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Glauben lernen
ОглавлениеAuf meiner persönlichen Glaubensreise bin ich auf einen Vers aus der Bibel gestoßen, der mein Lieblingsvers geworden ist, weil er den Unterschied zwischen Religion und Glauben sehr gut auf den Punkt bringt. Es ist ein bekannter Vers, der erst durch eine andere Übertragung für mich zu einem echten „Hingucker“ geworden ist. Beim Lesen der englischen Übertragung „The Message“ ist mir die Formulierung aufgefallen: „Religious Burnout“ – also: religiöser Burn-out. Als ich mir den Vers dann näher angeschaut habe, war ich überrascht. Der Vers, den ich als die Aufforderung kenne, dass ich bei Jesus meine Lasten ablegen kann – „Kommt her zu mir, die ihr mühselig und beladen seid“ –, hat nämlich ursprünglich eine sehr besondere Bedeutung.
Hier die Version aus „The Message“5 (Matthäus 11, 28-30):
“Are you tired? Worn out? Burned out on religion? Come to me. Get away with me and you’ll recover your life. I’ll show you how to take a real rest. Walk with me and work with me – watch how I do it. Learn the unforced rhythms of grace. I won’t lay anything heavy or ill-fitting on you. Keep company with me and you’ll learn to live freely and lightly.”
Frei übersetzt sagt Jesus nichts anderes als:
„Bist du müde, ausgepowert, ausgebrannt durch ‚Religion‘? – Komm zu mir, geh mit mir zusammen weg und du wirst dich erholen. Ich zeige dir, wie du richtig zur Ruhe kommst. Geh mit mir, schau mir zu beim Arbeiten. Lerne in dem schwerelosen Rhythmus der Gnade zu leben. Ich werde dir nichts auferlegen, was du nicht tragen kannst. Bleibe bei mir und du wirst lernen, wie man frei und leicht lebt.“
„Zur Ruhe kommen“ … der „schwerelose Rhythmus der Gnade“ … das waren Worte, die mir direkt ins Herz gingen.
„Frei und leicht“ zu leben: Genau das war mein Traum.
Was für eine Offenbarung war es für mich, diesem altbekannten Text in neuen Worten zu begegnen!
Der Glaube, den Jesus gepredigt hat, ist keine Sammlung von Spielregeln und Gesetzen. Bei Gott ist eine Schulter, an die ich mich anlehnen kann. Ein Ort, an dem meine Seele zur Ruhe findet. In seiner Gegenwart „bin“ ich.6 Das ist tatsächlich die beste Botschaft aller Zeiten.