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Costa Tropical


Der Wunsch spanischer Regionen nach einer „eigenen“ Küste führt im­mer wieder zur Abspaltung und Umbenennung einzelner Be­rei­che. So heißt der einst zur Costa del Sol gezählte Küstenabschnitt der Provinz Granada seit einer Reihe von Jahren nun Costa Tropical.


Morgennebel und Burgruine: Castell de Ferro

Zu­gegebenermaßen ist der Name tref­fend: Das Klima und die üppige Vegeta­tion die­ses kurzen Küstenstrichs be­sit­zen tatsächlich tropischen Charakter. In gro­ßen Plan­tagen wachsen hier Ba­na­nen, Mangos, Papayas, Avocados, Chi­ri­mo­yas und an­dere exotische Früch­te, preiswert angeboten von Ver­kaufs­stän­den entlang der Stra­ßen. Be­deu­tendstes Produkt der hiesigen Land­wirt­schaft ist das Zuckerrohr, das sich in ausgedehnten Feldern oft bis ans Meer er­streckt. Eingeführt wurde die Pflan­ze vor über einem Jahrtausend von den Mau­ren, heu­te dient sie vor allem der Des­tillation von Rum. Bis 2006 war in Sa­lob­re­ña auch noch eine Fa­brik für Rohr­zu­cker in Betrieb, die letz­te ihrer Art in Eu­ro­pa.

Die Costa Tropical beginnt, wie die Cos­ta de Almería endet: küstennahe Durch­gangs­straße, schnell auf­ei­nan­der­folgende kleine Ortschaften, viele Treib­häuser. Bei La Rabita drängeln sich die Plastikfelder bis ans Meer. Der schnell gewachsene Ort selbst würde sich wohl gern das Attribut „aufstre­bend“ ver­lei­hen, hat aber nichts Be­son­de­res zu bieten. Immerhin beginnt hier mit der A 345 eine landschaftlich reiz­volle An­fahrts­variante in die Al­pu­jarra-Re­gion und weiter nach Granada; sie führt über Albuñol und den Pass Puer­to Ca­macho (1219 Meter) nach Orjiva, einem der Hauptorte der Alpu­jarra.

Auch entlang der Küste wird es hin­ter La Rabita landschaftlich in­te­res­san­ter. In wei­ten Bögen schwingt die Stra­ße über die Küstenausläufer der Berg­welt des Inne­ren, steil ins leuchtende Meer abstürzende Felsen sorgen für atem­be­rau­ben­de Pa­no­ramen. Ge­le­gent­lich finden sich Wege oder Schotterpis­ten hin­ab zu kleinen Strän­den, die au­ßer­halb der Höchstsaison praktisch men­schen­leer sind.

Castell de Ferro

Eine langgezogene Siedlung der an­ge­neh­meren Sorte, umgeben von Treib­haus­kul­tu­ren und überragt von der klei­nen Burgruine, die ihr den Na­men gab. Sieht man von der etwas außer­halb ge­le­ge­nen Urba­nisation im Nord­os­ten ein­mal ab, dann be­steht Castell de Ferro aus zwei Ort­st­eilen. Das win­zi­ge „Zen­trum“ liegt um die Plaza de Es­paña, süd­west­lich er­streckt sich die zu­ge­hö­rige Strand­sied­lung. Hier flan­kiert ei­ne Pro­me­na­de mit Res­tau­rants und Ge­schäf­ten einen schma­len Kies- und Sand­strand, der weiter west­lich et­was brei­ter wird. Der Reiz von Cas­tell de Ferro liegt in erster Linie wohl in den im­mer noch beschei­denen Di­men­sio­nen des Ortes, der von Groß­hotels und Apart­ment­kom­p­le­xen weit­ge­hend ver­schont blieb.

Baden Der Ortsstrand (offiziell eigentlich eine Ab­folge von drei Stränden) besteht aus grauem Kies und ist gut gepflegt.

Playa de la Rijana, an der Steil­küste einige Kilo­meter außerhalb in Rich­tung Cala­honda, Zuf­ahrt nur aus Rich­tung Castell de Ferro mög­lich. „Oben an der Küstenstraße nur ca. 40 Park­plätze, da­durch nicht überlaufen. Glasklare Bucht mit mit­tel­alterlichem Wachtturm und Fisch­schwär­men direkt am Strand. Strand­bar (An­merkung: nur zur HS) mit bestem Cous­cous als Tapas. Kein Müll! Hundever­bot. Kei­ne Du­schen, keine Toilette“ (Lesertipp von Heiko W.)

Feste Fiesta de la Nuestra Señora del Car­men, das Hauptfest vom 15.-18. Juli.

Camping Huerta Romero €€, 2. Kat., strand­nah gelegen, Direktzugang ans Meer. Sym­pa­thischer Platz, schön begrünt, fast schon ein botanischer Garten. Viele Dau­ercam­per. Of­fiziell ganzjährig geöffnet. Rambla Hileros s/n, Tel. 958 656001, www.campinghuertaromero.es.

Calahonda

Der Kern des Ortes, eingezwängt zwi­schen Felsen, lässt das einstige Fi­scher­dörf­chen noch erahnen. In der Um­ge­bung, die von groß­flächi­gen Treib­häu­sern ge­prägt wird, sind aller­dings hohe Apar­t­ment­anla­gen gewachsen. Au­ßer­halb der Hoch­sai­son ist die Atmo­sphä­re den­noch entspannt, von Tru­bel kei­ne Spur. Cala­hon­das Haupt­att­raktion sind oh­ne­hin die langen Sand- und Kies­strän­de, die zu jeder Jahres­zeit ge­nü­gend Platz bieten.

Camping Don Cactus €€€, 1. Kat., am brei­ten Sand­strand, landeinwärts der Küsten­stra­ße. Ebenes, recht schattiges Gelände, von Treib­häusern umgeben. Gut ausgestat­tet, Ten­n­is­platz, schöner Pool. Ganzjährig ge­öff­net. Drei Kilo­meter westlich des Orts­kerns, et­wa auf Hö­he des Dörfchens Carchuna, Playa de Car­chu­na s/n, Tel. 958 623109, recepcion@doncactus.com www.doncactus.com.

Westlich von Calahonda erstreckt sich ein langer Strand aus Sand und Kies, an den sich ausgedehnte Treib­haus­kolonien anschließen.

Torrenueva besteht überwiegend aus Hoch­hausbauten. Beliebt als Ferienort ist das nicht gerade attraktive Städt­chen vor allem bei spanischen Fa­mi­lien, die na­hezu aus­schließlich in Apart­ments wohnen; Hotels oder Pen­sio­nen sind dem­zufolge rar.

Motril ist eine Inlandsstadt von jener Sor­te, die man nicht unbedingt gesehen ha­ben muss. In ihrer Umgebung er­streckt sich bis ans Meer und zum dor­ti­gen Hafen Pu­er­to de Motril eine weite, frucht­bare Ebene voller Zucker­rohr­fel­der, in die sich al­ler­dings auch Klein­in­dus­trie mischt.

Wenige Kilometer hinter der Zu­fahrt nach Motril zweigt die flott zu be­fah­ren­de, in­zwischen komplett aus­ge­bau­te A 44 nach Granada ab - wer ei­ne kaum fre­quen­tier­te und land­schaft­lich min­des­tens genauso reizvolle Alter­na­tive sucht, der sei auf die erheblich zeit­auf­wän­digere Variante ab Almuñe­car via Otí­var hingewie­sen, die aller­dings stre­cken­weise nicht in aller­bes­tem Zu­stand ist.

Salobreña

Das hübsche Städtchen ist der be­liebteste Badeort der Einwohner Gra­na­das. An Wochenenden und im Hochsommer herrscht dem­ent­spre­chender Andrang.


Gekrönt von einem maurischen Kastell: die Altstadt von Salobreña

Zu anderen Zeiten kann man in dem nett gelegenen Städtchen einige recht an­ge­neh­me Tage am Meer ver­brin­gen. Auf nichtspanische Ur­lau­ber ist man hier wenig eingestellt, das Auf­kom­men an Souvenirläden und Ähn­li­chem ten­diert deshalb er­freu­lich ge­gen Null. Ent­deckt wurde Sa­lo­breña da­gegen von ei­ni­gen Mit­tel­euro­pä­ern, die sich in den Häu­sern im hoch ge­le­ge­nen Altort ein­quar­tiert haben. Man­che der ehe­ma­li­gen Einwohner dort oben scheinen da­ge­gen des mühe­vol­len Aufstiegs mü­de geworden und hi­nab in die Neu­stadt ge­zogen zu sein - an vielen Häu­sern hän­gen Schilder mit der Auf­schrift „Zu ver­kaufen“.

Umgeben von ungemein fruchtbarer Land­schaft, in der ausgedehnte Zu­cker­rohr­fel­der das Bild bestimmen, ist Sa­lobreña gewissermaßen drei­ge­teilt. Die weiß ge­kalk­ten Häuser des Orts­kerns gruppieren sich auf einem et­wa ei­nen Ki­lometer land­einwärts lie­gen­den Fels­klotz, der von einem mauri­schen Kastell gekrönt wird. Der älteste Be­reich er­streckt sich im Osten um die Kir­che; in das Gewirr engster Gässchen und ver­winkelter Trep­penwege wagt man sich bes­ser nur zu Fuß, Park­plätze sind nicht so leicht zu finden. Unter­halb des Kas­tell­hügels ist aus Wohn­blocks eine Art Neustadt entstanden, die na­tur­ge­mäß keine Schönheit dar­stellt. Glei­ches gilt für die Urbanisation am Strand, die inmitten saftig grüner Fel­der liegt und sich immer weiter aus­dehnt. Da sie etwas abseits liegt, beein­träch­tigt sie das Ge­samtbild dennoch nicht allzusehr - fraglich, was die Zu­kunft bringt ...

Baden: Vom Ortskern zum Strand sind es etwa eineinhalb Kilometer. Der Fel­sen „El Peñón“ trennt zwei Strände; an Wo­chenenden und im August wird es an beiden ziemlich voll, zur Ne­ben­sai­son kann man über Mangel an Platz je­doch nicht klagen. Östlich des Felsens er­streckt sich der Hauptstrand von Sa­lo­b­reña, die Playa de la Charca, ein rund zwei Kilometer langer und aus­ge­spro­chen breiter Strand aus Sand und Kies, in dessen Hinterland die Urba­ni­sa­tionen aufragen. Der Bach, der hier mün­det, soll dank einer Kläran­lage sau­ber sein, etwas Abstand kann wohl den­noch nicht schaden. Nordwest­lich des Peñon-Felsens liegt mit der Playa de la Guardia ein gut einen Kilome­ter lan­ger, aber relativ schmaler Kies­strand, der landeinwärts von Zucker­rohr­plan­ta­gen begrenzt wird.

Sehenswertes

Viel Spaß bereitet ein Bummel durch die Oberstadt. Oft öffnen sich dabei reiz­volle Ausblicke, wie bei der Kirche Nuestra Señora del Rosario oder im süd­lich ge­legenen Viertel Albayzin.

Cas­tillo Árabe: Die Burg oberhalb des Orts­kerns ist seit dem 10. Jh. urkund­lich be­legt. Kern der in drei Teile ge­glie­derten An­lage ist die maurische Al­ca­zaba mit dem Turm Torre del Ho­me­naje, die den Nas­ridenkönigen zeit­wei­lig als Som­mer­re­sidenz diente, je­doch auch als Ge­fäng­nis für ent­mach­tete Herr­scher genutzt wur­de. Die üb­ri­gen beiden Bereiche ent­stan­den erst im 15. Jh. un­ter christlicher Herr­schaft. Die Wälle, Mauergänge und Tür­me des Kastells machen einen sehr wehr­haften Ein­druck, eine gepflegte Park­anlage im In­ne­ren lädt zu schat­ti­ger Rast. Am schöns­ten hier oben ist je­doch der wei­te Blick in alle Richtungen, über Zu­ckerrohrfelder aufs Meer und in der Ge­genrich­tung bis zur Sierra Ne­va­da. Der Zugang ist am leich­testen zu fin­den, wenn man sich an der Kir­che orien­tiert.

♦ Täglich 10-14 Uhr, im Sommer auch 18-21 Uhr, im Winter nachmittags wechselnde Zei­ten, manchmal auch geschlossen; Eintritts­ge­bühr 4 €.

Museo Histórico: Am ehemaligen Rat­haus­platz Plaza del Anti­guo Ayun­ta­mien­to prä­sentiert das Ge­schichts­mu­se­um (leider seit Jahren mit un­si­che­rer Zu­kunft geschlos­sen) vielfältige Fun­de aus der lan­gen Ge­schichte der Stadt und ihrer Umge­bung. Der zeit­li­che Rah­men reicht vom Neolithi­kum bis ins Mittelalter; eine Foto­aus­stel­lung ist an­ge­schlos­sen. Unweit des Mu­seums ver­bindet das tun­nel­artige, wahr­schein­lich im 16. Jh. ent­stan­de­ne Ge­wöl­be La Bóveda die Alt­stadt La Villa mit dem vorgelagerten Vier­tel Alba­yzin.

Basis-Infos

Information Oficina Municipal de Tu­ris­mo, Plaza de Goya s/n, zu erreichen über die nörd­liche Zufahrt von der Fern­stra­ße. Geöffnet täg­lich 10-14 Uhr, im Juli/August auch nach­mit­tags. Klei­nes Häus­chen mit­ten auf dem Platz, viel­sprachig, freundlich und engagiert ge­leitet. Hier auch Verkauf ei­nes Wander­führers in Eng­lisch und Spanisch. Tel. 958 610314.

Verbindungen Bus: Haltestelle der Agen­tur ALSA an der Avenida Gar­cia Lorca, un­weit der Info­stelle. Busse nach Almería 2-mal, Granada 9-mal, Málaga 6-mal täglich, nach Almuñecar et­wa alle ein bis zwei Stun­den.

Ortsbusse: Erstaunlich, dass sich das kleine Städt­chen diesen Luxus leisten kann. Mo-Fr halb­s­tündlich bis stündlich dreht (au­ßer zur Sies­ta) der Orts­bus auf zwei Li­nien seine Run­den, ver­bin­det so auch den Al­tort mit dem Strand - ei­ne gute Mög­lich­keit, einen ersten Über­blick über Salo­breña zu erhalten. Ab­fahrt un­ter ande­rem an der Plaza de Goya na­he der Info­stelle.

Einkaufen Wochenmarkt jeden Di und Fr vor­mittags beim Marktgebäude, Nachtmarkt in Strandnähe von etwa Juli bis Mitte Sep­tem­ber jeden Freitag ab 20 Uhr.

Feste Día de la Cruz, am 3. Mai, das Fest der schön geschmückten Maikreuze.

Fiesta de la Virgen del Carmen, 16. Juli; das Fest der Schutzheiligen der Fischer und da­mit der Patronin des Ortsteils La Cale­ta.

Fiesta de San Juan y San Pedro, zu Ehren der bei­den Heiligen, vom 24. bis 29. Juni. Fiesta de la Virgen del Rosario, mehrere Ta­ge um den 7. Oktober. Fest der Schutz­pa­t­ronin Salo­breñas, mit Hand­werks­mes­se und tra­di­tio­nel­ler Wallfahrt zum Strand.

Übernachten/Essen & Trinken

Übernachten Vorwiegend preiswerte klei­ne Pen­sionen, die großteils am östli­chen Fuß des Hü­gels liegen, unweit der An­tigua Carre­tera de la Pla­ya. Zur spani­schen Urlaubs­sai­son kann es aller­dings schwie­rig werden, eine Blei­be zu fin­den.

*** Hotel Avenida Tropical €€€, unweit des Zent­rums an der Straße zum Strand, die Zim­mer dorthin zumindest zur Saison si­cher nicht ganz leise. Gut in Schuss ge­hal­te­nes Quar­tier mit Dachterrasse, ge­räu­mi­gen Zim­mern und or­dent­licher Ausstat­tung. Ave­nida del Me­di­ter­rá­ne­o 35, Tel. 958 611544, reservas@hotelavenidatropical.com www.hotelavenida­tropical.com.

** Hotel Miba €€€€, westlich etwas außerhalb von Salobreña und erheblich besser, als die Ka­te­gorie vermuten ließe. Kleines, 2014 er­öff­ne­tes Boutiquehotel mit nur acht Zim­mern; sehr schö­ne Lage mit Blick auf den Ort, die Burg und das Meer. Ex­qui­si­tes Design, sehr ge­räu­mi­ge Zimmer mit Balkon, Pool auf dem Dach, ge­hobenes Restaurant. Auch Suiten. Carretera N 340, km 325; aus Richtung Málaga kom­mend gleich bei der ersten Abfahrt nach Sa­lobreña; Tel. 958 617228; www.hotelmiba.es.

Mein Tipp ** Hostal Jayma €, im Gebiet west­lich der In­fo­stelle, mit etwas Glück fin­den sich Park­plätze vor der Tür. Sehr gut ge­führtes, freund­liches Haus, das für die Ka­tegorie ho­hen Kom­f­ort bietet; Zimmer mit Klimaan­lage und TV, Dachterrasse. Auch Drei­bett- bzw. Fa­mi­lien­zim­mer. C. Cristo 24, Tel. 958 610231, info@hostaljayma.com www.hostal­jayma.com.

Pensión Hostal San Juan €, „nahe der Tou­ris­teninformation, ge­führt von einem netten, hilfs­bereiten Ehe­paar (spa­nisch/französisch). Dach­terrasse. Man kann das Auto genau vor der Haustüre ab­stel­len“, so der Lesertipp von Cla­rissa K. und Peter H. Auch Fa­mi­lienzimmer und Apartments. Calle Jardines 1, Tel. 958 611729, costatropical@hostalsanjuan.com www.hostalsanjuan.com.

Mein Tipp Pensión Mari Carmen €, in ei­ner Gas­se am Osthang des Altorts. Ange­nehmes Quar­tier, familiäre und sehr herzliche Atmo­sphä­re; Zimmer (teils mit Bad und Terrasse, teils oh­ne) im Stil zwischen alt­deutsch und neu­schwe­disch. Ganzjährig ge­öffnet. Calle Nueva 30, Tel. 958 610906, maricarmenpension@hotmail.com www.pensionmaricarmen.com.

Essen & Trinken Am Strand finden sich eine Rei­he netter Bar-Restaurants und Chirin­guitos, die außerhalb der Saison aller­dings oft ge­schlos­sen sind.

Bar-Rest. Aráis, in der Unterstadt. Gehobe­nes Lokal mit kreativem jungen Chef und va­rian­tenreicher, moderner Küche, exzel­lente Wein­aus­wahl auch per Glas. Die Preise ent­spre­chen dem Gebotenen, um die 35-40 € pro Kopf sind leicht drin; es gibt auch Tapas. Calle Gra­nada 11, in etwas un­gewöhnlicher Lage am Rand ei­nes Wohn­gebiets, in der Nähe ein Super­markt und eine Tankstelle. Mo Ruhetag. Tel. 958 611738.

Rest. El Peñón, beim gleichnamigen Fel­sen am Meer, ein schön gelegenes Strand­res­tau­rant mit Blick. Spezialität ist natürlich Fisch, die Prei­se liegen nicht ganz niedrig. Paseo Ma­rí­ti­mo s/n, Tel. 958 610538.

Bar-Restaurante La Botica, oben im Orts­kern. Hübsche Lage mit Tischen auf dem ehe­ma­ligen Rathausplatz, innen ein kleiner Comedor, Dachterrasse mit Aussicht. Me­di­ter­rane Küche, gute Weinauswahl; zum Getränk gibt es, wie in der Provinz Gra­na­da üblich, eine Gra­tis-Tapa. Mittlere Preis­lage, Hauptgerichte meist um die 12-16 €. Plaza del Antiguo Ayun­ta­miento 10, Tel. 958 053278.

Bar-Restaurante Pesetas, nicht weit ent­fernt, vom al­ten Rathausplatz durch den „Bóveda“ genannten Tunnel. Dachterrasse und ein karg dekorierter Spei­seraum, der dank der Hö­hen­lage und der groß­flächigen Ver­glasung je­doch einen sehr schönen Blick auf die Zucker­rohr­ebe­ne gewährt. Mittleres Preis­ni­veau, Haus­spezia­li­tä­ten sind Fischge­richte und Mee­res­getier. Mo Ruhetag. Calle Albayzin baja 11a, Tel. 958 610182.

Mesón de la Villa, traditionsreicher Fa­mi­lien­be­trieb an einem hübschen klei­nen Pal­men­platz in einem Wohngebiet, lin­ker Hand der Haupt­straße zum Strand. Gute Tapas, aber auch Fisch- und insbesondere feine Fleisch­ge­rich­te, mittlere Preise. Mi Ruhetag. Plaza Rami­rez de Ma­d­rid 1, Tel. 958 610184.

Almuñécar

Ein uralter, schon von den Phö­ni­ziern gegründeter Ort, heute dank sei­ner langen Strände das wich­tigste und größte Tou­ris­mus­zent­rum an der Costa Tropical.


Speisen am Strand: die Restaurants an der Playa San Cristóbal

Vor ein paar Jahrzehnten muss Al­mu­ñé­car noch einen sehr er­freu­lichen An­blick ge­boten haben - ein von engen Trep­pengassen durch­zo­ge­ner Alt­stadt­hü­gel in­mit­ten fruchtbarer Obstgärten, das wuchtige Kastell und die lan­gen Kies­strände, die von dem weit ins Meer rei­chenden, markanten Fels­klotz Peñón del Santo getrennt wer­den. Das alles ist auch noch vorhanden, doch wur­de in und um das Städtchen so hem­mungs­los gebaut, dass der enge Orts­kern von Hoch­häusern regelrecht umzin­gelt ist und die Landschaft auf weite Stre­cken un­ter Apart­ment­anlagen ver­schwindet.

Almuñécar zeigt jedoch auch po­si­ti­ve Seiten, die den Ort bei näherer Be­kannt­schaft durchaus sympathisch er­schei­nen lassen. So muss man dem Städt­chen zu­gute halten, dass viele Fuß­gängerzonen und Grünanlagen für ei­ne optische Auf­lo­cke­rung sorgen, und auch, dass Almuñecar gewissen Ei­gen­cha­rakter besitzt. Die Sied­lung wirkt er­heblich lebendiger und städtischer als beispielsweise der nahe Nach­bar Sa­lobreña. Almuñecar ernährt sich nicht nur vom Tourismus, sondern im­mer noch auch von der Fischerei und der Landwirt­schaft der Umgebung, ist vom „Schickimicki“ der westlichen Cos­ta del Sol meilenweit entfernt und des­halb „spa­nisch“ geblieben - eine Tat­sache, die sich auch in den Preisen be­merkbar macht. Die Segler, die etwas au­ßerhalb am dezenten Yachthafen Ma­rina del Este an­le­gen, wissen dies eben­so zu schätzen wie die Gleit­schirm­flieger, für die Almuñe­car dank der güns­ti­gen Bedingungen in der Um­ge­bung eine Art Mekka geworden ist.

Das Stadtgebiet soll übrigens der Ort ge­wesen sein, an dem der verfolgte Omai­jade Abd ar-Rahman zum ersten Mal spanischen Boden betrat; eine Sta­tue in der Nähe des Peñón zeigt den Mau­ren in heroischer Pose. Überhaupt schei­nen die Stadtväter eine Vorliebe für geschichtsträchtige Monumente zu ha­ben: Am Strand Puerta del Mar lie­ßen sie ein weiteres Denkmal auf­stel­len, diesmal zur Erinnerung an die Phö­ni­zier, die Gründer von Almuñécar.

Baden: An Strand herrscht um Al­mu­ñe­car kein Mangel. Gleich links und rechts des Peñón erstrecken sich sau­be­re Kiesstrände, die mit al­len nöti­gen Ein­richtungen versehen sind. Die Playa Puerta del Mar, im Osten der Alt­stadt vor­gela­gert, misst gut 800 Meter Länge und fast 40 Meter Brei­te. Westlich des Pe­nón verläuft die noch längere und brei­tere Playa San Cristóbal.

Sehenswertes

Castillo de San Miguel: Vielleicht schon un­ter den Phöniziern, sicher aber be­reits un­ter den Römern gab es auf dem Alt­stadt­hügel eine Burg. Die Grund­zü­ge des heu­ti­gen Kastells gehen jedoch auf die Mau­ren zu­rück, unter denen es - ähn­lich wie die Festung von Salo­breña - auch als Gefäng­nis für in Un­gna­de ge­fal­lene Politi­ker und Militärs dien­te. 1489 von den Ka­tholischen Kö­ni­gen ein­ge­nommen, erhielt die Burg ihre heutige Form in der Zeit Karls V. Im Inne­ren der An­lage fällt, neben ei­nem in den Fels ge­schla­ge­nen Verließ („Maz­mor­ra“) und den eher un­schein­bar­en Resten eines Nas­ridenpalastes so­wie eines mauri­schen Bades, vor allem der soge­nannte Pa­bellon Militar ins Auge. Das lang­ge­streck­te Gebäude stammt ur­sprüng­lich wohl aus dem 18. Jh. und beher­bergt heu­te das Stadt­museum.

♦ Di-Sa 10-13.30 Uhr, nachmittags je nach Sai­son 16/17/18.30-18.30/19.30/21 Uhr, So 10-13 Uhr. Eintrittsgebühr 2,50 €, Ticket auch gül­tig zum Besuch des Museo Arqueológico.

Parque Ornitológico Loro Sexi: Eine viel beworbene örtliche Attraktion, die et­wa zwi­schen Peñón und Kastell liegt. Vo­gelfreunde finden hier rund 120 ge­fie­derte Ar­ten, weniger ornithologisch in­teressierte Begleiter können sich viel­leicht am gut ein­gegrünten Gelände selbst begeistern. Wer nicht gut zu Fuß ist, wird weniger Freude haben, das Ge­län­de ist überwiegend recht steil.

♦ 10.30-14 Uhr, nachmittags je nach Saison 16/17/18-18/20/21 Uhr, im Winter Mo ge­schlos­sen; Eintritt 4 €.

Parque El Majuelo: An der Avda. de Eu­ro­pa, nicht weit vom Vogelpark, liegt die­ser sehr schöne botanische Garten, der Hunderte von Pflanzenarten be­her­bergt, da­run­ter viele Bäume und Sträu­cher aus Mittel- und Südamerika, au­ßer­dem eine ganze Reihe von Skulp­tu­ren. Zum Ge­län­de gehört auch die so­ge­nann­te Fábrica de Sa­la­zón, eine rö­mi­sche Fischfab­rik des 5. Jh. v. Chr., in de­ren rechteckigen Salz­gru­ben neben Pö­kel­fisch auch die be­gehrte Fisch­pas­te „Garum“ pro­duziert wurde.

Museo Arqueológico: Im Zentrum der Alt­stadt gelegen. Das archäologische Mu­seum (Öffnungszeiten wie Cas­til­lo, Sam­melti­cket) ist in der reizvollen „Cueva de los Siete Palacios“ unter­ge­bracht, dem gewölbe­artigen Unterbau ei­nes großen, längst verschwun­denen rö­mischen Gebäu­des, vielleicht eines Tem­pels. Es zeigt Funde aus der lan­gen Ver­gangenheit Almuñé­cars, speziell aus der phönizischen und römi­schen Epo­che. Highlight ist eine ägypti­sche Va­se aus dem 17. Jh. v. Chr.


Skulpturen im Parque El Majuelo

Centro de Interpretación Claves de Al­muñecar: Noch ein Stück landeinwärts, ober­halb der Plaza de la Cons­titu­ción, be­herbergt die Casa de la Cultura dieses mo­dern kon­zi­pierte, interaktive Mu­se­um, das sich in spani­scher und eng­lischer Sprache und mit vielen ver­schie­denen Bildschirmen mit der Ge­schich­te Almuñecars aus­ein­an­dersetzt. Eins von mehreren Glanz­lich­tern hier ist das dreidimensionale „Zeit­modell“ im Untergeschoss.

♦ Leider seit Jahren mit unklarer Zukunft ge­schlos­sen.

Acuario de Almuñecar: Auf dem Platz vor der Markthalle des Mercado Mu­ni­ci­pal versteckt sich das Aquarium von Al­muñecar; es ist auf den ersten Blick kaum zu er­kennen, da die gesamte An­la­ge bis auf den Eingangsbereich in den Un­tergrund verlegt wurde. Mit rund 1,5 Mil­lionen Liter Meerwasser gilt es (noch vor dem Parque Submarino Sea Life von Benal­mádena) als das größte Aqua­rium der andalusischen Küste. Gewid­met ist es den mediter­ranen Öko­sys­temen, der Groß­teil der hiesi­gen Fauna stammt aus dem Mittelmeer. Die Haupt­attraktion des Aquariums bildet ein auch von Haien bewohntes Groß­be­cken samt be­gehbarem Glastunnel.

♦ Täglich 10-14 Uhr, nachmittags je nach Sai­son 16/17/18-20/21/22 Uhr, im Winter Di ge­schlos­sen, Eintritt 12 €.

Basis-Infos

Information Oficina Municipal de Tu­ris­mo, Pa­lacete la Najarra, Avenida de Euro­pa s/n; Tel. 958 631125. Untergebracht in ei­nem sehr schö­nen „neomaurischen“ Pa­last in ei­ner Neu­bau­gegend westlich der Alt­stadt und des Pe­ñón, nahe dem Strand Playa San Cris­tó­bal. Zu­letzt wegen Renovierung (vo­rü­ber­gehend) ge­schlossen. Eine Filiale liegt am zen­tralen Paseo de Altillo, Tel. 958 616070, ge­öff­net täglich 10-13, 18.30-21 bzw. im Winter 16.30-19.30 Uhr, dann auch Mo geschlossen. www.turismoalmunecar.es.

