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14 | Was ist wichtig?

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Vor 30 Jahren habe ich Gott irgendwie kennengelernt, und seit knapp 20 Jahren lebe ich bewusst mir der Entscheidung, ein Freund Gottes zu sein. Wenn ich mir selbst nun die Frage stellen würde, was wirklich wichtig ist für mich, dann komme ich eigentlich nur zu einer Antwort (abgesehen davon natürlich, dass Jesus der Beste ist): Es ist die »Gemeinschaft der Heiligen«.

Vor einiger Zeit habe ich mich mit einem Freund der ersten »Jesus Freaks Hamburg«-Zeiten darüber unterhalten, warum wir wohl noch mit Gott unterwegs sind und nicht wie so viele schon längst aufgegeben haben oder in irgendwelche Kompromisse abgedriftet sind. Wir sind zu der Antwort gekommen, dass es unsere Beziehungen zu Glaubensgeschwistern waren. Egal, ob das Leute waren, die auch gleichzeitig unsere »besten Freunde« waren oder eben nur »andere Christen«.

Jesus spricht oft davon, dass seine Nachfolger seine Schafe sind – wir also eine Herde sind. Er sprach auch davon, dass Mr. S. (Satan, Teufel, Schweinebacke) wie ein brüllender Löwe um diese Herde herumläuft. Was ich jahrelang nicht wusste, ist, dass ein Löwe eine Herde nicht angreift, sondern wirklich nur brüllend darum herumrennt und versucht, einzelnen Tieren Angst einzujagen, sodass diese anfangen, von der Herde wegzulaufen. Sobald das Tier dann allein ist, krallt es sich der Löwe und lässt es sich schmecken.

Für uns bedeutet dieses Gleichnis praktisch, dass wir die Herde als Schutzraum brauchen. In der Herde sind wir sicher. Du wirst dich oft in Gegebenheiten wiederfinden, wo die Herde einfach nur stinkt und alle doof sind – oder du der Meinung bist, eine Pause von Gott machen zu müssen. Aus was für Gründen auch immer. Manchmal passiert das gerade dann, wenn man große Scheiße gebaut hat und denkt, dass Gott nun erst mal Abstand von uns braucht, weil wir ihn und unsere Freunde so enttäuscht haben (oder uns selbst). Kennst du diese Gedanken und Gefühle? Bitte merke sie dir gut, schreibe sie dir tief ins Herz hinein – denn das ist das Gebrüll von Mr. S., der versucht, dich aus der Herde hinauszuscheuchen. Am besten nicht darauf reagieren und einfach in der Herde bleiben. Das ist deine einzige Chance, auch noch in 20 Jahren mit Jesus unterwegs zu sein: »die Gemeinschaft der Heiligen«.

Diese Gemeinschaft muss nicht zwangsläufig eine Gemeinde sein. Es geht mehr darum, einen Kreis von Gefährten zu haben, mit denen du dein Leben teilen kannst, Gutes wie Schlechtes. Einen Ort zu haben, wo du ehrlich zu dir selbst, zu anderen und zu Gott sein kannst.

Hast du so einen Ort? Wenn du »Nein« sagst oder zweifelst, dann sage ich dir ganz ehrlich, dass du in großer Gefahr bist. Ich garantiere dir, dass der Löwe dann schon an dir nagt – deine Gedanken verwässert und deine Taten beeinflusst. Er frisst dich nicht sofort, das macht er langsam und schleichend.

Such dir diesen Ort, kämpfe um diesen Ort. Und wenn es bei dir nur einen langweiligen Gottesdienst am Sonntag um halb zehn gibt und sonst nichts, dort ist es sicherer als alleine auf der Weide. Es spricht ja auch nichts dagegen, so einen Ort mit deinen Freunden zu schaffen. Geh in ein Café bei dir in der Stadt, und triff dich dort verbindlich einmal die Woche mit deinen Freunden. Tauscht euch über Gott und die Welt aus, und seid zusammen auf dem Weg. Und dann schaut einfach, was passiert.

Verabschiede dich von dem Gedanken, die »perfekte Gemeinde« zu finden. Die gibt es nicht, und wenn doch, dann lauf schnell weg, weil es eine Sekte sein wird! Probleme und stinkende Leute gibt es überall. Also einfach tief durchatmen und »Mäh« sagen!

Mein Tipp an dich für heute: If you want to go fast, go alone! If you want to go far, go together! (Wenn du schnell gehen willst, geh alleine! Wenn du weit gehen willst, geh zusammen!)

Mirko Sander

Nicht alltäglich

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