Читать книгу Joe 9/11 - Thomas Antonic - Страница 10
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Оглавление»Willst du mich verarschen?«
»Nein, verdammt noch mal! Schau dir doch das Foto an!«
Peter hat am folgenden Morgen seinen Freund Martty angerufen und ihn gebeten, vorbeizuschauen. Martty hat sich das vergrößerte Bild einige Minuten angesehen.
»Kennst du Blow Up?«, fragt Martty schließlich.
»Blow Up? Den Film? Natürlich kenne ich den. Jeder Fotograf kennt ihn.«
»Du weißt schon, wo der Typ dieses Foto von der Frau und dem Mann macht, und dann geht er in sein Studio und vergrößert das Foto, und darauf sieht er eine Leiche, die im Gras hinter dem Gebüsch liegt.«
»Klar kenne ich den Film. Aber das ist ja was anderes. Oder willst du damit sagen, dass ich dieses Foto gemacht habe?«
»Natürlich nicht, du brauchst nicht gleich verrückt werden.«
Beide betrachten jetzt das Foto für eine Weile, ohne miteinander zu sprechen.
Martty: »Und was willst du jetzt machen?«
Peter: »Keine Ahnung.«
Martty: »Das ist ein völlig irres Foto. Aber es ist nicht deines.«
Peter: »Es ist found footage.«
Martty: »Du solltest es ausstellen.«
Peter: »Glaubst du?«
Martty: »Unbedingt. Also, wer kann schon von sich behaupten, ein Foto von einem Mord gemacht zu haben?«
Peter: »Ich habe das Foto nicht geschossen. Und vielleicht war es ein Unfall. Vielleicht hat der Typ überlebt. Vielleicht war das so eine Art Acapulco-Springer.«
Martty: »Andererseits müsstest du dich rechtfertigen, warum du nicht die Polizei verständigt hast.«
Peter: »Meine Güte, ich hab das Foto nicht gemacht! Ich hab es geschenkt bekommen, ein Jahr, nachdem es gemacht wurde! Derjenige, der das Foto gemacht hat, wusste vermutlich nicht einmal, was er da eigentlich fotografiert hat. Vielleicht wollte er die Klippen fotografieren und hat diese beiden Leute gar nicht gesehen. Du siehst sie nicht, wenn du dir das Foto in Originalgröße ansiehst. Du kannst sie nur sehen, nachdem du es vergrößert hast.«
Martty: »Es muss doch eine Ermittlung gegeben haben, drüben in Portugal. Wenn der Typ da gestorben ist, muss die Leiche an die Küste gespült worden sein. Oder es muss zumindest einen Vermissten in Portugal gegeben haben. Und was ist mit der Kamera? Du sagtest, es handelt sich um ein rares Modell?«
Peter starrt Martty an und nimmt einen Schluck Kaffee.
Peter: »Jesus, du solltest Privatdetektiv werden.«
Martty lacht.
Martty: »Du wirst es nicht glauben, aber als Kind wollte ich das wirklich.« (Kurze Pause, Martty lächelt.)
Peter: »Ja, also dieses Foto wurde ziemlich sicher mit einer Polaroid 909 gemacht, limitiert auf zweihundert Exemplare. Sogar der Film ist selten. Polaroid produziert keine ISO-1200-SchwarzWeiß-Filme mehr.«
Martty: »Du glaubst also, dass es möglich ist, den Besitzer der Kamera ausfindig zu machen?«
Peter: »Keine Ahnung. Wie denn? Jeder kann so eine Kamera kaufen, wenn er Glück hat. Anonym. Auf der ganzen Welt.«
Martty: »Aber es ist doch gut möglich, dass dieser Fotograf aus Sagres ist. Wir sollten mit unserer Suche dort drüben beginnen.«
Peter: »Suche? Wir? Ich bin gestern erst aus Portugal zurückgekommen! Ich werde da sicher nicht morgen wieder hinfliegen! Und was hätte es überhaupt für einen Sinn, diesen Typ ausfindig zu machen? Du bist mir ein verrückter Kerl.«
Martty: »Schau dir die Klippen an, Peter. Niemand kann dort runter. Möglicherweise liegt der Leichnam noch immer irgendwo dort unten.«