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Die Trennung

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Einige Zeit später zogen Beni und Denniz zusammen in eine WG. Nachdem Denniz seinen Eltern ein neues Haus gekauft hatte, zog er selbst mit seinem besten Freund in eine Wohnung. Sie war nicht gross, jedoch sehr zentral gelegen, optimal um mit den öffentlichen Verkehrsmitteln auszugehen und sehr modern. Beide hatten ihr eigenes Badezimmer und sie waren stolz darauf, bisher nicht dem Grössenwahn der Berühmtheit verfallen zu sein. Ihre Freunde kamen mehr als regelmässig vorbei, sie feierten Partys, zogen Hanfpflanzen auf der Gartenterrasse gross, kifften, probierten andere Drogen aus und die eine oder andere Party endete in einer Orgie. Oft frühstückten sie zusammen, die Band und die Mädels kamen vorbei und sie unternahmen spontane Ausflüge miteinander.

Denniz war zum ersten Mal seit er denken konnte komplett zufrieden mit sich und dem Leben. Er war inzwischen 19 und hatte sich gerade von Sofie getrennt. Sie war nach wie vor eine gute Freundin. Es passierte auch, dass er nach einer Partynacht in der WG wieder Sex mit ihr hatte, doch beide nahmen dies locker, so schien es zumindest für ihn. Sie sagte ihm oft, sie fände es schön, wie gut er und sie trotz ihrer Vergangenheit miteinander auskommen. Man kenne niemanden so gut wie einen Ex-Partner. Denniz fand dies auch sehr schön. Er empfand in der Zwischenzeit nur noch Freundschaft für sie. Sie war zwar nach wie vor süss, ihre Locken fielen ihr in ihr rundes Gesicht mit den grossen, braunen Augen, aber er wusste, sie war zwar die erste, aber nicht die grosse Liebe seines Lebens.

Zur Trennung kam es den Sommer zuvor während eines Urlaubs mit der Band, Sofie und Jennifer und ein paar anderen Mädels auf Mallorca. Er war mit Sofie schon so lange zusammen. Lange Zeit hatten sie gedacht, sie wären füreinander geschaffen, doch je älter sie wurden, desto mehr distanzierten sie sich von einander und schliesslich trennten sie sich während dieses Urlaubes, auf den sie sich so gefreut hatten. Komischerweise liess ihn die Trennung, die in gegenseitigem Einverständnis stattgefunden hatte, relativ kalt. Sie hatten sich auseinandergelebt, man werde älter und es stimme nicht mehr, das waren die Worte die dazu geführt hatten. An diesem Abend ging er mit der damals noch nur guten Freundin Jennifer aus. In der Zwischenzeit sah sie etwas mehr in ihm als nur einen kleinen Jungen. Er war selbstbewusster geworden, fröhlicher, schrieb zwar nach wie vor wunderbare Songs, doch die handelten inzwischen auch von Liebe oder politischer Ungerechtigkeit und waren nicht mehr so geprägt von depressiver Stimmung.

Sie hatten Spass und zogen zu zweit durch die Clubs. Der Rest der Clique versuchte Sofie bei Laune zu halten. Bei einigen Bacardi Colas erzählte Jennifer Denniz die Einzelheiten von der Trennung. Sie schaute ihn mitfühlend an: „Wie fühlst du dich?“

Er zog nur die Schultern hoch, schaute traurig ins Leere: „Ich weiss es nicht. Ehrlichgesagt irgendwie erleichtert. Aber traurig ist es halt irgendwie trotzdem.“

Daraufhin meinte sie etwas laziv: „Dann werde ich dich wohl ein bisschen ablenken müssen. Ich habe da auch schon die eine oder andere Idee.“

Etwas erstaunt blickte er hoch und schaute sie an.

Sie zwinkerte, wendete sich an den Barkeeper und bestellte zwei Tequillas. Denniz liess mit sich geschehen und trank einen nach dem anderen, irgendwie war ihm alles egal an diesem Abend.

Sie tanzten, lachten, umarmten sich, er fühlte sich frei und auf eine unbekannte Art hingezogen zu seiner bisher rein platonischen Freundin. Zurück im Hotel fand er sich bevor er zwei Mal überlegen konnte in ihrem Bett wieder. Sie zog ihn an sich und küsste ihn. Es fühlte sich fantastisch an. Sie war nach wie vor wunderschön mit ihren langen blonden Haaren, braungebrannter Haut und den grün-blau strahlenden Augen. Als er sie mit 15 kennengelernt hatte, hätte er nie im Leben zu träumen gewagt, ihr auf diese Art näher zu kommen, abgesehen davon, dass er ja bereits eine Freundin hatte. Jetzt lag er mit ihr im Bett und erlebte eine wundervolle Nacht.

