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Kapitel 2

Der Parkplatz war, wie jeden Morgen brechen voll und Vicky war froh das sie nicht, wie alle anderen Studenten, an dem all morgendlichem Krieg um die Parkplätze teilnehmen musste. Ihr Fahrrad abschließend, nahm sie ihren Rucksack aus dem Fahrradkorb und sah sich um, als Charlie, ihr Rad neben sich herschiebend, auf sie zu gelaufen kam.

"Na? Du hast wohl verschlafen? Sehr gut, dann bin ich heute mal, nicht die einzige die zu Spät zur Vorlesung kommt." sagte sie und stellte Ihr Rad, neben das von Vicky.

"Na toll. Ich hasse es zu spät zu sein, aber mein blöder Wecker wollte heute Morgen einfach nicht klingeln. Hätte Senair mich nicht angerufen und geweckt würde ich immer noch schlafen." sagte die genervt.

"Ach, ist doch keine große Sache, jedenfalls nicht für Dich. Ich meine Du bist immer pünktlich, einmal ist nicht so schlimm. Bei mir ist das was anderes, von mir erwartet man das ich zu spät komme. Alles andere wäre merkwürdig, ich habe einen Ruf zu verlieren." scherzte Charlie und ging neben Vicky her auf den Eingang zu. Alle drängten in dieselbe Richtung und die beiden Freundinnen hatten Mühe nicht umgerannt zu werden.

"Man sag mal, sind wir unsichtbar, oder was? Wenn wir nicht ausweichen rennen die einen einfach über den Haufen. Nicht einer dieser Idioten würde auf die Idee kommen auszuweichen." schimpfte Vicky, wie zur Bestätigung ihrer Worte, wurde Sie von einer etwas molligen, brünetten, heftig zur Seite gestoßen.

"Pass doch auf! Hast Du keine Augen im Kopf? "Rief sie ihr empört nach. Das Mädchen drehte sich nicht mal um, schnauzte stattdessen Charlie mit den Worten: “blöde Kuh!“ an und rannte weiter.

"So eine dämliche Ziege", staunte Vicky und schüttelte ihren roten Lockenkopf.

"Die erwische ich nach her in der Mensa, warte ab." versprach Charlie und wich geschickt, wie eine Tänzerin, einem breitschultrigem Typen aus, der offensichtlich zum Football Team gehörte und mitten in der großen Tür des Backsteingebäudes stand.

"Mensch Junge, geh doch zur Seite!" fuhr Charlie ihn unhöflich an und Vicky bemerkte das die Freundin, wie immer, mit einem solchen Verhalten davon kam ohne das sich jemand darüber beklagte. Man machte ihr vorbehaltlos Platz und warf ihr noch bewunderte Blicke hinterher. Zugegeben, Charlie war hübsch, aber musste man sich deshalb dermaßen darauf ausruhen? Sie selbst fand nämlich, dass es Menschen und besonders Frauen, attraktiver machte, wenn diese mit Wissen und Bildung glänzten. Trotzdem liebte sie Charlie innig, wie eine Schwester. Die beiden waren schon im Kindergarten unzertrennlich gewesen, obwohl sie unterschiedlicher kaum hätten sein können. Charlie, Tochter eines ziemlich erfolgreichen Immobilienmaklers, verwöhnt und stets perfekt, hatte das kleine verunsicherte Mädchen mit den leuchtend roten Locken gemocht und auch oft beneidet, wenn gleich die nie verstanden hatte warum. Sie war bei weitem nicht so hübsch wie Charlie, zumindest war das ihre eigene Meinung. Außerdem hatten ihr Großvater und sie, solange sie denken konnte, jeden Cent umdrehen müssen, während Charlie sich um so etwas Banales wie Geld nie Gedanken machen musste. Was für Charlie das Schoppen war, waren für Vicky ihre geliebten Bücher.

Sie liefen auf die Treppe zu, die zu den oberen Hörsälen führte.

Vicky warf einen hastigen Blick auf die silberne Uhr, die ihr Großvater ihr letztes Jahr geschenkt hatte.

"Los Charlie, beeil Dich. Der Professor wird uns den Kopf abreißen." drängelte sie.

"Ach Hangar meinst Du? Der tut keiner Fliege was. Obwohl er aussieht, wie einer, der das spielend mit einer Hand tun könnte, findest Du nicht auch?“ wollte Charlie wissen.

