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8 | Yes, we can!

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Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege.

PSALM 119,105 (LUTHER 1984)

Im Jahr 2008 schlugen die Amerikaner ein neues Kapitel in ihrer Geschichte auf: Sie wählten Barack Obama zum 44. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika – und damit den ersten Schwarzen in dieses Amt. Mit seinem Wahlkampfslogan: »Yes, we can!« (»Wir schaffen das!«) und seiner charismatischen Persönlichkeit gelang es ihm, das US-amerikanische Volk und dessen Wähler hinter sich zu vereinen. Das ließ auch die übrige Welt nicht unberührt. Der Beginn seiner Präsidentschaft schien rund um den Globus immense Energien freizusetzen. Man konnte sie fast greifen, die ungeheuren Hoffnungen. Obamas Amtseinführung hatte fast etwas von der »Salbung« eines Halbgottes, weil die aktuellen Probleme der Welt scheinbar mit menschlicher Kraft nicht mehr zu bewältigen sind. Viele dürsten nach Helden. Deshalb erwarteten sie auch Wunder von Obama – und die möglichst sofort. Dabei weiß man doch, daß der Alltag der natürliche Feind des Helden ist. Obama ist spritzig, intelligent, energiegeladen und hat eine Vision. Aber bei allem ist er doch nur ein Mensch, ein ganz normaler Mann mit einer Frau und zwei Kindern. Und so sollte er sich auf den Weg machen, ein Mensch zu sein, für den man nur beten und hoffen kann, dass er unter der Last, die er zweifelsohne trägt, nicht zerbricht. Wichtig bei der Umsetzung seiner Vision von einer erneuerten Welt ist, dass sein »Yes, we can!« bei anderen Menschen ankommt und umgesetzt wird. In ihrem Lebensbereich.

Ein König fragte einmal einen weisen Mann, was er tun sollte, um sein Königreich auf einen neuen Weg zu bringen. Er bekam zur Antwort: Wenn du dein Königreich verändern willst, musst du erst deine Provinzen verändern. Wenn du deine Provinzen verändern willst, musst du erst deine Städte und Dörfer verändern. Wenn du deine Städte und Dörfer verändern willst, musst du erst Menschen verändern.

Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt. In der Bibel gibt es einen prägnanten Satz: »Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege.« Mir kommen Gottes Worte manchmal vor wie eine Taschenlampe, die in stockdunkler Nacht leuchtet. Vielleicht werden nur 15 Meter des vor uns liegenden Weges durch diese Taschenlampe erhellt. Aber diese 15 Meter Wegstrecke müssen gegangen werden, und erst am Ende bekommt man den Überblick über die nächsten 15 Meter.

Das weiß auch Barack Obama, der seinen Amtseid mit den Worten abschloss:

»So wahr mir Gott helfe!«, und dabei seine linke Hand auf die Bibel legte, die auch Abraham Lincoln bei seiner Vereidigung im Jahr 1861 benutzte. Barack Obama muss seine Schritte, seine 15 Meter gehen. Du und ich, wir müssen unsere Schritte, unsere 15 Meter gehen, um die nächsten überblicken zu können.

Thomas Klappstein

Nicht alltäglich

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