Verbindungen Bus: Busbahnhof nordöst­lich der Altstadt an der Avenida Juan Car­los I., un­weit der Staatsstraße N 340. ALSA fährt von/nach Almería 5-mal, Gra­nada 9-mal und Má­laga 10-mal täglich, nach Nerja und Sa­lo­breña etwa alle ein bis zwei Stunden.

Einkaufen/Feste Día de la Cruz, am 3. Mai, das Fest der auf­wändig geschmückten Mai­kreuze.

Jazz en la Costa, knapp zwei Wochen um Mit­te Juli. Bereits seit Ende der Achtzigerjahre ab­ge­haltenes Jazzfestival, Infos unter www.jazzgranada.es.

Fiesta de la Virgen de la Antigua, zweiwö­chi­ges Fest der Stadtpatronin, im August. Wich­tigs­ter Tag ist der 15. August, wenn ein Vieh­markt und Prozessionen zu Fuß und mit dem Boot stattfinden.

Übernachten/Essen & Trinken

Übernachten Einige kleine Pensionen kon­zen­trieren sich am östlichen Rand der Alt­stadt; Ho­tels liegen überwiegend in den Neu­bau­vier­teln im Westen.

** Hotel Casablanca €€€, im Neubauviertel un­weit westlich des Peñón, mit Garage. Kom­for­tab­les, in der Architektur orientalisch an­ge­hauch­tes Haus, zum ausgedehnten Strand über die Stra­ße. Ganzjährig. Plaza San Cristóbal 4, Tel. 958 635575, www.hotelcasablancaalmunecar.com.

* Hotel Goya €€, ebenfalls im Strandviertel west­lich des Peñón, nahe der Touristenin­for­ma­tion. Schlichtes, familiäres Haus mit sehr or­dent­lichem Preis-Leistungs-Verhältnis. Avenida Eu­ropa 31, Tel. 958 630550.

Mein Tipp ** Hostal Tropical €€, in der­sel­ben Straße, noch etwas meerwärts. Klei­nes Hos­tal mit sehr sympathischen und hilfs­be­rei­ten Be­sit­zern, alles tiptop und ge­pflegt. Elf Zim­mer, ganz­jährig geöffnet außer zu den Be­triebs­ferien (meist November). Avenida de Eu­ro­p­a 39, Tel. 958 633458, www.hostaltropical.es.

** Hostal Altamar €-€€, freundlich ge­führ­tes Hostal mitten in der Altstadt, nur ein klei­nes Stück landeinwärts der zent­ralen Ufer­pro­me­nade. Nur zur Saison geöffnet, 16 or­dent­li­che Zimmer mit Klima­anlage und TV. C. Alta del Mar 13, Tel. 958 630346. www.hostalaltamar.es.

Camping Stadtnächster Platz in La Herra­dura, siehe unten.

Essen & Trinken An der Playa de San Cristó­bal liegen mehrere, teils ganzjährig geöffnete Strand­restaurants.

Restaurante La Última Ola, in zentraler La­ge an der östlichen Pro­me­nade, Tische auch im Frei­en. Spezialität sind Fischge­rich­te, mittleres Preis­niveau; meist ist auch ein re­lativ günsti­ges Ta­ges­menü um die 15 € im Angebot. Pa­seo Puer­ta del Mar 4, Tel. 958 630018. Im Umfeld wei­tere Re­s­tau­rants.

Cervecería El Cortijillo, im Strandviertel west­lich des Peñón. Großes, volks­tüm­li­ches Lo­kal (es gibt auch eine teurere Restaurant-Filiale an der Uferstraße), im Angebot vor allem Fleisch- und Fisch­ge­richte sowie Paellas, Haupt­ge­richte über­wie­gend etwa 12-16 €. Av. Mar de Plata 3, Tel. 958 635296, in einer Sei­ten­stra­ße der Pro­me­nade jenseits der Brücke. Di­rekt ne­benan (Tel. 958 633079) und feiner, aber auch deutlich hochpreisiger: Rest. Mar de Pla­ta.

Mein Tipp Rest. Lute y Jesús, in einer Wohn­stra­ße westlich der Altstadt, ein paar hundert Me­ter landeinwärts vom Hostal Tro­pical. Fa­mi­liä­res Lokal, das zu Recht bei Einheimischen wie Residenten sehr beliebt ist. Die Fisch­ge­rich­te (frittiert oder „plan­cha“) hier sind auch wirk­l­ich prima, die Porti­onen üppig, die Preise mehr als erfreu­lich. Avenida de Europa 24, Tel. 958 947118. Eine kleinere Fili­ale (ins­be­son­de­re Take-away) liegt am Paseo San Cristóbal 2.

Nachtleben Besonders zur spanischen Ur­laubs­saison zeigt sich Almuñecar nachts er­staun­lich lebendig. Eine Reihe beliebter Bier­knei­pen und Tapas-Bars finden sich am Paseo del Altillo beim zentralen Haupt­strand.

Umgebung von Almuñecar

Richtung Granada bildet das kurvenrei­che Gebirgssträßchen A 4050 über Otí­var eine Alternative zur viel be­fah­re­nen N 323. Der Zeitaufwand ist zwar hö­her, wird je­doch durch grandi­ose Land­schaftsbilder vergolten.

Rich­tung Málaga zeigt sich die Küste land­schaftlich weiterhin schön, mit tief­grü­nen Obstplantagen und vielen Aus­sichtspunkten von den bis ans Meer rei­chen­den Gebirgsausläufern. Zur Costa del Sol siehe im Kapitel über die Pro­vinz Málaga.

La Herradura: Die Siedlung liegt etwa vier Kilometer westlich von Almuñecar an einer wei­ten Bucht, die an beiden Sei­ten durch bergige Ausläufer ge­schützt wird. La Herradura selbst ist mit seinen hoch aufragenden Apart­ment­blocks zwar keine Schönheit, der lang­gestreckte, breite Strand hingegen ver­mag schon zu gefal­len. Das Wasser hier ist be­sonders klar, weshalb sich gleich mehrere Tauch­schulen in La Herra­dura nie­der­gelas­sen haben.


Hoch über der Küste: Torre de Cerro Gordo

Übernachten Finca Baobab - Avocado­finca €€, „wunderschöne Finca etwa acht Auto­minuten oberhalb von La Herradura, von ei­nem deutschen Paar geleitet. Nette kleine Häus­chen, mit viel Liebe aus­ge­stat­tet“, ein Leser­tipp von Heidi G. Zusätzlich er­wäh­nens­wert: steiles Gelände, ebenso steile Zu­fahrt über einen teilweise nicht as­phal­tier­ten Feld­weg. Schöner Pool. Ca­mino de Guerra s/n, mobil Tel. 670 965755, baobab@avocadofinca.de www.avocadofinca.de.

Camping Nuevo Camping La Herradura €€, 3. Kat., kleiner Platz ganz im Westen der Bucht. Äl­tere, einfache Sanitärs, immerhin ist der Platz strand­nah gelegen und viel­fältig ein­ge­grünt. Ganz­jäh­rig. Bit­ter für Einzelreisende: Der „Mindestum­satz po Tag“ entspricht der Be­le­gung mit zwei Per­so­nen, Auto und Zelt. Paseo And­rés Segovia, Tel. 958 640634, www.nuevocamping.es.

Essen & Trinken Rest. La Gaviota, di­rekt am Strand, schräg gegenüber vom Nuevo Cam­ping La Herradura. Familienbetrieb mit fei­ner Kü­che und ordentlichen Portionen, sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Auch von Lesern ge­lobt. Pa­seo Marítimo And­rés Se­go­via s/n, Tel. 958 827550.

Richtung Nerja und Málaga: Durch den Bau der Autobahn A 7 wurde die pa­ral­lel verlaufende N 340 ganz erheblich vom Verkehr entlastet. Im Gebiet west­lich von La Herradura durchquert die al­te Bundesstraße ein landschaftlich be­sonders reizvolles Stückchen Küste. Der als Naturpark ausgewiesene „Fette Hü­gel“ Cerro Gordo trägt den alten Wacht­turm Torre de Cerro Gordo, von dem sich ein weiter Blick über die Küs­te bietet; der kurze Fußweg (gutes Schuh­werk!) zum Turm beginnt bei dem Re­staurant „Mirador de Cerro Gor­do“, das über ein Seitensträßchen der N 340 an­zu­fah­ren ist.

Playa de Cantarriján: Die bildschöne, mehr als 300 Meter Playa de Can­tarriján (überwiegend FKK) liegt et­was westlich des Vorgebirges Cerro Gor­do und ist von der N 340 über eine schma­le, steile Betonstraße (Auto­zu­fahrt zur Saison gesperrt, dann Bus-Ser­vice vom Parkplatz) zu erreichen; zwei hübsche Strand­re­s­taurants sind vor­handen. Ein ähnlich reiz­vol­ler Strand, der erste einer gan­zen Reihe mal mehr, mal weni­ger abgeschiedener Strän­de, die alle bereits zur Ge­mein­de Nerja in der Provinz Málaga zählen, fin­det sich noch ein Stück wei­ter west­lich, freilich ei­nen deftigen halb­stün­di­gen Fuß­marsch (zur Saison fahren je­doch auch hier Shut­tle-Busse) un­ter­halb der Küs­tenstraße: die rund 400 Me­ter lange Playa del Ca­ñuelo.

Granada(230.000 Einwohner)

Viel besungen von Dichtern, völlig zu Recht in eine Reihe mit Flo­renz oder Venedig gestellt - Granada, si­cherlich eine der be­rühm­tes­ten Städte Spa­niens, vielleicht die schönste. Schon die Lage der Stadt ist einzigartig: Am Rand der frucht­baren Flussebene Vega er­streckt sich Granada auf gut 700 Metern Seehöhe zu Füßen der fast im­mer schneebedeckten Sierra Nevada.


Maurisches Märchenschloss: die Alhambra von Granada

Vor dieser gewaltigen Kulisse erheben sich zwei Hügel. Der südliche von bei­den trägt die traumhafte Al­hambra, die ein­zige kom­plett erhaltene maurische Pa­lastan­lage der Welt. Auf dem nörd­li­chen Hügel staffelt sich der Albaicín, das äl­teste Viertel der Stadt, ein Laby­rinth weiß ver­putzter Häuser, von Blu­men über­quel­len­der Gärt­chen und engs­ter Trep­pen­gas­sen. Bei Sonnen­unter­gang auf dem Al­baicín zu stehen, im An­ge­sicht der Alhambra und der Sierra Ne­va­da, das ist ein Fest für die Sin­ne, ein „An­blick, von dem Men­schen aus dem Nor­den sich keine Vor­stel­lung machen kön­nen“ (Théophile Gau­tier).

Alle Lobpreisungen, alle Er­war­tun­gen werden grausam in Frage gestellt, kommt man zum ersten Mal in Gra­na­da an. Von Schönheit zunächst keine Spur. Die Un­ter­stadt, in der sich das All­tagsleben abspielt, scheint auf den ers­ten Blick ein He­xen­kessel. Dröh­nen­der Verkehr und Hektik sind all­ge­gen­wär­tig. Mehrere Millio­nen Tou­ris­ten hat die Stadt jährlich zu ver­kraf­ten, an Som­mer­tagen über 20.000 Be­su­cher. Mit der Zeit lernt man je­doch auch die Rei­ze des Granada der Ge­gen­wart zu schät­zen. So finden sich, mit etwas Spür­sinn, ro­man­tische Win­kel und ele­gan­te Plätze auch in der Unter­stadt. Zu­dem be­sitzt die Stadt mit der dritt­größ­ten Uni­versi­tät Spa­niens - jeder sechste Ein­woh­ner ist Student - eine aus­gespro­chen rege Knei­penszene, und das Kul­tur­an­gebot ist über­wäl­ti­gend. Doch was sind all die­se An­nehm­lich­kei­ten ge­gen einen ein­zi­gen Nach­mit­tag in den schat­tigen, was­ser­küh­len Gär­t­en des Ge­ne­ra­life über der Al­ham­bra ...

Stadtaufbau/Orientierung: Das Zent­rum Granadas erstreckt sich nahe der Ka­the­d­rale um die Kreuzung der Haupt­straßen Gran Vía de Colón und Calle Reyes Ca­tóli­cos. Im Südwesten en­det die C. Reyes Católicos am Ver­kehrs­kno­ten­punkt Puer­ta Real und im Nord­osten an der Plaza Nueva. Letz­te­re, ein be­lieb­ter Treff­punkt, ist ge­wis­ser­maßen die Ouvertüre zu Al­hambra und Albai­cín, die beide von hier aus an­gesteuert werden können. Zwi­schen den bei­den Hü­geln folgt die Car­rera del Darro dem Lauf des gleichnami­gen Bäch­leins bergwärts.

Geschichte

Der Albaicín war schon zu Zeiten der Ibe­rer besiedelt, denen Römer und West­go­ten folgten. Besondere Be­deu­tung hatte die Siedlung damals nicht. Das än­der­te sich mit der Eroberung durch die Ara­ber im Jahre 711. Mäch­ti­ge Ver­tei­di­gungs­anlagen entstanden, noch von den Rö­mern stammende Be­wäs­se­rungs­an­la­gen wurden ausge­baut und verbessert, Pa­läste, Schulen und Mo­scheen er­rich­tet. Zwar stand die ara­bische Stadt Gar­nata („Granat­apfel“) noch im Schat­ten von Cór­do­ba, doch galt sie damals schon als Sam­mel­becken von Gelehrten und Dich­tern, die ihre Schön­heit zu prei­sen nicht müde wurden. Mit dem Zer­fall des Ka­lifats von Córdoba 1031 rief des­sen Statt­halter Gra­nada zur ei­gen­stän­di­gen Taifa (Teilkönig­reich) aus. Ab 1090 ge­lang­te die Dynastie der Al­mo­ra­vi­den, spä­ter die der Almoha­den an die Macht. Wäh­rend­dessen nahm die Re­con­quista ihren Gang; 1236 fiel das gleich­falls von den Al­mo­ha­den re­gier­te Cór­doba an die christ­lichen Hee­re.

Mohammed al-Ahmar, ein echtes Schlitz­ohr, nutzte die Probleme der Al­mo­ha­den auf seine Weise, erhob sich 1238 zum König Granadas und grün­de­te so die Dynas­tie der Nasriden. Als ge­wief­ter Taktiker, der die mili­tä­ri­sche Über­le­gen­heit der christ­lichen Heere er­kannt hatte, verbündete er sich mit den Spa­niern, beteiligte sich auf Seiten Kas­tiliens sogar aktiv an der Eroberung Se­villas 1248. Seine Nach­fol­ger agier­ten po­litisch nicht we­niger geschickt, zahl­ten Tri­but an Kas­tilien und hiel­ten so Granada als letz­te maurische Bas­tion bis ins Jahr 1492. Unter der zwei­ein­halb Jahr­hun­derte währenden Herr­schaft der Nas­ri­den erlebte Granada sei­ne Blüte, eine Zeit ver­fei­nerter Kunst und Kultur, de­ren kostbarstes Zeugnis die Alham­bra ist.

Die Vereinigung der Königreiche Kas­ti­lien und Aragón durch die Heirat der Reyes Católicos Isabella und Fer­di­nand II. sollte das Ende der Mau­ren­herr­schaft bedeu­ten. Die strategischen Be­festigungen Alhama de Granada und Má­laga wurden 1482/85 er­obert, dem letz­ten König Boabdil „el Chico“ („der Kna­be“) blieb nur mehr seine Haupt­stadt. Am 2. Januar 1492 musste er auch sie auf­ge­ben. Boabdil tat es kampf­los, um die Alhambra nicht der Zer­stö­rung prei­s­zu­ge­ben. Auf seinem Ab­zug in die Al­pujarras soll er sich ein letz­tes Mal um­ge­se­hen und den Ver­lust tief be­klagt ha­ben - der Ort des Ab­schieds, ein Pass nahe der heu­ti­gen A 44, heißt seit­dem Suspiro del Moro: „Seuf­zer des Mau­ren“.

Die christlichen Herrscher zeigten sich den Mauren gegenüber anfangs ver­gleichs­weise tolerant und ge­währ­ten ihnen Aufenthaltsrecht. Mit der Ver­trei­bung der Mo­risken (zwangs­ge­tauf­te Mauren) in den Jahren 1570 und 1609 begann für Gra­na­da ein ra­scher Nie­dergang; die einst so glanzvolle Kö­nigs­stadt verkam zum Pro­vinznest. Erst An­fang des 20. Jahrhunderts setz­te, ausgelöst zu­nächst durch die Land­wirt­schaft, dann durch den Tourismus, ein neuer Aufschwung ein.

„Granada ist eine Stadt der Muße, eine Stadt der Betrachtung und Phan­ta­sie, eine Stadt, in welcher der Verliebte besser als in ir­gend­ei­ner ande­ren den Namen seiner Liebe in den Sand schreibt (...) Gra­nada ist ge­macht für Traum und Träu­me­rei.“

Federico García Lorca (aus: „Spani­sche Geisteswelt“, Fritz Schalk).

Sehenswertes

Klar, dass die Alhambra mit weitem Abstand an erster Stelle steht. Auch der zwei­te Rang ist unstrittig: Die Kathedrale mit der Capilla Ma­yor und den Grä­bern der Ka­tholischen Könige wäre in vielen an­de­ren Städten die Haupt­attrak­tion.

Un­bedingt erlebenswert sind auch die pracht­vollen Gärten des Generalife ober­halb der Alhambra und das ma­le­rische ehemalige Maurenviertel Alba­icín. Sei­ne ein­zig­ar­ti­gen Mo­nu­men­te und die fantastische Lage ma­chen Gra­na­da zu einem der be­deu­tends­ten Be­sich­tigungsziele Spaniens. Das gibt Selbst­be­wusst­sein. Auf den be­rühm­ten Spruch der Einwohner Se­vil­las, „Wer Sevilla nicht gesehen hat, hat keine Wun­der ge­sehen“, kontert man in Gra­na­da ganz lo­cker: „Quien no ha visto Gra­nada, no ha visto nada“ - „Wer Gra­na­da nicht ge­sehen hat, hat gar nichts gese­hen“.

Alhambra


Die Alhambra steckt voller filigraner Details

Die „Rote Festung“ Qal’at al-Hamra ist das Meisterwerk islamischer Archi­tek­tur in Spa­nien und wurde mit gutem Grund bereits 1984 zum Weltkul­turerbe der Mensch­heit er­nannt. Von außen mag sie ver­gleichsweise un­schein­bar wir­ken, das In­nere jedoch ist von un­er­reich­ter Raffinesse.

Zu­nächst jedoch eine Bemerkung, um Enttäuschungen zu vermeiden: Die Al­ham­bra ist wunderschön, manchmal fällt es jedoch vor lauter Menschen nicht leicht, dies auch zu würdigen. Im­merhin handelt es sich um das meist­besuchte Mo­nu­ment Spa­niens. Auf­grund des starken Andrangs und durch die Be­schrä­n­kung der täg­li­chen Be­sucherzahl ist es zudem gar nicht leicht, über­haupt an Eintrittskarten zu kom­men - lesen Sie dazu bitte un­be­dingt die Ab­schnitte weiter unten.

Lage und Baugeschichte: Die be­vor­zug­te Lage der Alhambra macht sich sofort hin­ter der Puerta de las Gra­nadas be­merk­bar. Man taucht in einen schat­ti­gen Park alter Bäume ein, in dem es gleich merklich kühler wird. Über­all plät­schert und gur­gelt Wasser; Was­ser in einem Reichtum, der den Söhnen der Wüs­te als großmüti­ges Ge­schenk Allahs er­scheinen musste. „Je heißer es ist, des­to reichlicher sprudeln die Quel­len, denn sie werden vom Schnee ge­speist. Diese Mi­schung von Was­ser, Schnee und Feu­er macht Granada zu ei­nem Paradies auf Er­den mit einem Kli­ma, das in der gan­zen Welt seines­glei­chen nicht hat“ (Théo­phile Gau­tier).

Der langgestreckte, von den Mauren al-Sabikah (heute: La Sabica) genannte Hü­gel­rü­cken bildet zwar nicht die höchs­te Erhe­bung Granadas, er ließ sich jedoch gut verteidigen und bietet den besten Blick über die Stadt und die Ebe­ne. Deshalb be­stand hier auch be­reits im 9. Jh. eine Festung, die jedoch nie als Residenz diente - die Ziri­den, die als erste mauri­sche Könige Gra­na­das

die Stadt ab dem 11. Jh. be­herrsch­ten, hatten ihre Pa­läste auf dem Albaicín. 1238 ließ Mohammed Al-Ahmar, der Gründer der Nasri­den­dy­nas­tie, die inzwi­schen wohl weit­ge­hend ver­fal­lene Fes­tung wieder auf­bau­en und zur Palast­stadt erweitern. Sein Sohn Mo­ham­med II. und des­sen Nach­folger setz­ten sein Werk fort. Das Glanz­stück der Alhambra, der kö­nig­li­che Palast, entstand vor allem im 14. Jh. unter den Herrschern Yusuf I. und Mo­hammed V. Zu jener Zeit be­stand die Alhambra nicht nur aus dem Kö­nigs­pa­last und der eigent­li­chen Fes­tung, die von einer 40.000 Mann star­ken Truppe ge­hal­ten wurde; an sie grenz­te auch eine eigene kleine Medina (Stadt), de­ren Moscheen,­


Ver­wal­tungs­ge­bäude, Bäder, Wohn­häuser, Werk­stät­ten und Stal­lungen die Zei­ten je­doch nicht über­stan­den haben. Die Ka­tho­li­schen Kö­nige, die 1492 Gra­na­da er­ober­ten, zer­stör­ten die Alham­bra wohl­weis­lich nicht, lie­ßen sogar Teile des Kö­nigs­palasts res­taurieren. Es blieb der - schon vor­her auch in Córdobas Mez­quita be­wie­se­nen - Igno­ranz Karl V. vor­be­hal­ten, im 16. Jh. einen gan­zen Re­nais­sance-Pa­last in die mau­rischen Mauern zu stellen. In späteren Jahr­hun­der­ten dien­te die Al­hambra als Ka­serne und ver­fiel dann all­mäh­lich, wur­de von Die­ben und anderen licht­scheu­en Ele­men­ten als Unter­kunft ge­nutzt. 1812 wäre sie um ein Haar von den Truppen Napo­le­ons in die Luft ge­sprengt wor­den. Erst durch die enthu­sias­tischen Be­schrei­bun­gen von Reise­schrift­stellern wie Wash­ing­ton Ir­ving, der 1829 für eine Wei­le in der herunter­ge­kommenen Anlage wohnte und hier sei­ne „Erzäh­lun­gen von der Al­hambra“ ver­fasste, rückte die im­men­se Be­deu­tung des Gebäu­des wie­der ins Be­wusst­sein. 1870 schließlich wurde die Al­ham­bra in die Liste der spa­nischen Na­ti­o­nalmo­nu­mente auf­ge­nommen und in der Folge gründ­lich res­tau­riert, 1984 von der UNESCO zum „Kul­tur­er­be der Mensch­heit“ er­nannt.


Zugang zum Salón de Comares

Aufbau: Der mauerumgürtete Komp­lex er­streckt sich über eine Länge von 720 Me­tern und eine Breite von 220 Me­tern. Er lässt sich, etwas ver­ein­facht, in fol­gen­de Be­reiche gliedern: die Ver­tei­di­gungs­anlage Alcazaba im Wes­ten, der wun­dervolle Nas­ri­den­palast Pa­lacios Na­zaríes (auch Palacio Real ge­nannt), das eigentliche Glanz­stück der Al­ham­bra) im Osten und der Palacio Car­los V., der der arabischen An­lage durch den christ­lichen Kö­nig Karl V. auf­ge­zwun­gen wurde. Die Som­mer­re­si­denz Gene­ra­life liegt mit pracht­vol­len Gär­ten ober­halb der Al­hambra und ist über einen ei­ge­nen Zu­gang zu er­rei­chen.

Zugang Im Südosten des Komplexes liegt un­weit des Generalife der große, ge­büh­ren­pflich­ti­ge Besucherparkplatz, an den sich der Ti­cket­schal­ter „Pabellón de Ac­ceso“ und der Haupt­ein­gang anschließen. Wer be­reits eine gültige Ein­trittskarte besitzt, kann auch den für Fuß­gän­ger we­sentlich stadt­nä­he­ren Ein­gang durch die Puer­ta de la Jus­ticia be­nutzen; dies gilt lei­der nicht für ermäßigte Tickets (Kinder, Se­nio­ren etc.), siehe unten.

Auto: Anfahrt über die Ronda Sur der Um­ge­hungs­straße Circunvalación, gut beschil­dert.

Bus: Von der Plaza Plaza Isabel la Católica (nahe Gran Vía) ver­kehren häu­fig Klein­busse (1,40 €) der Li­nien C30 und C32.

Zu Fuß: Mehrere Möglichkeiten, immer aber ein gan­zes Eck zu laufen. Die Stan­dard­route führt ab der Plaza Nueva über die Cues­ta de Go­mérez und vorbei an der Puerta de la Jus­ti­cia und der ge­sam­ten Burg zum Haupt­ein­gang. Ro­man­ti­scher, auch beschwerlicher, ist der Pflas­terweg Cuesta del Rey Chico, auch Ca­mi­no de los Chinos ge­nannt: Von den Pla­zas Nue­va und Santa Ana ent­lang des Dar­ro auf­wärts; wo die Straße links zum Al­bai­cín hinauf abbiegt, geht es rechts über den Fluss und dann den Berg hoch zum Groß­park­platz und zum Ticket­schal­ter.

Öffnungszeiten/Eintrittspreise Von April bis 14. Ok­tober täg­lich 8.30-20 Uhr; Di-Sa auch 22-23.30 Uhr. Im restlichen Jahr täglich 8.30-18 Uhr, Fr/Sa auch 20-21.30 Uhr. Die Nacht­termine in der beleuchteten Al­hambra sind natürlich be­sonders märchenhaft. Am 25. De­zem­ber und am 1. Januar ist ge­schlos­sen. Reguläre Ein­tritts­gebühr für Alca­zaba, Nas­ri­denpalast und Generalife 14 €. Diverse Er­mä­ßi­gungen, u.a. für Kinder (2-11 J. gratis, 12-15 J. 8 €) und über 65-jährige (9 €), aber Ach­tung: alle kostenlosen oder ermäßigten Tickets sind qua­si nur Reservierungen, die am Haupt­ein­gang in Eintrittskarten umgetauscht werden müs­sen, man kommt mit diesen also nicht di­rekt in die kostenpflichtigen Bereiche!

Wer kein reguläres Ti­cket ergattert, hat viel­leicht mehr Glück mit der Kombi-Karte „Al­ham­bra Experiencias“, mit der man für 14 € nachts den Palast und am fol­genden Vormittag Alca­zaba, Gärten und Ge­neralife besuchen kann; das Ticket „Alhambra y Fundación Rodríguez-Acos­ta“ ermöglicht für 16 € zusätzlich zur Al­ham­bra den Besuch des ungewöhnlichen En­sem­bles im Stadtteil Antequeruela (siehe dort). Die „Visita Jardi­nes“ (7 €) umfasst ne­ben den ver­schiedenen Gartenanlagen auch die Al­ca­zaba und den Generalife, spart also „nur“ den Nas­ridenpalast aus. Nacht­besuche im Nas­ri­den­palast kosten 8 €, im Generalife und seinen Gär­ten (im Winter sowie von Juni bis August nicht möglich) 5 €.

Gratis-Bereiche: Übrigens darf man die Alham­bra auch völ­lig oh­ne Ticket betreten, z.B. um schon mal die At­mo­sphäre innerhalb der Mauern zu schnup­pern oder in aller Ruhe vorab einen Ge­samt­ein­druck zu gewinnen: Der Zugang durch das Tor Puerta de la Justicia (→ „Be­sich­tigung“) ist zu den Öffnungszeiten jeder­zeit und gratis mög­lich; sogar der Pala­cio Carlos V. samt sei­nen Museen kann so be­sucht werden. Die schöns­ten und be­deu­tends­ten Be­rei­che der Al­ham­bra (Alca­zaba, der Nasri­den­pa­last Palacios Na­zaríes, Gär­ten und Ge­ne­ra­life) freilich blei­ben ohne Ti­cket gesperrt.

Internet-Info: www.alhambra-patronato.es, ak­tuelle Infor­mation über Öffnungszeiten, Ein­tritts­preise etc. Spanisch und Englisch. Info-Tel. 958 027971.

Ticketkauf Die Anzahl der täglichen Ein­tritts­kar­ten reicht längst nicht im­mer für alle In­te­res­senten aus. Mittler­weile wird der weit über­wie­gende Teil bereits im Vor­ver­kauf ab­ge­ge­ben, auf Tickets an der Kasse zu hoffen ist des­halb ein sehr riskan­tes Unterfangen. Wir ra­ten dringend zum Vorverkauf bzw. zur Re­servierung! Grund­sätzlich ist es ratsam, sich möglichst weit im voraus (bis zu drei Mo­na­te sind möglich) um die Tickets zu kümmern, oft sind die Karten auf viele Wochen hinaus aus­gebucht. Telefonischer Ticketkauf ist mög­lich unter Tel. 858 953616.


