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Veränderung ist unvermeidlich

Mit 107.000 km/h düsen wir durchs Weltall. Das ist eine ziemliche Geschwindigkeit, wenn man bedenkt, dass Autos, die mit 200 km/h fahren, als superschnell gelten.

Die Tatsache, dass wir uns in so rasanter Fahrt jährlich um die Sonne bewegen, ist uns nicht bewusst. Für uns sieht es so aus, als stünde die Erde still. Nur an den Jahreszeiten merken wir die ständige Veränderung. Je nachdem, wie die Erdachse zur Sonne steht, haben wir Frühjahr, Sommer, Herbst oder Winter.

Dass uns unser Alltagsbewusstsein oft trügt, zeigt sich auch daran, dass wir unsere Erde nicht selten für »die Welt« halten, während sie in Wirklichkeit nur ein winziger Tropfen im All ist, nur ein winziger Partikel in einer Art riesigem Sternenwirbel.

Aber das ist nicht alles: Mit 1.670 Kilometern pro Stunde dreht sich die Erde um sich selbst. Bei dem Gedanken könnte einem glatt schwindelig werden. Doch die Schwerkraft sorgt dafür, dass alles hübsch an seinem Platz bleibt. Das Bewusstsein bemerkt auch diesen Drehkreisel nur durch den Wechsel von Tag und Nacht. Mal sind wir der Sonne zugewandt, mal von ihr abgewandt.

Sowohl die Umlaufbahn der Erde um die Sonne als auch ihre Drehung um sich selbst sind nur zwei Beispiele dafür, dass wir in einer durch und durch dynamischen Welt leben. Man könnte genauso den Körper oder die Natur heranziehen, um zu verdeutlichen, dass alles in Bewegung ist. Versuchen Sie einmal, unbeweglich an einer Stelle zu bleiben. Schon nach kurzer Zeit wird sich Ihr Bedürfnis regen, sich zu bewegen, ganz abgesehen davon, dass währenddessen Ihre Augenlider auf- und zuklappen, Ihr Herz schlägt, das Blut durch Ihre Adern fließt und vieles mehr.

Vor Ihrem Fenster fliegen Fliegen, kleine Lebewesen, die ihren Namen wegen ihrer wichtigsten Eigenschaft erhalten haben, nämlich, sich durch die Luft zu bewegen. Aber auch andere Tiere sind Tag und Nacht unaufhörlich unterwegs. Nur vorübergehend gönnen sie sich etwas Ruhe in Form von Schlaf.

Selbst viele Pflanzen, die doch ortsbeständig sind, bewegen sich im Wind hin und her. Sie wachsen, entwickeln Blüten und Blätter und werfen diese spätestens im Herbst wieder ab.

Überall ist Bewegung. Bewegung bedeutet Veränderung, und Veränderung bringt leider oft Krisen mit sich.

Plötzlich und unerwartet stirbt jemand. Sein Körper zerfällt, und damit ist er für unsere Augen verschwunden. Normalerweise ersparen wir uns den Anblick des Zerfalls und verbrennen oder begraben den Leichnam. An der Tatsache, dass der Tod eine einschneidenden Veränderung ist, ändert das jedoch nichts. Sowohl bei den Sterbenden als auch bei den Hinterbliebenen, kann der Tod Krisen mit sich bringen.

Doch Veränderungen führen nicht zwangsläufig zu Krisen. Manchmal ist uns Abwechslung durchaus willkommen. Aber die meisten Menschen fürchten böse Überraschungen. Wir wissen, dass der Wind sich jederzeit drehen kann. Wir können unerwartet arbeitslos werden oder verarmen. Krankheiten können uns überfallen, genauso wie Diebe und Räuber. Der Zahn der Zeit, wie es so schön heißt, nagt an uns. Über das Ergebnis freut sich kaum jemand. Spätestens mit dreißig möchten viele die Zeit anhalten.

Doch es hilft nichts: Änderungen sind unvermeidlich. Wir leben in einer unbeständigen Welt. Den wenigsten gelingt es, sich damit anzufreunden. Nicht zufällig sind so viele Menschen konservativ. Sie möchten, dass möglichst alles so bleibt, wie es ist. Keine Experimente, lautete eine erfolgreiche politische Werbung.

Der Erde ist das egal: Sie dreht sich weiter. Die Veränderungen nehmen keine Rücksicht darauf, ob wir sie mögen oder nicht.


Buddhas achtsamer Weg aus der Krise

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