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Hammurabi

Hammurapi, König von Babylon (1728–1686 v.Chr.)

Als Herrscher des bis dahin unbedeutenden Babylon mehrte er seine Macht durch eine geschickte Bündnispolitik zwischen den Mächten des Zweistromlandes und durch militärische Erfolge; mit der Eroberung von Babylonien, Assyrien und des syrischen Mari schuf der König ein Großreich. Universalhistorische Bedeutung aber erlangte er als erster großer Gesetzgeber der Geschichte; Straf‐, Zivil‐ und Handelsrecht faßte er in seinem Codex zusammen, der auf einer in Susa gefundenen Stele erhalten blieb (j. im Louvre). Auch wenn seinem Reich keine Dauer beschieden war, begründete Hammurabi für Jahrhunderte die führende geistige und kulturelle Rolle Babylons in Mesopotamien.

Keine Überlieferung.

Haremhab

Ägyptischer König (18. Dyn., 1346–1321 v.Chr.)

Unter →Tutanchamun einflußreicher Militär, stieg Haremhab in der folgenden Zeit der Anarchie zum König auf. Er wandte sich von den religiösen Neuerungen →Echnatons ab und stellte die Verehrung der alten Götter wieder her. Der Machtmißbrauch der Beamten wurde energisch bekämpft, die ägyptische Herrschaft in Palästina erneuert. Mit der Erhebung seines Freundes →Ramses (I.) zum Wesir, später zum Mitregenten schuf der Pharao die Grundlage für den Aufstieg der Ramessiden.

Vor der Erhebung zum König hatte sich Haremhab bei Sakkara ein reich ausgestattetes Privatgrab errichtet, in dem seine erste Gemahlin beigesetzt wurde. Die Reliefs mit Opferszenen und Darstellungen aus der militärischen Laufbahn des Stifters zählen zu den bedeutendsten Zeugnissen des Amarna‐Stils.

Als Pharao ließ er eine neue Grablege im Tal der Könige (Nr. 57; →Thutmosis I.) anlegen. Ein Korridor führt geradewegs – ohne die sonst üblichen Knicke in der Achse – zu Pfeilerhalle und Krypta. Decke und Wände zeigen die typischen Darstellungen: den gestirnten Himmel und den Herrscher vor den Göttern, unter denen erstmals Horus als Sohn der Isis erscheint, ebenso Illustrationen aus dem „Buch der Pforten“. Da der Dekor unvollendet blieb, werden die Arbeitsgänge in ihrem Ablauf sichtbar.

Unter dem Sarkophag aus rötlichem Granit waren kleine Vertiefungen ausgehauen, in denen hölzerne Götterstatuetten gleichsam den Sarg des Königs stützten; zu den Grabfunden zählten zwei Holzfiguren, die für die Zeremonie der „Mundöffnung“ gedient hatten. Über die hier entdeckten menschlichen Gebeine liegen höchst widersprüchliche Berichte vor; in jedem Fall stammen sie von mehreren Personen. Die Mumie Haremhabs wurde nicht gefunden (Thomas, 95f.).

Lit.: E. Hornung, Das Grab des Haremhab im Tal der Könige, Bern 1971

E. Thomas, The Royal Necropoleis of Thebes, Princeton 1966, 92‐96

G. Th. Thorndike, The Memphite Tomb of Horemheb, Commander ‐ in ‐ Chief of Tutankhamun, London 1989

Hatschepsut Abb. 8

Ägyptische Königin (18. Dyn., 1502–1481 v.Chr.)

Die Tochter Thutmosis’ I. sowie Halbschwester und Witwe Thutmosis’ II. führte die Regentschaft für →Thutmosis III.. Später nahm sie selbst den Pharaonentitel an; obwohl offiziell gemeinsam mit dem jungen König, führte sie tatsächlich allein die Regierung. In Abkehr von der expansiven Politik ihrer Vorgänger widmete sie sich der Sicherung von Frieden und Wohlstand; diesem Ziel diente auch die Expedition in das Weihrauchland Punt.

Das Ende ihrer Herrschaft liegt im Dunkeln; ihr Neffe und Stiefsohn Thutmosis III. verhängte über die erste bedeutende Frau der Geschichte die Damnatio Memoriae.

