Читать книгу Günter, der innere Schweinehund, wird Chef - Stefan Frädrich - Страница 12
8. Modell »Macht«
ОглавлениеGesetz der Macht: Der Stärkere gewinnt. Ziel und Weg sind egal.
Der einfachste Führungsstil funktioniert nach dem Modell »Macht«. Der Chef befiehlt, die anderen folgen. Der Chef denkt, die anderen schalten ihr Gehirn aus. Trifft der Chef auf Widerstand, gibt es dafür auf die Mütze. Ganz einfach. Wie in einer Söldnertruppe: Die Hierarchie ist klar. »Kommt mir bekannt vor!«, seufzt Günter. »Das sind die Typen, die ganz alleine an der Spitze stehen und dann einen auf Alleinherrscher machen.« Genau. Autokraten nennt man solche Chefs. Sie haben das Sagen, sonst keiner. »Ganz doof sind auch diejenigen, die sich mit Ellenbogen an die Spitze kämpfen und dann von oben aus Angst und Schrecken verbreiten!« Richtig, die sogenannten Despoten oder Tyrannen. Sie haben viel Spaß am Herrschen – und tun das oft recht grob.
Der Vorteil des Modells »Macht« ist, dass ganz klar ist, wer das Sagen hat. Und dass Entscheidungen schnell umgesetzt werden können – schließlich machen alle, was der Chef sagt. Die Nachteile allerdings wiegen meist schwerer: Die Mitarbeiter sind vorwiegend aus Angst motiviert, und keiner traut sich, mitzudenken oder seine Meinung zu sagen. So verschwendet man die Intelligenz des Teams. Und: Wer vor allem auf die Hierarchie und seinen Machterhalt guckt, verliert dabei schnell Sinn, Ziel und Weg seiner Aufgabe aus den Augen. Das Wichtigste wird die Macht an sich – und nicht mehr der Erfolg als Chef. Und so herrscht unter reinen Macht-Chefs schnell mal Entwicklungsstillstand im Betrieb. Die Politik lässt grüßen …