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Prolog

Bran/ Rumänien, 1477

Wie ein Sturm aus Verzweiflung, hallten ihre Schreie im Burghof von den kalten Mauern wider, in dem er, in der gleißenden Sonne stehend, gerade vom Pferd gestiegen war. Seinen langmähnigen Rappen, los lassend, riss er erschrocken den Kopf rum und hechtete, immer mehrere Stufen auf einmal nehmend, die Freitreppe der Festung rauf. Der Schrei drang in seinen Kopf ein und breitete sich dort aus. Wuchs wie ein heran nahender Orkan, an und wurde nur langsam zur Gewissheit, dass er verlieren würde, woran sein Herz so unendlich hing. Die Furcht, die nun von ihm Besitz ergriff, hatte er nie gekannt, denn es gab nichts, wovor er sich hätte fürchten müssen. Als SEIN Sohn, war er es, der Furcht verbreitete. Doch das änderte sich in diesem einen Moment, seines unsterblichen Lebens. So rannte der junge Woiwoden Prinz, durch die kalten Gänge der Festung, die er sein Zuhause nannte. Sein Vater, Fürst und Prinz des Landes, war vor Wochen in die Schlacht gezogen. Ihn, den ältesten Sohn hatte er, mit der Verantwortung eines Erwachsenen, einigen vom Gesindel und ihr zurückgelassen.Wie sehr hätte der junge Prinz der Walachei, den Vater nun an seiner Seite gebraucht. Sein junges Herz zog sich immer schmerzhafter zusammen, je näher er dem Gemach der geliebten Mutter kam. Mit jedem Schritt, den er tat, wurden ihre Schreie leiser und schwächer, worauf hin er erfolglos versuchte an Tempo zuzulegen. Seine Furcht bremste ihn jedoch, ohne dass er etwas dagegen tun konnte. Tief in seinem innerem wollte er nicht dort ankommen. Wollte nichts sehen, von dem Leid, das er in ihrer Stimme hörten, konnte.

Die Männer, die der Vater ihnen zum Schutz dagelassen hatte, würden ihm auch nicht helfen können, das wusste er, noch bevor er die Tür aufriss.

Dass es schrecklich sein würde hatte er geahnt, doch was er dann sah ließ sein Herz zusammenschrumpfen, zu einem pulsierendem Klumpen aus Schmerz und blankem Entsetzen. Dann konnte er, wie durch einen dichten Nebel, hören, wie jemand grauenvoll schrie. Der Ton schwoll an, wurde stetig lauter und lauter, bis er seinen Verstand völlig umhüllte wie eine Wolke aus Furcht. Als er schließlich auf seine Knie fiel, ihren Kopf vorsichtig anhob und sie ihm zuflüsterte

"Nicht doch mein Sohn." erkannte er, dass es seine eigene Stimme gewesen war, die er schreien gehört hatte.

Zitternd starrte er auf den armdicken Holzpflock, der in ihrer schmalen Brust steckte. Das seidene Kleid war über und über besudelt von ihrem Blut gewesen. Sie hatte versucht, ihm mit einem schmerzerfüllten Lächeln zu sagen, dass es nicht so schlimm sei, doch der Anblick ihres geschändeten Körpers, hatte sie Lügen gestraft. Das Stück Holz hatte verheerenden Schaden angerichtet. Es war direkt unterhalb der sanften Erhebung ihrer Brüste in ihren zierlichen Körper eingedrungen und war an ihrem Rücken wieder herausgetreten. So war sie regelrecht festgenagelt worden. Ihr schönes Gesicht war trotz des missglückten Lächelns, das ihre ebenfalls blutverschmierten Lippen umspielte, Schmerz verzerrt. Die dunkelgrünen, von dichten Wimpern umrandeten Augen lagen tränen schwer in den Höhlen und sahen voller Mitleid zu ihm hoch. Es schnürte ihm die Kehle zu sie so zu sehen und tief in seinem innerem konnte er spüren wie ein Teil seiner selbst erstarb. 16 Jahre lang hatten ihre Augen voller Liebe auf ihm geruht und jeder Moment davon war pures Glück für ihn gewesen, doch dieses Glück endete an diesem Tag im November 1477, abrupt.

„Alle bis auf den Letzten!“

Schwor er, während er in ihre sterbenden Augen sah.

“Ich werde sie mir alle holen, Mutter. Jeden einzelnen von ihnen. Einen nach dem anderen, solange bis ihre Blutlinie ausgelöscht ist. Ich werde sie suchen und töten. Sie werden bezahlen, für das, was sie Euch angetan haben.“

Abermals versuchte sie zu lächeln, doch ihre Kraft schwand, mit jedem Wort aus seinem Mund. Ein letztes Mal noch strich sie, über sein Gesicht, das sie so sehr liebte und von dem sie wusste, dass sie es zum letzten Mal sah.

Angst vor dem Tod hatte sie jedoch keine, er war ihr in ihrem Leben so oft begegnet, dass er ihr wie ein Freund vorkam.

Blacks Blood

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