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Social Media – gute Sache, oder nicht?

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Ich erinnere mich oft an diese kleine Episode. Denn kaum ein Thema ploppt in meinen Führungsseminaren heute ähnlich häufig auf wie »Social Media«. Und dann sitzen (»Hallo, Papa!«) gestandene Unternehmer, Führungskräfte, Vertriebler, Personaler, Selbstständige, Künstler oder Akademiker vor mir, die sich wehren wie kleine Kinder: »Nichts für uns!«, »Gefährliche Entwicklung!«, »Dafür ist das Marketing zuständig!« oder »Wer soll sich auch noch darum kümmern?«. Sprich: Eine Horde innerer Schweinehunde verteidigt ihre Komfortzonen – und konstruktive Macher mutieren zu Bremsern, Bewahrern, Bedenkenträgern.

Der Rest der Gruppe gähnt dann meist oder schüttelt peinlich berührt den Kopf. Manchmal lästert auch jemand zeitgleich bei Facebook, per Smartphone. Andere machen parallel bei Xing ein wenig Business. Schließlich gilt immer noch: Time is money. »Selbst schuld, wenn manche nicht schnallen, was heute Sache ist!« Ja, es wird viel diskutiert heutzutage: In TV-Talkshows schüren »seriöse« Professoren diffuse Ängste. Sie füttern die technisch oft immer noch unbedarfte Babyboomer-Generation mit Munition gegen eine Entwicklung, die für Jüngere so normal ist wie Zähneputzen: Das Netz ist längst ein fester Bestandteil deren Lebens. Die Welt ist vernetzt, Informationen sind frei – na und? Gab es tatsächlich mal Proteste gegen Volkszählungen!?

Richtig bizarr wird es dann im Job: Da versickern die Millionen der Großen in nutzlosem Marketing, während pfiffige Kleine längst zum Nulltarif Millionen erreichen – per YouTube. Da brüsten sich Unternehmen, ihre Angestellten »im Griff« zu haben, weil diese während der Arbeitszeit nicht ins Internet dürfen – und wundern sich, warum sie keine qualifizierten Leute mehr bekommen. »Vielleicht kriegt das der nächste Chef in den Griff? Der jetzige geht in drei Jahren in Rente.« Da bekommen große Vertriebsmannschaften kaum noch Nachwuchs, weil die Geschäftsführung einen blinden Fleck hat: »Nein, bei uns macht man Vertrieb noch richtig: von Mensch zu Mensch!« Wobei die Geschäftsführung offensichtlich noch zu lernen hat, dass es im Social Web genau darum geht: um Kontakte von Mensch zu Mensch.


Lassen Sie uns also feststellen: Es geht heute längst nicht mehr darum, ob Social Media gut ist oder schlecht. Social Media ist. Wer hingegen bald nicht mehr sein wird, sind alle diejenigen, die weiterhin wie kleine Kinder bocken und sich der Realität verschließen. Auch wenn diese Realität an Orten stattfindet, die man aktiv aufsuchen muss, um sie zu verstehen.

Das Günter-Prinzip fürs Business

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