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Provinz Granada

Länger als in irgendeiner anderen Region Andalusiens konnten sich die Mauren im Gebiet von Granada halten. Die Dynastie der Nasriden führte ihr Königreich erst zu höchster Blüte, als der Rest Spaniens schon lange von den christ­lichen Heeren zurück­erobert war - und hinterließ ein wahres Mär­chenschloss, die Alhambra.


♦ Fläche 12.531 Quadratkilometer, Bevölkerung etwa 910.000 Einwohner; das ent­spricht einer Bevölkerungs­dich­te von 73 Einwohnern pro Quadrat­kilo­me­ter. Reizvolle Landschaften: Sierra Nevada, La Alpujarra granadina. Schöne Orte: Granada, Salobreña, die Dör­fer der Alpujarra. Internet-Info: www.turgranada.es

Erst 1492, im „magischen Jahr“ der Ent­deckung Amerikas, zogen die Nas­ri­den aus Gra­nada ab, mehr als zwei Jahr­hunderte nach dem Ende der maurischen Herr­schaft in Córdoba und Se­villa. Wunderbares Zeugnis jener spä­ten mauri­schen Hoch­kultur ist der Pa­last Alhambra in Granada, gleich­zei­tig das bedeu­tends­te isla­mi­sche Bau­werk in Europa überhaupt. Zu einem Rei­seziel erster Gü­te machen die Pro­vinz aber nicht nur die Alhambra und die schöne Stadt Gra­nada selbst, „Gra­na­da, dessen bloßer Name den behä­bigs­ten Bürger in Be­geis­terung ausbre­chen und auf einem Bein tanzen lässt“ (Théophile Gautier). Auch die herrliche Land­schaft trägt ihren Teil dazu bei. Das Gebirge der Sierra Ne­vada ist in wei­ten Ge­bieten als Na­tur- und teil­wei­se sogar als National­park ausgewiesen und ermöglicht fan­tas­tische Ausflüge. Lieb­li­cher als diese rau­en Höhen gibt sich La Alpujarra gra­nadina, eine frucht­bare Täler­landschaft an den süd­lichen Ausläufern der Sier­ra, die zur letzten Zuflucht der aus Granada ver­trie­benen Mauren wurde.

Die Küste kann da an Attraktivität nicht ganz mithalten. Dennoch zählt die als „Costa Tropical“ be­nann­te Küs­te der Provinz noch zu den erfreu­li­che­ren Abschnitten der andalusischen Mittel­meer­küste. Zwar wur­de auch hier schon zuviel gebaut. Für ein paar Bade­tage liegt man aber den­noch nicht falsch - weiter im Westen hat der Stahl­beton längst die Al­lein­herr­schaft übernommen.

Was anschauen?

Granada: Die Provinzhauptstadt zählt völlig zu Recht zu den meistbesuchten Zielen Andalusiens. Haupt­an­zie­hungs­punkt ist natürlich die unvergleichliche Alhambra, dank dem Kö­nigs­pa­last der Nasriden und den Gärten des Generalife ge­ra­dezu ein Traum aus tau­send­und­ei­ner Nacht. Ein wun­der­ba­rer Blick auf das En­semble und die mäch­ti­gen Gipfel der Sierra Ne­vada in sei­nem Hintergrund bietet sich vom malerischen Hügel des Albaicín, der wie die Al­ham­bra selbst als UNESCO-Weltkulturerbe aus­ge­wie­sen ist. Die Renaissance­ka­the­drale San­ta María de la Encarnación mit der an­gegliederten Capilla Real, der Grab­ka­pelle der Katholischen Könige, bildet ein weiteres großes Glanzlicht Gra­na­das.

Was unternehmen?

Abstecher nach Guadix: Ein un­schein­bares Landstädtchen und doch eine Besonderheit - über Jahrhunderte (und bis heute) haben sich die Be­woh­ner des Höhlenviertels Barrio de las Cue­vas ihre Wohnungen in den weichen Löß gegraben, es gibt auch ein In­ter­pre­ta­tions­zentrum, das in ei­ner dieser Höhlen untergebracht ist.

Wo baden?

Salobreña: Gemessen an der Größe der Provinz ist der Küstenstreifen Grana­das relativ schmal und besitzt nur we­ni­ge Ortschaften. Salobreña mit sei­nem mar­kanten, auf einem Fels­rücken mit Kas­tell platzierten Ortskern gehört si­cher zu den attraktivsten unter ihnen, die hiesigen Strände werden als be­lieb­tes Badeziel der Einwohner Gra­na­das al­ler­dings auch sehr gut besucht.

Almuñecar: Die größte Siedlung der Costa Tropical ist vom Ortsbild her nicht ganz so reizvoll wie Salobreña, wirkt jedoch deutlich lebendiger als das nahe, manchmal etwas verschlafene Nach­barstädtchen. Beiderseits des Orts­zentrums erstrecken sich lange, gut ge­pflegte Kiestrände, ebenso in der klei­nen westlichen Nachbarsiedlung La Herra­dura. Weitere schöne, abgeschie­de­nere Strände verstecken sich an der landschaftlich sehr reizvollen Küste westwärts in Richtung der Pro­vinz­gren­ze zu Málaga.

Und sonst?

Sierra Nevada: Das höchste Gebirge der Iberischen Halbinsel übersteigt in 14 Gipfeln die 3000-Meter-Marke und ist Heimat vieler seltener Tier- und vor allem Pflanzenarten. Im Sommer ver­kür­zen Kleinbusse der Parkverwaltung den Gipfelsturm auf den 3396 Meter hohen Veleta und den 3842 Meter hohen Mulhacén, den höchsten Berg des spanischen Festlands. Und natür­lich werden im „Schneegebirge“ auch Skifahrer fündig.

La Alpujarra granadina: Die Südseite der Sierra Nevada präsentiert sich wär­mer und weniger schroff als die stei­len Nordhänge. Hier erstreckt sich die Al­pujar­ra granadina, eine frucht­bare, was­serreiche Gebirgsregion der Ter­ras­sen­felder, Bewässerungskanäle und ver­träum­ten Dörfer. Beste Wan­der­mög­lich­keiten und wunderbare Fern­blicke.

Andalusien Reiseführer Michael Müller Verlag

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