„Ja, er ist schon ein Riesenkerl. Ein echt wahnsinnig guter Lehrer finde ich. Ich kann ihm stundenlang zuhören. Seine Unterrichtsstunde ist mir eine der Liebsten.“ sagte Vicky und bog in den Gang zu ihrer rechten ab.

Charlie nickte nur und folgte ihr, den blonden Kopf fast komplett in ihrem Rucksack steckend.

Dann standen sie vor der Tür des Hörsaals und lauschten.

"Fürchterlich, wie peinlich jetzt da rein zu platzen. Ich mag das gar nicht." sagte Vicky und streckte die Hand zögerlich aus, um die Tür zu öffnen, doch dazu kam sie nicht.

"Ach Du Memme." Charlie schob ihre Freundin zur Seite und riss die Tür förmlich auf. Augenblicklich drehten sich alle zu den beiden jungen Frauen um.

"Oh guten Morgen, wie schön, dass sie sich doch noch zu uns gesellen, Miss Thomson. Was war es den dieses Mal, vielleicht ein aus dem hiesigen Zoo entlaufener Tiger?" Professor Fjell Hangar sah sie an und Vicky versuchte sich hinter ihrer Freundin zu verstecken, die Situation war ihr unangenehm.

"Oh Miss Frazier, Sie auch? Das ist ja gar nicht ihre Art. Nun ja wir haben schon genug Zeit verschwendet, setzen Sie sich bitte. Und wenn es irgend möglich ist, bitte ohne Lärm." Er lächelte sie mit hochgezogener Augenbraue an und Vicky errötete augenblicklich. Die zwei nickten nur, murmelten ein verlegenes "Entschuldigung" und gingen zu ihren Plätzen.

Der Professor, der ganze 2,5 Meter maß, wartete geduldig und sah ihnen zu, wie sie, geduckt wie die Mäuse, zu ihren Sitzen gingen, um sich dann leicht grinsend wieder der Tafel zuzuwenden.

Sein feuerrotes Haar war schulterlang und im Nacken locker zu einem Pferdeschwanz gebunden und sein ebenso roter Bart, war gepflegt und lenkte die Blicke der Studentinnen, auf ein dahinter liegendes markantes Gesicht, das eine norwegische Abstammung vermuten ließ. Fjell Hangar war einer der jüngsten Professoren an der Universität und wann immer er auftauchte, war er umringt von kichernden Studentinnen, die sich darum rissen, in seine Vorlesungen gehen zu dürfen.

„Wie kann man nur so blaue Augen haben? Und guck dir mal Stephanie an. Die verschlingt den Prof. gleich mit ihren Augen". Flüsterte Charlie Vicky ins Ohr.

„Du auch“, kicherte Vicky zurück. Charlie grinste von einem Ohr, zum anderen.

„Na und. Was denkst du wie alt Hangar ist?“ wollte sie wissen, ohne den Blick vom breiten Rücken des Lehrers zu nehmen, der gerade dabei war einen Namen an die Tafel zu schreiben.

„Ich wäre euch extrem dankbar, Mädels, wenn ihr eure Gespräche auf die Pause verschieben könntet. Ich versuche zu unterrichten. Konzentriert euch doch bitte darauf, sonst sind eure Noten nachher für die Katz. Und ich mag es gar nicht, wenn meine Schüler durchfallen. Also bitte meine Damen.“ Vicky und Charlie sahen erschrocken auf, als der Professor sie direkt ansprach und alle anderen Studenten vorwurfsvoll in ihre Richtung guckten.

„Also, wo war ich stehen geblieben? Ach ja richtig Vlad Tepes von Rumänien. Wurde 1431 in Schäßburg geboren, während sein Vater Vlad II. mit seiner Familie im Exil war. 1456 wurde Dracula zu Vlad III. ernannt und war somit Herrscher über die ungarische Walachei. Vlad Tepes zeichnete sich durch seine militärischen Fähigkeiten aus. So forderte er Sultan Mehmed II. heraus. Strategie, Tapferkeit und Einfallsreichtum machten ihn zu einem glänzenden Feldherrn.“ fuhr er fort und alle weiblichen Studenten hingen nur so an seinen Lippen.

***

Als die Vorlesung beendet war und der Saal sich langsam leerte, strömten die Studenten in Richtung Mensa.

Dort angekommen, reichte die Schlange an der Essensausgabe fast bis zur Tür.

