Читать книгу Die Kammer der Zuneigung 1 - Thomas Riedel, Susann Smith - Страница 13

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Kapitel 7

»Also ich war noch nie im ›Pleasers‹, obwohl ich schon von meinen Kunden eine Menge Gutes darüber gehört habe.« Cora ging mit Willow zusammen vom Parkplatz an der Straße auf das Wohngebäude zu, das durch einen hochmodernen ›Skywalk‹ mit dem Bordell verbunden war. »Bis jetzt sind mir nur zahlreiche Geschichten über diese Beatrice zu Ohren gekommen. Sie soll ja ein echtes Original sein. Das wird sicher lustig, wenn sie heute auf ›Cat‹ trifft. Mir hat eine alte Kollegin erzählt, dass sie eigentlich in Tammys und Vios Villa einziehen wollte, um den beiden den Haushalt zu führen«, plauderte Willow aus dem Nähkästchen. »Ja, das kann spannend werden«, lachte Cora hell auf. Plötzlich ertönte von den Parkplätzen unmittelbar vor dem ›Pleasers‹ ein Pfiff, gerade so als wolle sie ein Mann auf sich aufmerksam machen und anlocken. Willow hatte sich sofort umgedreht, bereits eine entsprechende Erwiderung auf den Lippen, doch dann sah sie Courtney, Floré und eine junge Asiatin, die sie nicht kannte und wie die drei auf sie zukamen. Auf ihrem Gesicht erschien augenblicklich ein breites Grinsen. »Was gibt es denn da zu Grinsen?«, rief Courtney ihr entgegen. »Wow, so offiziell … drei süße Hausmädchen?!« »Keine Zeit zum Umziehen«, bemerkte Floré und sah an sich herunter. »Mal abgesehen, dass du uns so doch schon gesehen hast … Sieht doch schick aus, oder?« »Sicher. Ich bin halt nur überrascht, euch so zu sehen.« Willow warf Kazumi einen interessierten Blick zu. »Darf ich euch Kazumi vorstellen. Sie ist das Küken im Haus.« Sie drehte sich zu ihrer asiatisch aussehenden Kollegin herum »Kazumi, das sind Willow und Cora. Sie sind sehr gute, langjährige Freunde von Violett und Tamora. Willow wird unsere süße Mistress Tamora zum Altar geleiten und den ganzen Hühnerhaufen unter Kontrolle halten müssen.« Willow und Cora reichten Kazumi herzlich die Hand. »Dann lasst uns anfangen … Ich habe meine Ausrüstung nicht umsonst dabei«, grinste Willow frech und deutet auf die Tasche in ihrer Hand. »Uiii, … willst du mit uns spielen?«, reagierte Cora schmunzelnd und tippte ihr neckend in die Seite. »Hey, sieh' zu, dass du deine Hormone im Griff behältst!« Willow zog eine Augenbraue nach oben. Dann wandte sie sich wieder den anderen zu. »Na los, gehen wir rein. Ich habe später noch einen Termin. Deshalb auch die Tasche!«

*

»Guten Morgen! Wie ich sehe sind schon alle Brautjungfern vollständig versammelt und sogar noch einige Neugierige.« Willow sah sich lächelnd in der Lounge des Wohnhauses im ersten Stock kurz um. Sie bemerkte den missmutig beäugenden Blick von Beatrice als sie Courtney sah, während sie ihre Tasche neben eines der großen Sofas abstellte und sich in einem der Sessel niederließ. »Seid mir nicht böse, aber bis auf die Brautjungfern bitte ich die anderen uns jetzt einmal allein zu lassen. Ihr nehmt euch sonst die Überraschung auf der Hochzeit!«

Wortlos gingen die Aufgeforderten und die ausgewählten Jungfern verteilten sich im Raum. Einige hatten sich Kissen genommen, um es sich auf ihnen auf dem Boden bequem zu machen. Sie kannten sich ja bereits alle mehr oder weniger und begrüßten sich noch herzlich, als auch Sarah und Scarlett zu ihnen stießen.

