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Bernadette

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Du bist so schön, sagte der Junge. Ich glaube fast, du bist die schönste Frau der Welt! Nein, sagte der Junge, ich weiß es, du bist die schönste Frau der Welt!

Bernadette strich ihm die Haarsträhne aus der Stirn. So widerspenstig ist sie, dachte Bernadette, dass sie nie an seiner Schläfe verharren will. Bernadette zog den Kopf des Jungen an sich. Der Junge sträubte sich ein wenig. Wirklich, sagte er, ich weiß es ganz genau. Bernadette zog seinen Kopf an sich. Der Junge gab nach und sie strich über sein Haar. Widerspenstige Strähne, schimpfte sie stumm und lachte. Der Junge war jetzt still. Sein Kopf ruhte an ihr.

Bernadette spürte den Wind zuerst. Ganz leicht nur strich er über den Kragen ihres Mantels in ihren Nacken. Bernadette schauderte. Bernadette sah in das Glas der Scheibe des Cafés. Der Junge ruhte an ihr. Der Wind blätterte die Serviette unter dem Kuchenteller auf. Der Junge liebte Kuchen. Jede Sorte von Kuchen. Je süßer desto lieber. Und jedes Mal, wenn sie sich in dem Café trafen, ihren Platz einnahmen an ihrem Tisch, ganz am Rande, an der dem Park zugewandten Seite, kaufte sie bei dem Kellner mit den weißen Augenbrauen und den weißen Koteletten Kuchen für den Jungen und Milchkaffee und einen Espresso für sich.

Werden wir es je tun? fragte der Junge.

Bernadette sah die Frau mit dem Jungen im Arm in der Scheibe an. Sie wusste nicht, ob der Junge recht hatte, aber es schien so, als sei die Frau in der Scheibe schön.

Bernadette tätschelte seine Wange, dann strich sie durch sein Haar. Nie, dachte sie, niemals. Nie will ich, dass diese Strähne aufhört so widerspenstig zu sein.




Die Mondesserin

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