Über die Puerta de la Justicia frei zugänglich: maurisches Bad in der Alhambra

https://tickets.alhambra-patronato.es, die einzige offizielle Verkaufswebsite, bei „er­goo­gelten“ Adressen sind bestenfalls erheblich teu­rere Tickets mit Führung erhältlich. Die Site gibt es auch auf Englisch, Bezahlung mit Kre­dit­kar­te. Sofern man normale Erwachsenentickets bucht, erhält man nach dem Ausfüllen des Be­stell­formulars direkt eine gültige, per­so­na­li­sier­te Eintrittskarte als PDF-Datei zum Ausdrucken (zu­sätzlich Ausweis mitführen), andernfalls eine Re­servierung, die am Haupteingang in ein Ti­cket getauscht werden muss; auch für den Gra­tis-Eintritt für kleinere Kinder muss eine solche Re­servierung ausgefüllt werden! Beim Kauf ist ne­ben dem Besuchsdatum auch ein im Halb­stun­dentakt wechseln­der, je nach Ver­füg­bar­keit frei wählbarer Zeitpunkt (z. B. 10.30 Uhr) fest­zulegen, ab dem der Ein­gang zum Kern der An­lage, dem Nas­riden­palast Palacios Nazaríes, un­be­dingt binnen einer halben Stunde pas­siert wer­den muss (!), andern­falls verfällt die Kar­te; bes­ser also, man plant vorab ein gewisses Zeit­pols­ter ein und stellt sich dann recht­zeitig in die Warteschlange vor dem Palast­ein­gang. Für den Rest der Alhambra inklu­sive Al­cazaba und Ge­nera­life gilt diese stren­ge Zeitvorgabe nicht.

Alles ausgebucht? Neben dem Standard-Ti­cket existieren eine Reihe weiterer Ein­tritts­kar­ten­formen, für die jeweils ein eigenes Ticket­kon­tingent zurückgehalten wird und die sich des­halb als Rettungsanker erweisen könnten, doch noch in die Alhambra bzw. den Nas­ri­den­pa­last zu kommen, darunter z.B. die Kombi-Kar­ten „Alhambra Experiencias“ und „Al­ham­bra y Fundación Rodríguez-Acosta“, siehe oben. Das Ticket „Dobla de Oro“ (Verkauf ebenfalls über die Alhambra-Website) für etwa 20 € ge­währt neben der Alhambra auch Zugang zu ei­ner Reihe weiterer maurischer Monumente und ist manchmal auch dann noch erhältlich, wenn die regulären Eintrittskarten bereits aus­ver­kauft sind. Weiterhin gibt es diverse Formen des Sammeltickets „Granada Card“, die zu Prei­sen zwischen etwa 35 und 45 € neben anderen Se­henswürdigkeiten meist, aber nicht immer (ge­nau hinsehen) den Besuch der Alhambra in­klu­dieren. Leider ändern sich die exakten Mo­da­litäten sehr häufig, Details und Buchung im Netz unter www.granadatur.com/granada-card. Wer zwei Nächte in Granada bleibt, kann bei teilnehmenden Hotels (nur dort, vor der Bu­chung anfragen, Liste auf der genannten Web­site) die Sonderform „Granada Card Per­nocta“ erwerben, die für günstige 16 € (plus ei­nem evtl. Verkaufsaufschlag des Hotels) eben­falls u.a. den Eintritt zur Alhambra beinhaltet.

Ticketkauf an der Kasse: Tagestickets gibt es nur an der Kasse beim Großpark­platz - wer zu Fuß aus der Stadt kommt, muss des­halb erst am gesamten Komplex vorbei­marschieren oder den Bus nehmen. Außer eventuell (!) im tiefs­ten Winter steht an der Kasse im „Pa­bellón de Acceso“ meist eine lange Schlange an, die sich zur Saison sogar schon weit vor der ei­gent­li­chen Öffnungs­zeit bildet. Nach langer War­te­zeit glücklich an ein Ti­cket gelangt, stellt man dann viel­leicht fest, dass der einzig verfüg­bare Zei­t­punkt für den Besuch des Nasri­denpalasts sechs Stun­den später liegt ... Sobald die Ein­tritts­kar­ten für den je­weiligen Tag verkauft sind, schließt die Kasse - wer später kommt, hat Pech ge­habt, auch wenn er (vielleicht sogar stun­denlang) in der Schlange gewartet hat. Vor­verkauf ist hier nicht möglich, auch die Gra­tis-Tickets für Kinder bis 11 J. gibt es hier nicht (Aus­nahme: Babys unter 2 J.).

Besichtigung der Alhambra

Kommt man über die Cuesta de Go­mé­rez und durch die Puerta de las Gra­na­das aus der Stadt, passiert man die Puer­ta de la Justicia, das „Tor der Ge­rech­tig­keit“, das Yusuf I. 1348 errichten ließ. Der eigentlich bedeutendste Zu­gang der Alhambra (freilich nicht der heu­tige Haupteingang) ist eher Turm als Tor und hat seinen Na­men von den Ge­richtsverhandlungen, die hier ab­ge­hal­ten wurden. Für das Symbol der aus­gestreckten Hand am Huf­eisen­bo­gen gibt es mehrere Deutungen; man­cher sieht sie als Symbol der fünf Ge­bo­te des Islam (Bekennen der Einheit Got­tes, Gebet, Fasten, Almosen, Wall­fahrt nach Mek­ka), andere als Abwehr des „bösen Blicks“ der Verurteilten. Das zwei­te Symbol, der Schlüssel, steht für den Eintritt ins Paradies.

Wer schon eine gültige Eintrittskarte hat (oder nur mal in die Anlage hi­nein­schau­en möchte, denn der Eintritt ins Burg­innere an sich ist als „öffentliche Zo­ne“ frei) kann durch die­ses Tor den Kom­plex betreten, alle ande­ren müssen noch gut einen halben Kilo­me­ter weiter zum Haupteingang beim Groß­park­platz. Von dort geht es, nunmehr in­ner­halb des Mauerrings, quer durch das ge­samte Gelände zur Fes­tung Alcazaba und zum Kö­nigs­palast. Man ist eine Wei­le unterwegs und muss vor dem Nas­ri­den­pa­last zu­dem mit einer Warte­schlan­ge rechnen; wenn der festgelegte Zu­gangs-Zeit­punkt unmittelbar be­vor­steht, sollte man also nicht bummeln.

Alcazaba

Die Festung Alcazaba ist der älteste Be­reich der Alhambra und auch für ihren Na­men ver­antwortlich: al-Hamra, „Die Ro­te“, wurde sie von den Mauren ge­nannt, nach der röt­lichen Farbe ihrer Mau­ern. Der doppelte Mauerring deu­tet mit zahlrei­chen Tür­men keilförmig auf die Stadt. Das Gebiet innerhalb hat lei­der ziemliche Zer­störungen erlitten und deshalb kaum noch hochrangige Se­henswürdigkeiten auf­zuweisen.

Torre de la Vela: Der am weitesten zur Stadt vorgeschobene, 26 Meter hohe Turm kann bestiegen werden, was man sich nicht entgehen lassen sollte. Der Blick auf die Stadt und die fruchtbare Fluss­ebene Vega ist besonders im Abend­licht einfach su­perb. Die Glocke auf dem Flach­dach gab in früheren Zei­ten die Signale für die Be­wäs­serung der Ve­ga. Heute wird sie nur selten ge­läu­tet, z. B. am 2. Januar, dem Tag des Ein­marschs der christlichen Kö­nige. Wer sie ei­nem alten Volksglauben zu­folge an die­sem Tag berührt, wird bald hei­ra­ten.

Palacios Nazaríes (Pala­cio Real)


Höchster Turm der „roten“ Alcazaba: Torre de la Vela

Der Königspalast der Nasriden, ge­le­gent­lich als „Achtes Weltwunder“ be­zeich­net, bildet den Höhepunkt der Al­ham­bra. In seinen Anfängen stammt er aus der Zeit von Mohammed Al-Ahmar, dem Be­grün­der der Dynastie, die präch­tigsten Abschnitte entstanden je­doch unter Yusuf I. (1333-54) und Mo­ham­med V. (1354-91). Verblüffend: Die De­kora­tion im Inneren dieses himm­li­schen Traums besteht in weiten Teilen aus den ge­wöhnlichen Mate­ria­lien Holz und Gips. Die verschlungenen Wand­or­na­men­te, die filigranen ara­bi­schen Schrift­züge, die „Spinnweben Gottes“ ge­nannt wur­den - schlichter Gips, der frü­her bunt bemalt war. Man kann da­rin durch­aus die Philosophie sehen, nicht für die Ewig­keit zu bauen, son­dern zur Freude der jeweiligen Be­woh­ner. Wenn die Stuck­de­ko­ra­tion nicht mehr gefiel, ließ man die Ornamente än­dern, Aus­bes­se­run­gen schadhafter Stel­len waren pro­blem­los möglich. Aus ähn­lichen Grün­den wirkt der Palast von außen so schlicht: Aller Prunk und Glanz leuch­ten im Inne­ren, eben da, wo man lebte.

Die meist in der Pluralform als „Nas­ri­den­paläste“ bezeichneten Pala­cios Na­za­ríes gliedern sich in drei Be­rei­che, die räum­lich streng getrennt sind: Der Mexuar diente Ver­samm­lun­gen und der Ge­richtsbarkeit, El Ser­rallo war der ei­gent­liche Pa­last. Der sich an­schlie­ßen­de Harem war als „Al­ler­hei­ligs­tes“ nur den Herr­schern, ih­ren Familien und aus­ge­wähl­ten Dienst­boten zu­gänglich. Mit­tel­punkt jedes Trak­tes ist nach orien­ta­li­scher Tradi­tion ein Innen­hof, auf den alle Räume münden.

Mexuar

Der Gerichts- und Empfangssaal der ara­bischen Herrscher ist mit farbigen Azu­lejo-Kacheln ausgekleidet; in christ­li­cher Zeit diente er als Kapelle. Der an­schlie­ßende In­nenhof Patio de Mexuar stellt die Verbindung zum ei­gent­li­chen Palast her und be­sitzt eine wun­der­schöne Fassade. Ein Zugang führt zum Cuarto Dorado, dem „Gol­de­nen Zim­mer“, dessen fantastische De­ko­ra­tion haupt­sächlich von den Katho­li­schen Königen stammt, aber in orien­ta­lisch ins­pi­riertem Mudéjar-Stil ge­hal­ten ist.

El Serrallo


Restauriert: der „Löwenhof“ Patio de los Leones

Ein weiterer Raum leitet vom Mexuar zum „Myrtenhof“ Patio de los Arra­yanes (auch: Patio de Comares) über, dem zentralen Innenhof des Ser­rallo. Spätes­tens hier beginnt man nun wirk­lich den Zau­ber des Orients zu spü­ren. Schlan­ke Säu­len, hauchfeine Or­na­mente, ein was­ser­gefülltes Zier­be­cken - alles atmet Leich­tigkeit, ist von schwe­reloser Ele­ganz. Im Norden des Myr­ten­hofs be­her­bergt die Torre de Comares den gleich­na­migen Saal, zu dem man durch einen schma­leren Vor­raum ge­langt. In dem auch als Sala de los Embaja­dores („Saal der Ge­sand­ten“) bezeichne­ten Prunk­raum em­p­fing der Herrscher aus­län­di­sche Di­plo­ma­ten und hohe Gäste, hier stand sein Thron. Entspre­chend pracht­voll ist der Saal ausgestattet, mit einer De­cken­kup­pel aus feins­tem Zedernholz und Wandarabesken in über 150 ver­schie­de­nen Mustern. Die Ko­ransuren, In­schriften („Ich bin das Herz dieses Pa­las­tes“), geo­metrischen und pflanz­li­chen Aus­schmückungen waren ein b­e­s­on­de­res Ste­cken­pferd von Yu­suf I., der den be­teiligten Meistern genaue An­wei­sung­en gab. Lange währte sei­n­e Freu­de am Ergebnis nicht: 1354, kurz nach Fertigstellung der Dekora­tion, wur­de er in der Moschee der Al­ham­bra er­mordet.

Harem

So großartig schon der Myrtenhof - der ab­solute Höhepunkt der Alhambra wird erst im Patio de los Leones er­reicht. Der berühmte „Löwenhof“, Glanz­stück islamischer Architektur, ist das Herz des Harems.

Dieser Trakt war das intime Privat­reich Mohammeds V., zugänglich nur für ihn, sei­ne Frauen, Konkubinen und Kin­der; Diener zählten nicht. Den Mit­tel­punkt des von fast schwerelosen Ar­ka­den umsäumten Hofs bildet der Brun­nen mit zwölf Was­ser speienden, ge­drun­ge­nen Löwen. Vier kreuz­för­mig ver­lau­fen­de Was­ser­rin­nen gehen von ihm aus. Seit 2002 war der Löwenhof Ob­jekt einer auf­wän­di­gen Res­tau­rie­rung, die erst 2012 ab­ge­schlossen wur­de. Bei den Ar­bei­ten wur­de nicht nur der bisherige Bo­den­belag durch einen neu­en aus Macael-Marmor ersetzt, ganz ähnlich dem, der zu Zeiten Mo­ham­meds V. ver­legt war - man stellte auch bei der Res­tau­rierung der Löwen selbst fest, dass je­der von ihnen un­ter­schied­liche Ge­sichts­züge auf­weist. „Wie in allen Tei­len des Palas­tes zeigt auch hier die Archi­tek­tur eher aus­ge­such­te Fein­heit und ex­quisite Ele­ganz als bauliche Er­ha­ben­heit und Größe. Sie verrät einen zar­ten, an­mu­ti­gen Ge­schmack, der den Nei­gun­gen der Be­woh­ner zu besinn­li­chem Ge­nuss und Ver­gnügen Rechnung trug“ (Wash­ing­ton Ir­ving). Die drei um den Hof lie­gen­den Säle sind ebenfalls wun­der­schön. Be­vor man sie auf­sucht, lohnt sich je­doch noch ein Blick auf die tropf­stein­ar­tigen Vordä­cher an den Schmal­sei­ten.

Die Sala de los Abencerrajes an der Süd­seite des Hofs besitzt eine wun­der­ba­re, träu­merisch beleuchtete Kuppel­de­cke in der Art von Honigwaben, die sich im Brun­nen des Saals spiegelt. Herb ist der Kontrast des lieblichen An­blicks zu der blu­ti­gen Geschichte des Saals: Hier soll einst eine schaurige Met­zelei an 36 Mit­glie­dern der Aben­cer­rajes-Familie stattgefunden ha­ben; die rost­farbenen Fle­cken im Brun­nen und auf dem Fußboden, so die Le­gende, stam­men von ihrem Blut.

In der Sala de los Reyes, an der Ost­sei­te des Patios und ebenfalls pracht­voll mit Sta­laktitenkuppeln ge­schmückt, ist ein Verstoß gegen den Ko­ran zu sehen: ein Decken­fresko mit der Darstellung von zehn Männern, die man als Könige in­ter­pre­tier­te (daher der Name „Saal der Könige“) - der is­la­mische Glaube ver­bietet je­doch fi­gür­liche Darstellungen. Auch in mehreren Ni­schen sind sol­che Abbildun­gen er­kenn­bar; vielleicht ein Zeichen der lang­samen Aufwei­chung von Glau­bens­vor­stel­lun­gen zum Ende der Dy­nas­tie hin.

Die Sala de las Dos Hermanas („Saal der zwei Schwestern“) hat ihren Na­men von den zwei großen Mar­mor­plat­ten am Boden; ihre Sta­lak­ti­ten­kup­pel und die gesamte Ausstattung über­trifft noch die des Saals ge­gen­über. Von hier ge­langt man zu ei­nem klei­neren Raum, des­sen Balkon als Mirador de Daraxa be­kannt ist, als „Aus­sichts­punkt der Sul­tanin“. Da­nach führt der Weg durch ei­ne Reihe von Räumen, die der christ­li­che König Karl V. während seiner Flit­ter­wochen und auch danach noch ge­le­gent­lich be­wohnte. In diesen Habitació­nes de Carlos V. lebte und arbei­tete 1829 der ame­rikanische Schrift­steller Wa­shing­ton Irving. Seine 1832 er­schie­ne­nen „Er­zählungen aus der Al­ham­bra“ mach­ten den allmählich verfallen­den Pa­last weithin bekannt und ver­hin­der­ten so dessen fort­schrei­tende Zer­störung.

Die Baños Reales, die „königlichen Bä­der“, erreicht man über Treppen und den „Zy­p­res­senhof“ Patio de los Ci­pre­ses. Die aus mehreren Räumen (Ru­he­r­aum, Bade­räu­me, Dampfbad) be­ste­hen­den Bäder stammen ur­sprüng­lich aus der Zeit Yu­sufs I., wurden aber spä­ter mehrfach umgebaut.

Jardines de Partal

Aus den Baderäumen gelangt man in die wunderbaren Gärten der Alhambra. Bis ins 20. Jahrhundert waren die Jar­dines de Partal verödet; die ur­sprüng­li­che Form der Anlage war jedoch be­kannt geblieben, so dass sie neu be­pflanzt wer­den konnte. Die zu fast je­der Jahreszeit blühenden Gärten geben ei­nen schö­nen Rastplatz ab, an ihrem Rand bietet der Palacio de las Damas wei­te Ausbli­cke auf Albaicín und Sacro­monte. Durch ein Tor geht es hi­naus aus dem Palast­gelände, der Rück­weg ist nicht möglich.

Palacio Carlos V.

Der gewaltige Palast, den König Karl V. ab 1527 in die Alhambra setzen ließ, ruft unterschiedliche Reaktionen her­vor. Verständliches Befremden ei­ner­seits, passt er doch so gar nicht in die­sen is­la­mi­schen Mikrokosmos; Nach­sicht andererseits, da er die vor allem nach in­nen ge­kehrte Architektur der Nasriden nicht allzusehr stört und gleich­zeitig als be­deu­tendstes Bauwerk der Hochrenaissance in Spanien gilt. Der quadrati­sche Pa­last auf einem Grund­riss von 63 Meter Seitenlänge blieb unvollendet; fer­tig­ge­stellt wurde je­doch der kreisrunde Innenhof mit um­laufenden Säulenga­le­rien in jedem der bei­den Stockwerke. Er wird oft mit ei­n­er Stier­kampfarena ver­glichen, und ge­nau so sieht er auch wirklich aus.


In den Gärten des Generalife

Der Palacio beherbergt zwei se­hens­wer­te Mu­seen. Im Museo de la Al­ham­bra (Mi-Sa 8.30-18 Uhr, Di/So 8.30-14.30 Uhr; gra­tis) ist eine Ausstellung des mau­ri­schen Kunsthandwerks zu se­hen, die auch eine ganze Reihe von Ein­rich­tungs­gegenständen der Al­ham­bra selbst umfasst; ihr Prunk­stück ist die wunderbar gefertigte Vase „Jarron de las Gacelas“ aus der Mitte des 14. Jh. Das Museo de Bel­las Artes (Mu­seum der Schönen Künste, Di-Sa 9-18 Uhr, So 9-15 Uhr; Eintritt für EU-Bürger frei, sonst 1,50 €) zeigt Skulpturen und Ge­mälde von Meistern wie Diego de Siloé und Alon­so Cano. Die Ausstellung be­sitzt eine lange Tradition: Sie wur­de be­reits 1839 gegrün­det und re­sidiert seit 1958 im Palacio Carlos V.

Generalife

Die Gärten des Generalife sind auf ihre eigene Art fast so reizvoll wie der Nas­ri­denpalast und sie kom­men den Schil­derungen des Ko­rans be­züglich des Paradieses wohl recht nahe - so nicht gerade mehrere Rei­se­grup­pen über sie herfallen.

Am Morgen, wenn sich alles auf die Al­hambra stürzt, und am Abend kann man die­ses kleine Paradies aus Was­ser, Blü­ten und Licht am schönsten ge­nie­ßen. Der Ge­nera­life gibt aber auch ei­nen feinen Ruheplatz an hei­ßen Nach­mit­ta­gen ab. Einst diente er als Som­mer­sitz der Nasriden-Könige, die sich hier auch einen Palast hin­stel­len lie­ßen. Von christlichen Herr­schern mehr­fach um­ge­baut, hält der Bau aller­dings kei­nen entfernten Ver­gleich mit den Palacios Nazaríes aus. Es sind die Park­anla­gen selbst, die die­sen „schöns­ten al­ler Gär­ten der Welt“ so anziehend ma­c­hen.

Wer Alhambra und Generalife ge­se­hen hat, wird vielleicht nicht auf dem sel­ben Weg zurückkehren wol­len. Eine Al­ter­native zur Cuesta de Gomérez bie­tet die Cuesta del Rey Chico (auch: Ca­mi­no de los Chinos), die zwischen Ge­ne­ralife und Alhambra hindurch berg­ab zum Darro-Flüsschen führt. Un­ten an­ge­kom­men, steigt man entweder zum Al­bai­cín auf oder geht zurück zur Pla­za Nueva, gönnt sich dabei viel­leicht in den Frei­luftbars am Paseo del Pa­dre Manjon eine Ruhepause mit Al­hambra-Blick.

„Ein Paradies, für viele verschlossen, Gärten, für wenige geöffnet“

Soto de Rojas über Granada, zitiert von Lorca

La Antequeruela


Ornamentale Pracht im Cuarto Real de Santo Domingo

Ei­ne weitere Möglichkeit des Ab­stiegs von der Alhambra zur Innen­stadt, be­zie­hungsweise des Auf­stiegs in um­ge­kehr­ter Richtung, bietet der Weg durch das Viertel An­tequeruela.

Benannt ist das Gebiet nach den Mau­ren, die einst aus der Stadt An­te­quera ver­trie­ben und dann hier an­ge­sie­delt wurden. Das ruhige Viertel mit sei­nen schönen, groß­zügigen Häusern er­streckt sich zwischen dem Campo del Prin­cipe und dem gro­ßen, im 16. Jh. an­ge­legten Park des Alhambrahügels. Ver­ehrer des Komponisten Ma­nuel de Falla können nahe der Straße Ante­que­ruela Baja sein Wohnhaus besichti­gen, in dem das Museum Casa Mu­seo Ma­nuel de Falla (Di-So 9-14.30 Uhr; Füh­run­gen 3 €) untergebracht ist. Ganz in der Nähe liegt am Callejón Niños del Rollo 8 die Fundación Rodríguez-Acosta (tägl. 10-18.30 Uhr, im Winter bis 16.30 Uhr; 6 €), das von ihm selbst zwi­schen 1916 und 1930 gestaltete An­we­sen des Malers José María Rodríguez-Acos­ta; interessant sind insbesondere die auf en­ger Grundfläche, aber in meh­reren Ebenen angelegten, fast sur­rea­listisch wirken­den Gärten mit Tei­chen, Patios, Statuen, Galerien und Bal­ko­nen. Ebenfalls nicht weit entfernt von der Casa Museo Manuel de Falla, je­doch in der Gegenrichtung, er­stre­cken sich am „Märtyrer­feld“ Campo de los Mártires die ro­mantischen Garten­an­la­gen Carmen de los Mártires (Mo-Fr 10-14, 18-20 bzw. im Winter 16-18 Uhr, Sa/So 10-20 bzw. im Winter 18 Uhr; gratis), die überwie­gend aus dem 19. Jahr­hun­dert stammen. Als Ab­schluss, oder im Fall eines Auf­stiegs als Auf­takt, emp­fiehlt sich eine Rast in ei­ner der Terras­sen­bars am Platz Campo del Príncipe.

Cuarto Real de Santo Domingo: Erst seit 2015 zugänglich sind die Reste die­ses Nasri­denpalasts nahe der Plaza de los Campos, der zur Zeit der Herrschaft von Mo­hammed II. (1273-1302) an die Stadt­mauern gebaut worden war. Er­hal­ten blieb nur ein Verteidigungsturm, der heute in ein modernes Gebäude in­te­griert ist. Sein In­neres beherbergt die eins­t­ige Empfangshalle („Qubba“) des Pa­lasts, die unter den Katholischen Kö­ni­g­en von Dominikanern in eine christ­li­che Kapelle umgewandelt wurde (da­her der Name); ihre reizvolle or­na­men­ta­le Dekoration gilt als ein direkter Vor­läu­fer derjenigen des Königspalasts der Al­hambra. Quasi eine Etage tiefer lie­gen die Grundmauern einer älteren Mi­li­täranlage. Die Gärten im Stil des 19. Jh. erstrecken sich an derselben Stelle, an der auch die Gartenanlagen des ur­sprüng­li­chen Palasts lagen.

♦ Täglich 10-20 Uhr (Winter bis 19 Uhr); gratis, Ein­führung einer Eintrittsgebühr jedoch mög­lich.

Albaicín

Der älteste noch bestehende Ortsteil Granadas. Das Labyrinth engs­ter Gas­sen, eleganter Höfe, weiß gekalk­ter Mauern und schmie­de­ei­serner Balkone im Geranienschmuck scheint sich seit Jahr­hun­der­ten kaum ver­ändert zu haben. Nicht um­sonst wurde der Alba­icín 1994 von der UNESCO zum Welt­kulturerbe er­nannt.


Granadas Moschee: die Mezquita Mayor

Der Río Darro trennt den Hügel des Al­baicín von der Alhambrahöhe. Be­nannt ist der „Fluss, der Gold gibt“ nach den eins­tigen Vorkommen des Edelmetalls. Im Som­mer zeigt sich der Darro zwar nur als trauriges Rinn­sal, seine Um­ge­bung glänzt je­doch mit romantischen Eck­en. Ab der Plaza Santa Ana ver­läuft der Darro un­ter dem Pflaster, mün­det spä­ter in den Río Genil. Der Al­baicín selbst, oft auch Al­bayzin ge­schrieben, soll sei­nen Namen den im 13. Jh. hier an­ge­siedelten Mauren aus Bae­za ver­dan­ken. Bis heute ist er im Ver­gleich zu an­deren alten Vier­teln wie dem Bar­rio de Santa Cruz in Se­vil­la oder der Jude­ría in Córdoba noch sehr ur­sprüng­lich ge­blie­ben. In den fei­neren Adressen des Al­bai­cín - je hö­her, desto edler - re­si­die­ren die car­men genannten schmu­cken Häu­ser, um­ge­ben von sorg­fältig ge­pfleg­ten Gär­ten. Der Begriff stammt aus dem Ara­bi­schen karm und be­deu­te­te ur­sprüng­lich „Weinberg“, dann „Land­haus“; heute ist damit eine Villa in der Stadt ge­meint.

Man verirrt sich fast unausweichlich auf dem Albaicín, landet schnell mal in ei­n­er en­gen Sackgasse, wo ein paar Kat­zen oder ein schläfriger Hund den frem­den Besu­cher erstaunt mustern; kein Prob­lem, das gehört einfach da­zu. Schön ist es hier ei­gent­lich über­all, auch wenn in den un­te­ren Be­rei­chen, zur In­nen­stadt hin, der Ver­fall mancher Häu­ser nicht zu über­se­hen ist (nachts und zur Sies­ta soll­te man hier auch ein we­nig Vor­sicht wal­ten lassen). Zwar ist der Al­bai­cín „in“ ge­wor­den in Gra­na­da, wer­den im­mer mehr Häu­ser auf­wän­dig res­tau­riert und deut­lich zah­lungs­kräf­ti­ge­rer Kund­schaft, als sie bis­her hier wohn­te, zum Kauf oder zur Mie­te an­ge­bo­ten, doch scheint da­durch allein das Über­le­ben des Vier­tels lang­fris­tig noch nicht ge­si­chert. Leb­ten zur Zeit der chris­t­li­chen Rück­er­oberung Gra­na­das hier etwa 60.000 Men­schen, Mit­te der Sech­zi­ger­jah­re im­mer­hin noch etwa 30.000, so zählt der Hü­gel heu­te nur mehr etwa 16.000 See­len. Vor al­lem we­gen der ho­hen Prei­se hält sich das In­teresse der Gra­na­di­ner in Gren­zen: Neu erbaute Apart­ments am Stadt­rand, die - ganz im Ge­gen­satz zu den hie­si­gen Häusern - pro­b­lem­los mit dem Auto anzu­fah­ren sind, kos­ten nur etwa die Hälfte wie ver­gleich­bare Woh­nun­gen auf dem Albai­cín.

Viele der Besichtigungsfahrten zur Al­hambra schließen zwar einen Besuch des Albai­cín mit ein. Am späten Nach­mit­tag und Abend, wenn die Busgesell­schaf­ten ab­ge­zo­gen sind, ge­hört er je­doch wie­der dem Alltagsle­ben seiner Be­woh­ner. Dann ist auch die beste Zeit, das malerische Vier­tel zu besuchen, an der Plaza Lar­ga ein paar Tapas zu neh­men und sich an der maurisch be­ein­fluss­ten Archi­tek­tur der wei­ßen Häu­ser und der wun­derbaren Aus­sicht vom Mi­ra­dor de San Nicolás auf die Al­ham­bra zu erfreuen.

♦ Busverbindungen zum Albaicín: Alle Ab­fahr­ten ab der Plaza Nueva. Hinauf zum Al­bai­cín fahren die Kleinbuslinien C31 und C32, die Ver­bin­dung zum Sacromonte bil­det die C34. Güns­tige Prei­se - zuletzt kostete die Fahrt ge­ra­de mal 1,40 €.

Santa Ana: Direkt an der Plaza Santa Ana steht diese unge­wöhn­liche, Mitte des 16. Jh. errichtete Kirche. Ihr plate­res­kes Portal kon­tras­tiert mit dem ele­gan­ten Turm im Mudéjar-Stil, der ganz offen­sichtlich einem Minarett nach­em­p­fun­den wur­de und teilweise mit ei­nem blau-wei­ßen Wellenmuster aus Ka­cheln verziert ist.

