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Heilanwendung

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Dass im Ahorn heilende Kräfte stecken, ist heute nur noch wenigen Menschen bekannt. Umso mehr hat es mich verwundert, dass er auf der Liste der wichtigsten Heilpflanzen des Papyrus Ebers steht, den ägyptische Priester vor gut 4000 Jahren angefertigt haben. Seinen Namen hat dieses Werk von Georg Ebers, der die Papyrusrolle 1873 erworben hatte. Sie stellte sich als die früheste bekannte Abhandlung zur ägyptischen Heilkunde heraus und wird auf die Zeit um 1600 vor Christus datiert. Von den dort angeführten Bäumen wird außer dem Ahorn nur noch der Wacholder genannt.

Die nächste Aufzeichnung über die heilkundliche Nutzung des Ahorns stammt aus dem 12. Jahrhundert. Die Äbtissin Hildegard von Bingen schreibt in ihrem Buch »Naturkunde«:

»Der Ahorn ist kalt und trocken. Er versinnbildlicht etwas Aufgeschrecktes.

Gegen tägliches Fieber hilft ein Bad in Wasser, in dem die Zweige des Baumes mit den Blättern gekocht sind, wenn man nach dem Bad den aus der Rinde gepressten Saft in Wein trinkt. Das Auflegen von am Feuer erwärmtem Ahornholz auf die erkrankten Stellen vertreibt die Gicht.«

Der Ahorn enthält unter anderem Gerbstoffe, Saponine, Flavonoide und Vitamine. Daraus erklären sich einige seiner Anwendungsgebiete. In früheren Zeiten wurden Teile des Baumes von den Heilkundigen als kühlendes und abschwellendes Mittel verwendet. Überall da, wo am Körper krankhafte Hitze entstanden ist, sollte der Ahorn als kühlende Auflage die Hitze lindern. So wurde er bei hitzigen Geschwüren, geschwollenen Augen, Gerstenkorn, Fieber, Entzündungen und geschwollenen Gliedern empfohlen. Eine Auflage aus Ahornblättern war leicht hergestellt: Die frischen Blätter wurden einfach angequetscht und aufgelegt oder man kochte sie zuvor in Wein etwas weich. Als erste Hilfe unterwegs kann man Ahornblätter auch auf Insektenstiche, auf müde, geschwollene Füße und geschwollene Augen auflegen.

Blätter von Bäumen

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