Читать книгу Im Schatten des roten Stieres - Sylvia Klinzmann - Страница 14
5. Kapitel
ОглавлениеRom, Via Pelamantelli
Am Morgen, nachdem Alessias Vater erfahren hatte, dass er ein Sohn des Papstes war, saßen die Bertorelli wie gewohnt beim Frühmahl zusammen. Alessia hatte in der Nacht viele Stunden wach gelegen und darüber nachgegrübelt, was die neuen Familienverhältnisse für sie selbst bedeuten würden. Sie fühlte sich schlapp, und auch ihren Eltern sah man an, dass sie in der vergangenen Nacht keine Ruhe gefunden hatten.
„Du siehst müde aus, mi amor. Konntest du nicht schlafen?“, wandte sich Lea besorgt an ihren Gemahl.
„Nein.“ Alvaro blickte in ihre Richtung. „Mir gehen zu viele Gedanken im Kopf herum. Stell dir vor, jemand hätte dir gesagt, dass Ezra gar nicht dein Vater sei. Du vertraust ein Leben lang zwei Menschen und musst eines Tages erfahren, sie haben dich belogen.“
„Pedro weiß doch gar nicht, dass du nicht sein leiblicher Sohn bist.“
„Ja, aber meine Mutter hat mich die ganze Zeit in dem Glauben belassen, ich wäre es. Und trotzdem kann ich sie nicht dafür hassen. Ich bin mir sicher, sie konnte nicht anders handeln und hat nur das Beste für mich gewollt.“
„Dann höre auf, dich zu quälen, Alvaro!“ Lea stand auf und trat hinter ihren Mann. „Sag es Pedro nicht, damit er seine Frau so in Erinnerung behält, wie er sie ein Leben lang geliebt hat.“
„Das habe ich auch vor.“ Alvaro leerte die Schale mit dem Haferbrei, den er zuvor mit Honig gesüßt hatte, und trank einen Schluck Mandelmilch. „Ich werde mich jetzt gleich auf den Weg in den Vatikan machen und um eine Audienz bei Seiner Heiligkeit bitten. Wer weiß, ob er mich überhaupt empfangen wird.“
„Oh bitte, Papa, darf ich dich begleiten?“ Mit einem Mal nahmen Alessias blasse Wangen wieder Farbe an.
„Nein, mein Kind! Ich werde bestimmt nicht vor Sonnenuntergang zurück sein“, lehnte Alvaro ab.
„Aber gerade deshalb wäre es doch schön, wenn du die Zeit nicht allein verbringen müsstest. Wir könnten uns unterhalten.“ Alessia blickte ihren Vater lächelnd an, so wie sie es immer tat, wenn sie etwas von ihm wollte.
„Die Wartezeit würde dir auf jeden Fall nicht zu lang werden, wenn deine Tochter dich begleitet“, kam Lea Alessia zur Hilfe. „Und der Heilige Vater könnte zudem noch seine Enkeltochter kennenlernen. Wo sie doch sogar seinen Namen trägt.“
„Also gut“, gab sich Alvaro geschlagen. „Dann gehen wir zusammen.“
Alessia sprang auf und gab ihrem Vater einen Kuss.
„Aber erst beendest du das Morgenmahl!“, forderte Lea mit strenger Stimme.
Alessia setzte sich wieder auf ihren Stuhl und aß den Rest des Haferbreis.