Charlie packte Vicky am Handgelenk und zog sie mit, vorbei an den neuen Semestern, bis ganz nach vorn. Vicky war das etwas peinlich, sie mochte es nicht, dass alle sie ansahen.

,, Man Charlie muss das sein? Ich hasse es, wenn du das machst!" beschwerte sie sich, doch Charlie zuckte nur gelangweilt mit den Schultern.

,, Was habe ich jetzt wieder falsch gemacht? Willst du lieber so lange anstehen, bis die Pause vorbei ist? Ich jedenfalls nicht und abgesehen davon, was interessieren mich diese kleinen Erstsemester? Komm schon, ich habe Hunger." sagte sie und drängelte sich weiter vor. Vicky befüllte sich ihr Tablett so schnell es ging, um nicht noch mehr Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

Der Speisesaal war brechen voll und die beiden jungen Frauen, standen unschlüssig umher und sahen sich suchend nach einem freien Platz um. Schließlich war es Vicky, die über die Köpfe der anderen Studenten hinweg, einen roten Lockenkopf ausmachen konnte und fröhlich winkten, darauf losging.

"Da ist Eric, komm wir setzen uns zu ihm", rief sie Charlie zu und bevor die etwas erwidern konnte, war dies Mal sie es, die die Freundin mit sich quer durch den Raum zog. Eric sah lächelnd auf, als die beiden sich zu ihm an den Tisch setzten.

"Hi Mädels, na wie war es in Hangars Lesung? Vicky, du hast dich doch die ganze Woche darauf gefreut, hat es sich wenigstens gelohnt?" er sah sie neugierig an und sie nickte eifrig während sie ihre Milch aufriss.

"Ja, ich könnte ihm stundenlang zuhören. Es ist der Wahnsinn, was der alles über das alte Rumänien und diesen Grafen weiß. Wenn er darüber redet, habe ich immer das Gefühl ich wäre direkt dabei. Ich muss unbedingt später mit Senair darüber reden, er liebt die Geschichten rund um Dracula genau wie ich. Auch Hangars letzte Lesung über die Schlacht bei Culloden in Schottland war toll. Meine Vorfahren haben da auch gekämpft. Ich liebe das Fach Geschichte einfach. Merkt man das? Sie grinste und Charlie verzog missmutig den Mund.

"Ach so was juckt mich nicht. Meine Tante hat mir mal erzählt, dass ihr Cousin vierten Grades, der Urenkel von Sir Conan Doyle war, aber mal ehrlich, wenn juckt den so was?" sagte Charlie und machte eine fahrige Bewegung mit der Hand.

"Der hat doch Sherlock Holmes geschrieben, oder? Ist doch cool. Also ich wäre gerne mit dem Verwand" sagte Vicky beeindruckt.

"Ja, du hast seine Bücher ja auch regelrecht inhaliert. Ich kenne wirklich niemanden, der soviel liest. Mal ganz ernsthaft, Vicky, ich glaube, ich habe dich überhaupt noch nie, ohne ein Buch gesehen. Echt, dir Platz sicher eines Tages der Kopf, weil du ihn so mit Wissen vollstopfst." sagte sie, machte eine Grimasse und prustete ihre Wangen auf. Sie sah aus als würde sie tatsächlich gleich explodieren und die drei Freunde brachen in schallendes Gelächter aus. Vicky rollte der Apfel von Tablett, den sie sich als Nachtisch genommen hatte und als sie immer noch prustend vor Lachen, unter dem Tisch, danach greifen wollte, wurde sie angerempelt. Sie stieß sich unsanft den Kopf an der Tischkante, als sie nach oben kam und blickte in das Gesicht eines Zweitsemesters, mit goldblondem Haar und grauen Augen, der sie, ihren Apfel in der Hand haltend, frech angrinste.

"Hi Vicky, ich glaube dir ist da etwas heruntergefallen, schöne Frau", sagte er grinsend und hielt ihr den Apfel hin. Sie griff danach und lächelte schüchtern, aber sichtlich erfreut, zurück.

"Dankeschön." Sagte sie etwas verlegen und drehte sich wieder zu Charlie, die ihr augenzwinkernd zulächelte. Eric zögerte keine Sekunde.

"Hey! Was denkst du, was du da tust, du Lauch?" wollte er, aufspringend wissen. Seine grünen Augen, wanderten spöttisch, den tatsächlich recht schmalen Körpers des anderen entlang, während er sich wutschnaubend vor dem Jungen aufgebaut hatte.