Museo Casa de los Pisa: Das schöne al­te Haus an der Calle Convalecencia 1, ur­sprüng­lich im 15./16. Jh. von der Fa­mi­lie Pisa errichtet, ist das Ster­behaus ei­nes deut­schen Heiligen. Johannes von Gott (1485-1550) bzw. San Juan de Dios, schon seit früher Jugend fromm, war nach Spanien ausgewandert und hat­te sich dort durch die Predigten von San Juan de Ávila zur tätigen Hilfe an sei­nen Mitmenschen ins­pirieren lassen. 1540 gründete er in Granada ein Kran­ken­haus, bald darauf einen Laienverein zur Kran­ken­pflege. 1550 brach er beim Ver­such, einen jungen Mann vor dem Er­trinken zu ret­ten, zusammen. In die Casa de los Pisas gebracht, deren Be­sit­zer ihm Ob­dach gewährt hatten, starb er kurz darauf an Entkräftung. Aus sei­nem Laien­verein jedoch ent­wi­ckel­te sich der „Orden der Barmherzigen Brü­der“ (Or­den Hospitalaria de San Juan de Dios), der heute auf allen Kon­ti­nen­ten präsent ist. 1630 wurde San Juan de Dios selig- und 1691 heiliggesprochen. Die Casa de los Pisa wurde nach dem Aus­ster­ben der Familie Pisa Ende des 19. Jh. von den Barm­her­zigen Brüdern über­nom­men und ist heute ein Mu­se­um, das sich dem Or­den und seinem Grün­der wid­met. Zu sehen sind (über­wie­gend sakrale) Kunst­werke aus allen Län­dern, in denen der Orden Stütz­punk­te unterhält, außer­dem das Ster­be­zim­mer des Heiligen.

♦ Führungen: Mo-Sa 10-14 Uhr (am Eingang klin­geln), Eintrittsgebühr 3 €.

El Bañuelo: Eine außerordentlich gut er­haltene arabische Badeanlage, gele­gen an der Uferstraße des Darro auf Nr. 34. Der Bau des 11. Jh. weist meh­rere Räu­me auf, die ihr Licht durch stern­förmige Deckenfenster er­halten - ein tol­ler Ef­fekt. Auch die Säulen loh­nen nähere Be­trach­tung, gehen man­che Ka­pi­tel­le doch bis auf westgoti­sche oder gar römische Zei­ten zurück.


♦ Mai bis Mitte Sept. 9-14.30, 17-20.30 Uhr, sonst 10-17 Uhr; Eintritt mit dem Kombiticket Mo­nu­men­tos Andalusíes (auch gültig für Casa Horno d´Oro und Palacio de Dar-al-Horra) et­wa 5 €, So gratis.

Casa de Zafra: Ganz in der Nähe des Ba­ñuelo steht dieses ursprünglich im 14. Jh. er­richtete Haus, das vermutlich ei­ner reichen Nasridenfamilie gehörte. Als im 15. Jh. Granada zu einem der letz­ten Fluchtpunkte der Muslime wur­de und deshalb der Siedlungsdruck zu­nahm, wurde dem Gebäude eine Etage auf­gesetzt. Nach der christlichen Rück­er­oberung gelangte der Bau in die Hän­de der Kirche. Vor wenigen Jahren res­tau­riert, beherbergt das reizvolle, um ei­nen Patio mit Wasserbecken ange­leg­te Haus heute ein Inter­pre­ta­tions­zent­rum, das sich dem Albaicín widmet.

♦ Täglich 9.30-14.30, 17-21 Uhr; Ein­tritts­ge­bühr 3 €, So gratis.

Museo Arqueológico: Nur einige Meter wei­ter sind im Renaissancepa­last Casa de Castril Fundstücke aus der langen Ver­gangenheit Granadas und sei­ner Pro­vinz ausge­stellt. Die zeitliche Skala reicht von der Vorge­schichte über die rö­mische und west­gotische Periode bis hin zur Mauren­zeit, aus der sich eini­ge be­sonders schöne Stücke finden. Car­rera del Darro 43.

♦ Di-Sa 9-21 Uhr, So 9-15 Uhr; Eintritt frei.

Casa Horno de Oro: Das „Haus des gol­de­nen Ofens“ liegt in einer Querstraße nicht weit vom Archäologischen Mu­se­um. Das maurische Bauwerk des späten 15. Jh. wurde nach der christlichen Rück­eroberung erweitert und ist wie die Casa de Zafra um einen Patio mit Was­serbecken errichtet.

♦ Mai bis Mitte Sept. 9-14.30, 17-20.30 Uhr, sonst 10-17 Uhr; Eintritt mit dem Kombiticket Mo­numentos Andalusíes (auch gültig für El Ba­ñuelo und Palacio de Dar-al-Horra) etwa 5 €, So gratis.


Im Patio der Casa Horno de Oro

Casas del Chapiz: Dieses Ensemble an der Cuesta del Chapiz (Ecke Camino de Sa­cromonte) besteht aus zwei von Mo­ris­ken errichteten Gebäuden des 16. Jh., die wahrscheinlich auf den Resten ei­nes maurischen Palasts des 14. Jh. ent­stan­den. Im Laufe der Jahre allmählich zur Ruine verfallen, wurde die Be­deu­tung des Anwesens mit seinen zwei Pa­tios erst im 19. Jh. wiederentdeckt. Eine Über­raschung ist der große Garten mit schö­nem Blick auf die Alhambra.

♦ Täglich 10-17 Uhr; Eintrittsgebühr 2 €, So gra­tis.

San Juan de los Reyes: Die Kirche am obe­ren Ende der Calle Zafra war das ers­te Gotteshaus, das nach der christli­chen Rückeroberung in Granada errich­tet wurde. Sie steht an der Stelle einer frü­heren Moschee, deren Minarett aus der Nasridenzeit des 13. Jh. als Glo­cken­turm erhalten blieb.

Iglesia de San Salvador: Auch diese Mu­déjar-Kirche des 16. Jh. besetzt den ehe­mali­gen Standort einer Moschee, von der noch ein Innenhof er­hal­ten blieb. Ver­ant­wortlich für den Um­bau des Minaretts zum Kirchturm zeichnete der Bau­meis­ter Diego de Siloé.

Mi­rador de San Nicolás: Im Gas­sen­ge­wirr des oberen Albaicín, bei der gleich­na­mi­gen Kirche. Ein beliebter und lebendiger Treffpunkt, gleichzeitig ein Aus­sichts­pos­ten ers­ter Ordnung: Die Terrasse bietet den besten Post­kar­ten­blick auf die Al­ham­b­ra, der sich den­ken lässt, am ein­drucksvollsten am sp­ä­ten Nach­mit­tag. Bei klarem Wet­ter bil­den im Früh­jahr und Herbst die schnee­be­deck­ten Ber­ge der Sierra Ne­va­da einen un­ver­gleich­lichen Hin­ter­grund für das mau­ri­sche Schloss. Einen um­fas­senderen Blick in andere Him­mels­richtungen bietet der gegen recht ge­ringe Ge­bühr zu besteigende Kirch­turm Campanario de la Iglesia de San Nico­lás; die 65 Stu­fen sind allerdings steil und eng.

Mezquita Mayor: Gleich neben dem Mi­ra­dor wurde 2003 die erste Mo­schee Gra­na­das seit mehr als 500 Jah­ren eröffnet, finanziert unter an­de­rem von Ma­rokko und den Ver­einig­ten Ara­bi­schen Emiraten. Die reine Bau­zeit be­trug nur sechs Jahre, doch gin­gen die Pla­nung und der Kauf des Grund­stücks bis ins Jahr 1981 zu­rück. Im­mer wieder hat­ten Proteste die Ar­bei­ten verzögert, die Be­hörden sich ge­gen die Errichtung ei­ner Moschee an so prominenter und sym­bol­träch­ti­ger Stelle ge­sträubt. Da­bei besitzt Gra­nada, in einer Broschüre die „Is­la­mische Hauptstadt Eu­ro­pas“ ge­nannt, eine recht be­deutende mos­le­mi­sche Gemeinde: Rund 15.000 Ein­woh­ner sollen sich heute zum Islam be­ken­nen, ein Zehntel davon sind zum is­la­mi­schen Glauben über­ge­tretene Spa­nier. Die Gärten, die einen schönen Al­ham­bra­blick bieten, kön­nen be­sich­tigt wer­den (11-14, 18-21 Uhr); die Ge­bets­räume sind nur für Muslime zu­gäng­lich. Der nach Mekka aus­ge­rich­te­te Mih­rab (Gebets­nische) ist eine ge­naue Kopie des Mihrab der Mezquita von Córdoba, wie auch andere Teile der Mo­schee berühmten Vorbildern nach­em­p­fun­den wurden. So sind die „Quibla“-Fenster Nachbauten der­je­ni­gen in der Blauen Mo­schee von Istan­bul, und die viel­far­bigen Mar­mor­ka­cheln gleichen de­nen der Al-Aqsah-Mo­schee von Je­ru­sa­lem.


Im Hof des Museo Max Moreau

Carmen-Museo Max Moreau: Unweit west­lich des Mirador de San Nicolás wur­de das ehemalige Wohnhaus des weit gereisten belgischen Malers Max Mo­reau (1902-1992), der hier über drei­ßig Jahre lang lebte und es in sei­nem Tes­tament der Stadt Granada ver­mach­te, als Museum geöffnet. Neben den Wer­ken des Künstlers und seinem Stu­dio interessiert auch das Anwesen Car­men de los Geranios selbst, ein au­then­ti­scher Granadiner Carmen mit Gar­ten und schönem Blick auf die Al­ham­bra.

♦ Di-Sa 10.30-13.30, 18-20 Uhr (Winter 16-18 Uhr); am Ein­gang läuten. Ein­tritt frei.

Monasterio Santa Isabel la Real: Das an der zur Innenstadt hin abfallenden Sei­te des Albaicín-Hügels errichtete Klos­ter wurde 1501 von der Katholi­schen Kö­nigin Isa­bella gegründet. Noch heu­te le­ben hier Nonnen in Klausur. Lei­der ist die Anlage nur selten zugäng­lich.

Pa­lacio de Dar-al-Horra: Dieser mauri­sche Palast steht nahe dem Kloster San­ta Isabel, dem er früher auch eine Zeit­lang angeschlossen war. Errichtet wur­de er im 15. Jh. für Aixa, die Mutter von Boabdil, des letzten Maurenherr­schers der Stadt, doch steht er auf weit äl­teren Grund­mauern, die noch bis in die Zeit der Ziriden zurückgehen. Wie üb­lich, ist das Gebäude um einen zent­ra­len Patio samt Bo­gen­gängen an­ge­legt; ein Aus­sichts­turm bietet schöne Sicht.

♦ Mai bis Mitte Sept. 9-14.30, 17-20.30 Uhr, sonst 10-17 Uhr; Eintritt mit dem Kombiticket Mo­numentos Andalusíes (auch gültig für El Ba­ñu­e­lo und Casa Horno de Oro) etwa 5 €, So gra­tis.

Sacromonte

Der „Heilige Berg“, so benannt nach den angeblich hier gefundenen Re­li­quien der Märtyrer Cecilo (Stadtpatron Gra­nadas), Hiscio und Tesifonte, steigt öst­lich ober­halb des Albaicín an und ist durch­löchert von zahllosen Höhlen, in de­nen teilweise noch Gitanos leben. Der Sacromonte gilt zwar als das „Flamen­co-Viertel“ Gra­na­das, genießt je­doch auch in punk­to Nepp und Schlepp ei­nen gewissen Ruf. An Wo­chenenden wäh­rend der Vor­lesungszeit wer­den man­che der Flamenco­höhlen zu Dis­cos um­funk­tio­niert. Der Camino del Sac­ro­mon­te, quasi die „Haupt­straße“ des Vier­tels, führt schließlich zur Abadía del Sacro­monte, einer im 17. Jh. er­rich­te­ten Ab­tei, die auf Füh­run­gen (10.30-14, 15.30-17.30 Uhr; 5 €) be­sich­tigt wer­den kann. Diese Füh­run­gen sind durch­aus lehr­reich, man er­fährt viel über die christlichen Bräu­che in Gra­na­da und bekommt z. B. auch Bleiplatten zu se­hen, die von kon­ver­tierten Mus­li­men beschrieben und spä­ter jahr­hun­der­telang im Vatikan auf ih­re Echt­heit ge­prüft wurden.

Museo Cuevas del Sacromonte: Bereits weit vor der Abadía gelangt man linker Hand des Camino del Sacromonte zu die­sem 2002 eröffneten, pri­vat ge­führ­ten Völ­kerkundemuseum des „Heiligen Bergs“. Neben einem Natur­lehr­pfad so­wie ei­nem Aussichtspunkt mit Al­ham­bra-Blick interessieren vor al­lem die in den Fels ge­grabenen Höhlen, die un­ter­schied­lichen Themen gewid­met sind; ei­n­e wurde als Wohnhöhle eingerichtet, an­dere als Küche, Kräuter­apo­theke oder als Stall. Höhlen-Werkstätten ver­an­schau­li­chen verschiedene tra­di­tio­nel­le Handwerke der Gitanos wie die heu­te fast aus­ge­stor­bene Korb­flech­te­rei, die Weberei (ein arabisches Erbe) oder die Schmie­dekunst, eine be­son­dere Spe­zia­li­tät der Gitanos. Wegen der kom­pli­zier­ten Gesteinsstruktur ist, an­ders als bei­pielsweise im weichen Löß um Gua­dix, das Graben von Höh­len am Sa­c­ro­mon­te übrigens recht schwie­rig und nicht ganz un­gefähr­lich, die In­nen­wände sind des­halb auch meist un­eben. Die Erklä­rungen sind auf Spa­nisch und Englisch ge­hal­ten, am Ein­gang ist jedoch auch eine sehr in­for­ma­ti­ve deutsch­sprachige Map­pe er­hält­lich. Im Sommer finden hier häu­fig Ver­anstal­tun­gen (Kino, Fla­menco, Aus­stel­lungen etc.) statt, eine Bar ist an­ge­schlos­sen.

♦ Täglich 10­-20 Uhr, im Winter bis 18 Uhr; Ein­tritt 5 €. www.sacromontegranada.com.

In der Unterstadt

Hier sind mit der Kathedrale und der Capilla Real die be­deu­tends­ten Se­hens­würdigkeiten des christlichen Granada zu bewundern, doch finden sich auch ungewöhnliche maurische Reminiszenzen.

Kathedrale und Capilla Real

Die Kathedrale, errichtet über den Res­ten einer Moschee, bildet mit der et­was äl­te­ren Grabkapelle der Ka­tholischen Kö­nige eine bauliche Einheit.

♦ Mo-Sa 10-18.30 Uhr, So 15-17.45 Uhr, mor­gens zur Messe geöffnet. Ein­tritts­gebühr 5 €, Ein­gang an der Gran Via de Co­lón. Capilla Real Mo-Sa 10.15-18.30 Uhr, So 11-18 Uhr; Ein­tritt wei­tere 5 €. Zu­sam­men­ge­nom­men wird man beim Be­such von Kathe­dra­le und Capilla Real also def­tige zehn Euro los, was man­cher Le­ser über­zo­gen fand. Zu­gang über die Calle Of­icios, ei­ne Sei­ten­gasse der Gran Via. Die Gitanas, die hier Nelken oder Rosmarin­sträußchen schein­bar zum Ge­schenk anbie­ten, igno­riert man bes­ser: Wer zu­greift, hat schon verloren und muss löhnen - und soll­te da­bei gut auf sei­ne Bar­schaft aufpassen.

Catedral Santa María de la En­car­na­ción: Mit der Eroberung Gra­na­das war die Re­conquista, die Jahr­hun­derte wäh­ren­de christliche Rück­ero­berung Spa­niens, end­gül­tig ab­ge­schlos­sen. Grana­das Kathedrale, ob­wohl erst Jahrzehnte nach dem Sieg be­gonnen, ist denn auch durch­aus als Siegesmonument zu ver­ste­hen. 1521 ließ man die Hauptmo­schee abreißen, die bis dahin als Pro­vi­so­rium ge­dient hatte, und er­rich­tete ei­ne neue Kathe­drale. Der noch der Gotik ver­pflich­tete Grund­riss der neuen, fünf­schif­figen Kir­che mit Quer­schiff wur­de von En­ri­que de Egas konzi­piert und ähnelte dem der Kathe­d­rale von To­ledo. 1528 wech­sel­ten je­doch Ar­chi­tekt und Stil: Diego de Siloé, der auf sei­nen Rei­sen die ita­lie­ni­sche Re­nais­sance kennenge­lernt hat­te, über­nahm die Bau­lei­tung. Ihm ge­lang das Kunst­stück, auf dem goti­schen Grund­riss die ers­te Re­nais­sancekathed­rale Spa­niens zu er­richten. 1561 wurde die Kathe­d­rale ge­weiht. Aller­dings wa­ren bei Siloés Tod zwei Jahre spä­ter noch längst nicht alle Ar­bei­ten abge­schlossen - sie währ­ten noch mehr als ein Jahr­hun­dert lang und en­de­ten erst 1704. So ist die mäch­ti­ge, 1667 in Form eines drei­teili­gen Tri­umph­bo­gens ent­stan­de­ne Haupt­fas­sa­de ein Werk von Grana­das Mul­tita­lent Alonso Cano, der nicht nur als Ar­chi­tekt, sondern auch als Bild­hauer und Maler sehr fruchtbar tätig war.


Meisterwerk von Diego de Siloé: die Capilla Mayor

Das Innere der Kathedrale, von enor­men Säulen gegliedert, wirkt elegant und licht. Sein Prunkstück ist die wun­der­volle Capilla Mayor, ein Werk Diego de Si­loés. Der halbrunde Bau, der fast schon eine eigene „Kir­che in der Kir­che“ dar­stellt, war ur­sprünglich von Karl V. als Grablege der spanischen Mo­narchie vor­ge­se­hen - sein Sohn Phi­lipp II. änderte jedoch dieses Ar­range­ment, als er bei Madrid den Es­co­rial bauen ließ. Un­ter den Glas­fens­tern sind Gemälde von Alonso Cano zu se­hen, eine aus­drucks­starke Marien­statue des­sel­ben Künstlers steht in der nahen Sa­kris­tei. Ein Stück rech­ter Hand des Zu­gangs zur Sakristei ist auch der Al­tar­aufsatz Retablo de Santi­ago nähere Be­trach­tung wert. Der spa­ni­sche Na­tio­nal­hei­lige ist hoch zu Ross in seiner Pa­ra­de­eigen­schaft als ma­ta­mo­ros dar­ge­stellt, als Maurentöter. Noch etwas wei­ter rechts fällt ein im Plate­reskstil ge­stal­tetes Portal ins Auge: der ehemalige Haupt­ein­gang der Capilla Real, der beim Bau der Kathed­rale in das Ge­bäu­de in­kor­po­riert wurde.

Capilla Real: Die Eroberung der letz­ten mau­rischen Bastion war vor allem für Kö­ni­gin Isabella von so hoher Be­deu­tung, dass sie Granada als Begräb­nis­stät­te für sich und ihren Gemahl Fer­di­nand II. wählte. 1504 beauf­tragte die Kö­nigin den Ar­chitek­ten En­rique de Egas mit dem Bau der Ca­pilla Real, fer­tig­gestellt war das Ge­bäude jedoch erst nach dem Tod der beiden Herr­scher. 1521 über­führte man ihre Särge von der Al­hambra hierher.

Im Inneren des ungewöhnlich schlicht wir­kenden Gebäudes fällt so­fort das kunst­voll ge­arbeitete, vergol­de­te Zier­git­ter (Reja) ins Auge, das den Ab­schluss des Grab­raums bildet. Es ist ei­nes der schönsten Werke des auf solche Git­ter spezialisierten Meis­ter­schmieds Bar­tolomé aus Jaén. Das Grab­mal der Ka­tho­lischen Könige (rechts) wurde von dem italienischen Bild­hauer Fan­cel­li gefer­tigt. Die Mar­mor­fi­gu­ren der bei­den Könige sind von ein­drucks­vol­lem Realis­mus. Fer­di­nand hält ein Schwert in den Händen, Isa­bella hat ihre über­einan­derge­legt. Links da­ne­ben erhebt sich ein ähn­li­ches, künst­le­risch aber we­ni­ger be­deu­ten­des Grab­mal, das der Toch­ter der bei­den (Johanna die Wahn­sinnige) und de­ren Mann Phi­l­lip dem Schönen, ei­nem Habs­burger, ge­wid­met ist. In der Kryp­ta unterhalb der Grab­mäler lie­gen die schlichten Blei­särge der hier Be­stat­teten. Der große Auf­satz des Hoch­altars, zwi­schen 1520 und 1522 ent­stan­den, be­ein­druckt durch seine le­ben­digen Dar­stel­lun­gen; im Un­ter­bau wird die Über­gabe Granadas dar­ge­stellt.

Das kleine Museum neben dem Grab­raum enthält Krone und Zepter Isa­bel­las und das Schwert Ferdinands, da­ne­ben zahlreiche wertvolle Gemälde vor allem flämi­scher Meister aus dem Pri­vat­besitz der Königin. Hier ist auch der Spie­gel Isabellas zu sehen, steter Be­glei­ter bei ihren militärischen Unter­neh­mun­gen. Sein geringer Durch­mes­ser zeigt, so wird es zumindest gern ge­deu­tet, dass die Königin alles an­dere als eitel war.


Mudéjar-Decke im Palacio de la Madraza

Palacio de la Madraza: Gegenüber dem Ein­gang zur Capilla Real steht diese ehe­ma­lige maurische Universität (arab.: Ma­drasa). Gegründet 1349, dien­te sie spä­ter u.a. als Rathaus und ge­hört heu­te zur Universität Granada. Be­ein­dru­ckend ist der is­lamische Ge­bets­raum Ora­torio de la Madraza, des­sen Mihrab (Ge­betsnische) in christ­li­cher Zeit lei­der zugemauert wurde; un­ter dem glä­sernen Fußboden sind noch Res­te eines äl­teren Landhauses er­kenn­bar. Das Ober­geschoss prunkt mit ei­ner wun­der­baren Mudéjar-Holz­de­cke, die aus dem 16. Jh. stammt.

♦ Täglich 10.30-19.30 Uhr, Eintrittsgebühr 2 €.

Alcaicería und Plaza Bib-Rambla

Die Alcaicería, das Gässchengewirr des frü­heren maurischen Basars der Sei­den­händ­ler, erstreckt sich im Sü­den der Kathedrale etwa zwischen den Gas­sen Cal­le Ofi­cios/Libreros und Calle Za­catín. Obwohl der eigentliche Ba­sar durch einen Brand des 19. Jh. zer­stört wur­de, wird ein Teil der ehe­ma­ligen La­den­ge­schäfte heu­te wieder ge­nutzt. Zwar bieten die Läden vor­wie­gend Sou­ve­nir­ware an, doch liegt im­mer noch ein Hauch von Orient in der Luft. Al­ler­orten sind die Wände mit Säu­len und Spitzbögen ge­schmückt, Fenster und Türen mit ge­schnitz­ten Ornamen­ten ver­sehen. Dies alles ist nicht ohne Char­me, erin­nert manchmal aber doch ein wenig an ein pseudomaurisches Dis­neyland.

Die Plaza Bib-Rambla, südwestlich der Alcaicería und benannt nach einem ehe­mali­gen maurischen Stadttor, ist das nostalgische Herz dieses Bezirks. Blu­men­händ­ler offerieren ihre bunte, duf­tende Ware, am monströsen Brun­nen tref­fen sich al­te Herren zum Schwatz. Die Frei­luft­cafés sind am Wo­chen­ende, wenn Ver­kaufs­stän­de für Chur­ros vorbei­ge­scho­ben werden, ein vor­zügliches, wenn auch nicht ganz bil­liges Plätzchen fürs Früh­stück.


Vorfrühlingstag an der Plaza Bib-Rambla

Centro Federico García Lorca: An der Pla­za de la Romanilla, nur ein kleines Stück nörd­lich der Plaza Bib-Rambla, wur­de nach langer Bauzeit ein Zent­rum über Leben und Werk des Dichters Fe­de­rico García Lorca eröffnet. Auch als Ar­chiv und For­schungs­einrichtung kon­zipiert, sind in dem avant­gar­dis­tisch geformten Bau wechselnde Aus­stel­lungen zu sehen. Sie beinhalten ge­le­gentlich auch Exponate aus dem Nach­lass Lorcas, haben die Tau­sende von Hand­schriften, Briefen, Fotos und Zeich­nun­gen nach vielen Querelen zwi­schen den Erben und der Stadt­ver­wal­tung schließlich doch noch den Weg nach Granada gefunden.

♦ Di-Sa 11-14, 18-20 Uhr, So 11-14 Uhr; gra­tis.

Monasterio de San Jerónimo und San Juan de Dios

Monasterio de San Jerónimo: Das Klos­ter des Heiligen Hieronymus liegt eini­ge hun­dert Meter nordwestlich der Pla­za Bib-Rambla, in einer vom Tou­ris­ten­rum­mel kaum berührten Nach­bar­schaft. 1496 begannen die Bau­ar­bei­ten, 1528 übernahm Diego de Siloé die Lei­tung und gab dem im Stil der Spät­gotik be­gonnenen Bau Züge der Re­naissance - seine Handschrift ist be­son­ders dem grö­ßeren der beiden Kreuz­gänge anzu­mer­ken. Die reich aus­ge­s­tattete Klos­ter­kir­che ist die Be­gräb­nis­stätte eines gro­ßen Heer­füh­rers der Katholischen Kö­ni­ge: Hier ru­h­en Gonzalo Fer­nández de Córdoba, ge­nannt El Gran Capitán, und seine Frau, die sich diese Gunst von Karl V. er­beten hatte.

♦ Täglich 10-13.30, 16-19.30 Uhr bzw. im Win­ter 15-18.30 Uhr, Eintritt 4 €.

San Juan de Dios steht nur wenige Schrit­te entfernt, an der gleichnamigen Stra­ße. Der Innenhof des 1552 er­öff­ne­ten Hospitals ist mit prächtigen Azule­jos ge­schmückt, wird aber durch den un­gemein aufwändigen, goldenen Al­tar­auf­satz im Churrigueresco-Stil in der Kirche noch übertroffen.

♦ Mo-Sa 10-13.30, 16-19.45 Uhr, So 16-18.45 Uhr; Eintrittsgebühr 4 €.

Corral del Carbón


Ein Hauch von Orient: die Alcaicería nahe der Kathedrale

Oft übersehen wird dieses älteste Relikt der Maurenzeit, das sich in einer klei­nen Sei­tenstraße jenseits der Calle Reyes Católicos befindet und über die Calle Ru­bio zu erreichen ist. Es handelt sich um eine ehemalige Kara­wan­serei, ei­ne Mi­schung aus Herberge und Markt­platz: Im Innenhof waren zu ebe­ner Erde Stal­lungen für Reit- und Tra­ge­tiere sowie die Ver­kaufs­räume un­ter­ge­bracht, im oberen Stock lo­gierten die Händ­ler. Im 16. Jh. diente der Bau als The­ater, spä­ter brannte man hier Holz­koh­le - Ursprung des heutigen Namens „Koh­len­hof“.

Casa de los Tiros

Einige Straßenzüge vom Corral del Car­bón in Richtung Alhambra erhebt sich die­ser wehrhafte Renaissancepalast des 16. Jh., dessen Fassade in ungewöhnli­cher Ma­nier mit verschiedenen Statuen ge­schmückt ist. Er be­herbergt ein Mu­se­um der volks­tümlichen Kunst und Ge­schichte Gra­nadas, das mit teil­weise recht ein­falls­reich präsentierten Ex­po­na­ten be­stückt ist.

♦ Di-Sa 9-21 Uhr (Mitte Juni bis Mitte Sept. nur 9-15 Uhr), So 9-15 Uhr; Eintritt für EU-Bür­ger frei, sonst 1,50 €.

Monasterio de la Cartuja

Das Kartäuserkloster, zwischen dem frü­hen 16. und dem 18. Jh. errichtet, steht weit im Norden der Stadt, zu er­rei­chen über den Real de Cartuja und den folgenden gleichnamigen Paseo. Für Liebhaber üppiger Kir­chen­aus­stat­tun­gen ist der äußer­lich schlichte Bau den Weg sicher wert: Im Inneren hat man den Churrigueresco, den ohnehin schon üppigen spanischen Barock, auf die Spitze getrieben. Schon die Klos­ter­kir­che selbst ist höchst auf­wändig ge­stal­tet, eine Pracht, die sich im Aller­hei­ligsten (sanctum sanctorum) noch stei­gert. Der Gipfel wird in den aus­ufern­den Stuck­arbeiten der Sakristei er­reicht, die der Kirche das un­be­schei­de­ne Prä­dikat ei­ner „christlichen Al­ham­bra“ ein­ge­tragen haben - was na­tür­lich eine wahn­witzige Über­treibung ist. Einen schrof­fen Gegensatz zu sol­cher Prachtentfal­tung bieten die Ge­mäl­de in den Neben­gebäuden des Kreuz­gangs, deren Märty­rer­sze­nen an Deut­lich­keit kaum zu überbieten sind.

♦ Sa 10-13, 15-20 Uhr, sonst 10-20 Uhr (Win­ter jeweils nur bis 18 Uhr); Eintrittsge­bühr 5 €.

Parque de las Ciencias und Museo CajaGranada

Parque de las Ciencias: Weit im Süden der Stadt, schon jenseits des Río Genil, steht dieses Museum be­sonde­rer Art. Wie in anderen ähnlichen Museen, wer­den die Naturwissenschaften hier nicht tro­cken erklärt, son­dern in­ter­ak­tiv vermittelt: „Se puede tocar“ - An­fas­sen und Aus­pro­bieren sind an­ge­sagt. Die Ausstellung befindet sich auf ei­nem weit­läufi­gen Ge­lände und glie­dert sich in verschiedene Säle und The­men­berei­che. In einer Halle hängt ein zwölf Meter ho­hes Foucaultsches Pen­del, es gibt ein Pla­netarium mit 110 Pro­jek­to­ren, ein Observa­torium und ei­nen Aussichtsturm. Wer schon im­mer mal seinen ei­ge­nen Schatten ein­frieren, e­i­ne Brücke bauen oder er­fah­ren wollte, wie es im Inneren eines Vul­kans aus­sieht, ist hier genau richtig. Die Er­klä­run­gen sind auch in engli­scher Sprache ab­gefasst. 2016 eröffnete der zu­ge­hö­ri­ge „Biodomo“, ein spektakuläres Aqua-Ter­rarium mit Fischen, Vögeln und Rep­tilien, insgesamt sind es rund 220 Tier- und Pflanzenarten. Kurz: Ein Mu­se­um, das Kindern und Erwachsenen Spaß macht. Genügend Zeit einplanen!

