Читать книгу Andalusien Reiseführer Michael Müller Verlag - Thomas Schröder - Страница 13
ОглавлениеProvinz Granada
Länger als in irgendeiner anderen Region Andalusiens konnten sich die Mauren im Gebiet von Granada halten. Die Dynastie der Nasriden führte ihr Königreich erst zu höchster Blüte, als der Rest Spaniens schon lange von den christlichen Heeren zurückerobert war - und hinterließ ein wahres Märchenschloss, die Alhambra.
♦ Fläche 12.531 Quadratkilometer, Bevölkerung etwa 910.000 Einwohner; das entspricht einer Bevölkerungsdichte von 73 Einwohnern pro Quadratkilometer. Reizvolle Landschaften: Sierra Nevada, La Alpujarra granadina. Schöne Orte: Granada, Salobreña, die Dörfer der Alpujarra. Internet-Info: www.turgranada.es
Erst 1492, im „magischen Jahr“ der Entdeckung Amerikas, zogen die Nasriden aus Granada ab, mehr als zwei Jahrhunderte nach dem Ende der maurischen Herrschaft in Córdoba und Sevilla. Wunderbares Zeugnis jener späten maurischen Hochkultur ist der Palast Alhambra in Granada, gleichzeitig das bedeutendste islamische Bauwerk in Europa überhaupt. Zu einem Reiseziel erster Güte machen die Provinz aber nicht nur die Alhambra und die schöne Stadt Granada selbst, „Granada, dessen bloßer Name den behäbigsten Bürger in Begeisterung ausbrechen und auf einem Bein tanzen lässt“ (Théophile Gautier). Auch die herrliche Landschaft trägt ihren Teil dazu bei. Das Gebirge der Sierra Nevada ist in weiten Gebieten als Natur- und teilweise sogar als Nationalpark ausgewiesen und ermöglicht fantastische Ausflüge. Lieblicher als diese rauen Höhen gibt sich La Alpujarra granadina, eine fruchtbare Tälerlandschaft an den südlichen Ausläufern der Sierra, die zur letzten Zuflucht der aus Granada vertriebenen Mauren wurde.
Die Küste kann da an Attraktivität nicht ganz mithalten. Dennoch zählt die als „Costa Tropical“ benannte Küste der Provinz noch zu den erfreulicheren Abschnitten der andalusischen Mittelmeerküste. Zwar wurde auch hier schon zuviel gebaut. Für ein paar Badetage liegt man aber dennoch nicht falsch - weiter im Westen hat der Stahlbeton längst die Alleinherrschaft übernommen.
Was anschauen?
Granada: Die Provinzhauptstadt zählt völlig zu Recht zu den meistbesuchten Zielen Andalusiens. Hauptanziehungspunkt ist natürlich die unvergleichliche Alhambra, dank dem Königspalast der Nasriden und den Gärten des Generalife geradezu ein Traum aus tausendundeiner Nacht. Ein wunderbarer Blick auf das Ensemble und die mächtigen Gipfel der Sierra Nevada in seinem Hintergrund bietet sich vom malerischen Hügel des Albaicín, der wie die Alhambra selbst als UNESCO-Weltkulturerbe ausgewiesen ist. Die Renaissancekathedrale Santa María de la Encarnación mit der angegliederten Capilla Real, der Grabkapelle der Katholischen Könige, bildet ein weiteres großes Glanzlicht Granadas.
Was unternehmen?
Abstecher nach Guadix: Ein unscheinbares Landstädtchen und doch eine Besonderheit - über Jahrhunderte (und bis heute) haben sich die Bewohner des Höhlenviertels Barrio de las Cuevas ihre Wohnungen in den weichen Löß gegraben, es gibt auch ein Interpretationszentrum, das in einer dieser Höhlen untergebracht ist.
Wo baden?
Salobreña: Gemessen an der Größe der Provinz ist der Küstenstreifen Granadas relativ schmal und besitzt nur wenige Ortschaften. Salobreña mit seinem markanten, auf einem Felsrücken mit Kastell platzierten Ortskern gehört sicher zu den attraktivsten unter ihnen, die hiesigen Strände werden als beliebtes Badeziel der Einwohner Granadas allerdings auch sehr gut besucht.
Almuñecar: Die größte Siedlung der Costa Tropical ist vom Ortsbild her nicht ganz so reizvoll wie Salobreña, wirkt jedoch deutlich lebendiger als das nahe, manchmal etwas verschlafene Nachbarstädtchen. Beiderseits des Ortszentrums erstrecken sich lange, gut gepflegte Kiestrände, ebenso in der kleinen westlichen Nachbarsiedlung La Herradura. Weitere schöne, abgeschiedenere Strände verstecken sich an der landschaftlich sehr reizvollen Küste westwärts in Richtung der Provinzgrenze zu Málaga.
Und sonst?
Sierra Nevada: Das höchste Gebirge der Iberischen Halbinsel übersteigt in 14 Gipfeln die 3000-Meter-Marke und ist Heimat vieler seltener Tier- und vor allem Pflanzenarten. Im Sommer verkürzen Kleinbusse der Parkverwaltung den Gipfelsturm auf den 3396 Meter hohen Veleta und den 3842 Meter hohen Mulhacén, den höchsten Berg des spanischen Festlands. Und natürlich werden im „Schneegebirge“ auch Skifahrer fündig.
La Alpujarra granadina: Die Südseite der Sierra Nevada präsentiert sich wärmer und weniger schroff als die steilen Nordhänge. Hier erstreckt sich die Alpujarra granadina, eine fruchtbare, wasserreiche Gebirgsregion der Terrassenfelder, Bewässerungskanäle und verträumten Dörfer. Beste Wandermöglichkeiten und wunderbare Fernblicke.