"Was willst du Mclachlan? Ich habe Vicky nur ihren Apfel wiedergegeben und außerdem ist es ja wohl mein Ding, was ich mache und mit wem erst recht. Das geht dich einen feuchten Dreck an oder bist du ihr Bodyguard?" sagte der blonde, wenig beeindruckt von Erics Imponiergehabe, was den natürlich noch mehr in Rage versetzte.

Seine Gesichtsfarbe wechselte schlagartig in ein leuchtendes Rot und noch bevor sein Gegenüber reagieren konnte, hatte der Erics Faust mitten im Gesicht und hellrotes Blut spritze aus seiner Nase quer in alle Richtungen. Augenblicklich hatte sich ein Kreis um die beiden Jungs gebildet und lautes Gebrüll feuerte die, sich am Boden wälzenden, jungen Männer an. Eric war als Quarterback der Football Mannschaft, dem zwar ebenso großem, aber auch leider schmaleren Jungen, der nun keuchend unter ihm lag, weit überlegen, aber der wehrte sich aus Leibeskräften und Eric war überrascht wie viel Kraft er hatte. Ein Hieb traf ihm heftig am Auge, die Sterne, die er jetzt sah, nahmen ihm, für einen Moment die Sicht und ein weiter Treffer landete auf seinem Oberarm, der darauf hin anfing wie eine Buschtrommel Alarm zu schlagen. Wut schnaufend, schüttelte Eric sich, senkte seinen Kopf, dann stürzte er nach vorn und rammte ihm dem anderen in den Bauch. Der brüllte laut auf und fiel nach hinten auf den Rücken, wo er zusammen gekrümmt dalag wie ein Käfer, was Eric die Chance gab sich breitbeinig auf seinen Oberkörper zu platzieren und ihm jetzt beide Fäuste, immer wieder Rechst und Links, in die Rippen zu schlagen. Begleitet wurde er dabei vom lautem Geschrei und Jubel, der umstehenden Studenten, die nun im Chor seinen Namen riefen. „ERIC! ERIC!“ ertönte es wie aus einem Mund und Erics Wut bekam mit jedem weiteren Jubelruf neue Nahrung. Vicky und Charlie standen hilflos daneben, als Professor Cornell die Mensa betrat, bzw., als er angerannt kam, als wäre eine Armee von Dämonen hinter ihm her und endlich dazwischen ging, sah der Blonde, der mittlerweile dazu übergegangen war, sein Gesicht mit den Händen zu schützen, ziemlich mitgenommen und ramponiert aus. Seine Nase blutete und seine Lippen, waren aufgeplatzt und bluteten ebenso heftig. Außerdem hatte er eine klaffende Wunde an der Augenbraue und hielt sich den rechten Oberarm. Sein blondes, noch vor einigen Minuten, so akkurat frisiertes Haar. Stand ihm wild um den Kopf herum und sein Shirt war blutverschmiert und am rechten Arm zerrissen. Wütend funkelte er Eric aus fast völlig zu geprügelten Augen an. Der stand grinsend neben Vicky, den Arm lässig und demonstrativ um ihre Schulter gelegt da und schien sich nichts daraus zu machen, dass der Professor nun einen Grund haben könnte, ihn von der Schule zu werfen. Im Gegenteil. Stolz sah er sich um und grinste die umstehenden Studenten an, als hätte er gerade einen Pokal gewonnen.

"Tja, muss man eben nicht fremde Mädchen anquatschen. Das nächste mal bin ich nicht so freundlich." sagte er, verstummte aber augenblicklich, als Professor Cornell ihm einen tadelnden Blick zu warf. Wenig später saßen beide, unter dem wachsamem Blick des Professors, vor dem Büro des Direktors.

***

Charlie und Vicky standen auf dem Parkplatz und sahen sich erstaunt an, als Eric nach nur fünf Minuten auf sie zukam.

"Was ist denn? Warum guckt ihr den so komisch? Habe ich was an der Nase?" Wollte er wissen und grinste die beiden Freundinnen an?

"Sag mal Eric, hast du sie noch alle? Stell dir mal vor, du hättest den Jungen schwer verletzten können und dann? Willst du von der Uni fliegen?" sagte Vicky wütend und wunderte sich, dass er offensichtlich keinerlei Einsicht zeigte.

"Ach das trauen die sich doch gar nicht. Die brauchen mich fürs Team. Aber was macht der Typ dich auch so blöde von der Seite an? Er ist schließlich selbst dran schuld, dass ich ihm das dumme Maul poliert habe." antwortete Eric.

