Читать книгу Die Kammer der Zuneigung 1 - Thomas Riedel, Susann Smith - Страница 10
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Kapitel 5
Der Tag verteilte noch zahlreiche Höhepunkte bis in die Abendstunden an alle Beteiligten. Kazumi ließ Tamora den Körperschmuck aus Hanf noch eine ganze Weile tragen, ehe sie das Seil wieder löste, und es im Anschluss übernahm ihr leicht die Arme zu massieren, damit diese wieder ausreichend mit Blut versorgt und gelockert wurden.
Violett hatte die noch ausstehenden Strafen nicht vergessen. Zuerst wandte sie sich diesbezüglich Tamora und Floré zu. »Ihr beide stellt euch jetzt gegenüber, geht in die Hocke und seht euch in die Augen!«, wies sie die beiden an. »Und das Beine spreizen nicht vergessen!« Sie wandte sich an Courtney und Kazumi, denen sie die beiden ›R/C-Controller‹, für die ›Vibro-Plugs‹ in die Hand drückte, die Floré und ihre Prinzessin noch in sich trugen. Dabei blickte sie Courtney streng an. »Deine Strafe folgt noch, ›Cat‹! … Ihr beide werdet die Süßen so schnell wie möglich an den Rand eines Höhepunktes bringen, aber achtet mir auf den ›Point of no Return‹ und brecht rechtzeitig ab! Die beiden werden euch eine entsprechende Rückmeldung geben, wenn es soweit ist! Sollten sie einfach kommen, werden sie Bekanntschaft mit meinem Rohrstock machen! Es liegt also in ihrem eigenen Interesse und euren Händen, dass es nicht dazu kommt und sie so lange wie möglich durchhalten!« Tamora sah, während Violett ihre Anweisung gab, direkt in Florés Augen. Sie wusste, dass ihre Königin die Strafe gnadenlos durchziehen würde, bis eine von ihnen aufgeben würde. Im Blick ihrer Zofe stand deutlich geschrieben, dass sie auf keinen Fall vor ihr aufgeben würde. »Und jetzt fangt an!«, gab Violett Courtney und Kazumi das Zeichen mit dem Spiel zu beginnen. Die sich über den ganzen Tag ziehende Session hatte bereits ihre Spuren an Tamora und Floré hinterlassen, deren Intimbereiche schon sehr gereizt waren, sodass Tamora glaubte, ein weiterer Orgasmus werde sie ohnmächtig werden lassen. »Wir werden das zusammen durchstehen, ›Cherié‹!«, raunte sie ihrer Zofe mutmachend zu. Gleich darauf ließen die unregelmäßigen Vibrationen, die mal intensiv und dann wieder leicht durch ihre Körper gingen, aufstöhnen. Tamora hatte das Gefühl, dass ihr Schoß von all den über den Tag erlebten Stimulationen bereits taub war. Sie spürte nicht einmal mehr, wie sich ihr Körper ein letztes Mal aufbäumte, um zu einem Orgasmus zu kommen. Sie schaffte es auch nicht mehr, eine entsprechende Ansage zu machen, um darauf wieder in das tiefe Loch eines Abbruches ihrer Lust zu stürzen. Alles was sie noch, wie im Nebel mitbekam, war ein, sie überwältigender, sie heftig durchschüttelnder, und von ihr besitzergreifender Höhepunkt, der sie in Florés Arme fallen ließ.
*
»Meine Süße, wach auf! Bitte lass mich deine strahlend blauen Augen sehen«, flüsterte Violett ihrer Prinzessin sanft ins Ohr.
Nur langsam erwachte Tamora aus ihrem kleinen Schwächeanfall. »Was mach ich den in unserem Bett?«, fragte sie verwirrt, nachdem sie ihren Blick kurz hatte schweifen lassen.
»Du bist beim Spielen plötzlich einfach umgefallen«, setzte Violett, sie besorgt anschauend, zu einer Erklärung an. »Ach, meine Süße, es ist alles …«
»Was hast du denn, Vio? Es ist doch nicht deine Schuld!«
»Aber natürlich ist es das«, seufzte Violett. »Das Spiel beruht auf Vertrauen und Schutz … Und ich bin heute einfach zu weit gegangen.« Sie brach den Blicckontakt mit ihrer Geliebten ab und schaute auf die Finger ihrer Hände, die miteinander rangen. »Wie konnte ich es nur so weit kommen lassen?«, kam es ihr leise über die Lippen.
»Ach, Vio, meine süße Königin, … du beschützt mich doch immer. Du schenkst mir, was ich mir wünsche, ersehne und nicht einmal zu träumen wagte … Ich liebe dich! … Bitte schau mich an!« Tamoras Stimme bebte.
»Du bist die Frau meines Lebens und ich werde dich bald heiraten! Du bist meine Familie, meine Zuflucht, mein Ansporn, mein Anker in meinem Leben, das ich ohne Einschränkungen mit dir teilen möchte.«
Nur langsam hob Violett ihren Kopf. Zögernd suchte sie den Blick ihrer Prinzessin. Ihre Sicht war von Tränen getrübt, die sich einen Weg über ihre Wangen bahnten.