Bald darauf brachen Alvaro und Alessia auf. In der Hoffnung, durch die Bewegung in der frischen Luft den Kopf frei zu bekommen, hatte Alvaro vorgeschlagen, sich zu Fuß aufzumachen. Vater und Tochter folgten dem Lauf des Tibers, dessen dunkle Wasseroberfläche in der Sonne glitzerte. Ein paar Möwen, die sich vom Meer herauf verirrt hatten, zogen laut schreiend am Himmel ihre Kreise. Armselige Katen wechselten sich mit pompösen Palästen ab. Dazwischen ruhten die Ruinen aus längst vergangenen, glanzvolleren Zeiten Roms, Schauplätze, wo nunmehr Ziegen und Gänse weideten. Vom Flussufer her wehte ab und zu ein aufdringlicher Gestank zu ihnen herauf, und mehr als einmal rümpfte Alessia die Nase. Stolz betrachtete sie ihren Vater von der Seite. Er hatte seine kostbarsten Gewänder angezogen. Über eng anliegenden dunklen Beinkleidern trug er ein bernsteinfarbenes Wams aus feinstem Brokatstoff, durch dessen geschlitzte Ärmel heller Taft hervorblitzte, darüber eine pelzverbrämte braune Zimarra und ein Barett der gleichen Farbe. Das Kästchen und der Brief seiner Mutter steckten in dem weichen Ledersack, den er sich unter den Arm geklemmt hatte. Alessia war nicht minder aufwendig gekleidet. Auf Anraten ihrer Mutter trug sie ihr smaragdgrünes Samtgewand, das die Farbe ihrer Augen leuchten ließ.
Nach einem strammen Fußmarsch, den sie schweigend, ein jeder in seine eigenen Gedanken vertieft, zurückgelegt hatten, sahen sie in der Ferne das ehemalige Mausoleum des Kaisers Hadrian vor sich liegen. Der auf dem Dach thronende Engel strahlte golden in der Sonne. Sie überquerten den Tiber und schritten durch das Borgo-Viertel, wo sich die Paläste der Adeligen und Kardinäle aneinanderreihten. Schließlich erreichten sie den Petersplatz und kurz darauf das Haupttor des Vatikans. Sie passierten die Curia Inferiore, das älteste Gebäude des Geländes, bevor sie die Treppe hinaufstiegen, die zur Wohn- und Wirkstätte des Papstes führte. Der mächtige quadratische Bau mit seinen zinnenbewehrten Wachturmgängen erhob sich auf der ersten Höhe des vatikanischen Hügels. Alexander hatte einen zweigeschossigen Turm an die Westseite anbauen lassen, in dem seine privaten Gemächer untergebracht waren. Bevor sie das Innere des Gebäudes betraten, holte Alessia noch einmal tief Luft. Was würde sie wohl dort drinnen erwarten? Obwohl sie sich darauf freute, in Kürze ihrem Großvater zu begegnen, spürte sie zugleich eine unbestimmte, noch ganz leise Furcht, die sich durch ein leichtes Ziehen im Magen und ein Kribbeln in den Handflächen ankündigte und kaum merklich stärker wurde.
Nur wenig später verdrängte der Anblick der prächtigen Innenausstattung Alessias Angstgefühle. Staunend betrachtete sie die spitz zulaufenden Lünetten und die zahlreichen Wandmalereien. Überall gegenwärtig war das Wappentier der Familie Borgia, der rote Stier, in Marmor gemeißelt oder in Stuck vergoldet.
Alvaro und Alessia wurden zunächst von Johannes Burkhard empfangen, dem Zeremonienmeister des Heiligen Vaters. Der in eine dunkle Robe gekleidete Deutsche blickte sie freundlich an und fragte Alvaro nach ihrem Begehr. Nachdem der Advokat um eine Audienz beim Pontifex gebeten hatte, führte der päpstliche Angestellte sie in den angrenzenden Saal, in dem schon einige Männer und Frauen warteten.
„Es wird noch eine Weile dauern, bis Euch Seine Heiligkeit empfangen kann. Also geduldet Euch ein wenig!“, sagte Johannes Burkhard und verließ den Raum wieder.
Vater und Tochter nahmen auf zwei der gepolsterten Stühle Platz, die an der Wand standen, und blickten sich neugierig um. Auf den vom Boden bis zur Decke reichenden Malereien erkannte Alvaro verschiedene spanische Landschaftsformen aus der Heimat des Papstes, die auch einmal die seinige gewesen war. Er machte seine Tochter darauf aufmerksam und erklärte ihr, dass auch die bunten Fliesen, mit denen der Boden belegt war, aus Spanien stammten.
