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1.4 Verbal oder nonverbal?

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Die verbale Kommunikation bedient nur einen kleinen Ausschnitt der zahlreichen Informationskanäle zwischen zwei Menschen. Eine wesentlichere Rolle im Erfassen der gesamten Botschaft, die ein Mensch einem anderen zukommen lässt, spielt die nonverbale Kommunikation. Sie drückt sich nicht in Worten aus, sondern in Zeichen wie Gesten, Mimik, Körperhaltung oder Bewegung, Tonfall, einem Stöhnen oder Lachen usw. Diese Kanäle der Informationsübertragung machen über 80 Prozent dessen aus, was in der Kommunikation vom Empfänger aufgenommen wird, was letztlich haften bleibt, bei ihm wirkt und den Fortgang der Unterhaltung prägt.

Die Komplexität einer Botschaft fällt uns normalerweise kaum auf, solange unser Gegenüber authentisch wirkt, d. h., verbale und nonverbale Informationskanäle sich im Einklang befinden. Aber das ist nicht immer so. Differenzen in den verschiedenen Übertragungswegen spüren wir, wenn uns unser Gegenüber »komisch« vorkommt, nonverbale und verbale Kommunikation nicht zusammenpassen, wenn wir den richtigen Draht zueinander nicht finden oder das harmonische Zusammenschwingen nicht gelingt Das erleben wir häufig im Erstkontakt mit einem Unbekannten. Sobald wir einige Worte wechseln, entsteht entweder ein Gefühl von Sympathie, oder das Gegenüber ist uns weniger sympathisch, sodass wir den Kontakt abbrechen. Erleben ist etwas Momentanes, das unablässig Änderungen unterworfen ist, durch Einflüsse von innen und außen. Wenn wir Freund·innen begegnen oder mit unserer Partner·in zusammen sind, können wir spüren, dass keine Begegnung identisch ist. Etwas ist verändert, ohne dass wir uns das konkret erklären können. Vielleicht haben wir uns am Tag vorher noch gut gelaunt voneinander verabschiedet, und heute scheint mir mein Gegenüber plötzlich in seinem Erleben verändert, ohne dass er oder sie die Ursache der Veränderung erklären kann (oder will). In solchen Fällen sind wir auf die nonverbalen Informationskanäle angewiesen.

Situationen, in denen wir uns bekannte Menschen unerwartet verändert erleben, sind uns vertraut und kommen in jeder lebendigen Beziehung vor. Wenn eine vertrauensvolle und tragfähige Beziehung besteht, können wir davon ausgehen, dass in Kürze verbale und nonverbale Informationskanäle wieder harmonisch zusammenschwingen werden. Meist handelt es sich um eine kurz anhaltende Irritation als adaptives Zeichen in einer Phase, in der Gedanken neu geordnet werden mussten, ohne dass dies von außen bewusst erkennbar war.

Problematisch wird es, wenn diese Momente der Irritation länger anhalten. Dann spüren wir am Arbeitsplatz, aber auch im Freundeskreis oder in der Partnerschaft, dass sich Zeichen einer Distanzierung einschleichen, die uns verunsichern. Manchmal fühlt es sich an wie ein Missverständnis, von dem man nicht weiß, wie es entstanden sein könnte, und das sich unter Umständen zu einer Art seltsamer Fremdheit entwickelt. Wenn zu diesem Zeitpunkt einer der Partner·innen eine Klärung der Beziehung einfordert, wird es Zeit und ist es klug, sich diesem Problem zu stellen. Ehrliche und offene Gespräche zu zweit, im Freundes- oder Kolleg·innenkreis sind gefragt, unter Umständen auch die Hilfe einer professionellen Berater·in.

An diesem Punkt stellen sich wichtige Fragen:

 Wo stehe ich, und was will ich?

 Wo steht und was will mein Gegenüber?

 Wie sieht unsere Beziehung zu diesem Zeitpunkt aus, und wie sollte sie sich ändern?

Daraus ergibt sich die Aufgabe, die zu uns passende Form einer Gesprächsführung zu finden, die beiden Seiten wieder zu einem konstruktiven Kommunikationsstil verhilft.

Hypnosystemische Kommunikation mit inneren Beratern

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