»Wenn ich euch um Ruhe bitten darf«, machte sich Willow bemerkbar, »dann können wir zum Grund unseres Treffens kommen … Sarah hat für die Brautjungfern bereits einen Ablauf festgelegt und wird ihn euch jetzt aushändigen.« Sie sah Sarah direkt an, die darauf einen Stapel Papier aus ihrer Umhängetasche holte und an die Mädchen verteilte. »Lasst uns das mal durchgehen«, übernahm sie wieder, nachdem jede eine Ausfertigung in Händen hielt. »Der Termin für die letztmalige Anprobe der Brautjungfernkleidern …« Sie blickte kurz auf, als sie von einer jungen Frau unterbrochen wurde, die sich zu ihnen gesellte.

»Entschuldigt bitte, ich bin ein wenig spät dran«, murmelte sie, sich interessiert umsehend. Nie zuvor hatte die Inhaberin eines Friseursalons ein Bordell betreten. »Für die, die mich nicht kennen: Ich bin May, eine alte Freundin von Tamora.«

Sarah ging lächelnd auf sie zu. »Alles okay, May. Wir haben gerade erst angefangen. Der ist für dich.« Sie reichte ihr ebenfalls einen Bogen Papier. »Setz' dich einfach zu den anderen … nur keine Scheu … sie beißen dich nicht!«

»Bist du dir da so sicher?«, konnte sich Gwen nicht verkneifen. »Sie sieht doch zum Anknabbern süß aus!«

Die anderen Mädchen lachten, rutschten enger zusammen und machten May Platz.

»Danke!« May lächelte irritiert, setzte sich dann aber zwischen sie.

»Fein, … dann machen wir mal weiter«, fuhr Willow nach einem Blick auf den Zettel in ihrer Rechten fort. »Der Termin für die abschließende Anprobe steht also schon fest, und die weiteren Termine sind auch vermerkt … Junggesellinnenabschied und so.«

»Und was soll dieser Liedtext?«, hakte Gwen nach.

»Beruht auf Violetts Wunsch, dass wir alle singen … Tamora hat sich ein bestimmtes Kleid aus einem Musikvideo ausgesucht, und um sie zu überraschen, sollten wir für den großen Tag alle einmal unsere Singstimmen ölen und das Lied einstudieren.«

»Und wie steht's mit der Entführung der Braut?«, fragte Harmony in die Runde.

»Von so einem Brauch habe ich schon mal gehört«, bemerkte Destiny, sich eine blonde Haarsträhne aus dem Gesicht streichend. »Ist zwar nicht typisch britisch, aber … Wollen wir das tatsächlich machen?«

»Also ich finde das wirklich eine tolle Idee. Ist doch mal was anderes«, grinste Willow. »Aber wenn, dann ist es Tamora … Denn Violett hat bei den beiden im übertragenen Sinne die Hosen an! Da die eigentliche Feier auf einem Schloss in Schottland stattfindet und wir sie bereits hier in London in unsere Hände bringen sollten, … müssen wir noch die Route dorthin festlegen … Wir, also Sarah und ich haben euch unsere E-Mail-Adressen aufgeschrieben. Wer von euch ein gutes Lokal oder was Vergleichbares kennt, der kann sich bei uns melden. So können wir ein aufregendes Programm erstellen.«

»Ich frage mich wirklich, was dieser ganze Terz soll. Sie können doch einfach ins Rathaus gehen, den Wisch für die Ehe unterschreiben und gut ist. Warum muss das immer alles gleich so riesig aufgezogen werden ... Ich hätte einfach ein gutes Essen kochen können zur Torte, die ich für sie mache!« beschwerte sich Beatrice, die einfach wieder auf der Bildfläche erschienen war, in ihrer ruppigen Art, die alle von ihr kannten.