Tamora spürte eine Träne, die auf ihrem Weg auf ihren Handrücken getropft war. »Vio, es ist alles in Ordnung! Ehrlich! Wenn du mir nicht glaubst, ruf' doch einfach ›Doc‹ an, damit er einmal nach mir sieht. Dann kannst du dich selbst überzeugen, dass auch wirklich nichts passiert ist.« »Er wird gleich da sein«, gestand Violett, die Beatrices Verehrer längst herbestellt hatte. »Ich habe dich nicht wach bekommen, deshalb haben wir dich zusammen rauf und ins Bett gebracht.« Noch immer rollten ihr Tränen über das Gesicht. Sie wandte ihren Kopf der Tür zu, als vorsichtig angeklopft wurde. »Ja!« Die Tür öffnete sich einen Spalt und Floré schob ihren brünetten Wuschelkopf ein Stück ins Zimmer. »›Doc‹ ist da. Kann er reinkommen?« Violett nickte, ihre Augen nicht von ihrer Verlobten lassend, die eine Hand angehoben hatte, um ihr die Tränen von der Wange zu wischen. »Er soll reinkommen, ›Cherié‹«, lächelte Tamora.
*
Wenige Minuten später stand ›Doc‹ auch bereits im Zimmer. »Guten Abend, Ladies!«, grüßte er und blickte auf Tamora hinunter. »Wie ich sehe, ist meine Patientin inzwischen erwacht.« Floré war in der Nähe der Tür stehen geblieben, um bereit zu sein zu holen, was auch immer gebraucht wurde. »Wie mir gesagt wurde, sind Sie bei einem besonders intensiven Spielchen einfach ohnmächtig geworden, Miss Donovan.« Er hatte sich zu ihr auf die Bettkante gesetzt, nachdem Tamora ihm dazu auffordernd zugenickt hatte. »Fühlen Sie sich noch schwindelig?«, fragte er, ihren Puls fühlend. Tamora nickte. »Okay! … Hat sich das Sehen verändert, Kopfschmerz oder andere ungewöhnliche Symptome?«, spulte der routinierte Arzt im Ruhestand seine Anamnese-Fragen ab. »Abgesehen vom leichten Schwindel … Mein Mund ist sehr trocken.« ›Doc‹ lächelte väterlich. »Na, dann werde ich jetzt mal den Blutdruck messen und Sie vorsichtshalber auch noch abhören …«, er legte die Manschette an, »aber für mich sieht das eher danach aus, dass Sie einfach dehydriert sind.« Er sah zu Floré hinüber, die er ja bereits vom ›Pleasers‹ her gut kannte, und ließ seinen Blick einmal über das neckische, schwarz-weiße Hausmädchenkleid gleiten, das ihren schlanken, zierlichen Körper gerade so bedeckte. »Du könntest für deine Herrschaft auf alle Fälle schon mal Tee und viel Wasser holen, Floré!« Ehe Violett noch etwas sagen konnte, war Floré bereits verschwunden. ›Doc‹ wandte sich wieder seiner Patientin zu. »Na, dann wollen wir mal sehen.« Violett wich nicht von Tamoras Seite. Besorgt beobachtete sie wie ›Doc‹ die Manschette wieder abnahm und das Stethoskop zum Einsatz brachte. »Kräftig ein- und ausatmen … und die Luft kurz einhalten«, forderte er Tamora auf. Nachdem er zufrieden lächelte und das Stethoskop wieder in seine Arzttasche gepackt hatte, griff er nach ihrer Hand. Er zog die Haut auf deren Handrücken zu einer Falte und beobachtete, dass diese sich langsamer als gewöhnlich zurückbildete. »Es ist genau, was ich vermutet habe, Miss Donovan. Sie haben nicht auf ihre Flüssigkeitszufuhr geachtet. Wenn sie sich heute weiter ausruhen und es Morgen etwas langsamer angehen lassen, ist alles wieder gut. Sollte der Schwindel weiter anhalten oder noch andere Symptome auftreten, komme ich wieder und gegebenenfalls lasse ich sie noch im Hospital von einem Spezialisten durchchecken.« Er lächelte beruhigend als Tamora ihn erschrocken ansah. »Ich bin sicher, dass mit viel Trinken alles wieder okay ist. Machen Sie sich keine Sorgen.« Er hatte kaum ausgesprochen als Floré, gefolgt von Courtney, deren deutliche Striemen ihrer erhaltenen Strafe an den Oberschenkeln erkennbar waren und Kazumi das Zimmer betraten. Lächelnd beobachtete er die jungen uniformierten Frauen – denn auch Kazumi hatte von ›Cat‹ inzwischen ein Satz ›Hauskleidung‹ erhalten und sich umgezogen. Floré brachte Tamora eine Kanne ihres Lieblingstees, die sie auf dem Nachttisch abstellte. Courtney folgte mit einer großen Flasche Wasser samt Glas und stellte es auf Violetts Seite ab, davon ausgehend, dass diese regelmäßig darauf achten würde, dass ihre Prinzessin auch wirklich davon trank. Kazumi hielt ein Silbertablett in ihren Händen, auf dem für alle appetitliche kleine Sandwiches angerichtet waren und zum Zugreifen einluden. »Wie ich sehe, sind Sie rundum versorgt, Miss Donovan«, grinste ›Doc‹ und schüttelte anerkennend den Kopf. »Einen äußerst süßen Harem haben Sie sich beide zugelegt … und die Kleidchen, sehr geschmackvoll.« Er erhob sich und nahm seine Arzttasche auf, die ohne weiteres einem ›Doc Holliday‹ zur Ehre gereicht hätte. »Ich freue mich darauf, Sie bald so fröhlich wie immer im ›Pleasers‹ zu sehen. Bis dahin gute Besserung … Ich überlasse Sie dann mal der Pflege Ihrer Mädchen.« Er setzte sich seinen Hut auf, trat zum Türrahmen und wandte sich noch einmal grüßend um, wobei er mit zwei Fingern an die Krempe tippte. »Ich begleite Sie noch bis zu Ihrem Wagen, ›Doc‹«, bot sich Courtney dienstbeflissen an und huschte hinter ihm aus dem Schlafzimmer.
