Читать книгу Verrat der Intellektuellen - Stephan Reinhardt - Страница 7
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Jeden Morgen, mein Brot zu verdienen
Gehe ich auf den Markt, wo Lügen gekauft werden.
Hoffnungsvoll
Reihe ich mich ein zwischen die Verkäufer.
(Bertolt Brecht)
Die Hoffenden
Worauf wartet ihr?
Daß die Tauben mit sich reden lassen
Und daß die Unersättlichen
Euch etwas abgeben!
Die Wölfe werden euch nähren
statt euch zu verschlingen!
Aus Freundlichkeit
Werden die Tiger euch einladen
Ihnen die Zähne zu ziehen!
Darauf wartet ihr!
(Bertolt Brecht)
Ich bin deutsch, die andern sind undeutsch; ich muß dran
festhalten: Der Geist entscheidet, nicht das Blut.
(Victor Klemperer, Dresden, am 11. Mai 1942)
Alle Menschen sind frei und gleich
an Würde und Rechten geboren.
(Anfangssatz des 1. Artikels der Allgemeinen
Erklärung der Menschenrechte von 1948)
Wenn Sie in einem Staat keinerlei Lärm von
Streitigkeiten vernehmen, so können Sie sicher sein, daß es in ihm keine Freiheit gibt.
(Charles de Secondat Montesquieu)
Der Patriotismus des Deutschen besteht darin, daß sein
Herz enger wird, daß es sich zusammenzieht wie Leder in
der Kälte, daß er das Fremdländische haßt, daß er nicht
mehr Weltbürger, nicht mehr Europäer, sondern nur ein
enger Deutscher sein will.
(Heinrich Heine)
Der neue Staat ist gegen die Intellektuellen entstanden.
Alles, was sich im letzten Jahrzehnt zu den Intellektuellen
rechnete, bekämpfte das Entstehen dieses neuen Staates.
(Gottfried Benn, Rundfunkrede, April 1933:
»Der neue Staat und die Intellektuellen«.)
Der einzige Patriotismus, der uns dem Westen nicht
entfremdet, ist ein Verfassungspatriotismus. Eine in
Überzeugungen verankerte Bindung an universalistische
Verfassungsprinzipien hat sich leider in der Kulturnation
der Deutschen erst nach – und durch – Auschwitz
bilden können.
(Jürgen Habermas)
Wir brauchen keine weitere Aufklärung mehr. Wir sind
aufgeklärt bis zur innersten Zerrüttung.
(Botho Strauß, Rede zum
Gotthold-Ephraim-Lessing-Preis 2001)
Wenn der Fisch stinkt, mußt du sagen, daß er stinkt, und
wenn er nicht stinkt, behaupte nicht, daß er stinke.
(Michael Walzer)