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2.2 Die inneren Berater·innen und ihre Emotionen

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In unserem Modell gehen wir von verschiedenen Gruppen von Persönlichkeitsanteilen aus, die unsere Gefühle und Bedürfnisse prägen und gleichzeitig von ihnen abhängen. Wir können sie als vegetative Systeme oder verschiedene Räume betrachten, in denen sich verschiedene Berater·innen aufhalten, die auf bestimmte Aufgaben spezialisiert sind: Stressmanager·innen, Kreativ- und Emotionsregler, Beziehungsberater·innen und Ressourcenverwalter·innen, Rationalist·innen usw.

Um deren Zusammenspiel zu optimieren, können wir die verschiedenen Spezialist·innen vergleichen mit den unterschiedlichen Positionen in einer Fußballmannschaft. Da bedarf es besonders begabter Spieler·innen, die z. B. als Stürmer·innen elegante Tore schießen können, oder Verteidiger·innen, die auch stärkste Angriffe abwehren können usw. Alle haben unterschiedlich ausgeprägte Fähigkeiten, aber der Erfolg der Mannschaft hängt davon ab, ob die Spezialist·innen auch zusammenspielen können.

So wirken die verschiedenen Persönlichkeitsanteile oder inneren Berater·innen im menschlichen Organismus zusammen wie ein Sport-Team, bei dem jeder seine eigenen speziellen Fähigkeiten und Aufgaben hat, mit denen er sich einbringt. Nun kommt es auf die Kunst der Mannschaftskapitän·in an, zu erkennen, wo die einzelnen Teammitglieder ihre jeweiligen Stärken und Schwächen haben. Denn der Erfolg einer Mannschaft hängt davon ab, ob die Trainer·in die Stärken und Schwächen seiner Mannschaftsmitglieder wahrnimmt und entsprechend fördern kann.

Im übertragenen Sinn entspricht beim Aufbau einer erfolgreichen Haltung im Kommunikationsprozess der Kapitän·in ein gut miteinander vernetztes Trainer·innenteam, das aus verschiedenen inneren Berater·innen besteht. Erst wenn es ihnen gelingt, mit geeigneten mentalen Techniken im Organismus mögliche Begabungen zu fördern und Defizite der einzelnen Mitspieler·innen auszugleichen, werden auch die Fähigkeiten der konstruktiven Kommunikation gestärkt.

Wie also gelingt es konkret, diese Stärken und Schwächen der einzelnen Berater·innen oder Mannschaftsmitglieder auszumachen und so zu gestalten, dass schließlich für alle der Sieg möglich, in unserem Fall die Kommunikation erfolgreich wird? Diese Frage führt uns bereits in die ersten beiden der drei Stufen des Kommunikationsaufbaus:

• 1. Stufe: Wahrnehmung der eigenen Gefühle

• 2. Stufe: Wahrnehmung eigener Wünsche, Bedürfnisse und Werteskalen.

Hier geht es, wie oben erwähnt, um die Fähigkeit, Gefühle und eigene Wünsche oder Bedürfnisse wahrzunehmen. Erst mit diesen Erkenntnissen macht es Sinn, in die dritte Stufe des Kommunikationsaufbaus einzutreten, um damit eine besondere Form von Beziehung aufzubauen, von der wir uns Erfolg versprechen. Viele Kommunikationsstörungen entstehen, wenn diese Reihenfolge nicht eingehalten wird und beim Beginn der Interaktion weder die eigenen Gefühle noch Bedürfnisse klar sind. Eine spezielle Wahrnehmungsfähigkeit dazu ist uns aber nicht unbedingt in die Wiege gelegt. Daher gibt es viele interessante Bücher und Studien zu diesem Thema. Allein sich die Theorie anzulesen, hilft auf dem hier beschriebenen Weg jedoch nicht wirklich weiter.

Hypnosystemische Kommunikation mit inneren Beratern

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