Das berühmteste Monument der Königin ist ihr terrassenförmig angelegter Totentempel in Deir el‐Bahari bei Theben mit den Reliefdarstellungen ihrer mythischen Geburt und der Expedition nach Punt. In seiner Achse liegt im Tal der Könige (→Thutmosis I.) das Grab der Hatschepsut (Nr. 20).

Von den anderen dortigen Grabstätten unterscheidet es sich durch eine ungewöhnliche Länge (213 m) und Tiefe (97 m), die vielleicht auf den Wunsch der Königin zurückgeht, ihre Ruhestätte möglichst nahe an das Sanktuarium ihres Totentempels heranzuführen. Das Grab blieb unvollendet und daher ohne Dekor; lediglich Kalksteinplatten mit Illustrationen zum „Unterweltbuch“ wurden gefunden.

In der Grabkammer standen zwei Sarkophage für die Königin und ihren Vater Thutmosis I., dessen Grabausstattung teilweise hierher verbracht wurde; unter den Funden ragt ein Kanopenschrein hervor. Ob Hatschepsut tatsächlich an diesem Ort beigesetzt wurde, bleibt angesichts ihres unbekannten Schicksals und der Tilgung ihres Andenkens ungeklärt.

Lit.: Th. Davis – E. Naville – H. Carter, The Tomb of Hatchopsitu, London 1906

E. Thomas, The Royal Necropoleis of Thebes, Princeton 1966, 75‐77

Hattusili III.

Hattušili, hethitischer König (um 1275–1250 v.Chr.)

Der Bruder →Muwatallis stürzte seinen Neffen, den rechtmäßigen König – auf göttlichen Befehl, wie er in seiner ausführlichen Rechtfertigungsschrift darlegte. Mit →Ramses II. schloß er dauerhaft Frieden; das lange umkämpfte Syrien wurde zwischen den beiden Großmächten geteilt, zwei Töchter des hethitischen Herrschers mit dem Pharao vermählt. In seiner Residenz Hattusa ließ der König großartige Bauten errichten.

Keine Überlieferung.

Es ist zwar anzunehmen, daß die Hethiterkönige nahe der Hauptstadt Hattusa beigesetzt wurden, doch wurden bisher keine Herrschergräber entdeckt (V. Haas, Geschichte der hethitischen Religion, Leiden 1994, 218f.). Als Kultstätten für Tuthalija I., →Mursili II. und Hattusili III. wurden drei kleine Heiligtümer im Tempel 5 von Hattusa hypothetisch identifiziert (P. Neve, Hattuša – Stadt der Götter und Tempel, Mainz 1993, 34‐36).

Das vierzehn Tage währende Totenritual der Könige vollzog sich in ihrer Residenz; es glich den bei Homer beschriebenen Bestattungsbräuchen (→Achilleus) und weist so auf die gemeinsame indogermanische Wurzel von Griechen und Hethitern.

Am ersten Tag wurde allgemeines Fasten gehalten, ein Rind sowie Wein als Opfer dargebracht. Tags darauf überführte man den Leichnam des Königs auf den Verbrennungsplatz „ukturi“ („ewig“); nach der Totenklage wurde er – wohl in der Nacht zum dritten Tag – verbrannt, die Gebeine geborgen und mit Linnen umhüllt, danach eine Beschwörungszeremonie abgehalten. Am sechsten Tag erfolgte die Beisetzung des Toten im „Steinhaus“ auf einem Bett, dann die Totenopfer. Die Grabbeigaben wurden am achten Tag an ein Bild des Verstorbenen übergeben: Rinder und Schafe, Pferde und Maultiere, ein Stück Wiese sowie zerbrochenes bäuerliches Gerät symbolisierten, daß auf den Toten im Jenseits ein Leben als Bauer und Viehzüchter harrte. Man schlug einen Weinstock als Sinnbild des Lebens ab, dann wurde das Bild des Herrschers verbrannt (13. Tag), zuletzt seine Seele durch die Opferung von Broten besänftigt (Haas, 216‐29).

Wo liegt eigentlich Caesar begraben?

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