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Someday I will grow roses.

(Tomaso di Lungo, aus: Bömski Schampanski)

Stille Tage im Klischee

Er:

»Schlampe.«

Sie:

»Wichser.«

Dialog aus der Vorstadt gefällig? Aber so was von daneben. Das waren Achtsamkeitsübungen am Killesberg.

Er:

»Gib es endlich zu!«

Sie:

»Was?«

Er:

»Bist du so dumm? Willst du mich verarschen, du hast einen anderen Kerl.«

Nicht, dass es irgendeinen Grund gegeben hätte, keinen anderen Typen zu haben, schaue ihn dir an, dieses Champagnergolfgesicht. Dürfte noch kaum das vierte Jahrzehnt voll haben, aber brachte schon jetzt seinen Schmerbauch kaum mehr hinter das Steuer seines Cayennes. Ein Narziss ohne Grund. Ein früh vergreister Trump ohne Haare. Er stank nach altem Geld. Die Generation davor hatte was aufgebaut. Er musste einfach nur Sohn sein. War mal eine gute Partie gewesen. Das war ein anderes Jahrhundert.

Sie:

»Nichts gebe ich zu, du Dummkopf.«

Sie, nun ja, top in Schuss. Der Invest in die Yoga- und Pilates-Work-Outs waren nicht für die Katz gewesen. Hatte Feuer. Und rotes Haar. Sie knallte dem Alten die Tür der neogotischen Villa vor der Nase zu, stieg in ihren cremefarbenen Mini mit schwarzem Verdeck und brauste wutentbrannt davon.

»… und brauste wutentbrannt davon.« Tzztzz. Ein Satz wie aus einem Roman von Rosamunde Pilcher.

Minkin war so kurz davor, ihr einzig legitimer Nachfolger zu werden. Oder wie es Putze zu sagen pflegte, der Rosamunde-Pilcher der Biertrinker.

Irgendwann werde ich Rosen züchten, dachte Minkin.

Goldberg und der unsichtbare Feind

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