»Das ist doch total romantisch. Die beiden in wunderschönen Kleidern, wie sie auf den Altar zuschreiten, geführt von Willow und dem Chief Inspector ... Das ist doch so schön ...«, träumte die schwarzhaarige Römerin Lorena vor sich hin.

»Ach, Humbug!«, motzte die Köchin weiter.

»Jetzt hör' doch mal damit auf, Bea! … Das wird großartig!«, ging Gwen dazwischen.

»Oh, ja ... das glaub ich auch!«, stimmte Hannah mit ein, worauf alle wild und laut durcheinander zu plappern anfingen, begleitet von mädchenhaftem Kichern und fröhlichem Lachen.

»Hey, Ruhe!«, rief Willow. »Wir würden gern erst das Organisatorische zu Ende bringen.« Aber ihr Ruf wurde nur von Cora vernommen, die direkt neben ihr saß.

»Ich hätte dir gleich sagen können, dass es mit diesem Hühnerhaufen in einem Chaos enden würde«, flüsterte Cora schmunzelnd. »Und, eine Idee, wie du da wieder Ruhe reinbringst?«

Willow grinste nur vielsagend, stand auf und ging zu ihrer Tasche. Das Geräusch, welches das Öffnen des Reißverschlusses verursachte ging im herrschenden Tumult unter. Kurz entschlossen griff sie hinein, hob darauf ihren Arm und schwang einmal die Stockpeitsche in ihrer Hand, die sofort einen heftig lauten Knall erzeugte.

Urplötzlich wurde es still im Raum. Alle Augen waren erschrocken, verwundert oder einfach nur interessiert auf Willow gerichtet.

Nur Cora verursachte ein leises Geräusch, als sie sich Willow direkt vor die Füße warf und bettelte: »Nehmt mich als Eure demütige Sklavin an, Mistress! Benutzt mich, straft mich, ...!«, was wiederum allgemeines Lachen nach sich zog.

»Ach, Süße, ... pass' auf, dass ich darauf nicht später tatsächlich noch zurückkomme!« Sie streckte die Hand aus und strich der Knienden eine Strähne aus dem Gesicht. Oha, kann es sein, das sich da gerade mehr entwickelt zwischen uns, meine süße Cora? Willow spürte, wie ihr der attraktive rothaarige Teufel unter die Haut ging. »Hmm, ... da freu' ich mich jetzt schon!« Cora stand auf, wobei sie sanft und unauffällig für die anderen über Willows Körper strich. »Jetzt aber zurück zur ›Hen Night‹. Wie wir uns ja bereits beim Brautausstatter geeinigt haben, konnte Sarah alles organisieren, was wir uns vorgestellt haben«, kam Willow wieder auf den Punkt ihres Treffens. »Lasst uns die Gruppen für die Shoppingtour festlegen … Sarah hatte dazu schon eine Idee.« »Ich habe zwei Listen erstellt«, übernahm Sarah Hathaway, »und euch per Zufallsprinzip verteilt. Seht ihr auf euren Papieren.« »Dann warst du also die süße Lottofee?«, witzelte Scarlett und erntete für ihre Bemerkung ein kollektives Lachen. »Genau! Obwohl ich mich ja immer noch frage, welche von euch mir meinen Zauberstab geklaut hat?«, stimmte Sarah in die fröhliche Atmosphäre ein. »Oh, … ich glaube, ich sehe hier einen sehr magischen Zauberstab!«, grinste Cora, als sie Willow dabei beobachtete, wie diese einen großen goldenen Dildo aus ihrer Tasche holte, worauf alle in ein schallendes Gelächter ausbrachen – und sich selbst die immer so beherrschte Beatrice ein Grinsen nicht verkneifen konnte. »Du forderst es förmlich heraus ...«, lächelte Willow Cora an, ehe Sarah fortfuhr und der Gruppe die restlichen Details erklärte.

***

Die Kammer der Zuneigung 1

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