Читать книгу Die toxische Gedankenspirale - Tanja Knecht - Страница 4
Was ist eine depressive Verstimmung oder ein Burn-out überhaupt?
ОглавлениеDie Mediziner würden jetzt mit lateinischen Fachbegriffen um sich werfen. Ich fasse es in meiner Sprache zusammen. Eine depressive Verstimmung ist eine negative Gedankenspirale. Du hast ständig negative Gedanken. Ich bin zu dick, ich finde mich nicht schön, ich bin wertlos, mein Partner ist schrecklich, die Kinder nerven, ich habe Schulden, ich fühle mich schlecht, der Job macht keinen Spaß usw. Das sind erst die Anfangsgedanken. Du beschäftigst dich von morgens bis abends damit. Du wachst mit diesen negativen Gedanken auf und schläfst damit ein. Wie soll dein Tag gut werden, wenn du ständig nur toxische Gedanken in dir trägst? Diese Gedanken machen dich auf Dauer krank. Dein Körper und deine Seele beginnen zu leiden. Du hast vielleicht irgendwelche Schmerzen oder dein Gewicht steigt ständig in die Höhe. Du musst lernen loszulassen. Verbanne die schlechten Gefühle und Gedanken aus deinem Leben. Das kannst du lernen, ich zeige dir in diesem Buch, wie es funktioniert.
Depressive Verstimmung, die zur Depression werden kann, ist in unserer heutigen Gesellschaft immer noch ein Tabuthema. Es ist, als hätte man eine ansteckende Krankheit. Niemand möchte es hören. Der Betroffene möchte nicht darüber reden. Ärzte würden jetzt sagen, dass es wichtig ist, darüber zu reden. Ich sage, jaein! Natürlich sollst du erst einmal mit einem Arzt sprechen und seine Ratschläge annehmen. Sprich dir als erstes alles von der Seele, dass dich belastet und beschäftigt. Erst einmal. Wenn alles gesagt und besprochen ist und du immer noch keine Lösung für dein Problem gefunden hast, dann versuche deine Einstellung zu verändern.
Höre in dich hinein. Was tut dir gut? Was brauchst du und was macht dir Kopfzerbrechen? Redet man ständig darüber, wie schlecht es einem geht, macht es das Problem auf Dauer aber schlimmer. Reden bestätigt die schlechten Gedanken und du beschäftigst dich intensiv damit. So verankern sie sich in deinem Gehirn. Du möchtest diese negativen Gedanken doch loswerden… Dann gib ihnen keinen Überlebensraum. Ignoriere diese Gedanken, denn es sind nur Gedanken. Durch Gedanken entstehen Gefühle. Du fühlst dich mit jedem negativen Gedanken immer schlechter. Du kannst diese negativen Gefühle aus deinem Kopf vertreiben, indem du an etwas Schönes denkst. Immer wenn ein schlechter Gedanke kommt, schaue ihn dir an, ohne ihn zu bewerten. Stelle dir nur die Frage, was ihn hervorgerufen hat. Dann lasse ihn los, indem du ihn umdrehst und in einen positiven Gedanken umwandelst. Du bist, was du aussendest. Gedanken kommen und gehen. Das Schöne daran ist, dass man sich gute Gefühle antrainieren kann. Natürlich auch die Schlechten. Es liegt an dir, welche Gefühle du haben möchtest. Du bist der Meister und alleinige Chef deiner Gedanken. Ich erkläre dir später noch genauer, wie das funktioniert. Stelle dir erst einmal folgende Fragen: Warum fühlst du dich schlecht? Was ist der Grund deiner Verstimmung? Sei jetzt in der Lage deine depressive Verstimmung zu heilen. Das Einzige, was du tun musst, ist es zu wollen. Manche Menschen brauchen ihr Selbstmitleid. Sie genießen es, dadurch Aufmerksamkeit von anderen zu bekommen. Was bitte ist schön an Mitleid? Fühlt es sich gut an? Nein! Sonst würdest du dieses Buch nicht lesen. Also, du weißt jetzt, dass deine Verstimmung oder dein Burn-out nur ein Gefühl ist, dass von dir gesteuert wird. So weit so gut. Wie kann man dieses schlechte Gefühl in ein gutes Gefühl verwandeln? Indem du aufmerksam in dich herein hörst. Was macht dir Angst, was macht dich traurig oder überfordert dich? Dein Job ist schuld, dass du jetzt an einem Burn-out-Syndrom leidest? Zu viel Stress, zu wenig Zeit? Dann ändere es. Arbeite in deinem Tempo. Du bist doch keine Maschine. Dein Chef sitzt dir im Nacken, wenn du die Arbeit nicht in einem gewissen Zeitraum erledigen kannst. Erkläre ihm deine Situation. Bitte um etwas Aufschub oder um eine Umverteilung der zu erledigten Aufgaben. Dein Chef hat nichts davon, wenn du krank wirst, er wird es verstehen. Sollte er es nicht tun, versuche gelassener an deine Aufgaben heranzutreten. Du findest in diesem Buch einige Entspannungsübungen, um dich wieder auszugleichen. Sollte dir der Job keinen Spaß mehr machen, weil du dich ständig überfordert fühlst, kannst du immer noch die Abteilung oder den Job wechseln. Arbeit soll Spaß machen, immerhin beansprucht sie viele Stunden unseres Tages, sogar unseres Lebens. Geht nicht, gibts nicht! Alles ist machbar. Es gibt so viele Gründe, die einen belasten können.
Wichtig ist, dass du erst deine Wut, Hilflosigkeit und Trauer erst einmal zulässt. Nur so kannst du eine Trauer oder ein Traumata verarbeiten. Das ist wichtig, um sie später loslassen zu können. Spüre in dich hinein. Was macht dich traurig, hilflos oder wütend? Erforsche den Grund. Fühle in dich hinein. Was spürst du? Lass die Wut heraus. Schreie in ein Kissen oder boxe es. Gehe in den Wald und schreie all deine Wut und Angst heraus. Renne oder mache intensiv Sport, wenn es dir hilft deine Energie wieder aufzuladen. Ziehe dich zurück, wenn dir danach ist. Lass dich deine Trauer fühlen. Lasse diese Gefühle zu. Halte deine Tränen nicht zurück. Sie reinigen dich von innen. Der Schmerz muss erst gefühlt werden und angeschaut werden, um ihn dann, wenn es für dich der richtige Zeitpunkt ist, wieder losgelassen zu werden. Bewerte deine Gefühle nicht. Sieh sie dir nur an und fühle in dich hinein. Erkenne deine innere Klarheit. Wenn du, in ein paar Tagen oder Wochen so weit sein solltest, dann setze dich an einen Tisch, nehme ein Blatt und einen Stift und schreibe alle deine Gefühle auf, die du gefühlt hast oder noch in dir spürst. Was davon möchtest du nicht mehr fühlen? Schreibe es auf. Dann verbrenne den Zettel und lasse diese Gefühle gehen. Verabschiede dich von deiner Wut und Trauer und lasse los. Geht es dir besser? Das war deine Vergangenheit. Versuche, im „Jetzt und Hier“ zu leben. Du kannst es ändern, wenn du es zulässt. Wenn nicht jetzt? Wann dann? Wir haben nur das „Jetzt“ und „Hier“.