Читать книгу Goldberg und der unsichtbare Feind - Thomas Lang - Страница 6
Prolog
Оглавление5. Juni 1944, Hauptquartier der Wehrmacht in Caen, Normandie, fünfzig Kilometer südlich von Le Havre. Ein Tiefdruckgebiet verursacht starke Winde an der Küste und auf dem Meer. Der Himmel ist bedeckt. Die Wolken hängen tief. Es regnet. Ein Oberstleutnant und sein Adjutant beugen sich über eine Landkarte.
»Unsere Heeresleitung erwartet die Landung der Alliierten in der Gegend von Calais. Das wäre die kürzeste Strecke über den Kanal. Und das bei gutem Wetter.«
»Was denken Sie, Herr Oberstleutnant?«
»Ich denke, das wäre zu einfach.«
Schweigen.
»Was würden Sie tun, Herr Oberstleutnant?«
»Die weiteste Strecke würde ich wählen, Soldat. Und das schlechteste Wetter.«
»Das ist brillant, Herr Oberstleutnant.«
»So würde ich es tun. Aber Sie kennen den Yankee nicht, Soldat. Eisenhower wird es nicht wagen, dazu fehlt ihm der Schneid. Er ist ein gottverdammter Feigling.«
»So wird es sein, Herr Oberstleutnant.«
Erneutes Schweigen.
»Darf ich den Versorgungsoffizier in Kenntnis davon setzen, dass er die Ladung ausgeben kann?«
»Setzen Sie ihn davon in Kenntnis, Soldat. Die Kameraden saßen lange genug auf dem Trockenen.«
Anfang Juni 1944 lieferte die Nachschubkolonne der Wehrmacht Ausrüstungsgegenstände, Kleidung und Verpflegung in die Normandie. Darunter befanden sich auch circa zehntausend Liter Bier aus einer Brauerei im Elsass, die unter deutscher Zwangsverwaltung stand.