Charlie schüttelte resignierend den Kopf. Eric hielt sich selbst, für die Erfüllung, aller Träume, die je ein Mädchen gehabt hatte. Eigentlich war er ein lieber Kerl, etwas dümmlich, wie Charlie fand, durchaus liebenswert, aber er konnte es einfach nicht lassen. Sobald sich irgendein anderes männliches Wesen, Vicky auch nur ansatzweise näherte, drehten seine Synapsen durch und Eric verlor die Fassung. Das war schon im Kindergarten so gewesen.

"Wie bitte? Mich blöd von der Seite anmachen? Was geht dich das an Mclachlan? Ernsthaft, soweit ich mich erinnern kann sind wir nicht mehr zusammen, also warum schlägst du Leute zusammen wenn sie mit mir Flirten? Spar dir das in Zukunft. Ich entscheide ja wohl immer noch selber von wem ich mich blöd anmachen lasse und von wem nicht, oder denkst du etwa du hast Sonderrechte, nur weil wir mal ein Paar waren? Wobei die Betonung auf dem Wort „waren“ liegt Eric. Verstehst du das? Was ich mache, geht dich nichts an, nicht mehr." blaffte Vicky ihn nun sichtlich aufgebracht an.

"Darum geht s doch gar nicht. Ich mag es eben nicht, wenn Typen so eine schleimige Art und Weise an den Tag legen. Er kann nicht wissen, dass du nicht meine Freundin bist, so einfach ist das. Und doch, ich bilde mir sehr wohl ein, dass ich das Recht dazu habe. Soweit ich weiß haben wir nur eine Beziehungspause eingelegt." sagte Eric und hatte das Kinn nach oben gereckt, sich, wie es aussah, immer noch selbst beweihräuchernd.

"Nein Eric. DU wolltest eine Pause, das wollte ich aber nicht, vergessen? Deshalb habe ich Schluss gemacht, weil ich nämlich der Meinung bin, dass man keine Beziehungspausen macht. Entweder man ist zusammen, oder man ist es eben nicht. Wozu soll so eine Pause gut sein? Damit du in Ruhe fremd gehen kannst vielleicht? Ich habe dir klipp und klar gesagt, dass ich das nicht mitmache. Kümmere dich in Zukunft, um deine Sachen. Das wäre ja noch schöner, wenn ich mir von dir vorschreiben lasse, was ich mache."

Charlie hatte etwas Mühe sich ein Grinsen zu verkneifen, als sie sah, dass Eric erneut rot anlief.

"Soll das heißen, du hattest gefallen an dem Spargel Tarzan? Das ist doch wohl nicht dein Ernst oder Vic? Na gut, dann werde ich mir das eben merken. Geh mir aus dem Weg, ich muss zum Training. Wie kann man nur so blöd sein echt!" schnaubte er wütend und stapfte an Charlie vorbei in Richtung Football Feld. Vicky sah ihm nach.

"Warum tut er das? Ich versteh nicht, weshalb er nicht begreift, dass es ihn nichts angeht, was ich mache?" sie sah Charlie fragend an

"Na ja, ich war von Anfang an der Meinung, du hättest ihm besser gleich nach eurer Trennung mehr auf Abstand halten sollen. Würdest du mir hin und wieder zuhören, wüsstest du längst, was alle anderen schon lange wissen.„ sagte Charlie und wühlte in ihrem Rucksack nach ihrem Stundenplan.

"Was sollte das bitte sein?“, fragte Vicky, obwohl sie dieAntwort kannte.

„Alle wissen, dass Eric glaubt, er könnte dich einfach zurücknehmen. Er verreckt vor Eifersucht, egal wer sich dir nähert. Er denkt eben, du gehörst ihm immer noch.“ sagte Charlie, während sie ihren blonden Kopf, fast völlig in ihrem Rucksack versenkt hatte.

"Ich habe ihm nie gehört. Ich bin verdammt noch ein mal doch keine Vase, die er nach Belieben ins Regal stellen kann und wieder herausholen kann, wann ihm danach ist. Was denkt er bitte, wer er ist, warum kommt jemand auf so eine hirnrissige Idee?“ schnaufte Vicky wütend.