An der Ave­ni­da Mediterráneo s/n, jenseits des Ca­mino de Ronda, Buslinie 21 ab der Gran Vía. Ge­öff­net ist Di-Sa 10-19 Uhr, So 10-15 Uhr; Ein­tritts­gebühr 7 €, Kombi-Ticket mit Biodomo 11 €, Planeta­rium 2,50 €; Kin­der und Ju­gend­li­che bis 18 Jahre sowie über 65-jährige er­mä­ßigt, es gibt auch Familientickets. www.parqueciencias.com.

Museo CajaGranada: In einem Neu­bau­ge­biet nordwestlich nicht all­zu­weit ent­fernt vom Museum Parque de las Cien­cias gelegen, bildet dieses auch als „Mu­seo Memo­ría de Andalucía“ be­kann­te Mu­seum ei­nen Teil des Kul­tur­zen­trums Cent­ro Cultu­ral CajaGranada, im Auf­trag der gleich­namigen Bank (de­ren Sitz ganz in der Nähe liegt) spek­takulär in Sze­ne gesetzt durch den Ar­chitekten Al­ber­to Campo Baeza. Der ellip­tische In­nenhof, über­ragt von ei­nem 42 Meter ho­hen Bau in Form einer Ta­fel, soll an den Palacio Carlos V. in der Alhambra erin­nern. In vier Sälen und auf rund 3500 Qua­drat­me­tern be­fasst sich die mit vielen interaktiven In­s­tallationen top­modern konzipierte, auch für Jugendliche interessante Aus­stel­lung mit der Ge­schichte An­da­lu­siens, sei­nen Land­schaften, Städten und kulturellen Eigen­heiten.

♦ Ave­ni­da de la Ciencia 2, geöffnet Di/Mi 9.30-14 Uhr, Do/Fr 9.30-14, 16-19 Uhr, Sa 11-19 Uhr, So 11-15 Uhr, im Juli nur Mo-Sa 9-15 Uhr, So 11-15 Uhr, im August komplett ge­schlos­sen. Eintrittsge­bühr 5 €. www.cajagranadafundacion.es.

La Huerta de San Vicente

Die Casa-Museo de Lorca, der frühere Som­mersitz der Familie des großen an­da­lusi­schen Dichters Federico García Lor­ca, liegt am Rand eines Parks. Den­noch fällt es ange­sichts der hässlichen Sied­lungen der Umgebung etwas schwer, sich das „Pa­ra­dies aus Bäumen und Wasser“ auszumalen, das der Poet be­schrieb. Se­hens­wert ist das En­semble den­noch allemal. Das komplett re­no­vier­te Haus selbst, von 1925 bis in die Acht­zigerjahre im Besitz der Familie, ver­fügt teil­wei­se noch über die Origi­nal­einrichtung jener Zeit, darunter auch der Schreib­tisch Lorcas.

Das Gelände liegt südwestlich des Zent­rums, schon jen­seits des Camino de Ron­da. Ge­öff­net ist Di-So 9.30-17 Uhr, von Juni bis Mitte Sep­tem­ber nur 9-15 Uhr. Füh­rungen alle 45 Mi­nu­ten, Eintrittsgebühr 3 €, Mi gratis. www.huertadesanvicente.com.

Information

Fremdenverkehrsämter Oficina de Tu­ris­mo de la Junta de Andalucía (Turis­mo An­daluz), Calle Santa Ana 2, unweit der großen Pla­za Nueva und etwas oberhalb der Plaza San­ta Ana. Mo-Fr 9-19.30 Uhr, Sa/So 9.30-15 Uhr. Tel. 958 575202, otgranada@andalucia.org.

Oficina de Turismo del Patronato Pro­vin­cial, im Innenhof des Palasts Colegio de Ni­ñas Nobles. Zu­ständig für die Stadt und Provinz Gra­nada, bestens organisiert. Mo-Fr 9-20 Uhr (im Winter bis 19 Uhr); Sa 10-19 Uhr, So 10-15 Uhr. Calle Cárcel Baja 3, Tel. 958 247128, www.turgranada.es. Im selben Gebäude ein Bü­ro der Tou­ris­ten­polizei.

Oficina de Turismo Municipal, städtisches Bü­ro im Rathaus Ayuntamiento, Plaza del Car­men 5. Vor dem Eingang eine Nummer ziehen. Ge­öffnet Mo-Sa 9-18 Uhr, So 9-14 Uhr. Tel. 958 248280, www.granadatur.com.

Internet-Info www.lovegranada.com, nütz­liches Por­tal zu 1001 Themen rund um Gra­nada. Stadtverkehr, Tapas-Bars, Flamenco... Spa­nisch und Englisch. Ähnlich, wenn auch et­was altmodischer gestaltet, ist www.granadainfo.com.

www.alhambra-patronato.es, viele Infos zur Alhambra, auch zum Dauer­thema „Ti­cket­kauf“. Spanisch und Englisch.

Verbindungen

Flug: Granadas Flughafen (Tel. 913 211000, www.aena.es) liegt 17 km westlich der Stadt, na­he der A 92 Richtung Málaga. Bus­verbindung mit ALSA 11-mal täglich, Haltestellen unter an­de­rem an der Gran Vía de Colón und beim Bus­bahn­hof. Ein Taxi ins Zentrum kostet etwa 25-30 €.

Zug: Der Umbau des früher nicht sehr be­deu­ten­den Bahnhofs (Renfe-Info: Tel. 912 320320) zur AVE-Station wurde nach vielen Jahren der Ver­zö­ge­rung im Sommer 2019 abgeschlossen. Der Bahn­hof liegt nordwestlich der Innenstadt an der Avda. Andaluces, ei­ner Seitenstraße der Ave­nida Constitución; ins Zentrum ein ge­streck­ter Fuß­marsch, alternativ z.B. mit Stadt­bus Nr. 33 ab der Avda. Constitución. Ver­bin­dun­gen nach Córdoba 6-mal, Madrid 4-mal, Má­laga 2-mal, Algeciras 3-mal, Almería 4-mal, Gua­dix 4-mal, Ronda 3-mal, Se­villa 7-mal täg­lich.

Bus: Granadas großer Busbahnhof (Tel. 902 422242) liegt im Norden der Stadt an der Av. de Juan Pablo II., prak­tisch in der Nach­bar­schaft des Cam­pings Sierra Nevada und mithin ein ganzes Stück von der Innenstadt entfernt; ins Zent­rum zur Gran Vía de Colón mit Stadt­bus 33. ALSA bietet gute Verbindun­gen zu fast al­len Städten An­da­lu­siens, zur Küste und in die Al­pujarra granadina. An­schlüsse u. a. nach Algeciras 4-mal, Almería 8-mal, Cádiz 4-mal, Córdoba 9-mal, Sevilla 10-mal täglich, nach Guadix, Jaén und Má­laga tagsüber etwa stünd­lich. AUTOCARES TOCINA fährt in die Sierra Ne­va­da zur Ski­sta­tion Pradollano, je nach Wet­ter­ver­hält­nis­sen auch bis zum Albergue Uni­ver­si­ta­rio unweit der Sperrung an der Straße zum Ve­leta. Abfahrten zur Sommer­saison 1-mal täg­lich um 9 Uhr, Rück­fahrt ge­gen 17 Uhr, Preis 9 € hin und zurück; zur Skisaison etwas häu­fi­ge­re Ver­bindungen.

Stadtverkehr: Dichtes Busnetz, aber häu­fige Um­strukturierungen; eine Über­sichts­karte ist bei den Infostellen erhältlich. Nütz­lich sind ins­be­sondere die diversen Klein­buslinien, z.B. von der Plaza Nueva zum Al­baicín (C 31, C 32) so­wie zum Sacro­mon­te (C 34). Die Kleinbusse C 30 und C 32 fahren ab der Plaza Isabel la Ca­tó­lica zur Al­hambra, C 32 stellt via Plaza Nue­va auch eine Verbindung zwischen Alham­bra und Al­baicín her. Tickets gibt es beim Fahrer - nicht je­doch auf der quer durch die In­nen­stadt ver­lau­fenden Linie 4, deren Fahrkarten vor­ab an den Automaten gekauft und auch vor­ab ent­wer­tet werden müssen; Ausnahme sind wie­de­rum Haltestellen, die noch über kein solches Sys­tem verfügen, dann gibt es die Ti­ckets doch beim Fahrer. Zeiten und Pläne: www.transportesrober.com.

Metro: Die 2017 fertiggestellte Metro, eigent­lich eher eine Art Straßenbahn, verläuft u.a. vom Bus­bahnhof zum Südwestrand der In­nen­stadt und ist für Touristen eher wenig in­te­res­sant.

Stadtrundfahrt: Granada City Tour ist ein Tou­ristenzug (Tren turístico), der auf einer gro­ßen Stadtrunde viele Sehenswürdigkei­ten an­fährt, u.a. die Alhambra und den Al­baicín; Ein- und Aussteigen ist jederzeit möglich. Hal­te­stel­le z.B. an der Plaza Nueva, Tagesticket 8 €, Zwei­tagesticket 12 €. www.granada.city-tour.com

Taxis: Funktaxis unter Tel. 958 280000. Ein zen­t­ra­ler Standplatz liegt an der Plaza Nueva. www.granadataxi.com.


Auto: Für Autofahrer ist Granada ein echter Alp­traum - zahllose Einbahnstraßen und die Sper­rung weiter Teile der Innenstadt kön­nen Orts­unkundige (und Navis...) zur Verzweiflung trei­ben. Achtung, für viele Straßen besteht ein von Kameras kontrolliertes Durch­fahrts­ver­bot; Ho­tel- und Pensiongäste des je­wei­li­gen Vier­tels dür­fen jedoch pas­sieren - wich­tig nur, dass der Hotelier später das Num­mern­schild der Polizei durch­gibt, an­dern­falls droht eine Anzeige. Wer nur einen Ta­ges­besuch plant, folgt am besten der Auto­bah­numgehung Cir­cunvalación und der ab­zwei­genden Ron­da Sur zur gut aus­ge­schil­der­ten Al­hamb­ra und lässt seinen Wa­gen dort auf dem ge­büh­ren­pflichtigen Groß­park­platz; von der Al­hamb­ra ins Zent­rum be­steht Klein­bus­verbindung (Bus C 30 und C 32).

In der Stadt sind freie Park­plätze Man­gel­ware. Wer Glück hatte: Auf keinen Fall ir­gend­et­was im Auto lassen! Gebüh­renpflich­tige Park­häu­ser im Zent­rum finden sich unter ande­rem na­h­e der Gran Vía/Ka­thedrale (Par­king San Agus­tín, Calle Cristo de San Agustín, leider schwer anzu­fahren) und nahe der Puerta Real (Pa­rking Puerta Real, Acera del Darro 30). Ner­ven­scho­nen­der parkt es sich in den Rand­zo­nen, zum Bei­spiel im Süden im Parking Gey­se­park Violón und Parking Palacio de Con­gresos, bei­de am Paseo del Violón s/n, so­wie im Nor­den an der Avenida Constitución 4 (Parking Triunfo), siehe jeweils die Über­sichts­kar­te; Taxis ins Zentrum kosten nicht viel.

Autovermietung: Reizvoll besonders für Aus­flü­ge in die Sierra Nevada und die Alpu­jar­ra. Zwei zentral gelegene Vermieter: ATA S.L., Calle Cuchilleros 1, bei der Plaza Nue­va, Tel. 958 224004; relativ preiswert. AVIS, Avenida An­da­lu­ces (Renfe-Bhf.), Tel. 958 252358. Komplette List­e bei den Info-Stel­len.

Adressen

Touristenpolizei: SATE, Servicio de Aten­ción al Turista Extranjero, bei Diebstahl, Raub­über­fall etc. Calle Cárcel Baja 3, im Ge­bäude der Tou­risteninformation nahe der Ka­thedrale, Tel. 958 278816.

Post: Puerta Real, Ecke Calle Angel Gani­vet; Mo-Fr 8.30-20.30 Uhr, Sa 9.30-13 Uhr.

Infos zu Bergtouren, Reservierung von Berg­hütten: Federación Andaluza de Mon­tañismo, Calle Santa Paula 23/2a; Tel. 958 291340. Nur in Spanisch. www.fedamon.om.

Infos zu Sprachkursen: Granada ist, zu­sam­men mit Málaga, die andalusische Stadt, in der die meisten Spanischkurse an­ge­boten werden. Die Infostellen besitzen eine Liste der Schulen, die meist auch Un­ter­künfte vermitteln.

Centro de Lenguas Modernas de la Univer­si­dad de Granada, die Sprachschule der hie­si­gen Uni. Placeta Hospicio Viejo, 18010 Gra­na­da; Tel. 958 215660, www.clm-granada.com.

Carmen de las Cuevas, eine private Sprach­schu­le, die auch Fla­men­co­kurse anbietet. Cues­ta de los Chinos 15 (Albaicín), 18010 Granada, Tel. 958 221062, www.carmencuevas.com.

Escuela Montalbán, dem renommierten inter­na­tionalen „Tandem“-Sprachschulen­ver­bund an­geschlossen. C. Conde Cifuen­tes 11, 18005 Gra­nada, Tel. 958 256875, www.escuela-montalban.com.

Don Quijote, ebenfalls eine renommierte Schu­le, die auch Filialen unter anderem in Ma­d­rid, Málaga, Sevilla und Bar­celona be­treibt. Calle Palacios 13, 18005 Granada, Tel. 923 268860. www.donquijote.org.

Arabische Bäder: Hammam Al Andalus, ei­ne stilvolle Badeanlage im arabischen Stil. Das Bad in den unterschiedlich temperierten Be­cken ist ein wirklich wun­der­bar entspannendes Er­lebnis. Ge­öffnet ist täglich ab 10 Uhr, Einlass im Zwei­stunden-Turnus bis 24 Uhr. 90 Minuten kos­ten etwa 35-40 €, gegen Aufpreis auch Mas­sagen etc. Badeklei­dung ist erfor­derlich, Hand­tücher müssen nicht mitge­bracht wer­den. An­geschlossen eine Tetería (Tee­stube) mit brei­ter Teeaus­wahl. Calle Santa Ana 16, nahe Pl. Nue­va und Cuesta de Go­mérez. Reservierung rat­sam, Tel. 958 229978, www.hammamalandalus.com.

Aljibe Baños Árabes, in der Unterstadt, weit­läu­figer und mit größerer Kapazität, sonst im An­gebot vergleichbar; die Preise liegen hier et­was günstiger. Reservierung dringend geraten. Calle San Miguel Alta 41, Tel. 958 522867, www.aljibesanmiguel.es.

Baños de Elvira, eine weitere Badeanlage mit ähn­lichem Angebot. Calle Arteaga 3, zwi­schen Gran Via und Calle Elvira, Eingang durch das Hostal Arteaga, Tel. 958 806377, www.banosdeelvira.es.

Übernachten

Wie in vielen andalusischen Inlandsstädten läuft der Hochsommer (Wochenendtermine aus­genommen) häufig eher als Ne­bensaison, das Hauptgeschäft wird im Frühjahr und Herbst gemacht. Auch im Winter kann Granada u.a. durch Skifahrer gut gebucht sein. Zu Zeiten ge­ringerer Nachfrage liegen die Preise auf­grund der Konkurrenzsituation dagegen oft ver­gleichsweise günstig, auch in Quartieren ge­ho­bener Kategorie.

Auf der Alhambrahöhe (Karte) Natürlich die schönste Wohn­ge­gend, wenn auch abends etwas weit­ab vom Schuss. Ein gut gefüllter Geld­beutel ist Vor­aus­set­zung. Anfahrt über die Ronda Sur der auto­bahn­ähn­lichen Um­ge­hungs­straße Cir­cun­va­lación, be­schildert.

*** Parador de Granada €€€€€ 2, in der Al­ham­bra, in dem ehemaligen Kloster des 15. Jahr­hun­derts, ausgestattet mit zahlrei­chen Kunst­werken. Natürlich traumhaft, die el­len­lan­gen Reservierungslisten und die Prei­se sind frei­lich eher ein Alptraum. Real de la Al­hambra, Tel. 958 221440, granada@parador.es www.parador.es.

**** Hotel Los Alixares €€€€ 4, Nähe Haupt­ein­gang und Großparkplatz. Großes Ho­tel mit rund 200 gut ausgestatteten Zim­mern; Swim­mingpool. Bei Direktbuchung je nach Ter­min teilweise gute Angebote. Paseo de la Sa­bica 27, Tel. 958 225575, www.hotelalixares.com.

*** Hotel Guadalupe €€€-€€€€ 3, unweit vom Groß­parkplatz und leicht zu finden, ein ge­pfleg­tes Quartier mit komfortablen Zimmern. Pa­seo de la Sabica s/n, Tel. 958 225730, info@hotelguadalupe.es www.hotelguadalupe.es.


Top-Adresse in der Alhambra: der Parador

* Hotel América €€€€ 1, direkt in der Al­ham­bra, für Gäste Zufahrt zum Be- und Ent­la­den möglich. Mit Antiquitäten und Nippes ein­ge­richtete Gesellschaftsräume, die Zim­mer ge­schmack­voll-nüchtern und eher schlicht. Nur März bis Anfang November ge­öffnet; Re­ser­vie­rung sehr ratsam. Real de la Alhambra, Tel. 958 227471, reservas@hotelamericagranada.com www.hotelamericagranada.com.

Cuesta de Gomérez/Plaza Nueva (Karte) Die Cuesta de Go­mé­rez ist die ehemalige, heute für den Verkehr ge­sperrte Zufahrtsstraße von der Plaza Nueva zur Al­hamb­ra.

*** Hotel Monjas del Car­men €€€-€€€€ 21, zwei Schritte von der Plaza Nueva. „Die La­ge ist hervorragend, zentral und doch ruhig. Neu re­no­vierte, sehr ge­schmack­volle Zimmer. Ein­zig das Früh­stück ist bescheiden“, ein Le­ser­tipp von An­gelika und Oliver M. Mit Parkgarage, die frei­lich nicht bil­lig ist. Sehr nach­fra­ge­ge­steu­erte Preis­ge­s­tal­tung. Plaza de Cuchilleros 13, Tel. 958101619, www.hotelmonjasdelcarmen.com.

** Hotel Maciá Plaza €€€-€€€€ 11, direkt an der Plaza Nueva gelegen. Solide, kom­for­ta­bel einge­richtete Zimmer mit TV und Klimaan­la­ge, von Lesern gelobt. Plaza Nueva 4, Tel. 958 227536, maciaplaza@maciahoteles.com www.maciahoteles.com.

Pensión Navarro Ramos € 17, vor allem we­gen des exzellenten Preis-Leistungs-Ver­hält­nis­ses empfehlenswert. Große, hel­le und gut ein­gerichtete Zimmer mit Ka­chel­bo­den, viele da­von weit nach hinten und des­halb ru­hi­ger. Nächt­licher Zugang laut einer Le­ser­zu­schrift nur bis drei Uhr mor­gens möglich. Auch güns­ti­ge­re Zimmer ohne eigenes Bad. Cuesta de Go­mé­rez 21, Tel. 958 250555, info@pensionnavarroramos.com www.pensionnavarroramos.com.

Zwischen Plaza del Carmen und Pla­za Campos (Karte) Ein ruhi­ge­res, recht ursprüngliches und zen­t­rales Viertel mit vielen interessanten Bars.

*** Hotel Comfort Dauro II €€€€ 40, „in sehr zent­raler Lage, durch Schall­schutzfenster den­noch ruhig. Garage. Wir waren sehr zu­frie­den“, so die Leser Petra V. und Claus R. Die Auto­zufahrt ist, wie so oft in Granada, freilich lei­der kein Vergnügen. Calle Navas 5, Tel. 958 221581, www.hotelcomfortdauro2.com.

Um die Plaza Bib-Rambla und die Pla­za Trinidad (Karte) Das Viertel süd­westlich der Kathedrale, ein an­ge­neh­mes Wohn­quartier: tagsüber leb­haft, nachts ru­hig; gu­te Auswahl preis­güns­tiger Pen­sio­nen be­son­ders um die Plaza Trini­dad. Große Teile des Ge­biets sind Fuß­gän­ger­zone, Autofahrer sollten An­fahrt (in der Regel von Südwesten via Ca­mi­no de Ronda, Calle Socrates und Carril del Pi­cón) und Park­möglichkeiten unbedingt vorab mit dem Ver­mieter abklären. Hilfreich bei der Kom­mu­ni­ka­tion: Viele Pen­sions­besitzer ge­rade die­ses Vier­tels haben früher in Deutsch­land ge­ar­beitet (oder dort als Kind einige Jahre ver­bracht) und oft erstaunlich gut die Sprache ge­lernt.

*** Hotel Sacromonte €€€ 31, mitten in der Ein­kaufszone. Von außen keine Schönheit, die Zimmer sind jedoch angenehm und kom­for­tabel. Kein Restaurant. Weite Preis­span­ne je nach Nachfrage. Plaza del Lino 1, Ecke C. Alhóndiga, Tel. 958 266411, www.hotelsacromonte.es.

*** Hotel Las Nieves €€€ 32, fast um die Ecke. Familienbetrieb mit hübsch ges­tal­teten, über­wiegend recht ge­räu­mi­gen Zim­mern und freund­licher Leitung. Mo­der­ne Cafeteria. Ei­ge­ne Garage 200 Me­ter ent­fernt. Calle Alhóndiga 8, Tel. 958 265311, info@hotellasnieves.com www.hotellasnieves.com.


Übernachten

3 Pensión Hostal Londres 8 Jugendherberge 9 Hotel Inglaterra 11 Hotel Maciá Plaza 12 Hostal Lima 15 Pensión Rodri 17 Pensión Navarro Ramos 18 Pensión Zurita 19 Hotel Anacapri 21 Hotel Monjas del Carmen 25 Pensión Mesones 27 Hotel Los Tilos 31 Hotel Sacromonte 32 Hotel Las Nieves 38 Pensión Hostal La Ninfa 40 Hotel Comfort Dauro II 42 Hostal Verona 44 Hotel Palacio de los Patos 49 Hotel Villa Oniria

Essen & Trinken

1 Bar Al Sur de Granada 2 Rest. Páprika 4 El Bar de Fede 5 Bar Babel World Fusion 6 Restaurante Arrayanes 7 Restaurante Samarkanda 10 Taberna Salinas 13 Bodegas La Mancha 14 Bodegas Castañeda 16 La Gran Taberna 20 Rest. Cepillo 22 Café-Bar Sancho 23 Restaurante Cunini 23 Bar-Rest. Oliver 24 Bar de Enrique 26 Rest. Carmela 28 Bodega Jabugo 29 Bodega de Antonio 30 Café-Bar Damasqueros 33 Café-Rest. Hicuri 34 Bar Oum Kalsum 35 Bar Los Diamantes 36 Cantina Mejicana 37 D'Platos Menorca 39 Rest. Bistro El Piano 41 Bar Los Diamantes II 43 Bar La Esquinita de Javi 45 Restaurante Chikito 46 Rest. Las Tinajas 47 Bar La Esquinita de Javi II 48 Rest. Albahaca 48 Atahualpa Steakhouse

** Hotel Los Tilos €€ 27, Mittelklassehotel in op­timaler Lage direkt an der Plaza Bib-Ram­bla. Nicht direkt mit dem Auto an­zu­fah­ren, ohne die letzten hundert Meter Fuß­weg geht es nicht. Ein Teil der ordent­lich ein­gerichteten Zim­mer besitzt Balkone auf den Platz. Ins­ge­samt ein sehr empfeh­lens­wertes Quartier. Pla­za Bib-Rambla 4, Tel. 958 266751, www.hotellostilos.com.

** Hostal Lima €-€€ 12, in einer parallel ver­lau­fen­den Seitengasse der Plaza Trini­dad, dem fa­miliären kleinen „Rodri“-Impe­rium (drei Brü­der) zu­ge­hö­rig. Der Hausherr spricht flie­ßend Deutsch. Garage vorhan­den. Ge­pflegte Zim­mer mit Balkon. Gleich nebenan gibt es die De­pen­dance Lima II mit weite­ren sehr kom­for­tab­len, auf­wändig und et­was eigen­willig de­ko­rier­ten Räu­men. Calle Laurel de las Tablas 17, Tel. 958 295029, info@hostallimagranada.com www.hostallimagranada.eu.

Pensión Rodri €-€€ 15, in der Nähe. Sehr ser­vi­ceorientierte Leitung (eng­lisch­sprachig). So­lide, gut in Schuss gehaltene Zimmer, als zu­sätz­liches Plus auch hier eine Garage zu mo­de­ra­tem Preis. Aufzug. Calle Laurel de las Tab­las 9, Tel. 958 288043, info@hostalrodri.com www.hostalrodri.com.

Pensión Zurita €­-€€ 18, von einem wei­te­ren Mit­glied der „Rodri“-Familie geleitet und von Lesern gelobt. Der nette Besitzer spricht Deutsch. Auch hier gibt es eine Parkmög­lich­keit. Hübsches Haus mit Schallschutz­fenstern; freund­liche Zimmer mit und ohne eigenes Bad. Pla­za Trinidad 7, Tel. 958 275020, www.pensionzurita.es.

Pensión Mesones €-€€ 25, in einer ru­hi­gen Fuß­gängerzone nicht weit von der Plaza Tri­ni­dad. Familiäre kleine Pension, gut in Schuss ge­hal­ten und mit netten Besitzerinnen. Elf nicht gerade große, aber freund­li­che und mit Kli­maanlage aus­ge­stat­tete Zimmer, die Hälf­te da­von mit Bad. Calle Mesones 44, Tel. 958 263244, www.pensionmesones.com.

Auf dem Albaicín und dem Sacro­mon­te (Karte) Bis in die späten Neun­zi­ger gab es auf dem Albaicín und dem Sa­c­romonte überhaupt keine Quar­tiere. Heute wohnt man hier sehr schön und ori­gi­nell (wenn auch nicht billig), sofern man da­rauf verzichten kann, mit dem Auto vor­zu­fahren. Tipp: Taxi.

*** Hotel Casa 1800 €€€€€ 15, un­weit der Pla­za Santa Ana gelegen. Ein Schwester­ho­tel der Casa 1800 in Sevilla, unterge­bracht in ei­nem Haus des 17. Jh. mit schö­nem Pa­tio; 25 Zim­mer unterschiedlicher Kom­fort­ab­stu­fungen bis hin zur Grand De­luxe Su­ite, allesamt Nicht­rau­cherräume. Calle Be­nalúa 11, Tel. 958 210700, www.hotelcasa1800granada.com.

*** Hotel Casa Morisca €€€€€ 18, im un­te­ren Be­reich des Albaicín. Der Stadt­pa­last des spä­ten 15. Jh. wurde liebevoll res­tau­riert und be­herbergt neben Patio und klei­ner Garten­ter­ras­se 14 Zimmer (auch ei­nige „Economy“-Zim­mer), eine Suite und ein „Mi­ra­dor“ genanntes Turm­zim­mer mit schö­nem Blick. Cuesta de la Victoria 9, Tel. 958 221100, info@hotelcasamorisca.com www.hotelcasamorisca.com.

*** Hotel Palacio de Santa Inés €€€€ 17, in ei­ner Seitenstraße der Carrera del Darro. 1512 er­bauter Palast mit vielen reizvollen De­tails, darunter ein schöner Patio, eine herrliche Mu­déjar-Decke und Reste von Fresken. Sehr wei­te Preisspanne je nach Nachfrage. Re­ser­vie­rung ratsam. Cuesta de Santa Inés 9, Tel. 958 222362, recepcion@palaciosantaines.com

www.palaciosantaines.com.

*** Hotel El Ladrón de Agua €€€€€ 16, di­rekt an der Straße entlang des Río Darro ge­le­gen. Untergebracht in einem alten Palacio des 16. Jh., mischt das Interieur des „Wasser­diebs“ (benannt nach einem Roman von Juan Ra­món Jimenez) auf raffinierte Weise Klas­sik und Moderne. Carrera del Darro 13, Tel. 958 215040, info@ladrondeagua.com www.ladrondeagua.com.

*** Hotel Casa del Capitel Nazarí €€€€ 14, ganz in der Nähe, in einem im Zeichen der Re­naissance errichteten Stadtpalast des 16. Jh. Die 17 komfortabel ausgestatteten Zim­mer sind vielleicht nicht besonders groß, die Preise er­scheinen angesichts des Am­bi­entes aber ver­gleichs­weise günstig. Cuesta Aceituneros 6, Tel. 958 215260, info@hotelcasacapitel.com www.hotelcasacapitel.com.

** Apartamentos Alhambra €€€ 12, „eine echte Empfehlung. Sehr schöne Suiten mit Kochgelegenheit, Dachterrasse mit Blick auf die gesamte Alhambra, sehr ru­hige Lage. Die Direktorin war aus­ge­spro­chen hilfsbereit“ (Le­sertipp von Christiane K.). Auto­fahrer sollten vor­her unbedingt Kontakt auf­nehmen, die Ver­trags-Parkgaragen liegen weit entfernt. Placeta de las Escuelas 2 (Calle San Juan de los Reyes), Tel. 958 049808, www.apartamentosalhambra.es.

