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Wie sich die Verkäufer-Lust auf die Kunden-Lust auswirkt

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Kürzlich kam ich als Verkaufstrainer zu einer großen Versicherungsgruppe. Ehrlich gesagt hatte ich einen ziemlichen Scheißtag und war durch meinen Umzug gestresst. Meine Lust hielt sich also wirklich in Grenzen. Der Pförtner begrüßte mich in einer Art und Weise, wie ich selten empfangen werde. Mit französischem Akzent sagte er: »Herzlich Willkommen hier bei der XY-Versicherung. Ist das nicht ein wunderschöner Tag? Wohin darf ich Sie führen, in welchen Raum?«

Seine Ausstrahlung war derart positiv und freundlich, dass meine Stimmung sich direkt aufhellte und mein Tag insgesamt besser wurde. Auch das verstehe ich unter Wirkung. Manche wollen vielleicht nicht als Pförtner arbeiten, weil sie diesen Job für wenig ehrwürdig halten. Für diesen Mann war es jedoch einer der schönsten Jobs auf dem Planeten. Zumindest WIRKTE es so. Er gab mir das Gefühl, dass er seine Arbeit mit Leidenschaft ausübte. Außerdem kam ich mir wie der wichtigste Gast des Tages vor. Nur durch seine liebevolle Begrüßung.

Er hat in jedem Fall dazu beigetragen, dass mein Verkaufstraining an diesem Tag viel besser ablief. Die Teilnehmer wussten das natürlich nicht. Wieder eine Form von Wirkung. Wir geben den Menschen in unserem Umfeld Resonanzen und kriegen diese immer in irgendeiner Form zurück. Manchmal sehen wir es, manchmal nicht. Der Pförtner konnte es an dem Tag zwar nicht sehen, möglicherweise hat er seine Resonanz aber in anderer Weise zurückbekommen.

Menschen, die ihren Job gerne machen, respektiere ich sehr. Egal, in welcher Funktion sie arbeiten. Damit nähern wir uns automatisch wieder dem Erfolgsgedanken. Warum macht jemand etwas, wenn er es eigentlich nicht will?

Man erlebt es ziemlich oft in Behörden, wo die Mitarbeiter völlig genervt und gelangweilt dasitzen. Dafür habe ich wenig Verständnis. Warum suchen sich diese Menschen nicht einen anderen Job?

Letztens wiederum wurde ich von einer sehr netten Dame beraten, als ich ein neues Smartphone kaufen wollte. Online hätte ich es zu einem niedrigeren Preis bekommen. Dennoch entschied ich mich für ihr Angebot. Sie war voller positiver Energie und brachte mich schon am Telefon zum Lachen.

Zum Schluss fragte ich sie, wie lange sie bereits für die Telefongesellschaft arbeitete. Mittlerweile waren es 15 Jahre und sie machte ihren Job noch immer mit voller Motivation. Ich sagte: »Meinen Respekt. Sie hätten jederzeit die Alternative als perfekte Verkaufstrainerin bei mir. Beziehungsweise wann darf ich bei Ihnen anfangen?« Unser Gespräch basierte auf starker gegenseitiger Wertschätzung und das ist ein schönes Gefühl – eben für alle Parteien.

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