„Erzähl mir doch ein bisschen von früher, während wir warten“, bat das Mädchen ihren Vater. „Wie war es damals, als du Mama zum ersten Mal begegnet bist?“
Alvaro schmunzelte. Er hatte die Geschichte schon so oft zum Besten gegeben. Aber seine Tochter liebte es, sie immer wieder zu hören.
„Ich war mit meinem Vater, dem Marqués, und unserer bewaffneten Eskorte auf dem Weg nach Segovia, um dort unsere Freunde, den Statthalter und seine Gemahlin, zu besuchen“, begann Alvaro. „Als wir einen Wald durchquerten, stießen wir auf eine Gruppe jüdischer und christlicher Kaufleute, die zum Jahrmarkt nach Medina del Campo wollten. Die Händlertruppe war gerade von einer Horde Banditen angegriffen worden, und so zögerten wir keinen Augenblick, den Menschen zu Hilfe zu kommen, und erledigten die Räuber.“
„Und meine Mutter hatte sich voller Angst hinter den Fuhrwerken versteckt“, warf Alessia ein.
„Genau. Sie war die Tochter eines jüdischen Tuchhändlers. Wir legten eine weitere Etappe unserer Reise gemeinsam zurück, kamen uns auf diese Weise näher und verliebten uns ineinander.“
„Aber sowohl dein Vater als auch Mamas Vater waren dagegen, nicht wahr?“
„Ja, aber wir ließen uns nicht abhalten, uns ewige Liebe zu schwören. Als die Wagenkolonne der Händler schließlich einen anderen Weg einschlagen musste, versprach ich deiner Mutter, sie zu besuchen, sobald es mir möglich wäre.“
„Aber leider hat Mama vergeblich auf dich gewartet und musste der Verlobung mit einem jüdischen Weinhändler zustimmen“, bemerkte Alessia vorwurfsvoll.
„Ja, aber da ich in Segovia Königin Isabel traf und sie mich zu ihrem persönlichen Sekretär ernannte, ergab sich für mich keine Gelegenheit, den Hof zu verlassen. Ich habe deiner Mutter allerdings eine Nachricht mit einem königlichen Boten nach Medina del Campo geschickt. Doch dein Großvater hat den Brief abgefangen und selbst ein Antwortschreiben in Leas Namen verfasst. In dem Brief stand, dass deine Mutter mich nicht mehr liebte und schon bald einen Juden heiraten würde.“
„Und dann habt ihr euch Jahre später am Hof wiedergesehen.“ Alessia lächelte ihren Vater an. „Weil Mama einen Stickwettbewerb gewonnen hatte und ein Wandbild von den Kindern der Königin anfertigen sollte. Und dort ist sie dann auch ihrer Rivalin begegnet – Catalina de Mendoza, eine Hofdame, die dich unbedingt zu ihrem Gemahl haben wollte.“
„Wie du siehst, konnte sie nichts ausrichten, ich habe deine Mutter geheiratet“, sagte Alvaro abschließend und gab seiner Tochter einen Kuss auf die Stirn.
Während sie in die Geschichten der Vergangenheit eingetaucht waren, hatte hin und wieder ein Bediensteter das Zimmer betreten und einen der Anwesenden hinausgeführt. So verging Stunde um Stunde, und endlich war Alvaro an der Reihe.
Sein Herz klopfte hart gegen seine Rippen. Zusammen mit Alessia folgte er dem päpstlichen Angestellten durch die Sala Regia. Danach gelangten sie durch die beiden Konsistorien, in denen der Heilige Vater Beratungen mit seinen Kardinälen abhielt, in die Sala dei Paramenti und die Camera del Papagallo, das Zimmer, in dem Alexander seine Zeremoniengewänder anlegte, bevor er die Peterskirche oder die Sixtinische Kapelle betrat. Auch hier blickte überall der Borgiastier auf die Betrachter herab, entweder in Form von gemalten Fresken oder Stuckfiguren. Schließlich hielten sie vor einem kleinen Audienzsaal an.
„Du wartest hier!“, befahl Alvaro Alessia und ging in den Raum hinein.