Mein Tipp ** Pensión Casa del Alja­rife €€ 11, ein Quartier mit sehr viel Flair. Die res­tau­rier­te Villa stammt aus dem 17. Jh., im großen In­nenhof sitzt es sich sehr hübsch. Junge deutsch­sprachige Lei­tung, die beste Tipps auf La­ger hat. Nur vier Zim­mer, sehr geräumig und schön möb­liert. Re­ser­vierung ratsam. Wer die­ses Buch vorweist und direkt bei der Pension re­serviert hat (also nicht über ein Bu­chungs­por­tal), erhält das Früh­stück gratis. Placeta de la Cruz Verde 2, von der Calle Caldereria Nueva berg­wärts über die Cuesta de San Gregorio; die Be­sitzer holen aber auch gerne ab und zeigen den Weg, auch zu einer Parkmöglichkeit (ak­zep­table Gebühr) Tel. 958 222425, www.casadelaljarife.com.


Heute sind Granadas Hotelzimmer komfortabler: nachgestellte Höhlenwohnung im Museum Cuevas del Sacromonte

Casas-Cueva El Abanico €€ 13, etwas ganz Be­sonderes: Höhlenwohnungen auf dem Sa­cro­monte, komplett als Apartments ein­ge­rich­tet - ein Konzept, das mit dem Tou­ris­tikpreis der Stadt Granada ausge­zeichnet wur­de. An­ge­neh­mes Raumklima. Die An­fahrt sollte man sich vorab am Tele­fon (Eng­lisch, Französisch, Spa­nisch) erklä­ren las­sen. Ganz­jährig geöffnet, Hei­zung vor­han­den. Min­dest­auf­enthalt zwei Näch­te, über Ostern und Weih­nachten eine Wo­che. Zuletzt „wegen Renovierung“ ge­schlos­sen, sollte aber wieder öffnen. Barranco de los Na­ranjos, Tel. 958 226199, mobil 608 848497.

Oasis Backpackers Hostel € 10, nicht weit von der Calderería Nueva. Nettes, privat ge­führtes Hostel mit Dachterrasse und ge­pfleg­ten Sechs- bis Zehnbettzimmern. Oft belegt, Re­servierung sehr ratsam. Pla­ceta Correo Viejo 3, Tel. 958 215848, www.oasisgranada.com.

Sonstige Stadtbereiche (Karte) ***** Hotel Palacio de los Patos €€€€€ 44, knapp abseits der belebten Calle de Recogidas. Das Luxushotel verteilt sich auf zwei Gebäude; Prunk­stück ist ein re­no­vier­ter Palast des 19. Jh., den Kontrast bildet eine mo­derne Depen­dance. Nur 20 Zim­mer, mit der ent­spre­chen­den Ausstat­tung dieser Klasse. Spa. Calle Solarillo de Granada 1, Tel. 958 535790, www.hospes.es.

**** Villa Oniria €€€€€ 49, etwas weiter süd­öst­lich, aber immer noch zentral gelegen. Ein wei­te­res Boutiquehotel, untergebracht in ei­nem Stadtpalast des 19. Jahrhunderts. 31 ele­gan­te und gut ausgestattete Zimmer, gu­tes Res­taurant, Spa. C. San Antón 28, Tel. 958 535358, www.hotelvillaoniriagranada.com.

*** Hotel Anacapri €€€ 19, unweit der Gran Vía und der Kathe­dra­le. „Gepflegtes Drei­ster­ne-Hotel in zent­raler Lage, Zimmer mit TV und Telefon, Park­mög­lichkeit in der na­hen Tief­ga­rage San Agustín“, ein Lesertipp von Bärbel F. Sehr weite Preisspanne. Calle Joaquin Costa 7, Tel. 958 227447, www.hotelanacapri.com.

*** Hotel Inglaterra €€-€€€ 9, ein paar Schrit­te wei­ter. Komfortables und auch ar­chi­tek­tonisch recht an­spre­chendes Haus; Parkmög­lichkeit ist vor­han­den. Calle Cetti Ma­rien 4, Tel. 958 221559, www.hotelinglaterragranada.com.

** Motel Sierra Nevada €-€€ (Karte), für Autofahrer eine Über­legung wert, zu­mal auch der Preis stimmt. Etwas außerhalb des Zent­rums beim gleichnamigen Cam­ping­platz. Schlich­te, aber saubere Zimmer, ge­nü­gend Park­plätze, Busverbindung in die Stadt. Ave­nida de Juan Pablo II 23, Tel. 958 150062, cam­pinghotelsierranevada.com.

Mein Tipp ** Hostal Verona € 42, in ei­nem gro­ßen Wohn­haus nicht weit von der Puerta Re­al. Freundlich geführtes und äu­ßerst sau­be­res Quartier in sehr zentraler Lage; die meisten Zim­mer gehen auf einen Innenhof und sind des­halb ruhig. Größ­tes Plus ist die hauseigene Ga­rage (An­fahrt am besten aus Richtung Ca­mino de Ronda) zu recht mo­de­ra­tem Preis. Calle Recogidas 9, Tel. 958 255507, www.hostalveronagranada.com.

** Pensión Hostal La Ninfa € 38, ums Eck vom Campo del Principe, abends deshalb schon mal etwas lauter. Sehr hübsches Haus; freund­li­ches Café angeschlossen. Die Zim­mer sind nicht all­zu groß, auf origi­nelle Wei­se rus­ti­kal dekoriert und allesamt gut aus­ge­stat­tet (Kli­ma­anlage, Hei­zung, TV etc.). Die Zim­mer im drit­ten Stock (Auf­zug) bieten schö­ne Aussicht. Freund­liche deut­sche Leitung. Plaza Campo del Principe s/n, Tel. 958 227985, www.ninfagranada.com.

Pensión Hostal Londres € 3, direkt an der zen­tralen Gran Vía, dennoch nicht beson­ders laut, da hoch über der Straße. Von meh­reren Le­sern empfohlen - zu Recht: Zimmer in fröh­li­chen Farben und mit Kli­ma­an­lage; schöne Aus­sichts­terrasse; freundli­che Lei­tung. die auch bei der Parkplatzsu­che hilft. Die Dame des Hau­ses spricht Deutsch. DZ mit und ohne Bad, auch Drei- und Vierbettzimmer. Gran Vía de Co­lón 29, Anfahrt nur von Sü­den, dann via Calle Elvira und Calle Mar­qués de Falces „wen­den“, Tel. 958 278034, www.pensionlondres.com.

Jugendherberge Granada € 8, Residencia Ju­venil (IYHF), in ziemlich dezentraler Lage süd­west­lich unweit des Bahnhofs. Oft belegt, Re­ser­vie­rung rat­sam. Parkplatz gegen Gebühr. Calle Ramón y Cajal 2, Reservie­rung über die Zen­trale von Inturjoven, Tel. 955 181181.

Camping

Gute Auswahl an Plätzen. Im Frühjahr und Herbst kann es aufgrund der relativ ho­hen La­ge von fast 740 Metern nachts un­erwartet frisch werden.

Sierra Nevada €€, 1. Kat., stadtnächster Platz, durch den nahen Busbahnhof auch für Bus­rei­sende besonders günstig gelegen. Leider vor wenigen Jahren verkleinert, aber weiter in Be­trieb. Ebe­nes Gelände, gut ge­pflegte Sa­ni­tär­an­lagen; direkt gegenüber ein rie­si­ges Ein­kaufs­zentrum. Ganzjährig geöff­net. Etwa drei Ki­lo­me­ter vom Zent­rum, von der Circunvala­ción über Aus­fahrt 123. Bus­ver­bin­dung ab Zen­trum (Gran Vía) mit Bus 33, Tel. 958 150062, www.campingsierranevada.com.

Granada €€, 1. Kat., gut ausgestatteter Platz auf einem Hügel beim Ort Peligros. Schö­ne, ru­hi­ge Lage inmitten von Olivenhai­nen, tol­le Aus­sicht auf die Stadt (nachts ein Traum), sehr gute Sanitärs, net­tes Res­tau­rant, Swim­ming­pool; freundli­ches, eng­lisch­sprachiges Ma­na­ge­ment. Halb­stünd­lich Busverbindung nach Gra­na­da, Hal­te­stel­le etwa einen Kilometer ent­fernt. Ge­öff­net etwa Mitte/Ende März bis Sep­tem­ber. Etwa sechs Ki­lo­me­ter nördlich des Zen­trums, An­fahrt über die Autovía Richtung Jaén/Madrid, Ausfahrt 121, Tel. 958 340548, www.campinggranada.es.

Reina Isabel €€, 2. Kat., etwa vier Kilometer süd­lich bei La Zubia, vom Zentrum über die Avda. Cer­van­tes in Richtung Sierra Nevada, sonst auch über die Ronda Sur (Ausfahrt 2) der Um­gehungsstraße Circunvalación. Kleine­rer Platz, gut begrünt, mit Schatten, Swim­ming­pool, von Lesern gelobtem Restaurant und Ein­kauf; Sanitäres ganz gut in Schuss, Bus­ver­bin­dung nach Granada. Ganzjährig geöffnet. Ctra. Gra­nada-La Zubia, km 4, Tel. 958 590041, campingreinaisabel.com.

Suspiro del Moro €€, 2. Kat., etwa zwölf Kilo­me­ter in Richtung Küste. „Gu­te Auto­bahn­an­bin­dung, sehr sauber und gepflegt; viele grüne, gro­ße Parzellen, wenig besucht, liebevolle Be­treu­ung, sehr ruhig, preiswert. Bus nach Gra­na­da“, ein Lesertipp von Hans-Werner K. und Hannah W. Ganzjährig. Pu­erto del Suspiro del Moro; Autovia A 44, Sa­lida 139. Ausfahrt Otura, dann noch ca. 1,5 km nach Süden Richtung Almu­ñécar, Tel. 958 555411, www.campingsuspirodelmoro.com.

Essen & Trinken


Granadas orientalische Ecke: Calle Calderería Vieja

Erfreulich: In Gra­nada ist die alte Tradition noch lebendig, zum Glas Wein oder Bier eine Gra­tis-Ta­pa zu reichen - ein Bummel durch die zahl­reichen Bars kann des­halb ohne wei­te­res ein komplettes Mahl ersetzen. Wer nicht stän­dig Alkohol trin­ken mag, kann „cer­veza sin alco­hol“ bestellen, denn auch zum alko­hol­frei­en Bier gibt es eine Tapa. Zu Granadas Spe­zia­li­tä­ten zählen choto al ajillo, Zicklein mit Knob­lauch­so­ße, ha­bas con jamón, Saubohnen mit Schin­ken, nicht zuletzt auch die tortilla sa­cro­monte mit viel Gemüse und, so sie original ist, auch mit Innereien vom Lamm.

Restaurants im Zentrum (Karte) Um die Kathedrale liegen vie­le folk­lo­ristisch aufgeputzte Lokale, die vorwie­gend auf Ta­gesbesucher abzielen.

Restaurante Las Tinajas 46, wohl eines der bes­ten Restaurants der Stadt. Traditio­nelle Kü­c­he mit modernen Anklängen, su­perbe Wein­auswahl. Um die 40 € für ein Menü sind zu rechnen. Calle Martínez Campos 17, Di so­wie im August ge­schlos­sen. Re­ser­vierung: Tel. 958 254393.

Restaurante Chikito 45, ebenfalls ein Klas­si­ker Granadas, seinerzeit als „Café Ala­meda“ schon von Federico García Lorca und seinem Freund Manuel de Falla be­sucht. Feine an­da­lu­sische Küche mit dem ge­wissen Extra, auch sehr gute warme Ta­pas. Menü à la carte ab et­wa 35 €. Plaza del Campillo 9, Mi Ruhetag. Re­ser­vie­rung ratsam: Tel. 958 223364.

Restaurante Cunini 23, zwischen den Pla­zas Bib-Rambla und Trinidad. Traditionsrei­cher Spe­zialist für Fisch und Meeresgetier, beliebt bei der High Society Granadas. Recht exklusive Preis­gestaltung: 45 € pro Kopf sind das Mi­ni­mum. Calle Pesca­de­ría 9, Mo geschlossen. Re­ser­vie­rung ratsam: Tel. 958 250777. Direkt be­nach­bart und von Lesern sehr empfoh­len, be­liebt auch bei den Einheimischen: Bar-Rest. Oliver.

Res­t. Carmela 26, zentral unweit der Plaza Nue­va gelegen, mit kleiner Terrasse. Va­rian­ten­rei­che Karte, moderne mediter­rane Kü­che, nicht ganz billig. Essen und Ser­vice wurden von Les­ern gelobt; die Kü­che ist durchgehend in Be­trieb. Auch Früh­stück. Calle Colcha 13, Ecke Calle Pava­neras, Tel. 958 225794.

Restaurante Albahaca 48, in hübscher La­ge nahe der Plaza Mariana Pineda, mit Ti­schen auch im Freien. Kleineres Res­tau­rant mit sehr

or­dentlicher, frischer Küche (auch vegetarische Op­tionen), der Chef kocht selbst. Mittags­menü rund 13 €, Di-Do gibt es das Menü auch abends; à la carte sind um die 25 € zu rechnen. Mo geschlossen. Plaza Campillo Bajo 5, Tel. 958 224923. Gleich nebenan, klein und schlicht ein­ge­richtet, für Fans argen­ti­nischer Fleisch­ge­rich­te aber ein Volltreffer: Atahualpa Steak­house.


Nettes Ambiente: Restaurant Páprika

Restaurante Cepillo 20, nahe der Plaza Bib-Ram­bla. Besonders mit­tags beliebtes und auch von Lesern gelob­tes Nach­bar­schafts­lo­kal mit Ter­rasse. Solide Hausmanns­kost, das feste Menü (auch abends) für etwa 11 € ist sein Geld ab­solut wert. Calle Pes­ca­dería 18, neben dem Re­s­taurant Cunini, mobil Tel. 615 059368.

Restaurante Samarkanda 7, libanesi­sches Restaurant in der „multikulturellen Zone“ Gra­nadas, nahe der Calderería Nue­va. Gute Kü­che, Falafel, Couscous und an­de­re Spe­zi­a­li­tä­ten, Menü ab etwa 20 €. Die Leser Jo­chen S. und Martina K. emp­feh­len be­sonders die „Mese Sa­mar­kanda“ für zwei Personen. Mi Ru­he­tag. Calderería Vie­ja 3, Tel. 958 210004.

Restaurante Arrayanes 6, um die Ecke, in ei­nem Seitengässchen der Calderería Nue­va. Ma­rokkanisch sowohl in der Aus­rich­tung der Kü­che als auch im Ambiente. Spezialität sind di­verse Couscous-Gerichte, es gibt so­wohl Fleisch und Fisch als auch vegetari­sche Spei­sen; feine Desserts. Menü ab etwa 20-25 €. Kein Ausschank von Alkohol, gu­te selbst­ge­mach­te Limonade und Minz­tee. Di ge­schlos­sen. Cuesta Marañas 4, Tel. 958 228401.

Bio/Regional Rest. Páprika 2, ein ganzes Stück wei­ter nörd­lich, fast am Ende der Calle Elvira. Etwas ab­gelegen also, doch der Weg lohnt sich - ser­viert wird fantasievolle ve­gane Fu­sion-Küche aus lokalen, öko­lo­gisch an­ge­bau­ten Produkten, auf Wunsch auch glu­ten­frei. Die Preise (kom­plet­tes Menü etwa 25 €) halten sich im Rah­men. Nettes Ambiente. Auch von Le­sern ge­lobt. Cuesta de Abarqueros 3, Tel. 958 804785.

Bio/Regional Café-Rest. Hicuri 33, ein weiteres vega­nes Restaurant, auch etwas ab­seits der Renn­stre­cken gelegen und ebenfalls von Le­sern ge­lobt. Hübsches Interieur, freund­li­cher Ser­vice, güns­tige Preise: Mittagsmenü etwa 14 €, à la car­te ab 20 €. Hausge­machte Desserts. Auch nett fürs Früh­stück. So geschlossen. Calle Santa Es­colástica, Ecke Pla­za Girones, Tel. 858 987473.

Bio/Regional Rest. Bistro El Piano 39, nur ein paar hun­dert Meter weiter. Prima Auswahl an fei­nen veganen und grundsätzlich glutenfreien Ge­richten aus Bioprodukten, auch zum Mit­neh­men, günstige Preise. Nette At­mo­sphäre, ge­le­gent­lich wird das namens­ge­ben­de Piano be­spielt. Täglich geöffnet. Calle Santiago 2, Tel. 858 815640.

Cantina Mejicana 36, ebenfalls in diesem Ge­biet. Wie „der Mexikaner“ bei uns. Ent­spann­te Atmosphäre; Burritos, Fajitas etc., Dos-Equis-Bier und Margaritas ... Nicht teuer. Cuesta del Rea­lejo 1, Tel. 958 229721. Gleich ge­gen­über, von Lesern wegen der Tapas und auch fürs Früh­stück emp­fohlen: Café-Bar Damasqueros 30.

Tapas-Bars im Zentrum (Karte) La Gran Taberna 16, „unten Bar, oben Res­tau­rant, nicht ganz billig, aber gut“, ein Le­ser­tipp von Mar­got G. Die Tapas im Gran Taberna sind in der Tat ex­zel­lent, die Monta­ditos ge­ra­de­zu berühmt. Direkt an der Pl. Nueva, Ecke Cuesta de Gomérez.

Mein Tipp Bodegas Cas­ta­ñeda 14, nahe Plaza Nueva. Die urige, ur­alte Bo­de­ga wurde in den Neun­zi­gerjahren ge­teilt und in zwei ver­schie­dene Lo­kale ver­wandelt. In der hin­te­ren der beiden Bars (Bodegas Cas­ta­ñe­da, Ein­gang Calle Almire­ceros 1 u. 3) hat je­doch die Deko­ra­tion und Atmosphäre einer der be­kann­tes­ten Bars der Stadt überlebt: dich­tes Ge­drän­ge, fixe Kellner, gute Tapas (Gra­tis-Ta­pas gibt es frei­lich nur nach Laune der Be­die­nun­gen) und Bo­cadillos, außerdem her­vor­ra­gen­den Schinken und das interes­san­te Haus­ge­tränk Calicasas ... Ganz an­ders das vordere Lo­kal, die Antigua Bodega Castañeda in der Calle Elvira 5, das seit dem Umbau viel Flair ver­loren hat.

Taberna Salinas 10, ganz in der Nähe, aber et­was gehobener im Am­bi­ente. „Aus­ge­zeich­ne­te an­dalusische Kü­che und sehr guter Wein­kel­ler, be­sonders gut der Granada-Wein Muñana“, so der Lesertipp von Jean-Pierre R. Calle Elvira 13.

Bodegas La Mancha 13, ebenfalls nicht weit entfernt. Auch dieser früher düstere, ge­wöl­beartige Raum mit seinen gi­gan­ti­schen Wein­fässern wurde einer zum Glück nicht allzu hef­tigen Modernisierung unter­zo­gen. Die Rie­sen­auswahl an Tapas (leider nicht gratis) und gu­ten Bocadillos lohnt den Ab­stecher dennoch. Calle Joaquín Costa 10-12.

Bar Los Diamantes 35, in der sonst et­was arg touristischen Calle Navas. 1942 ge­grün­det! Spe­zialität sind Fisch-Tapas, die in gu­ter Qua­li­tät und or­dentlichen Portionen auf den Tresen kom­men - ist der Fisch ver­kauft, wird die Bar ge­schlossen. Calle Na­vas 28. An der Pla­za Nue­va 13 gibt es gleich ne­ben der Gran Ta­ber­na (siehe oben) einen Ab­le­ger, etwas teu­rer, aber bes­tens besucht. Eine weitere Fi­lia­le liegt in der Calle Ro­sario 12, der Ver­län­ge­rung der Calle Navas: Los Dia­mantes II 41.

Mein Tipp Bar La Esquinita de Javi 43, von ei­nem Ex-Kellner des Los Diamantes er­öffnet, im Angebot (exzellenter frittierter Fisch) diesem ganz ähnlich, jedoch mit deut­lich mehr Platz so­wie einer großen, oft voll be­setzten Terrasse, auf der es aller­dings nur halbe und ganze Raciones gibt, also keine Tapas. Top! Plaza Ma­ria­na Pi­neda 1. In der Nähe liegt an der Plaza Campillo Baja die im Angebot identische Filiale La Esquinita de Javi II 47.

Café-Bar Sancho 22, nahe der Plaza Trini­dad. Mo­der­nes, helles Lokal mit sehr guten Ta­pas und einer prima Weinauswahl; im hin­te­ren Be­reich ein Restaurant, das auch or­dent­li­che Mit­tagsmenüs anbietet. Calle Tablas 15.

Bar de Enrique 24, ebenfalls in dieser Ecke. Be­kannt insbesondere für seine guten Wei­ne; wei­terhin im Angebot sind Tapas und haus­ge­mach­te Eintöpfe. Nicht ganz billig, aber top. Calle Socrates 4.

Bodega Jabugo 28, in derselben Straße. Ei­ne klei­ne Bar, Ziel vor allem für Liebhaber ex­qui­siter Wurst­waren. Der Name ist Pro­gramm, denn aus Ja­bugo stammt der viel­leicht beste Schin­ken Spa­niens. Tipp: Mal Lomo de Orza pro­bieren, hauch­zar­te Schweinelende im Öl­krug gelagert; eine Spe­zialität, die allerdings ih­ren Preis hat. Calle Tra­jano, Ecke Calle Só­cra­tes.

D´Platos Menorca 37, nicht weit entfernt, Teil ei­ner kleinen Kette. „Tapa zum Getränk gra­tis, je­de weitere zu günstigem Preis; kleine, aber fei­ne Auswahl, bei Einheimischen ebenfalls be­liebt“, ein Lesertipp von Astrid S. Calle Obispo Hur­tado 19, direkt an der Plaza Menorca.

Bodega de Antonio 29, ein Stück südlich der Plaza Trinidad. Haupt­säch­lich von Ein­hei­mi­schen be­sucht, die die hervorragen­den Tapas (es gibt aber auch komplette Ge­richte, insbes. Fisch) zu schä­t­zen wissen. Freundlicher Service, recht günstige Preise; kein Wunder, dass es hier zu den spani­schen Essenszeiten mehr als eng wird. Mi Ruhetag. Calle Jardines 4.

Bar Oum Kalsum 34, ein Stück weiter in der­sel­ben Straße. Winzige, gemütliche und freund­lich familiengeführte ma­rok­ka­nische Bar mit orientalischen Ta­pas, die man aus einer Lis­te auswählen kann. Jun­ges, studentisches Pub­likum. C. Jardines 17.

El Bar de Fede 4, etwas abseits der Renn­stre­cken, dabei nur ein paar Schritte von der Gran Vía; fast nur einheimische Gäste. Modern ge­styltes Lokal mit freundlichem Personal und sehr guten, frisch zube­rei­te­ten Tapas. C. Mar­qués de Falcés 1.

Bar Babel World Fusion 5, in der Knei­pen­zone der Calle Elvira. Sehr beliebte Bar, die ih­rem Namen gemäß Tapas-Varianten aus aller Welt serviert, günstig und gut. So inter­national wie die Küche ist auch das (junge) Publikum. Calle Elvira 40.

Bio/Regional Bar Al Sur de Granada 1, noch ein Stück wei­ter nördlich, ganz am Ende der Calle Elvira. Ori­ginelle Mischung aus Bar und Laden; die hier angebotenen Produkte stam­men fast alle aus Andalusien und überwiegend aus öko­lo­gischer Herstellung. Umfangreiche Auswahl an Wei­nen und Craft-Bieren. Nicht billig, aber das Geld wert. Auch Früh­stück. Calle Elvira 150.

Albaicín Ein oft unterschätzter und gar nicht so „touristischer“ Tipp. Zur Lage der ein­zelnen Res­taurants siehe den Über­sichts­plan des Al­baicín aufKarte.

Rest. Estrellas de San Nicolás 6, eines der ge­ho­be­nen Restaurants auf dem Alba­i­cín, gleich beim Aussichtspunkt Mirador de San Ni­co­lás. Vielgelobte Küche, ein Teil der Ti­sche mit fei­nem Alhambra-Blick. Etwa 40 € pro Kopf sind aller­dings zu rechnen. Di-Mittag ge­schlos­sen. Re­ser­vie­rung sehr ratsam: Tel. 958 288739.

Rest. Mirador de Aixa 8, nicht weit ent­fernt und un­ter­ge­bracht in einem der typi­schen Land­häu­ser „Cár­menes“. Sehr ro­man­ti­sche Atmo­sphä­re, toller Alhambra-Blick und ge­hobene Preise. Häufig wechselnde Öff­nungs­zei­ten; von Juni bis September nur abends, Mo Ru­he­tag; im Winter geschlossen. Carril de San Agustín 2, am Eingang klingeln; Tel. 958 223616. Di­rekt daneben und im Charak­ter recht ähn­lich: Rest. Las Toma­sas 9.

Rest. Ruta del Azafrán 19, unten an der Fluss­ufer­straße. In dieser Ka­te­gorie eine ech­te Em­pfehlung - schlicht-elegantes und dabei doch nicht un­ge­mütli­ches Interi­eur, guter Ser­vice, mo­der­ne und varianten­rei­che Küche, Ter­ras­se mit Al­ham­bra­blick. Me­nü à la carte ab ca. 35 €, auch fes­te Menüs. Paseo del Pad­re Manjón 1, Ecke C. Monte de Pie­dad, Tel. 958 226882.

Mesón Yunque 4, an ei­nem romantischen klei­nen Platz auf etwa halber Höhe des Al­baicín, unterhalb des Klosters Santa Isabel la Real. Ordentliche Küche, nicht überteu­ert. Pla­ceta de San Mi­guel Bajo 3, Tel. 958 800090.

Mein Tipp Rest. El Trillo 7, in einem sehr hüb­schen Gra­na­di­ner Carmen mit lau­schigem Gar­ten. Sehr feine Kü­che, alles frisch zu­be­rei­tet, hausgemachtes Eis. Freund­liches Personal. Auch von Lesern ge­lobt. Nicht direkt billig, aber mit ex­zel­len­tem Preis-Leistungs-Verhältnis. Calle­jón Al­ji­be de Trillo 3, unterhalb der Cuesta Aljibe de Trillo, Tel. 958 225182.

Casa Torcuato 1, etwa am westlichen Rand des Viertels und überwiegend von Ein­hei­mi­schen besucht. Ein Klassiker des Albai­cín; gro­ßer und mittags oft voll besetzter Spei­se­saal, im Som­mer auch Plätze im Freien. Gu­te Küche, mitt­lere Preise. Calle Pa­gés 31 bzw. Placeta Car­ni­ceros, Tel. 958 288148. In der Calle Agua de Albayzín 20 liegt eine Art Filiale mit Schwer­punkt auf Ta­pas und Grill­ge­rich­ten: El Picoteo 2.

Rest. Casa Rafa/La Entra­íya 3, ein Stück un­terhalb der Bar Torcuato, leicht zu über­se­hen. „Von außen un­scheinbares Lokal mit her­vor­ra­gendem Mit­tagsmenü (güns­tig!), be­son­ders von Spa­niern des Viertels be­sucht. Calle Pagés 15“, ein Lesertipp von Yvon­ne F. und Thomas V.

Bar Aliatar 5, an der gleichnamigen Plaza, Tische auch im Freien. Besser be­kannt ist das Lo­kal unter seinem Beinamen „Los Ca­racoles“, und Schne­cken (cara­coles), wahl­weise als Tapa oder als Ración, sind denn auch die Spezialität. Pla­za Aliatar 4, an der Cues­ta del Chapiz.

Treffpunkte/Kneipen/Nachtleben

Während des Semesters herrscht Highlife, zur Fe­rienzeit geht es etwas ruhiger zu. Am meis­ten Betrieb ist zwischen Mittwoch und Sams­tag, freitags ist praktisch die gan­ze Stadt auf der Piste. Generell sind Kneipen in Granada be­liebter als Discos. Eine gute In­for­ma­tions­quel­le zum Thema Ausgehen und Nachtleben ist die Web­site www.guiadelocio.com/granada.

Zonen Paseo del Padre Manjon, auch be­kannt als „Paseo de los Tristes“, an der Ver­län­ge­rung der Carrera del Darro. Tags­über und am frühen Abend vor allem der La­ge wegen in­te­ressant, angenehme Rast. Man sitzt im Freien auf einem langgezoge­nen Platz über dem Fluss und mit Blick auf die oberhalb liegende Al­ham­bra. Gute Aus­wahl unter mehreren Lokalen.

Plaza Nueva und Umgebung, zusammen mit den benachbarten Straßen Carrera del Darro und Calle Elvira derzeit die Nummer eins un­ter den Nachtzonen Granadas. An Bars herrscht kein Mangel; wo es zu voll wird, drängt man sich bis auf die Stra­ße.

Campo del Príncipe, östlich des Zentrums und südlich unterhalb der Alhambra. Gro­ßer Platz mit einer ganzen Reihe von Ter­ras­sen­bars, Treffpunkt für Tapas und ein, zwei, drei Gläs­chen ...

Calle Pedro Antonio de Alarcón, in der Neu­stadt nahe Camino de Ronda, mit vie­len Knei­pen, Music-Bars und Discos auch in den Sei­ten­straßen die „Studentenecke“ von Gra­na­da.

Calle Calderería Nueva, eine Sei­ten­stra­ße bergwärts der Calle El­vira. Hier ist der Treff­punkt der Multi-Kulti-Szene von Gra­nada. Viele arabische Restau­rants. Be­sonders reizvoll sind die „Te­te­rías“ ge­nann­ten Teestuben; alle sind sie eng, oft voll und sehr ge­müt­lich. Einzelne Teterías he­raus­zu­heben, macht angesichts der Fül­le des hiesigen Angebots wenig Sinn.