*
Kaum war ›Doc‹ verschwunden richtete Tamora sich ein wenig auf, worauf ihr Violett und Floré gleichzeitig direkt weiche Kissen hinter den Rücken steckten, damit sie auf angenehme Weise Stütze bekam. »Ich hatte mir den Abschluss des Tages anders vorgestellt … und auf keinen Fall so!« »Als erstes wird in diese verdammte Folterkammer ein Kühlschrank oder eine kleine Bar verbaut«, bestimmte Violett mit viel Nachdruck in der Stimme. » So etwas darf nie wieder geschehen … Mit keiner von euch!« »Ach, Vio, ...«, kam es leise und zärtlich über die Lippen ihrer Prinzessin, gefolgt von einem nun doch starken und klarem »Es ist alles gut! … Wir sind eine Familie und passen doch prima aufeinander auf … Komm' einfach her!« Sie lupfte ihre Decke ein wenig an, klopfte auf die Matratze und ließ ihre Königin neben sich auf das Bett sinken. Violett hatte ihren Kopf auf den nackten Schoß ihrer Geliebten gelegt, versucht sich den Blicken der anderen nicht auszusetzen. Doch dann konnte sie sich nicht mehr zurückhalten, und es brach auch ihr heraus. Der Schreck und die Angst um ihre Prinzessin, bahnten sich jetzt ihren Weg. Hemmungslos liefen ihr die Tränen über die Wangen. Sie schluchzte leise auf – spürte Tamoras Hände durch ihr Haar fahren und ihr über den Rücken streichen. »Nimm doch einfach hin, dass alles gut ist«, wiederholte Tamora, als sie spürte, wie ihre Geliebte sich verkrampfte. »Ich kenne das so einfach nicht ... Diese Sorge um jemanden, den man so liebt, wie ich dich liebe ... Und dass ihr euch dann auch noch um mich kümmert«, womit sie Courtney, Floré und nun auch Kazumi miteinschloss, »Das ist so ...« »Dann gewöhn' dich einfach daran, und bring' mich nicht weiter zum weinen .... Ich soll doch Flüssigkeit aufnehmen und nicht schon wieder verlieren.« Mit ihren flapsigen Worten zauberte sie ein zartes Lächeln auf das Gesicht ihrer Verlobten. »Und außerdem ist unser Keller nicht irgendeine doofe Folterkammer. Sie ist unsere ›Kammer der Zuneigung‹. Wir können uns darin jeden Wunsch erfüllen, unsere Träume wahr werden lassen ... Na gut, fasst ...«, stockte sie plötzlich. »Was hast du denn, meine Süße?«, hakte Violett direkt nach. »Nichts«, grinste Tamora. »Mir ist nur gerade aufgefallen, dass ihr schon ohne mich beschlossen habt, dass sie bei uns einzieht …« Sie blickte mit einem zufriedenen Lächeln zur Halbjapanerin hinüber. »Das Kostüm steht dir ausgezeichnet, Kazumi …« Kurz nachdenkend schwieg sie einen Moment. »Deine Fesselkunst ist unbeschreiblich … Ich … ich würde da gern noch etwas haben, damit sie eine von euch oder mich auch wirklich schweben lassen kann.« »Du denkst an eine Vorrichtung an der Decke, nicht wahr?«, kam es von Violett. Tamora nickte. »Ich werde mich gleich morgen darum kümmern«, erwiderte Violett leise. »Jetzt möchte ich dich einfach nur halten, während unsere süßen Mädchen uns Gesellschaft leisten.« Sie klopfte auf das Bett, als klare Aufforderung doch zu ihnen beiden zu kommen, während Tamora ihr weiterhin liebevoll mit den Fingern durch das Haar fuhr.
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