Читать книгу Ferdinand de Lesseps und der Suezkanal - Sylvia El Idrissi - Страница 10

Ferdinand wird Vize-Konsul

Оглавление

Endlich, 1828, bekam Ferdinand die Möglichkeit, in eigenverantwortlicher Position sein Können unter Beweis zu stellen. Ihm wird die Stelle des Vize-Konsul unter seinem Vater in Tunesien angeboten, in Afrika, dem Kontinent seiner Sehnsucht. Sein Vater war nach Jahren in Syrien nach Tunis versetzt worden, auch die Mutter Cathérine kommt dazu und das wiederbelebte Familienleben stärkt Ferdinands seelisches Gleichgewicht. Er kann außerdem während der Zeit in Tunis auf die Unterstützung und Ratschläge seines Vaters zugreifen, und so erlangt er auch im Beruf immer mehr Sicherheit und Anerkennung. Schnell lebt er sich ein und fühlt sich am richtigen Platz. Ferdinand ist überzeugt, seine Bestimmung in Afrika gefunden zu haben.

Tatsächlich ließ die Arbeit zusätzlich noch Raum für Abenteuer, wie sie ein Romancier nicht besser hätte ausdenken können: ein Vertrauter des Pascha von Tunis, Josef Vantini, hatte ein Liebesverhältnis mit einer Prinzessin begonnen. Obwohl Franzose, kleidete er sich gern orientalisch und hatte sich den Namen Yusuf gegeben. Nach seiner Entdeckung flüchtete er ins französische Konsulat, wohl wissend, dass er sich in Lebensgefahr befand und er durch sein Handeln auch seine Helfer in Gefahr brachte. Selbstverständlich war sich auch Ferdinands Vater dieser Gefahr bewusst, aber er gab seinem Sohn trotzdem den Auftrag, Yusuf außer Landes zu schaffen. Ferdinand plante kurzerhand die Flucht nach Algerien mit dem französischen Schiff Adonis, was im Hafen lag und forderte unter einem Vorwand das Beiboot. Im Kugelhagel gelang Yusuf die Flucht, Ferdinand konnte den Soldaten des Sultans unerkannt entkommen. Er hatte sein Leben für einen Unbekannten riskiert, zumindest Ausweisung und diplomatische Verwicklungen. Dabei war Ferdinand kein Draufgänger. Ganz in der Tradition seiner Familie verhaftet, vertrat er die Ansicht, dass das Bemühen um Respekt, um Verhandlungen und Verträge, ein besseres Vorgehen seien um unterschiedliche Bedürfnisse zusammenzuführen als Kampf.

Vantini begründete in den frühen 1830iger Jahren den algerischen Zweig des Spahi-Corps, zu Beginn eine irreguläre Reitergruppe. Er rekrutierte die Kämpfer aus der indigenen Bevölkerung Nordafrikas. Im Verlauf der Geschichte wurden die Spahi-Regimenter z.B. bei der französischen Eroberung Algeriens und bei der Besetzung Marokkos eingesetzt sowie in etlichen anderen Konflikten bis in die heutige Zeit.

Ferdinand de Lesseps und der Suezkanal

Подняться наверх