Gemütlich: die „Teterías“

Bars, Discos und Cafés Bar La Tertu­lia, ein Klassiker. In­tellektuellen-Treff mit ru­higer At­mosphäre und gelegentlichen Tan­go­auf­führun­gen und Flamenco­kon­zer­ten. Calle Pin­tor López Mezquita 3, eine Seiten­straße der Cal­le Pedro Antonio de Alarcón in der Neu­stadt. www.tertuliagranada.com.

Boom Boom Room, das ehemalige „Gra­nada 10“, eine modern eingerichtete Dis­co in ei­nem umge­bauten alten Kino. Cárcel Baja 10, na­he der Kathe­drale, zwi­schen Gran Vía und Calle Elvira.

Sala Planta Baja, ein sehr be­lieb­ter Club mit Schwer­punkt auf elektro­ni­scher Musik, häufig live. Zu suchen in der Calle Horno de Abad 15, na­he der Plaza Trinidad. www.plantabaja.net.

Bohemia Jazz Café, gemütliche Jazz­knei­pe, voll mit Büchern, Fotos und allerlei Nip­pes. Gu­te Getränkeauswahl, Fr und Sa Live-Musik. Pla­za de los Lobos 11, unweit der Plaza Trinidad. www.bohemiajazzcafe.com.

Mae West, im Einkaufszentrum Centro Co­mer­cial Neptuno, jenseits des Camino de Ron­da. Zwei Dancefloors, musikalisch und auch vom Publikum her sehr gemischt. www.maewestgranada.com.

El Granero, nicht wirklich ein ehemaliger Ge­trei­despeicher, aber eine hübsche und ge­müt­li­che, dabei recht große Musicbar in angenehm zen­traler Lage an der Plaza Poeta Luis Rosales, um die Ecke von der Plaza Isabel la Católica.

El Camborio, auf dem Sacromonte. Ver­win­kel­ter Club, der sich auf mehrere Höh­len ver­teilt, Garten mit Alhambrablick. Mu­si­ka­li­sch eher Mainstream. Betrieb herrscht erst spät in der Nacht und ins­be­sondere am Wochenende (Sa) während des Se­mes­ters. Camino de Sa­cro­mon­te 47, Taxi emp­foh­len.

Café Fútbol, gegründet 1922 und ein belieb­ter Treffpunkt auch für Nachtschwärmer: Das Ca­fé an der Plaza Mariana Pineda öffnet be­reits morgens um sechs und hält bis Mit­ter­nacht die Stellung. Spezialist für Churros con Cho­colate, hüb­sche Ter­rasse auf dem Platz. www.cafefutbol.com.

Flamenco

Casa del Arte Flamenco, nicht weit von der Pla­za Nueva. Kleiner, erst wenige Jahre alter Ta­blao, der sich bereits ein prima Re­nommee er­ar­beitet hat; wechselnde Ak­teure, au­then­tischer Flamenco. „Ohne Nepp, ohne Getränke, eben Flamenco pur“, so Le­se­rin Renate F. Mel Gib­son war auch schon da ... Shows um 19.30 und 21 Uhr, p.P. 18 €, Vorab-Kauf der Tickets em­p­fehlenswert. Cuesta de Gomérez 11, Tel. 958 565767, www.casadelarteflamenco.com.

Sala Vimaambi, auf dem Albaicín. Vielfältig künst­lerisch engagiert und mit gutem Ruf. Fla­men­co-Aufführungen Fr/Sa abends um 21 oder 22 Uhr, p.P. 15 €. Cuesta de San Gregorio 30-38, zu erreichen über die Calderería Nueva; Tel. 958 227334, www.vimaambi.com.

Le Chien Andalou, eine Fla­menco-Bar am un­te­ren Rand des Albaicín. „Gute Atmosphäre, freund­liche Gastgeber, sehr gutes künst­le­risches Ni­veau, authenti­scher Flamenco. Drei Vor­stellungen pro Abend, Preis an den ersten zwei Tischen 12 €, sonst 10 € pro Person. Tapas und Ge­trän­ke auf Bestellung, günstige Preise“, ein Le­ser­tipp von Rein­hard E. Carrera de Darro 7, Tel. 617 106623, www.lechienandalou.com.

„El Botellón“, Massenbesäufnis der Jugend

Psychologen debattieren, Stadtverwaltungen verzweifeln, An­woh­ner laufen Amok. Ein Phänomen hat Spaniens Städte überrollt. Vor allem in Wochenend­näch­ten versammeln sich zahlreiche jun­ge Leute, die meisten kaum zwanzig Jah­re alt, auf Straßen und Plät­zen zum Botellón, der „Großen Flasche“. Im Ge­päck: billig er­stan­dener Alkohol aus Supermärkten, z. T. Wein oder „Lit­ro­nas“ (Bier in Literflaschen), häufig aber auch ein ganzes Paket zum Mi­xen von Longdrinks. Manch cleverer Geschäftsmann hat sich längst auf den Ver­kauf entsprechender Sortimente spezialisiert - fünf Plastikbecher, ein Beutel Eis­würfel, eine große Flasche Cola so­wie eine Flasche Wodka, Rum oder Whisky zum Gesamtpreis von zehn bis zwölf Euro.

So­weit eigentlich nichts Besonderes. Frappierend ist jedoch die Di­mension des Ganzen: Die Gruppen zählen meist Hunderte, oft gar Tausende von Per­so­nen. Entsprechend lautstark geht es zur Sa­che, und entsprechend um­fang­reich ist der hinterlassene Müll­berg. Wenn die letzten „Botelleros“ im Mor­gengrauen nach Hause schwan­ken, gleichen die Plazas wahren Schlacht­fel­dern. Für die An­wohner der betroffenen Gebiete sind die Botello­nes natürlich die Hölle auf Erden, und für die Stadtverwaltungen ha­ben sie sich zu einem echten Problem entwickelt. Die Stadt Granada kal­ku­liert mit Kos­ten von fast einer halben Million Euro pro Jahr für zu­sätz­li­che Müllab­fuhr und ver­stärkte Polizeipräsenz. Er­laubt ist der Bo­tel­lón seit einer Ge­set­zes­än­derung ei­gentlich nicht mehr (eben­so­we­nig übrigens der nächtli­che Ver­kauf al­ko­ho­li­scher Ge­tränke), doch werden die Versammlungen in man­chen Städten trotz­dem ge­duldet.

Sala Albaicín, an der Straße nach Múrcia. Hier­her kann man sich, zum Beispiel vom Ho­tel, auch per Bus bringen lassen. Shows um 21.15 und 22.30 Uhr, im Winter um 21.30 Uhr, Preis mit einem Getränk etwa 30 €. Carre­tera Múr­cia s/n, Mirador San Cris­tóbal, Tel. 958 804646, www.flamencoalbayzin.com.

Cuevas del Sacromonte: Auch in einer Rei­he von Höhlen auf dem Sacromonte-Hü­gel ober­halb des Albaicín finden Fla­menco-Auf­füh­run­gen statt. Die Mehrzahl liegt ent­lang des Ca­mi­no del Sacromonte, oberhalb der Cuesta del Cha­piz. Allerdings kann man beim Besuch man­cher dieser Höhlen auch ganz schön ge­neppt werden. In den letzten Jahren hat sich das Image jedoch wieder etwas gebessert. Eine recht ordentliche Re­pu­tation ge­nießt z. B. die „Venta El Gallo“ (Barranco de los Negros 5, Tel. 958 228476, www.ventaelgallo.es); Preis­ni­veau ähnlich wie oben, Bus­trans­port ist eben­falls mög­lich.

Einkaufen

Das Kunsthandwerk von Granada zeigt auf vie­len Gebieten noch deutlich den mauri­schen Ein­fluss. Typisch sind die glasierte fajalauza-Ke­ramik, in der blaue und grüne Töne vor­herr­schen, taracea-Einlegearbeiten aus Holz, Silber und Perlmutt, die hand­gewebten Teppiche alfombras, auch aus der Alpujarra granadina und dann jarapas ge­nannt, Laternen (faroles) aus Messing und Weiß­blech und ver­schie­dene Ar­tikel aus Kupfer (cobre). Im Folgenden nur ei­ni­ge An­re­gungen; bei spe­ziellen Interessen hel­fen die Infostellen weiter.


Teestuben und Marokko-Klimbim: Calderería Nueva

Albaicín: Einer der bedeu­tendsten Herstel­ler von Keramik ist hier „Ce­rámica Faja­lauza“ an der Carretera de Murcia, nahe der Kreuzung mit der Calle Fajalauza, am West­rand des Al­ba­icín.

Cuesta de Gomérez: Der Aufstieg zur Al­ham­bra ist bekannt für seine Gi­tarrenbauer (Luthiers/Guitarreros), ein weiteres traditio­nel­les Handwerk Granadas. Bereits 1875 ge­grün­det wurde die Casa Ferrer auf Nr. 26, schöne Ins­trumente fertigt auch die Guitarre­ría Bitar an der Ecke zur Calle Ani­mas. Weitere Gi­tar­ren­bau­er gibt es im Vier­tel Realejo; besten Ruf ge­nießt Daniel Gil de Avalle an der Plaza Realejo 15. Hübsche Einlegear­bei­ten (Taracea) gibt es z. B. bei Morillo in der Cuesta de Gomérez 8 und bei González auf Nummer 12.

Alcaicería: Im ehemaligen maurischen Sei­den­markt unweit der Kathedrale do­mi­nie­ren zwar Souvenirgeschäfte mit Ma­rokko-Im­port­wa­re, mit Suchen und etwas Glück fin­den sich je­doch auch hier schöne Stü­cke.

Plaza Bib-Rambla und Umgebung: Ne­ben an­deren Handwerksläden finden sich hier noch ei­nige wenige „cuchillerías“, tra­di­tio­nelle Haus­halts­warengeschäfte, in denen man Mes­ser, Sche­ren und Besteck zu sehr güns­tigen Preisen fin­det. Sie schleifen auch ger­ne Messer und Sche­ren.

Lebensmittel gibt es im Mercado de San Agustín an der gleichnamigen Plaza, nord­west­lich nahe der Kathedrale, geöffnet Mo-Sa vor­mit­tags. Vor wenigen Jahren komplett re­no­viert, dabei wurde ein Teil der Ver­kaufsflächen in Imbiss-Stände umge­wandelt.

Bio/Regional Ecomercado, Straßenmarkt mit öko­lo­gisch pro­duzierten Lebensmitteln (Ge­müse, Wein, Früch­te, Honig, Öl etc.) der Pro­vinz, jeden ers­ten Samstag im Monat vor dem Kongresspalast Pa­lacio de Con­gre­sos im Süden der Stadt, jen­seits des Río Genil.

Süßigkeiten sind eine Spezialität der Klös­ter, in breiter Auswahl zu erstehen z. B. im Con­ven­to de la En­carnación an der gleichnamigen Pla­za.

Kaufhäuser: El Corte Inglés an der Acera del Darro, nicht weit von der Puer­ta Real.

Mode: Das Haupt-Jagdgebiet liegt in den Stra­ßen zwischen der Kathedrale, der Puer­ta Real und der Plaza Trinidad, weitere Shops finden sich an der Calle de Recogi­das und der Calle Pe­d­ro Antonio de Alar­cón.

Feste und Veranstaltungen

Hier nur ein Auszug aus dem um­fang­reichen Ver­anstaltungskalen­der; Infor­ma­tio­nen über das komplette Pro­gramm bei den Frem­den­ver­kehr­s­äm­tern.

Día de la Toma, 2. Januar, zur Erinnerung an die christliche Rückeroberung 1492; auch am 1. Januar wird bereits gefeiert.

Romería Popular de San Cecil, am 1. Feb­ruar; eine volkstümliche Wallfahrt auf den Sa­cro­monte zu Ehren des Stadtpatrons von Gra­na­da.


Kunstvoll: Taracea-Einlegearbeiten

Semana Santa, die Karwoche. Zwar nicht so be­rühmt wie die von Sevilla, dennoch ein Rie­sen­fest. An der Plaza del Carmen ste­hen Tri­bü­nen, von denen man die bes­ten Ausblicke auf die Prozessionen ge­nießt. In der Nacht auf Grün­donnerstag fin­det eine wahrhaft feu­rige Wall­fahrt auf den Sacro­monte statt, bei der der „Cristo de los Gita­nos“ geehrt wird.

Festival Internacional de Tango, zuletzt Mitte März. Über 25 Jahre Tradi­tion hat dieses Tan­gofestival, das weltweit zu den wichtigsten sei­ner Art zählt und be­rühm­te Namen anzieht. www.tangogranada.com.

Cruces de Mayo, am 3. Mai, Fest der ge­schmück­ten Maikreuze. Den größten Ehr­geiz in der Dekoration entwickeln die Be­wohner des Alba­icín. Nachts wird getanzt.

Feria del Corpus, Fronleichnam. Das größte Fest Granadas dauert eine Woche. Zum Pro­gramm zählen das älteste Fla­men­co­fes­ti­val An­da­lusiens, diverse an­dere Mu­sik­ver­an­stal­tun­gen und tägliche Cor­ridas, die zu den besten An­dalusiens zählen. Zen­t­rum der weltlichen Ak­ti­vitäten ist das lei­der et­was außerhalb im Nor­den ge­legene Fest­ge­län­de Recinto Ferial.

Festival Internacional de Música y Dan­za, etwa Mitte/Ende Juni bis Anfang/Mitte Juli. In­ter­na­tionales Musik- und Tanzspektakel; die be­deu­tendste der zahlreichen Kulturveran­stal­tun­gen Granadas - 2021 wird das 70. Ju­b­i­lä­um gefeiert. Aufführungen an ver­schie­de­nen Or­ten, auch im Frei­licht­the­a­ter des Ge­neralife und im Parque de las Cien­cias. www.granadafestival.org.

Nuestra Señora de las Angustias, am letz­ten Sonntag im September, das Fest der Schutz­patronin Granadas.

Verbena de Albaicín, etwa in der letzten Sep­temberwoche. Volksfest des Viertels rund um die Plaza Larga; mit guten Chan­cen, au­then­tischen Flamenco zu sehen. Am 29. Sep­tem­ber eine Romería popular zur Wall­fahrts­ka­pelle San Miguel de Alto; der volks­tüm­liche Pil­gerzug führt dabei di­rekt durch den Alb­aicín.

Festival Internacional de Jazz, im Novem­ber. www.jazzgranada.es.

Corridas Höhepunkte der Saison sind die Stier­kämpfe anlässlich der Feria del Corpus (Fron­leichnam) und der Romería de San Miguel ge­gen Ende September. Die 1928 er­rich­tete Are­na Plaza de Toros liegt im Nord­westen der Stadt, an der Calle Dr. Mesa Moles, unweit des Bahn­hofs.

Umgebung von Granada

Auf den Spuren von Federico García Lorca


Dramatische Landschaft: La Alpujarra granadina

Fuentevaqueros: Der Geburtsort Lorcas liegt westlich von Granada in der frucht­ba­ren Ebene Vega, etwa auf der Höhe des Flughafens. Das Haus, in dem der Dichter 1898 das Licht der Welt er­blick­te, steht unweit des Hauptplatzes in der nach ihm be­nannten Straße. Heu­te ist hier das Museo-Casa Natal Federico García Lorca unter­ge­bracht, ein kleines Museum, das Gegenstände aus dem Besitz Lorcas aus­stellt. Ganz be­sonders lohnt sich ein Besuch am 5. Juni, wenn ganz Fuen­te­va­que­ros den Ge­burtstag seines gro­ßen Sohns feiert.

♦ Juli-Sept. Di-So 10-14 Uhr, sonst Di-Sa 10-13, 16-17 Uhr (Ok­tober bis März) bzw. 17-18 Uhr (April-Juni), So jeweils 10-13 Uhr. Füh­run­gen begin­nen jeweils zur vollen Stun­de, Dau­er etwa 20 Minuten, Ein­tritts­gebühr ca. 2 €. Tel. 958 516453, www.patronatogarcialorca.org.

Viznar: Das kleine Dorf nördlich der N 342, noch vor dem Pass Puerto de la Mo­ra, ist auf tragische Weise mit dem Na­men des Poeten verknüpft. In seiner Um­gebung wurde Lorca am 19. August 1936 erschossen, sein Leichnam ver­scharrt und bis heute nicht gefunden. Im Ge­denken an den Lyriker hat die Re­gie­rung von Granada bei Viznar 1986 den Parque Federico García Lorca ein­ge­rich­tet. „Zur Erinnerung an Féderico Gar­cía Lor­ca und an alle anderen Op­fer des Bür­gerkriegs“ ist vage auf dem Ge­denk­stein zu lesen. Wer es war, der Lor­ca er­mor­dete, steht nicht auf dem Stein ... Vor einigen Jahren erwarb die Re­gio­nal­re­gierung das Areal, auf dem die sterb­li­chen Überreste von Lorca und bis zu 3000 weiteren Opfern der Fa­schisten ver­mutet werden, zu­sam­men mit der Müh­le La Colonia, in der der Dichter sei­ne letzte Nacht ver­brach­te. Nach­dem Lor­cas Erben ihren jah­relangen Wi­der­stand aufge­geben hat­ten, wurde 2009 ver­sucht, den Leich­nam zu exhumieren, doch blieb die Suche erfolglos.

Federico García Lorca

Federico García Lorca war der wohl bedeutendste spanische Ly­ri­ker des 20. Jahr­hunderts, aber auch Dramatiker, Zeichner, Kom­po­nist, Pianist ... Lorca wurde am 5. Juni 1898 im Bau­ern­dorf Va­que­ros als Sohn eines Groß­grund­be­sitzers und einer Leh­re­rin geboren. Im Alter von zehn Jahren zog er mit seiner Fa­mi­lie nach Granada. Hier und später in Madrid, wo er Sal­vador Dalí und Luis Buñuel ken­nenlernte, studierte Lorca Jura, Li­teratur und Mu­sik. 1921 ver­öffent­lichte er seinen ersten Ge­dicht­band, „Libro de Poe­mas“. Durch seinen Freund, den Kom­po­nisten Ma­nuel de Falla, kam Lor­ca in Kon­takt mit dem cante jondo, dem „tief empfundenen Ge­sang“ der Gita­nos, der sein Werk merklich be­einflussen sollte: 1928 erschienen die „Zi­geu­ner­ro­man­zen“ Romancero gitano, die Lor­ca den Durchbruch beim brei­ten Pub­li­kum brachten, 1931 Poema del cante jondo. Es lag wohl vor al­lem an diesen bei­den Wer­ken, dass manche späteren Kri­tiker Lorca einen Hang zur „Volks­tü­melei“ nachsagten, das Zeich­nen eines fol­kloristischen Spa­nien­bilds vor­war­fen. Diese Mei­nung gilt in­zwischen als überholt, und Lor­cas Sprach­ge­walt und immenses Rhythmusgefühl stan­den ohnehin im­mer außer­halb je­den Zwei­fels.

Ei­nen Aufenthalt in der erschreckend modernen und kalten Welt des New York der Jahre 1929/1930 verarbeitete er zu dem erst nach seinem Tod ver­öf­fentlichten Poeta en Nueva York (Dichter in New York). 1931 nach Spa­nien zurückgekehrt, leitete Lorca im Auf­trag der Zweiten Republik die Studen­tenbühne „La Bar­raca“. In den folgenden Jahren entstanden seine be­deu­tendsten Tra­gö­dien wie Yerma und La casa de Bernarda Alba (Bernarda Al­bas Haus). Später von Carlos Saura verfilmt wurde Bodas de sangre (Blut­hoch­zeit), ein Drama, das um die für Lorca typischen The­men Tod und Lie­be kreist und auf eine wahre Geschichte zu­rück­geht - siehe den Text zum Dorf Rodalquilar am Cabo de Gata.

Nachdem Franco-Anhänger im Sommer 1936 die Macht in Gra­na­da über­nom­men hatten, verhafteten sie Lorca, der als Re­pu­bli­ka­ner, Homo­se­xu­eller und Verfechter der Freiheit all das ver­kör­per­te, was die Faschisten hass­ten - obwohl er sich stets als ei­gentlich völ­lig unpolitischen Menschen be­zeichnet hatte. Der 38-Jährige wur­de vor die Tore der Stadt gebracht und zusammen mit drei wei­teren Gefangenen, einem Lehrer und zwei „anar­chis­tischen“ Stier­kämpfern, am 19. August erschossen. „In Wahrheit starb Fe­de­rico, weil er ein Dichter war. Damals hörte man von der anderen Sei­te den Schrei: ‚Tod der Intelligenz!‘“ (Luis Buñuel). Das Spa­nien der Franco-Ära tabu­is­ier­te Lor­cas Er­mordung weitgehend, und selbst heute noch gilt es in be­stimm­ten Krei­sen nicht als schick­lich, über seinen gewaltsamen Tod zu sprechen.

Richtung Málaga: Alhama de Granada und Loja


Ländliches Andalusien: Ziegenherde auf abgeerntetem Feld

Die autobahnähnlich ausgebaute Standardroute von Granada nach Má­laga verläuft auf der A 92 Richtung Loja und weiter über die A 45. Landschaftlich noch reizvoller ist die schmale A 338 über das hüb­sche Städtchen Alhama de Granada.

Alhama de Granada

Die Strecke von Granada nach Alhama durch­quert dünn besiedeltes, landwirt­schaft­lich geprägtes Hügelland voller Korn­felder, Mandel- und Oli­ven­kul­tu­ren. Wei­ter ab Alhama geht es zum wild­romantischen, 920 Meter hohen Pass Pu­erto de Zafar­raya, gefolgt von ei­ner rasanten Abfahrt durch die Axar­quía (→ Provinz Má­laga) hinunter zur Küs­te bei Vélez Málaga. Fahrradfahrer je­doch seien ge­warnt: Ein Leser wurde auf dieser Strecke insgesamt dreimal von freilaufenden Hunden at­tackiert.

Der Ort selbst, gut 50 Kilometer süd­west­lich von Granada gelegen, verdankt wie Al­hama de Almería seinen Na­men den heißen Quellen (arabisch: Al-Ham­ma), die nördlich etwas außer­halb des Ortes entspringen, schon zur Zeit der Römer genutzt wurden und auch heute noch in Betrieb sind. Das Städt­chen spiel­te wäh­rend der Re­con­quis­ta eine bedeutende Rolle: Als Al­ha­ma de Gra­na­da 1482 von den christ­li­chen Heeren zu­rück­erobert worden war, bedeu­tete dies für die Mau­ren­dy­nas­tie von Granada den Anfang vom En­de. Heute zeigt sich Alhama de Gra­na­da als ein ru­higer, länd­lich struk­tu­rier­ter Ort, der au­ßer von Kur­gäs­ten nur wenig besucht wird. Dabei ist dem denk­malgeschütz­ten Städt­chen seine lange Vergangenheit durch­aus an­zu­mer­ken. Im Ortskern rund um die Plaza los Presos stehen eine Reihe schöner Kir­chen, da­run­ter die im 15./16. Jh. er­rich­tete Iglesia de la Encarnación. Ge­stif­tet wurde sie nach der Er­oberung Al­hamas von den „Ka­tho­li­schen Kö­ni­gen“ Isa­bella und Ferdi­nand. Zu den Bau­meistern zählte einmal mehr Diego de Siloé, der ja auch für die Ka­the­d­rale von Granada verantwortlich zeichnete. Spek­taku­lär ist die Lage Alha­mas an der Schlucht des Río Alhama. Bei der Igle­sia del Carmen kann man hin­un­ter­stei­g­en und eine schöne Wanderung fluss­aufwärts unter­neh­men, die nach et­wa drei Kilo­me­tern in der Nähe der „Hos­pedería El Ventorro“ en­det. Von ei­nem Spa­ziergang fluss­abwärts ist aller­dings dringend abzuraten, da der Río Al­hama hier als Müll­kippe und Kloake der Stadt zu dienen scheint.

Verbindungen Busse der Gesellschaft ALSA von/nach Granada 3-mal täglich.

Übernachten/Essen ** Pensión Hospe­de­ría Rural El Ventorro €-€€, auch bekannt als „Venta La Paloma“, ein hüb­sches kleines Land­hotel etwa 3,5 Kilometer südöstlich von Al­ha­ma. Zufahrt südlich von Alhama über das Ne­ben­sträßchen Rich­tung Játar, noch zwei Kilo­me­ter. Rustikal-hübsche Zim­mer, ein Aus­flugs­res­tau­rant (Mo Ruhetag) ist angeschlos­sen. Es gibt hier so­gar ein ara­bi­sches Bad in einer Höh­le so­wie Höh­len­zimmer. „Die Umgebung bietet gu­te Wan­der­möglichkeiten, z. B. durch die Schlucht Rich­tung Alhama, der beschil­derte Na­tur­lehr­pfad be­ginnt nach der Brü­cke hinter der Stau­stufe“, so Leser Ro­nald K. Ganzjährig ge­öffnet, günstige Halb­pensions-Preise. Carre­tera de Játar, km 2, Tel. 958 350438, www.elventorro.net.

Camping Los Bermejales €€, 2. Kat., rund 15 Kilometer außerhalb von Alhama in Rich­tung Granada, an der Nordostseite des Stau­sees Embalse de los Bermejales, die Abfahrt von der A 338 ist beschildert. Recht großer Platz mit Restau­rant; Sanitäranlagen sauber, aber nicht gerade auf dem neuesten Stand. Pool vorhan­den, der See ist auch nur fünf Fuß­mi­nu­ten entfernt. Of­fiziell ganzjährig ge­öffnet. Tel. 958 359190, www.campinglosbermejales.com.

Essen & Trinken Eine ganze Reihe von Res­tau­rants und Tapas-Bars liegt um die zentrale Pla­za de la Constitución.

Loja

Rund 20.000 Einwohner zählt das Land­städtchen, das am Rand der frucht­ba­ren Ebene Vega 50 Kilometer west­lich von Granada liegt, unweit der vier­spu­rig aus­ge­bau­ten Schnell­stra­ße A 92. An die maurische Sied­lung Lôscha, die be­reits 1244 zu­rück­er­obert wur­de, er­in­nert noch die Ruine der Fes­tung Alca­za­ba. Bekannter ist Lo­ja je­doch als Stand­ort eines der bes­ten Ho­tels An­da­lu­siens.

Übernachten Mehrere Hotels liegen an oder nahe der A 92.

***** GL Hotel Finca La Bobadilla €€€€€, in der Umgebung von Loja. Ein Haus der Bar­celó-Luxusmarke „Royal Hideaways“ und Mit­glied der „Lea­ding Hotels of the World“, Spit­ze in Am­biente, Ausstattung und Service, daher auch im Preis. Bildschöne Ho­tel­anlage, in der Ar­chitektur einem „Weißen Dorf“ nach­emp­fun­den, internationales Pu­bli­kum. Swim­ming­pool, Sau­na, Fitness-Center, Reit­stall und preis­ge­krön­tes Top-Restau­rant sind in dieser Klas­se selbst­verständ­lich. Finca La Bobadilla, Tel. 958 321861, www.barcelolabobadilla.com.

Ríofrío: Das kleine Örtchen liegt knapp west­lich von Loja und im Fisch­reser­vat des Río Frío, also am „Kal­ten Fluss“. Kein Wunder, dass prak­tisch alle Re­s­tau­rants im Ort Forelle (trucha) in vie­ler­lei Vari­a­tio­nen auf der Speisekarte ha­ben, viele Gra­na­di­nos kommen extra zum Forel­lenessen hierher. Un­ge­wöhn­li­cher ist eine weitere Spe­zialität von Río­frío: In der Fischfabrik „Pis­cifactoría de Sier­ra Nevada“ werden Störe (estu­rión) ge­züchtet, die nicht nur frisch oder ge­räu­chert auf den Teller kom­men, son­dern auch echten Ka­viar lie­fern.

Parque Nacional de la Sierra Nevada


Kein seltener Anblick: Steingeißen in der Sierra Nevada

Die Gebirgskette südlich Granadas bildet die höchste Erhebung des spa­ni­schen Festlands und der gesamten Iberischen Halbinsel. 1989 un­ter Na­tur­schutz gestellt, ist der Kern des Gebiets seit 1999 sogar als National­park ausgewiesen.

Von Ost nach West misst das „Schnee­ge­bir­ge“ rund 80 Kilometer Län­ge, von Nord nach Süd bis zu 40 Kilo­meter Brei­te. Nach den Alpen ist die Sierra Neva­da das höchs­te Gebirge West­europas: 14 ihrer Gipfel über­stei­gen die Drei­tau­sender-Marke, darunter auch die beiden höchsten Berge der Ibe­ri­schen Halb­insel, Veleta („Wetter­fah­ne“, 3396 Meter) und Mulhacén (3482 Me­ter), letz­terer be­nannt nach Mulay Hacén, dem Vater des letzten Mau­ren­herr­schers, der hier auf dem Gip­fel be­graben worden sein soll. Wäh­rend die nörd­li­chen Hänge des Massivs steil und schroff abfallen und auch eine we­sent­lich niedrigere Durch­schnitts­tem­peratur auf­weisen, zeigt sich die Süd­seite der Sier­ra Nevada von der sanf­teren und wär­me­ren Seite. Hier lie­gen die Alpu­jar­ras der Provinzen Gra­na­da und Almería, denen jeweils ein ei­ge­nes Kapi­tel ge­wid­met ist.

1986 wurde die Sierra Nevada von der UNESCO zum Biosphärenreservat de­kla­riert und 1989 von der an­da­lu­si­schen Re­gierung als Naturpark (Parque Na­tu­ral) aus­ge­wie­sen. Eine Kon­se­quenz war die Sperrung der bis dahin „höchs­ten be­fahr­baren Stra­ße Eu­ro­pas“, die nahe des Ve­leta über den Haupt­kamm der Sier­ra führt. Wan­de­rer frei­lich können auf die­ser Straße mit­tels der Busse der Park­ver­wal­tung (sie­he unten) den Gipfel­sturm auf den Ve­le­ta un­ter­neh­men oder sogar in einer ge­streck­ten Tages­tour die Sierra Ne­va­da bis hinüber ins Al­pujarra-Dorf Ca­pileira über­que­ren.

