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Heilanwendung

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Der Apfel enthält sehr viele heilkräftige Stoffe, deshalb wurde er schon immer nicht nur als Speise, sondern auch als Heilmittel verwendet. Er wirkt verdauungsfördernd, stopfend, anregend, beruhigend, harntreibend, appetitanregend und fiebersenkend.

Erstaunlich erscheint, dass der Apfel als Heilmittel zum Teil genau gegenteilige Wirkungen hervorrufen kann. Die Lösung des Rätsels liegt in der Darreichungsform: Wie einige andere Heilpflanzen auch kann der Apfel je nach Zubereitungsart gegenteilige Krankheiten heilen.

Bei starken Durchfällen ist die beste Diät eine Apfelkur. Morgens, mittags und abends werden 2 bis 4 Äpfel auf einer Reibe fein gerieben und frisch gegessen. Die Äpfel sollten nicht gespritzt sein, denn die Schale wird dabei ebenso wie das Kernhaus mitgegessen. Wichtig ist auch, dass die Äpfel nicht zu kühl sind. Die Kur sollte 1 bis 3 Tage dauern. Außer den Äpfeln darf der oder die Kranke in dieser Zeit keine weiteren Nahrungsmittel zu sich nehmen. Als Getränk eignen sich Kräutertees: Kamille, Nelkenwurz, Blutwurz, Schafgarbe, Storchschnabel.

Im Gegensatz dazu haben gebratene Äpfel eine anregende Wirkung auf die Darmtätigkeit. Man kann sie im Grill oder Backofen wie Bratäpfel zubereiten.

Die harntreibende Wirkung des Apfels macht ihn zum geeigneten Diätmittel bei Rheuma, Gicht, Blasen- und Nierenkrankheiten. Besonders bei einer Neigung zu Blasenund Nierensteinen hilft eine Apfelkur, die abgelagerten Stoffe auszuscheiden. Dazu kann man Apfelsaft selbst frisch auspressen, oder man beißt einfach ohne lange Vorbereitung zu.

Auch Apfelschalentee wirkt leicht anregend auf Blase und Nieren. Gleichzeitig ist dieser Tee ein beruhigender Nerventrank. Die Apfelschalen werden in der Sonne oder im Backofen bei niedriger Temperatur (50 Grad) getrocknet und anschließend gut verschlossen in einem Glas aufbewahrt. 2 Teelöffel der zerkleinerten Schalen übergießt man mit 1 Tasse kochendem Wasser, gut ziehen lassen und eventuell mit Honig süßen. Für einen fruchtigen Haustee können die Apfelschalen mit Hagebutten, Berberitzenbeeren und Birnenschalen gemischt werden.

Fiebersenkend wirkt ebenfalls ein Apfelschalentee, stärker jedoch gedörrte Apfelscheiben. Während man bei allen obigen Rezepten zu kultivierten Äpfeln greifen soll, ist bei dieser Zubereitung der kleine »Wilde« von keinem Kulturapfel zu schlagen. Wer also am Waldrand oder auf einer Lichtung einen Wildapfelbaum entdeckt hat, sollte ihn bis zum Herbst gut im Auge behalten. Dann werden die Früchte geerntet, in feine Scheiben geschnitten und getrocknet: Bei warmem Wetter kann man sie an einem luftigen, trockenen Platz, auf Schnüre gefädelt, zum Trocknen aufhängen. Ist dies nicht möglich, trocknet man sie im Backofen bei 50 Grad. Bei Bedarf kocht man auf 1 Tasse Wasser 2 Teelöffel zerkleinerte Apfelscheiben leicht auf, gießt den Aufguss ab und erhält so einen guten Fiebertrank, besonders für Kinder.

Früher hat man noch eine weitere Zubereitungsart sehr geschätzt: Das Apfelblütenwasser war ein bekanntes Schönheitsmittel. »Dieses Wasser macht ein schön klar Angesicht, linde zahrte Haut«, heißt es in einem alten Kräuterbuch darüber. Für das Apfelblüten-Schönheitswasser werden am Morgen frisch gesammelte Apfelblüten in einer Destille abdestilliert.

Die einfachste Schönheitsanwendung des Apfels ist für uns heute eine Apfelmaske. Sie stärkt und reinigt die Haut. Hierfür werden 2 Äpfel zu Brei zerstoßen und mit etwas Rosenblütenwasser aus der Apotheke oder dem Naturkostladen vermengt. Auf die Gesichtshaut auftragen und zirca 15 Minuten einwirken lassen.

Aus den Blüten des Apfelbaums wird in der Bachblütentherapie das Heilmittel »Crab Apple« hergestellt. Es dient zur Reinigung und fördert die Selbstliebe. »Crab Apple« hilft Menschen, denen es schwer fällt, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden.


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