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Ramses I.

Ägyptischer König (19. Dyn., 1321–1319 v.Chr.)

Unter seinem Freund →Haremhab stieg er vom Hauptmann der Bogenschützen zum Wesir und Thronfolger auf. Bereits im höheren Alter trat er die Nachfolge an, maßgeblich unterstützt von seinem Sohn →Sethos I.. Seine historische Bedeutung liegt nicht in eigenen Großtaten, sondern in der Begründung der Dynastie der Ramessiden.

Der Herrscher wurde im Tal der Könige (→Thutmosis I.) bestattet; das Grab (Nr. 16) war bei seinem Tod noch nicht vollendet, wie die kleinen Ausmaße und die Ausschmückung mit Wandmalereien statt des aufwendigeren Reliefdekors zeigen. Treppen und ein Korridor führen in den Grabraum, dessen Wände mit Darstellungen des Königs vor Gottheiten und Szenen aus dem „Buch der Pforten“ geschmückt sind. Der gewaltige bemalte Sarkophag aus rotem Granit zeigt, daß die Grabanlage wesentlich größer geplant war.

Die Mumie wurde nach schriftlicher Überlieferung später in die Cachette von Deir el‐Bahari (→Ahmose) verbracht, konnte dort jedoch bisher nicht identifiziert werden. Unter den Grabfunden waren zwei große Holzfiguren, die für das Zeremoniell der „Mundöffnung“ gedient hatten.

Lit.: R. B. Partridge, Faces of Pharaohs. Royal Mummies and Coffins from Ancient Thebes, London 1994, 29

A. Piankoff, La tombe de Ramsès Ier, BIFAO 56, 1957, 189‐200

E. Thomas, The Royal Necropoleis of Thebes, Princeton 1966, 103f.

Ramses II.

Ägyptischer König (19. Dyn., 1304–1238 v.Chr.)

Der Sohn →Sethos’ I. führte – nach der Abwehr von Libyern und Sarden – den Krieg gegen die Hethiter fort. Bei Kadesch erlitt er zwar eine Niederlage, konnte aber durch seine persönliche Tapferkeit eine Katastrophe verhindern. Seither verherrlichte er die Schlacht auf seinen Bauten in zahlreichen Reliefs als einzigartigen Sieg. Fünfzehn Jahre später schloß er mit →Hattusili III. dauerhaft Frieden.

In den folgenden Jahrzehnten widmete er sich der Errichtung zahlreicher Großbauten, u.a. des Säulensaales von Karnak und des Tempels von Abu Simbel. Mit seinen Stiftungen erreichte die Kolossalarchitektur des Neuen Reiches ihren Höhepunkt.

Der Pharao wurde im Tal der Könige (Grab Nr. 7; →Thutmosis I.) bestattet. Mit einem scharfen Knick in der Achse führen die Gänge und Hallen zu einem Pfeilersaal mit Krypta. Die Wanddekorationen mit Darstellungen des Königs vor den Göttern sowie zu den Unterweltbüchern ist durch eingedrungenes Wasser stark beschädigt. Daher ist heute kaum noch erkennbar, daß die Grabstätte in Architektur und Malerei ursprünglich dem Grab Sethos’ I. ebenbürtig war.

Die guterhaltene Mumie des Pharao wurde in der Cachette von Deir el‐Bahari (→Ahmose) gefunden und in das Ägyptische Museum von Kairo gebracht. Auf ihrem Antlitz fanden sich Spuren der ursprünglichen Bemalung.

Lit.: C. Maystre, Le tombeau de Ramsès II, BIFAO 38, 1939, 183‐90

R. B. Partridge, Faces of Pharaohs. Royal Mummies and Coffins from Ancient Thebes, London 1994, 154‐58

E. Thomas, The Royal Necropoleis of Thebes, Princeton 1966, 107f.

Ramses III. Abb. 10

Ägyptischer König (20. Dyn., 1198–1166 v.Chr.)

Der letzte bedeutende Herrscher Ägyptens schlug die Libyer zurück, die tief in das Delta eingedrungen waren; auch die tödliche Bedrohung durch die „Seevölker“ wurde in der ersten amphibischen Operation der Kriegsgeschichte abgewehrt. Als letzter Pharao kämpfte er gegen das Hethiterreich, das kurz darauf unterging.

Verhängnisvoll für die Zukunft waren seine großen Zugeständnisse an die Priesterschaft. Mit dem Tod des Königs – vielleicht infolge eines Anschlages – begann der endgültige Verfall des Pharaonenreiches.

Für den Herrscher wurde eines der größten Gräber (Nr. 11) im Tal der Könige (→Thutmosis I.) angelegt. Lange Gänge, von Seitenkammern flankiert, führen durch mehrere Säle zum Grabraum mit dem Granitsarkophag des Herrschers (j. im Louvre, der Deckel im Fitzwilliam‐Museum, Cambridge). Die Reliefdarstellungen zeigen den König vor den Gottheiten der Unterwelt sowie mannigfaltige Szenen aus der religiösen Literatur des Nillandes. Einzigartig sind die bildlichen Darstellungen in den Seitenkammern der ersten beiden Korridore; sie beziehen sich auf die Aufgabenbereiche der wichtigsten königlichen Würdenträger – Waffenträger, Priester, Domänenverwalter, Gärtner, Harfner, Leibkoch u.a., die vielleicht hier bestattet waren.

Die Mumie des Pharao wurde später in der Cachette von Deir el‐Bahari geborgen (→Ahmose); sie wurde zum Vorbild der Mumien in zahlreichen Horrorfilmen. Dem König in das Grab gegeben war eine ausführliche Schilderung seiner kriegerischen Erfolge sowie der Wohltaten gegen Götter und Menschen, verbunden mit Gebeten für seinen Nachfolger, auf dem 39 m langen Papyrus Harris (J. H. Breasted, Ancient Records of Egypt IV, Chicago 1906, 151‐412).

Lit.: R. B. Partridge, Faces of Pharaohs. Royal Mummies and Coffins from Ancient Thebes, London 1994, 171‐73

E. Thomas, The Royal Necropoleis of Thebes, Princeton 1966, 125‐27

Wo liegt eigentlich Caesar begraben?

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