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Alle Arten von Krisen

Solange man glaubt, eine persönliche Krise sei nur ein vorübergehender Ausrutscher, eine kleine, zu vernachlässigende Abweichung von einem im Großen und Ganzen erfreulichen Leben auf dieser Welt, hat man das Ausmaß des Problems noch nicht erkannt. Man lebt in diesem Fall immer noch in der Erwartung, eines Tages werde alles gut.

Mit dieser Einstellung fehlt die Motivation, den einzig wirksamen Ausweg aus dieser und allen anderen Krisen der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu finden. Man begibt sich auf eine Suche, die leider nie enden wird. Am Schluss des Lebens fragt man sich, warum die menschliche Existenz so schwierig ist, ohne eine Antwort auf diese Frage zu haben.

Deshalb ist es so wichtig, in aller Klarheit zu verstehen, dass Krisen nicht die Ausnahme, sondern die Regel sind. Dass es kein Leben ohne sie gibt. Eine krisenfreie Welt existiert nur in der Fantasie.

Manche vermuten die absolute Idylle in vergangenen, vorgeschichtlichen Zeiten nach dem Motto: Irgendwann muss es doch mal ideal gewesen sein. So wie es der Mythos vom Paradies beschreibt, aus dem wir wegen des Sündenfalls verbannt wurden. Dorthin möchten wir zurückkehren. Doch wo ist dieser Ort?

Falls es kein Ort ist, dann vielleicht eine Zeit? Könnte die Zukunft paradiesisch werden? Werden irgendwann alle Probleme gelöst, alle Streitigkeiten beigelegt und alle Krisen beendet sein? Dürfen wir uns darauf heute schon freuen? Der Haken bei der Sache ist nur, dass Generationen vor uns dasselbe hofften, ohne dass es eintraf.

Bevor Sie jetzt in Hoffnungslosigkeit versinken, möchte ich Ihnen sagen, dass es einen Weg aus der Krise gibt, nicht erst in der Zukunft, sondern im Hier und Jetzt. Das ist das Versprechen Buddhas und dieses Buches. Die Lösung lässt sich überall und jederzeit finden. Wir brauchen nicht auf Wunder zu hoffen. Kein Erlöser muss die Erde retten. Jeder normale Mensch ist in der Lage, sich selbst von seinem Leiden zu befreien.

Doch bevor man bereit ist, diesen Weg, den Buddha beschrieben hat, wirklich zu gehen, ist es unumgänglich, sich das ganze Ausmaß des Leidens und der Krisen vor Augen zu führen. Man muss alle Illusionen verlieren; denn wirklichkeitsfremde Wunschvorstellungen verzögern oder verhindern wirksame Lösungen.

Einen Teil der Probleme habe ich bereits beschrieben. In jedem Lebensalter erlebt man Krisen. Die Dramen können sich in der Schule, im Beruf, in der Partnerschaft, in der Familie, mit FreundInnen oder mit der sonstigen Umgebung abspielen. Häufig ereignen sie sich in allen genannten Lebensbereichen.

Es gibt nicht nur berufliche, familiäre und eheliche Krisen, sondern auch noch solche finanzieller und gesundheitlicher Art.


Allein wenn man die fünf Bereiche

→ Partnerschaft

→ Familie

→ Beruf

→ Geld und

→ Gesundheit

anschaut, findet man kaum einen Menschen, der in allen diesen Punkten voll zufrieden ist. Nicht selten sind sogar mehrere Bereiche notleidend.

Das Ganze ähnelt einer Jonglage. Sämtliche fünf Bälle frei in der Luft zu bewegen ist möglich, aber nur für begrenzte Zeit. Irgendwann vergreift man sich, drei Bälle kann man gerade noch auffangen, aber zwei liegen bereits am Boden.

Die einen haben eine eiserne Gesundheit, aber irgendwie klappt es im Beruf nicht. Andere feiern nach fünfzig Jahren glücklichen Zusammenseins die Goldene Hochzeit. Leider war es finanziell für die Familie immer knapp. Jemand schafft es bis zum Milliardär wenn da nicht der Herzfehler wäre oder der frühe Tod durch eine seltene Erbkrankheit.

Und als ob es damit nicht genug wäre, gesellen sich zu den persönlichen und familiären noch die gesellschaftlichen Krisen. Mal kränkeln die Staatsfinanzen, ein anderes Mal bleiben die Firmenerträge hinter den Erwartungen zurück. Schwere Wirtschaftskrisen ereignen sich alle paar Jahrzehnte. Einige Krisen bleiben regional begrenzt, andere weiten sich auf das gesamte Land oder die ganze Welt aus. Im 20. Jahrhundert waren zwei schreckliche Weltkriege mit Millionen Toten zu beklagen. Allein im Zweiten Weltkrieg starben mindestens 50 Millionen Menschen. Wie viele es genau waren, weiß niemand. Es kamen so viele um, dass man ihre Zahl nur schätzen kann. Der Dreißigjährige Krieg, der zwischen 1618 und 1638 tobte, kostete in Mitteleuropa 20–40 Prozent der Bevölkerung das Leben.

Ein aktuelles Beispiel: Epidemien, die ein Land oder die Erde insgesamt erfassen. Jährlich wiederkehrende Grippeviren raffen zahlreiche Menschen dahin. Bisher ist es nicht gelungen, solche Erkrankungen zu stoppen, und man darf angesichts der Vergangenheit skeptisch sein, ob dies jemals gelingen wird. Eines lässt sich mit Sicherheit ausschließen: Wir werden weder alle schädlichen Bakterien noch sämtliche tödlichen Viren ausrotten können. Sie sind Teil des Lebens, ob es uns gefällt oder nicht.

Ein Leben ohne Krankheiten: Allein, es bleibt ein Traum!


Buddhas achtsamer Weg aus der Krise

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