Читать книгу Fabeln und Parabeln - Tatjana Sindeeva-Burova - Страница 11
Das Wildschwein und das Eichhörnchen
ОглавлениеAn einem Maitag stritt sich ein Wildschwein mit einem
Eichhörnchen in einem Eichenhain darüber, wer in dieser Welt
mehr Gutes und mehr Nutzen brachte…
Wie es sich in der Natur gehört, das Wildschwein, das den Streit
begann, rief, es wäre es!!!
Er führte folgende Beweise an:
«Schau mal, was für einen Nutzen ich dem ganzen Eichenhain
bringe! Jeden Tag wühle ich an den Baumwurzeln, pflüge alles mit
meinem Rüssel um, meinst du, es ist leicht so in der Erde zu
graben? Schau mal, wie gut ich hier alles umgegraben habe! Und
du? Welchen Nutzen bringst du, Eichhörnchen? Du springst den
ganzen Tag auf den Bäumen herum, mir raucht nur der Kopf von
deiner Lauferei, und der Wald hat keinen Nutzen von dir! Steige
herunter und fange an zu arbeiten, wie ich!»
Das Wildschwein warf einen unzufriedenen Blick auf das
Eichhörnchen, grunzte schwer und setzte mit ernsthafter Miene
sein Herumwühlen an den Wurzeln fort…
Da sprach plötzlich das Eichhörnchen:
«Warte, mein Freund, Wildschwein, ich verstehe nicht, was redest
du da? Was für einen Nutzen bringst du damit, dass du die ganze
Erde umgegraben hast? Den Bäumen nützt es nicht, du hast ihre
Wurzeln entblößt, mit denen sie sich vom Boden ernähren! Mit
deinem Herumwühlen, deinem Umgraben vernichtest du sie, und
dass du in der Erde wühlst, da suchst du für dich die leckeren
Wurzeln und Keime… Und bitte schau mich nicht so an und hör
auf zu denken, wozu ich springe, such keinen Nutzen in meiner
Lauferei! Du magst in der Erde wühlen, dann mach es weiter so!
Ich denke selbst über den Nutzen, den Gewinn nach, die ich dem
Eichenhain bringe. Und eine Sache noch, die ich sagen wollte,