Am nächsten Morgen wachte er mit ihr in seinen Armen auf und wusste nicht was er denken sollte. Er küsste sie zärtlich auf die Stirn und genoss die Sonnenstrahlen, die durchs Fenster auf sein Gesicht schienen. Er fühlte sich wohl, doch er war verwirrt und es ging wohl alles etwas schnell. Am Tag zuvor hatte er sich von seiner langjährigen Freundin getrennt. Er konnte sich nicht vorstellen, so schnell wieder in eine Beziehung zu geraten, das wollte er auch gar nicht. Aber er genoss den Moment.

Als Jennifer aufwachte, sah sie ihn mit einem breiten Lächeln an, legte den Kopf auf seine Brust: „Guten Morgen!“

„Guten Morgen!“ Er küsste sie noch einmal auf die Stirn.

„Letzte Nacht, es war wunderschön!“

„Ja, das finde ich auch!“

„Wie siehst du das mit uns? Ich nehme an, du hast auch nicht gerade Lust auf eine neue Beziehung?“

Denniz schmunzelte: „Nein, das habe ich eigentlich nicht. Ehrlichgesagt habe ich mir das auch noch nicht gross überlegt, ich habe einfach nur letzte Nacht genossen!“

„Ich auch! Du kennst mich ja, ich habe eigentlich auch keine Lust auf eine feste Bindung. Ich hoffe nur, unsere Freundschaft leidet nicht darunter!“

„Ich denke nicht, dass sie das wird!“

„Ich hätte allerdings nichts dagegen, diese Nacht bei Gelegenheit zu wiederholen.“ Sie hob den Kopf und sah ihn wieder verschmitzt lächelnd an.

Das kam Denniz gerade gelegen: „Ich sehe das ähnlich sehe, eine Freundschaft mit gewissen Vorzügen ist für mich im Moment absolut in Ordnung!“

Sie streckte sich und küsste ihn zärtlich.

In dem Moment ging die Zimmertüre auf, die sie im Eifer des Gefechts am Vorabend nicht abgeschlossen hatten und Sofie stürmte ins Zimmer: „Jen, ich muss mit der reden, ich habe Neuigkeiten!“ Sie war ja auch eine enge Freundin von Jennifer. Als sie die beiden im Bett liegen sah, verstummte sie und starrte sie einige Sekunden an. Dann lief sie wortlos aus dem Zimmer. Denniz schreckte hoch, zog sich hastig seine Sachen an und lief ihr nach. Im Flur packte er sie am Arm: „Bitte, hör mir zu!“

Sofie sah ihn entrüstet an und was ausser sich: „Wie kannst du mir das antun? Gestern haben wir uns getrennt und nicht mal 24 Stunden später gehst du mit einer anderen ins Bett, erst noch mit meiner besten Freundin?“

Denniz sah sie betrübt an und schüttelte traurig den Kopf: „Es tut mir wirklich sehr leid!“

„Es tut dir leid? Das kannst du dir sparen! Wenn das so wäre, hättest du das nicht gemacht!“

Denniz atmete tief ein und meinte dann mutig: „Es tut mir ehrlichgesagt auch nicht leid, dass ich das getan habe. Schliesslich bin ich jetzt Single und du wolltest die Trennung auch. Aber es tut mir sehr leid, dass du das so sehen musstest!“

Sofie nahm überrascht einen tiefen Atemzug und blickte auf den Boden: „Dann weisst du ja, wo du in dem Fall den Rest der Ferien schlafen kannst!“ Sie drehte sich um und verschwand in ihrem Zimmer, das bis gestern auch noch seines war.

Zurück bei Jennifer, die bis anhin alleine im Doppelzimmer war, bis auf zwei Typen, die sie während des Urlaubs schon abgeschleppt hatte, fragte er sie: „Kann ich die nächsten paar Tage bei dir bleiben?“ Er erzählte ihr vom Gespräch mit Sofie.

Sie meinte beinahe beiläufig: „Ich kann wohl einem sehr guten Freund zuliebe auf zwei, drei Tage Fremdsex verzichten.“ und zwinkerte.



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