Читать книгу Das fragmentierte Hirn - Stephan Fölske - Страница 15

Geschichten, die das Leben schrieb!

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Aber auch die schlimmsten Zeiten, in denen ich Hass verspüre, finden an bestimmten Tagen ein jähes Ende. Da fährt man heute nichtsahnend mit dem Pkw durch die Gegend, um die Verpflichtungen abzuarbeiten und am Wegessrand steht ein Tisch voller Bücher mit der Aufschrift „Zu verschenken“.

Stopp dachte ich so bei mir, vielleicht sind da ja das ein oder andere Literatenstück bei, das mir gut stehen könnte – und dem war so! Einmal durch die Buchstapel gearbeitet, wanderte mein Blick zu dem staubigen CD-Ständer und dessen Inhalt.

„Was soll es?“, dachte ich mir und sichtete die musikalischen Werke auf glänzender Scheibe. Ach wie lustig, da sind ja CDs von den Housemartins (The Housemartins (englisch house martin = Mehlschwalbe) war eine aus der nordenglischen Stadt Kingston upon Hull stammende britische Independent-Pop-Band; sie bestand von 1983 bis 1988.) – das ist ja voll achtziger – die habe ich damals schon gehört und griff in das Regal und fingerte 3 CDs heraus.

Welch Freude, der Ständer wackelte bedrohlich bei der Entnahme, fiel aber nicht um. Das wäre auch zu peinlich geworden, wenn das Teil krachend zur Seite gekippt wäre ich seinen Inhalt auf den Hof scheppernd entlassen hätte.

Verstohlen schaute ich mich um und überlegte, ob ich noch ein Buch schnappen sollte – da kamen die Menschen, die die Sachen spendeten auf den Hof. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht bedankte ich mich anständig, weil ich es von den netten Spendern auch anständig finde, wenn sie „alte“ Dinge nicht wegwerfen, sondern einer neuen Bestimmung zukommen lassen.

Kurz ein kleiner Smalltalk über die gemeinsame Bücherliebe ausgetauscht und meine Beute gezeigt.

„Sie brauchen nicht noch ein Aquarium?“, fragte die nette Frau und ich antwortete, ohne nachzudenken,

„Ja.“

Denn es stimmt, wir wollten schon lange wieder mal ein Aquarium haben, damit der Sohnemann Haustiere bekommt und er Verantwortung lernt. Schwupps, stand ein großes Glasgefäß für Kiemen-Atmer in meinem Kofferraum, nebst Zubehör und Pumpe.

Welch große Freude erwärmte mein kaltes böses Herz als ich dann auch noch eine große Wanne mit Deko-Steinen und einem Skelett auf einem Steg in mein Auto lud. Alles komplett und ich stellte wieder einmal fest, dass es nun hoffentlich an der Zeit ist, dass es wieder bergauf geht.

Dann also heute mal schnell eine Friedenspfeife mit mir geraucht und das Beil des Krieges begraben – das aber nur im wörtlichen Sinne, weil Gartenarbeit nicht wirklich etwas für mich ist!

Und zu guter Letzt – die Hölle muss heute erneut warten, obwohl ich endlich herausfinden möchte, wo der Teufel zum Weinen hingeht.

Das muss er bestimmt, sobald ich die Höllenherrschaft an mich reiße.

Das fragmentierte Hirn

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