich nicht. Dieses Söldnergeschmeiß hat die Angewohnheit, dort aufzutauchen, wo es nichts zu suchen hat, und sich in Dinge einzumischen, die es nichts angeht. Belassen Sie mich auf meinem Posten, lassen Sie mich meine Aufgabe weiterführen und ich werde im richtigen Augenblick für Sie da sein.«

Das war ein verführerisches Angebot. Von der Seite hatte er es noch nie betrachtet. Cassandra hatte recht. Es konnte nicht schaden, einen Agenten vor Ort zu haben, der die Dinge im Auge behielt und handelte, falls es notwendig wurde.

Außerdem befand sich dieses verschlagene kleine Miststück bereits nah bei ihrem Ziel, während er selbst erst jemanden platzieren müsste. Es wäre dumm, das Angebot nicht anzunehmen. Falls sie versagte, konnte er sie immer noch in irgendeinem Straßengraben entsorgen.

»Na schön. Ich gebe Ihnen eine Chance, sich als nützlich zu erweisen. Ich pfeife meine Leute zurück. Sie gehören damit fortan zu meinem Team. Dem Team Pendergast.« Abermals grinste er. »Dem Gewinnerteam.«

»Wie erfreulich«, gurrte sie. »Und wie besiegeln wir unser neues Arbeitsverhältnis jetzt?«

Pendergast betätigte die Gegensprechanlage. »Mulligan?«

»Herr Präsident?«, erfolgte die durch das Gerät stumpf klingende Stimme seines Assistenten. Sie wirkte voller Vorfreude. Der Mann glaubte, Pendergast weise ihn nun an, die Frau kurzerhand hinauszubefördern. Die Wahrheit konnte nicht weiter entfernt liegen. »Ich will vorläufig nicht gestört werden«, wies er den Mann an und kappte die Verbindung, bevor sein Assistent die Gelegenheit erhielt, etwas zu entgegnen.

Pendergast beugte sich vor. »Ich glaube, da fällt uns was ein, Cassie«, erwiderte er auf ihre vorige Frage, während seine Hand langsam den Oberschenkel der Frau hinaufrutschte.

SKULL 5: Mit Feuer und Schwert

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