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Daniel

Jüdischer Prophet (2. Jh. v.Chr.)

Nach biblischem Bericht lebte Daniel als jüdischer Seher am Hof →Nebukadnezars II. zu Babylon; geschildert werden seine oft gefahrvollen Erlebnisse und Visionen. In der Lehre von den vier Weltreichen hat eine seiner Traumdeutungen das christliche Geschichtsdenken durch Jahrhunderte geprägt.

Tatsächlich entstand das Buch Daniel erst in seleukidischer Zeit; weder Verfasser noch Prophet sind historisch faßbar.

Angebliche Gräber des auch von den Moslems verehrten Sehers werden in Alexandria (Nebi‐Daniel‐Moschee), Babylon, Mal Amir (Iran) und bei Susa gezeigt.

David

Jüdischer König (um 1000 v.Chr.)

Bereits als Jüngling am Hofe des Königs →Saul wurde er beim Volk beliebt, v.a. durch den erfolgreichen Zweikampf gegen den Philister Goliath; vor dem Neid des Herrschers mußte er zunächst fliehen, wurde aber nach dessen Tod zum Nachfolger erhoben. David einte die jüdischen Stämme, begründete eine Verwaltung nach ägyptischem Vorbild und gab Israel durch Siege über die Nachbarvölker die größte Ausdehnung seiner Geschichte; Jerusalem wurde zur Hauptstadt des neuen Reiches. Der König traf Vorbereitungen zum Bau eines Tempels für seinen Gott, den er nach der Überlieferung mit seinen Psalmen besang.

Er wurde in der Davidsstadt von Jerusalem mit großem Aufwand bestattet (1 Kön 2,10; Ios. AJ 7,15,3). Die Ruhestätte umschloß auch die Grabkammer seines Sohnes →Salomon; dreizehn weitere Herrscher wurden später hier beigesetzt. Die königliche Nekropole lag oberhalb des Siloah‐Teiches nahe der Stadtmauer; sie war noch Jahrhunderte später bekannt (Nem 3,16; Apg 2,29) und wurde von den Juden verehrt (Dio 69,14,2).

Nach legendärem Bericht öffnete der Hohepriester Hyrkanos I. während der Belagerung Jerusalems durch →Antiochos VII. Sidetes die Grabstätte und entnahm ihr 3.000 Talente Silber, mit denen er den Abzug des seleukidischen Herrschers erkaufte (Ios. AJ 7,15,3). Seinem Beispiel folgte →Herodes d. Gr., der angeblich aus dem Grab weitere Schätze raubte; der Versuch, bis zu den verborgenen Grabkammern selbst vorzudringen, scheiterte jedoch an der Entzündung von Erdgasen, die als Strafe für den Frevel empfunden wurde. Zur Sühne ließ der König am Eingang der Gruft ein marmornes Denkmal errichten (Ios. AJ 7,15,3, u. 16,7,1), das während des →Bar‐Kochba‐Aufstandes ohne gewaltsame Einwirkung einstürzte (Dio 69,14,2).

Vermutlich wurde das Grab Davids in diesem Krieg oder bei der Errichtung der hadrianischen Stadt Aelia Capitolina zerstört, später vergessen und vom Volksglauben nach Zion verlegt (Encyclopaedia Judaica V, Jerusalem 1971, 1329); dort wird es heute unterhalb des Abendmahlssaales der Christen als jüdisches Heiligtum verehrt.

Einige monumentale Gräber im Süden der Davidsstadt wurden hypothetisch als die biblisch bezeugte Königsnekropole identifiziert; doch ist zur Klärung dieser Frage weitere archäologische Forschung notwendig (Encyclopaedia Judaica IX, Jerusalem 1971, 1525).

Djoser Abb. 7

Ägyptischer König (3. Dyn., 2632–2613 v.Chr.)

Er erweiterte den ägyptischen Machtbereich im Süden bis zum ersten Nilkatarakt. Mit der Errichtung seiner Stufenpyramide und des Totentempels bei Sakkara begründete er die Tradition der steinernen Monumentalgräber für die Herrscher des Nillandes.

Auf dem Gräberfeld der Hauptstadt Memphis bei Sakkara errichtete →Imhotep für den König eine Stufenpyramide (Stufenmastaba), den ersten monumentalen Steinbau der Geschichte; die gewaltige Grabanlage sollte die Verehrung des Herrschers auf ewige Zeit gewährleisten. Die Grablege entstand in mehreren Abschnitten: Zunächst wurde eine Mastaba ange‐ legt und mehrfach erweitert; später setzte man vier zurücktretende Aufbauten, zuletzt zwei weitere Stufen auf. Der vollendete Bau, mit Kalkstein verkleidet, ragt auf einer Grundfläche von 109 x 121 m zu einer Höhe von etwa 60 m auf.

Die königliche Grabkammer aus Granit ist von außen durch einen Gang erreichbar; sie liegt unterhalb eines Schachtes, in dem Reste der Mumie und ein vergoldeter Schädel gefunden wurden. Das Innere umschließt weitere Grabkammern für die Angehörigen des verstorbenen Herrschers sowie Magazine mit Tausenden von Gefäßen zu seiner Versorgung. Einige Gänge mit Wanddekor aus blaugrüner Fayence wurden als „Mattenpalast“ gedeutet, dessen Farbgebung den in Oberägypten üblichen Wandbehängen aus Schilfmatten glich.

Die Stufenmastaba liegt in einem gewaltigen Baukomplex (545 x 280 m), der weitere Vorratsräume, den Totentempel und eine Kammer mit der Statue des Königs sowie den „Totenpalast“ umschloß; dieser sollte wohl als ewige Residenz für die auch nach dem Tod weiterwirkende Kraft des Verstorbenen dienen. Die Räume waren mit Steinen aufgefüllt, so daß jedem Lebenden der Zugang verwehrt war. Die steinerne Architektur folgte den baulichen Formen von Holz und Lehmziegeln, aus denen der Palast errichtet war, der dem Herrscher zu Lebzeiten als Wohnsitz gedient hatte.

Im Süden der Pyramide lag ein zweites Grab, gleichfalls mit Magazinen und Fayenceschmuck ausgestattet; wahrscheinlich handelte es sich dabei um ein Scheingrab für die Kanopen oder das „Ka“ des Königs.

Lit.: R. Stadelmann, Die ägyptischen Pyramiden, Mainz 1985, 36‐71

Wo liegt eigentlich Caesar begraben?

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