Der Pontifex saß erhöht in einem thronartigen Sessel, umgeben von Mitarbeitern seines Hofstabes, die über jeden Ankömmling Buch führten. Der Heilige Vater hatte bereits viele Besucher an diesem Vormittag empfangen, die Erschöpfung stand ihm ins Gesicht geschrieben. Alvaro wusste nicht, was er empfinden sollte, nun, da er wusste, dass der vor ihm sitzende Mann sein Vater war. Es schien, als würde er für einen Moment seine übliche Selbstsicherheit verlieren. Tausend Gedanken schwirrten durch seinen Kopf, sein sonst so stolzer Blick flackerte verunsichert über das Gesicht des Papstes auf der Suche nach vertrauten Zügen. Und tatsächlich, als der Papst ihn freundlich anlächelte, wurde er fündig.
„Sagt mir zunächst Euren Namen und was Euer Begehr ist“, forderte Alexander Alvaro auf, nachdem dieser niedergekniet und dem Oberhaupt der Katholischen Kirche die Füße und den Fischerring geküsst hatte.
„Ich heiße Alvaro de Salvatierra“, redete der Advokat Alexander in dessen Muttersprache an und benutzte zudem wieder seinen spanischen Nachnamen. „Ich stamme aus Toledo, lebe aber schon seit vielen Jahren in Rom. Meine Mutter ist vor Kurzem verstorben. Sie hat mir dieses Kästchen hinterlassen und einen an Euch adressierten Brief. Sie bat mich, ihn Euch zu übergeben.“
Neugierig blickte der Papst Alvaro an. „Ihr kommt mir irgendwie bekannt vor. Sollte ich Euch kennen?“
„Das glaube ich kaum, Eure Heiligkeit. Lest zunächst den Brief, ich bin sicher, er wird Euch alles erklären!“
Der Papst winkte einen Bediensteten heran, der Brief und Kästchen in Augenschein nahm, Ersteren öffnete und ihn dem Heiligen Vater überreichte. Während Alexander zu lesen begann, betrachtete Alvaro den Mann, von dem er zur Hälfte abstammte. Alexander war nicht mehr jung, obwohl sein Gesicht noch nicht viele Falten aufwies. Die Farbe seiner Augen erinnerte Alvaro an das Braun reifer Haselnüsse, die Nase an den gebogenen Schnabel eines Adlers.
Der Papst zeigte keinerlei Reaktion, während er in den Brief vertieft war. Erst als er ihn zu Ende gelesen hatte, deutete er seinen Hofangestellten mit einer Handbewegung an, den Raum zu verlassen. Seine Augen schimmerten feucht. Dann blickte er Alvaro ins Gesicht, bevor er nach dem Kästchen griff und den Ring herausnahm.
„Jetzt weiß ich, warum ich dachte, dich zu kennen.“ Alexanders Stimme klang rau. „Du hast Marias Augen.“ Er schlang seine Arme um Alvaro und drückte ihn an sich.
Alvaro konnte sein Glück kaum fassen. Diese Umarmung war mehr, als er je zu hoffen gewagt hätte. Sein Vater schien ihm zu glauben. Alexander löste sich von ihm und betrachtete erneut den Ring. Sanft fuhr er mit seinem Zeigefinger innen über die Gravur seiner und Marias Anfangsbuchstaben, die er damals hatte vornehmen lassen.
„Das Schmuckstück habe ich ihr an unserem letzten Tag geschenkt.“ Alexander ließ seine Gedanken einen Moment lang zurück in die Vergangenheit schweifen. „Komm, lass uns ein wenig an die frische Luft gehen!“
„Eure Heiligkeit, ich bin nicht allein hier. Ich würde Euch gern noch jemanden vorstellen, wenn ich darf. Sie wartet draußen.“ Alvaro sah seinen Vater bittend an.
Dieser zog eine seiner buschigen Augenbrauen hoch und nickte dann.
Rasch verließ Alvaro den Audienzsaal und führte Alessia herein.
„Das ist meine Tochter, Eure Enkelin, Alessia.“
Ein Lächeln breitete sich auf dem Gesicht des Papstes aus.
