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Gedanken der Unendlichkeit

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Bleibt an dieser Stelle festzustellen, dass wir ein ganzes Stück weit gekommen sind. Die Quelle, der Bach und so weiter – ja sogar einen Wasserfall haben wir uns anschauen können.

Ein Experiment ist eine feine Sache, denn ich habe bisher bewusst keines hier durchgeführt. Die Idee hierzu kam mir, als ich noch den Anfang dieses Buches gelesen habe, aber auch anknüpfend an das letzte Kapitel. Wenn ich also unendlich viele Gedanken habe, die unendlich vielen Quellen, die unendlich vielen Universen entspringen, müsste ich doch eigentlich in der Lage sein, zur gleichen Zeit unendlich viele Kapitel, ja sogar Bücher zur gleichen Zeit zu schreiben.

Alleine der kleine Teil an Ideen und Geistesblitzen, die mir gerade während ich schreibe, bewusst sind, wäre schon eine stattliche Anzahl an Kapiteln.

Jetzt kannst du natürlich fragen, wie dies technisch funktionieren soll, da ich wahrscheinlich, wie der Rest meiner Spezies, nur über eine begrenzte Anzahl Finger – in meinem Fall zehn, verfüge. Außerdem natürlich nicht auch unendliche Hintern, mit denen ich auf unendlichen Stühlen sitze, um an unendlich vielen Tastaturen zu tippen.

Ganz zu schweigen, von den nicht vorhandenen Bildschirmen und Augen.

Theoretisch wäre es aber möglich, mein Gehirn produziert einiges, was sich zur gleichen Zeit zu schreiben lohnt. Ob du oder sonst wer es lesen würde, bleibt hierbei außer Frage. Doch wäre es sehr praktisch, wenn es funktionieren würde, weil ich dann nichts mehr vergessen könnte, ich hätte es aufgeschrieben. Denn es wäre denkbar, dass ich zu meinen mehr oder minder unendlichen Büchern ebenfalls unendliche Notizen und Einkaufszettel sowie Kalendersprüche schreiben könnte.

Nun kommt natürlich das Aber – von dem ich bis an diese Stelle 150 Mal gebraucht gemacht habe! Würde ich nicht ebenfalls unendlich viel Zeit benötigen, um all diese Worte, die ich niederschreibe zu lesen?

Auch finde ich es doch komisch, wenn ich in einem Augenblick unendlich viele Buchstaben oder Worte produziere, aber meine Lebenszeit nicht ausreicht, das zu lesen. Kurzum wäre es theoretisch möglich, dass ich in meinem Leben unendlich viel schreiben, es aber nicht lesen könnte.

Das fragmentierte Hirn

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