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Vorwort
ОглавлениеAndachtsbücher gibt es in der christlichen Szene viele. Jedes Jahr werden neue veröffentlicht, jedes Jahr neue gekauft. Warum also nun noch ein »nicht alltägliches« Impuls- und Andachtsbuch? Und was ist es, das dieses Buch so »außergewöhnlich« macht?
Impuls- und Andachtsbücher begegnen dem Bedürfnis von Christen, neben dem Lesen in der Bibel einen regelmäßigen geistlichen Impuls für das tägliche Leben zu bekommen, den andere Menschen gedacht und formuliert haben. Einige inspiriert es, im Laufe des Tages immer wieder einmal über das Gelesene nachzudenken und es anzuwenden. Andere sind ganz einfach froh, so in den Tag starten zu können und ihrer vermeintlichen »christlichen Pflicht« nachgekommen zu sein.
Wenn man die Sache nüchtern betrachtet und ganz ehrlich ist, starten zwar viele mit dem guten Vorsatz in ein neues Jahr, täglich eine Andacht zu lesen, stellen aber häufig Ende Februar fest, dass sich doch einige Unregelmäßigkeiten eingeschlichen haben. Und bei nicht wenigen macht sich dann ein schlechtes Gewissen bemerkbar.
Um dem zu begegnen, trage ich schon lange die Idee für »das erste ehrliche Andachtsbuch« in mir, die nun mit Hilfe vieler toller neuer und alter Autorinnen und Autoren in die Realität umgesetzt werden konnte: ein Andachtsbuch mit 182 1/2 Andachten. Dieses Buch geht davon aus, dass viele Leserinnen und Leser realistischerweise sowieso nur alle zwei Tage dazu kommen, eine Andacht zu lesen (365 Tage : 2 = 182 1/2 ). Und das geht ab jetzt mit einem guten Gewissen. Und der Möglichkeit, trotzdem in einem Jahr durchzukommen.
(Das heißt natürlich nicht, dass man nicht auch gerne täglich lesen darf – dann fängt man zur Jahresmitte eben noch einmal neu an. So könnte man sich außerdem auch außerhalb der üblichen Zeiten mal mit den Inhalten der großen christlichen Festtage beschäftigen – und eventuell einen neuen, »außergewöhnlichen« Blick auf vermeintlich Altbekanntes bekommen ...)
Im Entstehungsprozess dieses Buches gehörte »182 1/2 artige Andachten für Aufrichtige, Anständige und Aufmüpfige« mit zu den Favoriten für den Untertitel. Auch wenn wir uns letztlich für eine andere Formulierung entschieden haben – gepasst hätte er. Und wenn man das »für« durch ein »von« ersetzt, sagt das auch einiges aus über die Vielschichtigkeit und Kreativität der Autorinnen und Autoren, ihren unterschiedlichen geistlichen Background und den damit verbundenen bunten Stil-Mix der Beiträge. Alles ist dabei, von »old school« über »modern« bis zu »postmodern«. Dabei geht es nie darum, ein aalglattes Christsein zu progagieren, das den Realitäten des Lebens nicht gerecht wird. Es geht darum, in den Realitäten des Lebens das Christsein zu greifen.
Manchmal wird ganz klassisch ein Bibelvers ausgelegt (»old school«), manchmal wird eine (persönliche) Geschichte erzählt, die eine geistliche Wahrheit vermittelt, ohne dass ein Bibelvers explizit genannt wird (»postmodern«). Mal steht ein Bibelvers am Beginn des Beitrages, mal wird er im Text zitiert. Viele Beiträge sind Einzelbeiträge, andere wurden schon als Reihen konzipiert.
Neben etablierten Andachtsbuchautoren sind auch viele neue Autorinnen und Autoren dabei, die einer größeren Öffentlichkeit noch nicht bekannt sind, die aber schon Schreiberfahrung haben oder in ihren Reden immer wieder Zuhörer abholen und begeistern und deshalb gefragt wurden. Und viele haben erfreulicherweise zugesagt. Ich bin der Meinung, dass gerade in der Andachtsbuchszene alte Dinge neu gesagt und gedacht werden sollen und dürfen. Und die Leserinnen und Leser freuen sich sicherlich auch über frisches »Tintenblut« und neue, »außergewöhnliche« Ein- und Ausblicke.
Aber es ist nicht nur »Tintenblut«, was hier geflossen ist. In allen Beiträgen steckt viel »Herzblut«, um mal einen »old school«-Ausdruck zu gebrauchen. Allen ist gemein, dass durch ihre Beiträge die Stimme dessen vernehmbar ist, der ihr Leben bestimmt: Jesus Christus. Dass Gott durch ihre Beiträge seine Gedanken pflanzt. Dass göttliche Samen gesät werden, die aufgehen, Frucht tragen und zum Leben helfen.
Nicht alltäglich. Aber außergewöhnlich aufrichtig!
Allen, die hier Zeit und Energie aufgewendet haben – deren »Herzblut« geflossen ist – einen herzlichen Dank und »Goddes außergewöhnlich foll vetten Segen« – der natürlich auch für die Leserinnen und Leser gedacht ist.
Thomas Klappstein (Herausgeber)
PS: Der 182 1/2 te Beitrag kann übrigens gerne selbstständig ergänzt werden. Dazu motivieren hoffentlich die 182 vorangegangenen Beiträge ...