Nachdem das Mädchen sich verschüchtert genähert und den Fischerring des Papstes geküsst hatte, zog der Heilige Vater Alessia an seine Brust. „Eine Enkeltochter und noch dazu eine so hübsche. Lass dich ansehen, mein Kind!“
Er umfasste Alessias Schultern. „Du siehst aus wie Lucrezia, nur dass sie blonde Locken hat und die deinen die Farbe von Ebenholz haben.“
„Vielen Dank für das Kompliment, Eure Heiligkeit. Wir haben Madonna Lucrezia erst gestern bewundert, als sie am Laterantor ihren Bruder und ihre Schwägerin in Empfang genommen hat“, erklärte Alessia.
„Du wirst sie bald kennenlernen, meine Liebe. Ich bin mir sicher, ihr werdet euch gut verstehen.“
Der Heilige Vater umschloss Alessias Wangen mit seinen Händen und küsste sie auf den Mund.
„Jetzt habe ich endlich eine Enkeltochter“, freute er sich. „Mein Sohn Juan hat bereits einen Sohn, aber der lebt in Spanien bei seiner Mutter, Maria Enriquez. Ich habe ihn noch nie gesehen. Lasst uns ein wenig spazieren gehen! Dann erzähle ich euch, wie ich Maria kennengelernt habe.“ Der Papst seufzte. „Meine arme Maria! Wie gern hätte ich sie noch einmal gesehen!“
Er rief nach Johannes Burkhard und teilte ihm mit, dass die Audienz nun vorbei wäre und er die restlichen Wartenden auf den nächsten Tag vertrösten solle.
Alvaro und Alessia folgten dem Heiligen Vater bis hinunter in die vatikanischen Gärten, die hinter der Curia Superiore begannen. Im Anschluss daran zogen sich Weinfelder bis zum Horizont.
„Ich habe deine Mutter nie vergessen, musst du wissen, Alvaro“, begann der Papst, während die drei Arm in Arm zwischen Obstbäumen entlanggingen. „Ich war damals noch sehr jung und studierte in Valencia. Dort traf ich Maria, kurz bevor mich mein Onkel, Kardinal Alfonso Borgia, nach Rom rief. Ich verlebte einige wundervolle Wochen mit deiner Mutter.“
„Aber wusstet Ihr denn nicht, dass sie verheiratet war und zwei Kinder hatte?“, wandte Alvaro ein.
„Sie beichtete es mir erst später. Aber da hatten wir uns bereits ineinander verliebt. Ich erinnere mich noch genau an unsere letzte Nacht. Wir wussten, dass wir uns am nächsten Tag für immer trennen mussten. Deine Mutter wurde zurück in Toledo erwartet und ich sollte meine Reise nach Rom antreten.“ Der Papst blieb stehen und schaute seinem Gegenüber in die Augen. „In dieser Nacht musst du … entstanden sein, mein Sohn.“
Alvaro lächelte.
„Doch nun erzähle mir von dir!“, forderte Alexander seinen Sohn auf. „Wo lebst du? Was machst du? Außerdem musst du mir so schnell wie möglich deine Gemahlin präsentieren. Ich bin mir sicher, sie ist genauso schön wie diese junge Dame.“ Er drückte Alessias Arm. „Und dann will ich euch unbedingt meine anderen Kinder vorstellen, Lucrezia, Jofré und seine Gemahlin Sancia und natürlich Cesare. Juan ist derzeit nicht in Rom, er führt das päpstliche Heer gegen die Orsini.“
„Wir freuen uns schon darauf“, sagte Alvaro. „Ich fände es schön, wieder Geschwister zu haben. Meine Halbbrüder in Toledo habe ich nicht mehr gesehen, seit wir vor fünfzehn Jahren Kastilien verlassen haben.“
„Ich werde für euch ein großes Fest im Vatikan geben.“ Alexander strahlte. „Alle sollen meinen neugewonnenen Sohn und seine Familie kennenlernen!“
Während sie wieder zurück in Richtung der Curia Superiore liefen, erzählte Alvaro seinem Vater von seiner kastilischen Vergangenheit.