"Ganz einfach, weil er ein Mann ist. Die verstehen und hören immer nur was sie wollen. Eric wird von allen hier auf ein Podest gestellt, weil er der Quarterback ist und jeden Sieg für die Schule einfährt. Deshalb kommt er gar nicht erst auf die Idee, dass jemand ihm, dem großem und tollen Eric Mclachlan den Laufpass geben könnte. Er meint, du wirst zurückkommen, weil jede hier hinter ihm her ist. Siehst du das wirklich nicht? Ich bitte dich Vicky, so naiv kannst du nicht sein. Ich meine gut, du hast nicht viel Erfahrung mit Männern, das weiß ich ja, aber jetzt mal echt. Du musst doch sehen, dass der Typ ein Ego hat, das größer als das Empire State Building ist.“ Charlie war immer wieder überrascht, wie gut gläubig Vicky sein konnte, obwohl sie auf allen anderen Gebieten so klug war.

"Ja, das weiß ich, aber das wird ihm in meinem Fall nichts bringen. Ich bin nicht wie die anderen Barbie Püppchen hier, die ihm nach laufen, als wäre er die Krone der Schöpfung. Ich kenne ihn seit wir zusammen im Kindergarten waren und weiß, dass er ein Idiot ist. Ich meine ich mag ihn als Mensch ja, aber ich werde nicht zu ihm zurückgehen. Nicht in einer Million Jahre. Wenn er dafür eine Weile braucht, bitteschön. Ist sein Problem, nicht meines. Und heute ist er zu weit gegangen. Du sagst, ich soll ihn auf Abstand halten, das scheint mir eine prima Idee zu sein.„ trotzig regte sie ihr Kinn in die Luft und Charlie hackte sich lächelnd bei ihrer Freundin unter.

"Ja, dann wollen wir mal sehen wie lange du das durch ziehst. Ich kenne dich, Victoria Frazier. Du bist nicht nachtragend und wir wissen beide, dass Eric zwar ein Idiot sein kann, wir ihn aber trotzdem lieb haben. Er ist ein Dickschädel ja, aber eigentlich ist er immer da, wenn wir ihn brauchen und als Freund kann man sich echt auf ihn verlassen. Keine Ahnung warum er ständig durchdreht, sobald es um dich geht, schmoren ihm die Synapsen durch. Lass ihn sich beruhigen und dann sehen wir weiter. Ich weiß doch, dass du an ihm hängst.“ sagte Charlie und lächelte Vicky breit an.

Vicky nickte “Damit hast du ja recht, aber ich hasse es, wenn er sich so benimmt. Du weißt, ich hasse Gewalt und Menschen, die sofort die Faust heben. Ich sag es dir, wenn er sich nicht bessert, dann war es das mit der Freundschaft. Ich möchte keine gewalttätigen, prügelnden Menschen um mich herum haben.„ Antwortete Vicky.

„Ja, weiß ich doch und Eric auch. Er ist eben verliebt. Wer wollte ihm das verübeln, du bist aber auch eine Hammerfrau.“ sagte Charlie und verdrehte die Augen und Vicky tippte sich mit dem Zeigefinger an die Stirn.

„Als wüssten Männer, was echte Liebe ist.“

„Ach ja, hab ich vergessen. Du hast recht. Nun ja, wie auch immer, lassen wir das Gerede über Erics Dummheit und gehen lieber wieder rein, sonst kommst du wieder zu spät und dann drehst du mir noch völlig durch. Wenn es etwas gibt, was du noch mehr hasst als Gewalt, dann ist es Unpünktlichkeit. Obwohl ich sagen muss, so ganz unsexy ist es ja nicht, wenn ein Typ sich für dich prügelt.“ sagte Charlie und sah verträumt in die Wolken.

„Ach Mensch Charlie, ich bitte dich.“, jetzt war es Vicky, die die Augen verdrehte.

„Entschuldige mal, ich finde es eben ein wenig sexy. Aber gut, ich bin ja schon still. Komm schon, wir müssen los.“

„Deine Definition von Sexy, musst du mir nachher mal genauer erklären.„ Lachte Vicky.

„Kein Ding, komm nachher mit zu mir. Mom freut sich, sie macht uns sicher was Schönes zum Essen, und dann werde ich dich in die Geheimnisse der menschlichen Sexyness einweihen.„ Sie machte eine ausladende Handbewegung und Vicky sah gen Himmel.

„Um Himmels willen, ob ich das will weiß ich nicht, aber das Essen deiner Mom klingt verlockend.“ Beide lachten und rannten zurück ins Gebäude.

Blacks Blood

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