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Also sprach?

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Philosophisch betrachtet, suchen alle Menschen nach dem Glück – und nicht nur Herr Rossi aus der gleichnamigen, mittlerweile antiken, Zeichentrickserie. Doch das mit dem Glück ist so eine Sache. Was ist Glück? (Vgl. Bossart, Yves. (2014). Ohne heute gäbe es morgen kein Gestern. (1. Auflage). Karl Blessing Verlag, München.)

Natürlich kann das nur jeder für sich selbst bestimmen.

Aber was von Glücksbestimmung ist wirklich von mir und was aus fremden Quellen aufgenommen?

Mainstream-Glück will ich nicht! Laut einer Studie sind die Menschen in Afrika sehr unglücklich und die Dänen sehr glücklich. Aber warum? Jetzt wirst du sagen, dass es den armen Menschen in Afrika an allem fehlt. Wie sollen die glücklich sein?

Nun gut, das ist ein Argument, vor dem selbst ich mich nicht völlig verschließen kann, denn, wenn wir uns unserer Existenzangst hingeben, dann wird es mit dem Glück bereits schwieriger. Ein hungriger Bauch verbessert nicht die Lebensumstände zum Guten.

Mein Gedankenansatz ist ein anderer, stellt sich die Frage, ob ein Mensch unglücklich sein muss, wenn er arm ist?

Nein – er kann glücklich sein, vielleicht sogar noch viel mehr.

Meine These ist, wenn die Grundbedürfnisse des Menschen in seiner Gesellschaft befriedigt sind, hat er die beste Grundlage, sein Glück zu finden.

Jetzt kommt der Punkt, an wir feststellen, dass wir sehr unterschiedliche Vorstellungen von Bedürfnissen haben. Da ich diese Zeilen schreibe, kann ich sie hier ohne Widerworte in die Tastatur hämmern –

Atemluft, Wasser, Nahrung, Freiheit, ein für die menschliche Lebensform erträgliches Klima, Kleidung und ein Dach über dem Kopf.

Schon haben wir eine Basis des Seins! Ich höre dich wieder aufschreien, „das reicht nicht!“

„Wo ist denn das Auto, die Yacht und das Geld!“

Du stehst bestimmt auf dem Standpunkt, dass der Mensch ausschließlich glücklich sein kann, wenn er konsumiert und über einen endlosen Vorrat an Geld verfügt.

Das stimmt aber leider nicht, denn wir sitzen auf einem meiner Gedankenbrocken, in einem meiner Multiversen und hier bestimme ich.

Also zurück zum Streben und dem Glück!

Ein armer Mensch, der über die oben genannten Dinge verfügt, ist nicht arm, denn er kann überleben. Jetzt liegt es an ihm, was er daraus macht.

Warum sollte er seine „Welt“ verlassen wollen, um nach dem Mehr zu streben? Amazon liefert Bücher an jeden Briefkasten und wenn der Mensch nicht ganz alleine ist, kann er Lesen und Schreiben lernen und hat damit auch noch die sinnvolle Bildung.

Ich bin der festen Überzeugung, dass die amerikanischen Ureinwohner einstmals recht zufrieden waren und bereits ihr Glück gefunden hatten, bis der weiße Mann kam.

Auch im Amazonas leben Völker, die keinen Kontakt zur, ach so zivilisierten, Welt haben möchten und scheinen glücklich und zufrieden in ihrer Welt.

Was du nicht kennst, vermisst du nicht oder du erfindest es. Nutze die Werkzeuge, die du von der Evolution geschenkt bekommen hast und erschaffe etwas für dich, deine Familie oder Gesellschaft. Sei frei in deiner eigenen Welt und du bist glücklich.

Gier, Angst, Neid und Missgunst sind Gefühle, die in uns wohnen, aber wir brauchen sie nicht zum Leben. Tue dir also einen Gefallen und nutze eines deiner mächtigsten Werkzeuge – dein Hirn!

Konsum und Wachstum gehören zu unserer Gesellschaft, aber wir müssen nach diesen Äpfeln nicht greifen. Die machen blind und süchtig – schon beim ersten Biss. Frage dich lieber einmal selbst, was du wirklich brauchst und dann räume auf.

Verdammt, die Sache mit dem Müll, den keiner wegräumt hat, mich kalt erwischt.

Ich glaube, dass viele Menschen, die Arbeit zu ihrem Glück benötigen in ihrem tiefsten Inneren mehr nach einer sie ausfüllenden Aufgabe suchen. Die sie befriedigt und einen Beitrag zu ihrer Gesellschaft leistet.

Arbeit in einem Industriebetrieb, der andere reich macht und Arbeiter ausbeutet, zähle ich nicht zu erstrebenswerten Zielen.

Maß halten, seine Bedürfnisse komplett sortieren, gepaart mit gesundem Egoismus und plötzlich leben wir in einer besseren Welt.

Dein Engagement in der Gesellschaft würde sich erhöhen, weil du dich mit einer erfüllenden Aufgabe einbringen kannst und du ein höheres Interesse an deinen Mitmenschen entwickelst. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass du sogar politisch aktiv wärst, weil du viel bewusster am eigenen und am fremden Leben teilnimmst.

Streben nach Macht, Geld und Dingen ist Gift für das eigene Glück. Diese Form von Gier stärkt nur Missgunst, Neid und Misstrauen, aber vor allem Angst vor allem anderen.

Angst ist der beste Freund des Verkäufers. Sie packt uns und schürt den Wunsch nach Sicherheit. Durch den Abschluss einer Versicherung gegen nukleare Katastrophen wiegen wir uns in Sicherheit, aber am Ende haben wir nur wieder konsumiert.

Das fragmentierte Hirn

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