Die höchste spanische Schutzstufe, näm­lich den Status als Nationalpark, ge­nießt die Kernzone der Sierra Nevada erst seit 1999. Der Parque Nacional de la Sierra Ne­vada, nach dem Parque Na­cio­nal Coto Doñana der zweite Na­tio­nal­park An­da­lu­si­e­ns, bildet mit einer Flä­che von mehr als 86.000 Hektar den größ­ten unter den ins­gesamt zwölf spa­nischen Nationalparks. Umgeben ist er von einem Naturpark, der quasi als Pufferzone dient.

Die hohe, wenn auch reichlich spät er­folgte Aufmerksamkeit der staat­li­chen Na­tur­schützer verdiente sich die Sierra Nevada mit ihrem reichen Re­ser­voir an sel­te­nen Tier- und Pflan­zen­ar­ten. Mit mehr als 60 endemischen, also aus­schließ­lich hier vor­kommenden Pflan­zen gilt sie als Europas bo­ta­ni­sches Schatz­kästlein, fast ein Drittel al­ler in Spanien wachsenden Pflanzen ist hier an­zu­treffen. Ein charak­te­ris­ti­scher Ver­treter der hiesigen Tierwelt ist der Stein­bock, lebt hier doch der größte Be­stand des ganzen Landes; weitere sel­te­ne Säugetier der Region sind Ginster­kat­zen, Wild­schweine, Dachse und eine erst vor wenigen Jahrzehnten ent­deck­te Maul­wurfsart. Geier gibt es im Nor­mal­fall nicht zu entdecken, dafür ver­schie­de Ad­lerarten. Wande­rer soll­ten da­rauf ge­fasst sein, vor allem in Hö­hen zwi­schen 2000 und 2500 Me­tern auf Vi­pern zu tref­fen, deren Biss jedoch im Nor­malfall nicht le­bens­gefähr­lich ist. Sehr groß ist die Zahl der Schmet­ter­lings­arten.

All diese Vielfalt werden allerdings nur geduldige und gut ausgerüstete Spe­zia­listen so richtig zu würdigen wis­sen. Für den Normalbürger sind es vor allem die wahr­haft fantastischen Pa­noramen und die guten Wan­der­mög­lich­keiten, die Touren in die Sierra Ne­va­da so reizvoll machen - vor allem in der Alpu­jarra granadina finden Wan­de­rer fast paradiesische Möglichkeiten.

Von Granada hinauf in die Sierra

Die A 395, eine etwa 40 Kilometer lan­ge Asphaltstraße, beginnt in Gra­nada na­he dem Paseo del Salon. Schneller zu er­reichen ist sie über eine Aus­fahrt der Ron­da Sur, dem südlichen Abschnitt der Umgehungsstraße Circun­valación. Zu­nächst verläuft die Strecke flach im Tal des Río Genil, doch dann folgen gu­te 20 Ki­lometer Serpentinen mit Stei­gun­gen bis 12 %. Gut mög­lich, dass man unterwegs von einem ganzen Fahr­zeugpulk desselben Fabrikats oder auch mal getarnten Pro­to­typen über­holt wird - wegen ihrer Höhenlage stellt die gut ausgebaute Straße eine be­liebte Teststrecke der Autohersteller dar. Unterwegs bieten sich immer wie­der fan­tastische Ausblicke auf die Ebe­ne von Granada. Ein Stopp lohnt sich beim In­fo­zentrum El Dornajo, den ar­chi­tek­tonisch wenig erfreulichen Win­ter­sportort Pra­dol­lano kann man als Nicht­ski­fahrer dagegen eher rechts lie­gen­lassen. Auf etwa 2550 Metern ist dann beim Albergue Universitario, ei­nem Parkplatz, einer Bar und meh­reren Ver­kaufs­ständen Schluss: Am Kon­troll­punkt Hoya de la Mora wird Nor­mal­sterb­li­chen die Durchfahrt ver­wehrt. Wei­ter kommt man nur noch zu Fuß oder mit den Kleinbussen der Park­ver­wal­tung.

Information Recht gute Auskünfte vorab gibt es bei den Infostellen in Granada.

Centro de Visitantes El Dornajo, an der Stra­ßengabelung bei km 23. Das Haupt-Be­su­cher­zentrum des Nationalparks, ge­öff­net Mi-So 10-15 Uhr, im August täglich, an Wo­chen­en­den zur Skisaison auch nachmittags. Auch Ver­kauf von Büchern, Landkarten und örtlichen Pro­duk­ten. Tel. 958 340625.

Verbindungen Bus: Busse der Gesellschaft AUTOCARES TOCINA fahren im Sommer 1-mal täg­lich vom und zum Bus­bahn­hof Granada, sie­he auch dort. Die End­haltestelle in der Sierra Ne­vada liegt beim Al­bergue Universitario, un­weit des Kontroll­punkts Hoya de la Mora. Ab­fahrt in Gra­na­da zuletzt gegen 9 Uhr, Ankunft ge­gen 10 Uhr, Rückfahrt um 17 Uhr; diese Zei­ten kön­nen sich aber natürlich ändern, deshalb vo­r­her abklären.

Kleinbusse der Parkverwaltung (Servicio de Inter­pretación de Altas Cumbres - Ver­tiente Nor­te): Die ge­nauen Modalitäten än­dern sich fast jähr­lich, prinzipiell besteht diese Ver­bin­dung je­doch schon seit län­ge­rer Zeit. Vom Ge­biet Hoya de la Mora ver­keh­ren „Microbús“ ge­nann­te Kleinbusse des SIAC-Norte bis ins Ge­biet von Posiciones del Ve­leta auf rund 3000 Me­ter Höhe unterhalb des Ve­leta. Ab­fahrten je nach Wetterlage etwa von An­fang Juli bis Ende Sep­tember, Anfang Okto­ber; zu Beginn und En­de der Verkehrs­periode kann es vor­kommen, dass die Bus­se nur am Wochenende fah­ren. Recht häu­fige Frequenzen, jedoch Pause zur Sies­ta. Fahr­preis etwa 10 € hin und zurück, der Zeit­punkt der Rückfahrt muss beim Ti­cketkauf fest reserviert und unbedingt auch ein­ge­hal­ten wer­den - sofern Platz ist, neh­men ei­nen die Bus­se zwar auch zu einem ande­ren Zeitpunkt mit, falls sie voll sind, bleibt man jedoch ste­hen. Info- und Reser­vie­rung: mobil Tel. 671 564407.

Auto: Bis Pradollano, eventuell auch bis zur Sper­re, wird geräumt. Gut in Schuss (Brem­sen!) muss der Wagen schon sein.

Übernachten In Pradollano (siehe unten) ei­ne ganze Reihe höherklassiger Hotels, die aber groß­teils nur zur Skisaison geöff­net sind.

Albergue Universitario €-€€, ganz oben am En­de der befahrbaren Straße. Langjährig in Be­trieb, unter Leitung des auf Bergtouren spe­zia­li­sier­ten Reiseunternehmens Neva­densis aus den Alpu­jarras. Übernachtung (Stock­bet­ten, es gibt aber auch DZ) auf Basis von Halb­pen­sion. Der Som­mer gilt hier als Ne­ben­sai­son, zur Ski­saison im Winter herrscht we­sent­lich mehr Betrieb. Carre­tera de Sierra Nevada, km 36, Tel. 958 480122, www.alberguesierranevada.com.

Camping Las Lomas €€€, 1. Kat., nicht di­rekt an der Hauptstraße, son­dern beim Ört­chen Güejar Sierra, von dem es auch eine Zu­fahrt in die Sierra gibt. „Der Platz ist perfekt aus­gestattet (Sanitär­an­la­gen top, Pool auch zur Ne­bensaison, Re­s­taurant, Supermarkt); vom Ein­gang fahren mehrmals täglich Linienbusse nach Gra­nada“, ein Lesertipp von And­rea H. und Benno E. Ganz­jäh­rig. Ctra. Güejar Sierra, km 6, Tel. 958 484742, www.campinglaslomas.com.

Camping Ruta del Purche €-€€, 2. Kat., et­was ab­seits der Hauptstraße von Granada in die Sierra. Zwei Zufahrten, etwa bei km 16 (eng und steil) und km 18 (etwas besser, vor­zu­zie­hen). Reizvoll und ruhig gelegener Platz, sehr gu­te Sanitärs, kleiner Pool. Freund­li­che Leute, es gibt einen Laden und ein gu­tes und güns­ti­ges Restaurant, von dem auch ein­fache Zim­mer vermietet wer­den. Ganz­jäh­rig ge­öffnet. Tel. 958 340408, www.rutadelpurche.com.

Bergtouren, Schutzhütten, Camping im Park Informationen über Bergtouren und Schutz­hütten gibt es beim Bergclub Fe­de­ra­ción Anda­luza de Montañismo in Gra­na­da, siehe dort unter „Adressen“, aber auch im Be­su­cher­zen­trum El Dornajo. Es exis­tieren etwa ein hal­bes Dutzend Berg­hüt­ten „Refugios de Mon­taña“. Ach­tung, äl­tere Karten zeigen teilweise noch Re­fu­gios, die längst verfallen und un­be­nutz­bar geworden sind. Biwakieren und Cam­ping über Nacht (kein „wildes“ Zel­ten) ist nach An­meldung in bestimmten Ge­bieten ober­halb von 1600 Me­ter Höhe gestat­tet, Infos in den Be­su­cherzentren.

Wanderkarten Beide decken auch einen gu­ten Teil der granadinischen Alpu­jarra ab.

Editorial Penibética, Parque Nacional Sier­ra Ne­vada/La Alpujarra, 1:40.000, mit Be­gleit­heft und Wandervorschlägen, insgesamt die viel­leicht etwas bessere Karte.

Editorial Alpina, Sierra Nevada/La Alpujarra, 1:40.000, ebenfalls mit Begleitheft.

Langstreckenwandern Der Fern­wan­der­weg „GR 240 Sendero Sulayr“ verläuft fast im­mer innerhalb des Natur- und Nationalparks und umrundet auf rund 300 Kilometern Länge in insgesamt 19 Etappen die Sierra Nevada; im Schnitt bewegt man sich auf ihm in Höhen zwi­schen 1800 und 2000 Metern. Näheres z.B. im Be­sucherzentrum El Dornajo oder bei den Info­stel­len in Granada.

Auf den Veleta (und weiter nach Capileira): Vom Kontrollpunkt Hoya de la Mora bis hinauf zum Veleta und zu­rück sind es knapp sechs Stunden reine Geh­zeit, ins­ge­samt nicht allzu steil, da es sich großteils ja um eine (ehe­ma­li­ge) Fahr­straße han­delt; erst später geht es dann in Serpentinen links hoch zum Gip­fel. Nutzt man die Kleinbusse der Park­verwaltung bis hinauf zum rund 3000 Meter hoch gele­ge­nen Ge­biet von Posi­ciones del Veleta, so verkürzt sich der Weg erheblich: Auf- und Ab­stieg zum Gipfel dauern von hier nur noch et­wa zweieinhalb Stunden. Generell gilt: Gehen Sie nur bei besten Wet­ter­ver­hältnissen und vermeiden Sie auch sonst jeg­li­che Risiken, Sie bewegen sich in hoch­alpinem Gebiet! Aus­rei­chen­den Was­ser­vorrat, festes Schuh­werk, war­me Klei­dung und Sonnen­schutz nicht vergessen! Die Aus­sicht vom zweit­höchsten Berg des Festlands ist natür­lich superb: Im Norden reicht der Blick weit über die Vega von Gra­na­da, im Süden bei klarem Wetter über die Al­pujarra bis zur Küs­te, mit be­son­de­rem Glück sieht man gar die Berge Af­rikas. Wer Bergerfah­rung, Aus­dauer und eine gute Karte besitzt, kann statt dem Veleta auch den Auf­stieg zum Mulhacén (vgl. auch Wan­derung 3) ins Au­ge fas­sen, der ab der Endstation der Klein­busse und zu­rück allerdings etwa acht Stunden in Anspruch nimmt, grö­ße­re Pausen nicht ein­ge­rechnet.

Überquerung der Sierra Nevada nach Ca­pileira: Auch auf der Südseite der Sierra Ne­vada gibt es eine Kleinbuslinie der Park­ver­wal­tung, die hinab nach Capileira führt. Die Kom­bi­nation beider Linien (Bergfahrt ab Hoya de la Mora, Talfahrt ab Paraje del Cascajar) er­mög­licht es, auf der ehemals „höchs­ten be­fahr­ba­ren Straße Europas“ die Sierra Ne­vad­a in ei­nem Tag zu Fuß zu über­que­ren - ein reizvolles Aben­teuer, zu dem man allerdings Berg­er­fah­rung, gute Vorbe­rei­tung und nicht allzu schwe­res Gepäck mit­brin­gen sollte. Zwischen den Hal­testel­len der bei­den Klein­bus­linien sind et­wa sechs bis sie­ben Stunden reine Wan­derzeit zu rechnen, auf denen man sich durch­gehend in großen Hö­hen weit ober­halb der 2500-Me­ter-Marke be­wegt; ein Ab­stecher zum Gipfel des Veleta nimmt zu­sätz­lich etwa eine halbe Stun­de in An­spruch. Ob­wohl die Orientierung nicht schwer­fallen soll­te (schließlich handelt es sich ja immer um eine Straße bzw. später eine Pis­te), muss doch eine gute Karte im Gepäck sein, die Aus­rüs­tung auf das Vorha­ben ab­ge­stimmt wer­den. Unabdinglich auch, den Ter­min der Wei­ter­fahrt mit den Klein­bussen auf der Südseite hinab nach Capileira (siehe auch dort) und unter Wan­de­rung 3, die den Auf­stieg von der Süd­seite auf den Mulhacén be­schreibt) vor­ab zu reservieren: Tel. 958 763090 oder mo­bil 671 564406, jeweils beim Servicio de Inter­pre­ta­ción de Altas Cumbres in Ca­pi­leira. Klären Sie alle Da­ten vorher ab! Starten Sie keinesfalls ohne feste Reservierung der Weiterfahrt und kal­kulieren Sie dabei ein üppiges zeitliches Si­cher­heitspolster ein! Dringend ratsam auch, sich sein Quartier in Capileira vorab fest zu re­ser­vieren, schließlich trifft man erst abends in dem Dorf ein.

Pradollano - Skifahren in der Sierra Nevada

Skifahren mit Meerblick: Das süd­lichs­te Skigebiet Europas besitzt schon ei­nen ganz eigenen Reiz. Der Ort Pra­dol­lano selbst ist freilich kei­ne Schön­heit.

Nach der mangels Schnee ab­ge­sag­ten Ski-WM 1995 und dem halbwegs er­folg­reich verlaufenen zweiten Ver­such im Fe­bruar 1996 hätte nicht jeder da­rauf ge­setzt, dass der Skistation ein blei­bender Er­folg beschieden sein wür­de. Doch wur­den die Skep­ti­ker eines Bes­seren be­lehrt: Pradollano hat durch­aus seine (vor­wiegend spa­ni­schen) Lieb­haber ge­fun­den. Solange Schnee liegt, wird im ehe­maligen WM-Ort über man­gelnde Nach­frage nicht geklagt. Auf einer an­de­ren Seite stehen die Ver­wüs­tungen an der Natur, die beim Aus­bau der Pisten an­gerichtet wurden. Und so gut besucht Pra­dollano im Win­ter ist, so ruhig geht es hier außerhalb der weißen Sai­son zu. Mit günstigen Über­nach­tungs­tarifen und ver­schie­de­nen Sport­mög­lich­kei­ten, die von Moun­tain­bi­ke­tou­ren bis zum Pa­ra­gli­ding reichen, versucht man nun, auch Som­mer­gäste zu lo­cken. Kommt man nicht gerade zur spanischen Haupt­rei­se­zeit im August, so macht die of­fi­ziell kaum hundert Einwohner zählende Sied­lung aber immer noch häufig einen fast verlassenen Eindruck, wirkt dann fast wie eine mo­der­ne Geis­ter­stadt.

Übernachten Etwa zwei Dutzend Unter­künf­te, im Sommer viele geschlossen. Über Weih­nach­ten und Ostern ist län­ger­fris­tige Re­ser­vie­rung sehr ratsam. Die HS läuft meist von De­zem­ber bis April, die Prei­se lie­gen alles andere als niedrig. Am bes­ten fährt man mit Pau­schal­an­gebo­ten und Pack­ages, die man direkt bei der Sta­tion buchen kann: Info- und Reservie­rungs­te­lefon 902 708090, www.sierranevada.es.

**** Meliá Sierra Nevada €€€€€, im Zen­trum von Pradollano, nicht weit von den Liften. Ei­nes von zwei Hotels der bekannten Kette hier oben. Großer, komfortabler Bau mit über 220 Zim­mern; Disco, Geschäfte, Hallenbad: alles da. Nur zur Wintersaison von etwa Anfang/Mitte De­zember bis Mitte April ge­öffnet. Pradollano s/n, Tel. 958 480400. www.melia.com.

Jugendherberge Albergue Juvenil €, etwas ober­halb des Zentrums von Pradollano; Ski­ver­leih, Sauna. Mehr als 300 Betten, dennoch oft be­legt. Geöffnet Dezember bis April. C. Pe­ño­nes 22, Reservierung über Inturjoven, Tel. 955 181181.

Skifahren Je nach Schneelage dauert die Sai­son etwa von Mitte November bis in den Mai. Zwi­schen Pradollano und dem Ve­leta liegen et­wa 120 mar­kier­te Abfahrten mit einer Ge­samt­län­ge von über 100 Kilometern. Die hiesigen Pis­ten sind über­wiegend leicht bis mittel­schwer, es gibt aber auch einige „schwarze“ Ab­fahr­ten. Spaß macht das Skifahren unter an­da­lu­sischer Sonne auf jeden Fall. Der Ta­ges­kar­ten­preis liegt etwa auf Alpenniveau, Leih­aus­rüs­tun­gen sind bei mehreren Ver­mie­tern in Pra­dollano erhältlich.

La Alpujarra granadina

Die Alpujarra granadina bildet den zur Provinz Granada zählenden Teil ei­ner von tiefen Tälern durchschnittenen, weitgehend ur­sprüng­lich ge­blie­benen Gebirgsregion südlich des Hauptkamms der Sierra Nevada. Fantasti­sche Landschaftsbilder, herrliche Wan­der­möglichkeiten.

Die Gebirgsregion der Alpujarras teilt sich in die Alpujarra almeriense in der Pro­vinz Almería und die Alpujarra granadina, die zur Provinz Granada ge­hört. Schon zu Zeiten der Keltiberer be­sie­delt, waren beide Alpujarras ver­ges­se­nes Land, als sich Berber, die aus dem Gebiet um Sevilla geflohen wa­ren, im 12. Jh. hier niederlie­ßen. Nach der christ­lichen Eroberung Granadas zo­gen sich auch viele der dortigen Mauren in die unwegsame Region zurück. Fast ein Jahr­hundert konnten die An­hän­ger des Is­lam in den Alpujarras weitge­hend un­gestört ihrer Religion nach­ge­hen. Doch dann wurde der Druck des spa­ni­schen Staates auf die Mauren stär­ker, Un­ge­rechtigkeiten und willkürli­che Ent­eig­nungen häuften sich. Ab 1568 kam es des­halb zu einer Reihe von Auf­stän­den. Angeführt von ihrem ge­wähl­ten König Aben Hu­meya, gelang den Mau­ren, die in den ihnen bestens ver­trau­ten Alpujarras mit einer Art Gue­ril­la-Tak­tik kämpften, zunächst eine Rei­he mili­tä­ri­scher Erfolge ge­gen die ei­gent­lich drü­ckend überlegenen spa­ni­schen Truppen. Es kam zu regelrech­ten Schlach­ten mit manchmal hunderten von Toten - ein Ta­leinschnitt bei Pitres heißt seit­dem „Barranco del Sangre“, Fluss­bett des Blu­tes. Erst als Don Juan de Aus­tria die Führung der spanischen Trup­pen über­nahm, wendete sich das Blatt. Die Mau­ren wurden besiegt, die über­lebenden Familien vertrieben, in den lee­ren Dör­fern statt ihrer Galicier und Asturier ange­siedelt. Das mau­ri­sche Erbe ist jedoch heu­te noch prä­sent. So sind die kom­plizierten Be­wäs­se­rungs­an­la­gen, wenn auch er­neuert und angepasst, ebenso maurischen Ur­sprungs wie die kunstvolle Terras­sie­rung der Hänge, die vielerorts das Land­schaftsbild prägt.

Lange weltabgeschieden und von Land­flucht bedroht, ist die Alpujarra gra­na­di­na heu­te auch ein Ziel mittel- und nordeuropäischer Aussteiger, nicht im­mer zur Freu­de der konservativen Dörf­ler, die den lockeren Lebensstil der „Zu­g­ereis­ten“ mit Argwohn be­trach­te­ten. Gleichzeitig regt sich in den Berg­dör­fern eine moderate Form des Frem­den­verkehrs, sind neue Re­s­taurants und Unterkünfte entstanden, die von Spa­niern wie ausländischen Reisenden glei­chermaßen genutzt werden. In eini­gen Ortschaften gibt es auch Ver­an­stal­ter des „Turismo activo“, die Moun­tain­bi­k­ing, geführte Touren, Reit­aus­flü­ge und Ähnliches anbieten.


Letztes Refugium der Mauren: die Alpujarras

Die Alpujarra granadina gliedert sich in die höher und zur Sierra Nevada hin ge­le­gene Alpujarra Alta im Norden und die wesentlich tiefer liegende Alpujarra Baja im Süden, die die Hänge der Sierra de la Contraviesa besetzt. Zwi­schen den beiden Sierras ist das Tal des Río Gua­dalfeo eingeschnitten, in den zahl­rei­che Bergbäche münden. Durch die Berg­ketten geschützt und reich mit Was­ser versorgt, besitzt die Alpujarra gra­nadina ein für die Landwirtschaft au­ßer­ordentlich günstiges Klima - nicht umsonst leitet sich ihr Name vom ara­bi­schen Al-Busherat („Grasland“) her. In den üppig grünen Tälern ge­dei­hen Orangen, Zitronen und Feigen, wird exzel­len­ter Rotwein angebaut; in hö­heren La­gen bestimmen Wiesen und aus­gedehnte Laub­wälder das Bild. Die Dör­fer der reizvolleren Alpujarra Alta ha­ben ihr schönes Ortsbild meist be­wahrt, schmücken sich auch für den Tou­rismus. Pampaneira, Bu­bión und Capi­leira wur­den sogar vom Europarat als „Beispiele volkstümlicher Archi­tek­tur“ aus­ge­zeichnet. Das Kunst­hand­werk hat eine lange Tradition; man­cher­orts rat­tern wie in Ugíjar, Pam­pa­nei­ra oder Capileira noch die hand­be­trie­be­nen Web­stüh­le, deren be­kann­tes­tes Produkt die aus Textilresten her­ge­stellten bun­ten Tep­piche jarapas sind.

Von Grandada aus erreicht man die Al­pujarra granadina am schnellsten über die A 44 Richtung Küste, dann wei­ter auf der A 348 Richtung Lanja­rón/Órgiva. Auto­fah­rern bietet sich ei­ne Rundtour an, die sowohl die hohe als auch die tiefere Alpu­jarra granadina ein­schließt. Östliche „Wendepunkte“ lie­gen beim Dorf Cadíar (von Granada und zurück insgesamt etwa 220 Kilo­me­ter) oder erst bei Ugíjar (etwa 260 Ki­lo­meter). Zudem sind eine ganze Rei­he von Kom­binationen denkbar, z. B. auf der A 337 über den 2000 Meter ho­hen Pass Puer­ta de la Ragua nach Gua­dix oder über die A 348 weiter in die Alpujarra al­meriense in der Provinz Almería, siehe auch dort.

Information Gute Vorabinfo in den Frem­den­verkehrsämtern von Granada. Vor Ort gibt es nur wenige Infostellen.

Verbindungen Bus: Die Gesellschaft ALSA be­dient die Strecke von Gra­nada über Lan­jarón und weiter durch die Alpu­jarra Alta über Pam­pa­neira, Capi­leira und Trevélez bis Berchules und Alcú­tar. Abfahr­ten bis zum Endpunkt 2-mal, bis Tre­vélez 3-mal täglich. Häufiger (9-mal täg­lich) verkeh­ren Busse zwischen Granada und Lanja­rón/Órgiva.

Auto: Autofahrer sollten wissen, dass die teil­wei­se sehr kurvigen und schmalen Sträßchen den gewohnten Kilometerschnitt deutlich sen­ken. Wer quer durch die Alpujarras bis Al­mería fah­ren will, sollte sehr früh am Tag aufbre­chen, bes­ser noch sich auf eine Zwischen­über­nach­tung einstellen - wa­rum durch­het­zen? Ach­tung: Tank­stel­len sind re­lativ rar, also etwas auf den Ben­zinstand achten.

Karten Editorial Penibética, Parque Na­cio­nal Sier­ra Nevada/La Alpujarra, 1:40.000, wohl die beste Wahl.

Editorial Alpina, Sierra Nevada/La Alpu­jarra, 1:40.000, ebenso wie die Kon­kurrenz von Pe­ni­bé­tica auch in man­chen Ge­schäften vor Ort er­hält­lich, zum Bei­spiel in Pam­paneira.

Reiseagenturen Rustic Blue vermittelt Ho­tels sowie ortstypische Häuser und Apartments in den Alpujarras, offeriert in seinem Katalog aber auch Reiterferien, ein- und mehrtägige Wan­derexkursionen, Ski­tou­ren, Kochkurse etc. Man spricht Eng­lisch. Im Barrio La Ermita, 18412 Bubión, rechts am Ortseingang, Tel. 958 763381, www.rusticblue.com.

Andalucía Natural vermittelt ebenfalls Häu­ser und andere Quartiere in den Alpu­jarras so­wie an der Küste Granadas. Deutsche Lei­tung, in D: Tel. 0176 46524375 (mobil), www.andalucianatural.de.

Volkstümliche Architektur in der Alpujarra granadina

Auch in der Architektur der Alpujarra-Dörfer zeigt sich der mau­ri­sche Ein­fluss noch heute. Die kubenförmigen, niedrigen Häuser mit ihren oft fast me­terdicken Mauern entsprechen einem Baustil, dem man auch im Hohen At­las in Marokko begegnen kann. Innen wie außen weiß verputzt, sind sie aus den Materialien der Region er­richtet: Stein, Lehm und Kas­ta­nien­holz, sel­tener wird auch Kie­fer benutzt. Das gepflasterte Un­ter­ge­schoss dient oft noch als Vieh­stall. Im Obergeschoss, das mit Rundbalken ab­geteilt und mit ei­ner Gipsauflage stabilisiert ist, sind nicht nur die Wohn- und Schlaf­räume und die Küche untergebracht, sondern meist auch ein Kornspeicher. Wohl das auffälligste Charakteristikum der Al­pu­jarra-Architektur sind die Flach­dä­cher terraos, auf denen nicht nur Wä­sche aufgehängt wird, sondern auch Mais und Kartoffeln ge­lagert, To­ma­ten und Pfefferschoten getrocknet wer­den. Ab­ge­dich­tet werden diese Dächer durch die wasserundurchlässige so ge­nannte launa, eine schie­fer­ar­tige Magnesiumtonerde. Besonders ku­rios wir­ken diese Dach­land­schaf­ten dort, wo an den Berg­hän­gen die Häuser stu­fen­förmig übereinander ge­baut sind: Da jedes Haus seine eigene Feuer­stelle be­sitzt, stehen auf dem obersten Dach oft Dutzende kleiner, ge­wei­ßel­ter Ka­mine.

In die Alpujarra Alta


Ansicht von Capileira, im Hintergrund der Pico del Veleta

Landschaftlich auf jeden Fall die reiz­volls­te Region der Alpujarra von Gra­na­da, zudem in punkto Unter­kunfts­mög­lich­keiten und Restaurants besser auf Rei­sende eingestellt. Die ersten bei­den vor­gestellten Orte sind auch für Be­su­cher der Alpujarra Baja in­te­res­sant.

Lanjarón: Die der Fernstraße Gra­nada-Motril am nächsten gelegene Siedlung der Alpujar­ra sieht auch die meisten Gäs­te. Der Grund dafür ist nicht nur in der leich­ten Erreich­bar­keit Lanjaróns, son­dern auch in seinem Status als Kur­ort zu suchen: Das lang­ge­streckte Stra­ßen­dorf, des­sen Häuser sich einen Berg­hang entlangziehen, ist be­kannt für die Qualität seines in ganz Spanien er­hält­li­chen Mineralwassers. Die At­mo­sphäre von Lanjarón zeigt sich aus­ge­spro­chen beschaulich und ruhig, denn auch das Pub­li­kum entspricht dem Cha­rak­ter eines Kurbads. Ein Vor­teil des alter­tüm­lich-nos­tal­gisch an­mu­ten­den Orts mag die große Auswahl an Un­terkünften sein.

Information Oficina de Turismo de la Al­pujarra, aus Richtung Granada kommend rech­ter Hand der durch den Ort führenden Haupt­straße; geöffnet Di-Sa 10-14, 16.30-20.30 Uhr (Winter 16-20 Uhr), So 10-14 Uhr. Avenida de Madrid 3, Tel. 958 770462.

Feste Fiesta de San Sebastián, am 20. Ja­nuar, das Patronatsfest von Lanjarón.

Fiesta de San Juan, vom 20. bis zum 24. Juni, das Hauptfest des Ortes. Höhepunkt ist die Nacht vom 23. auf den 24., in der sich die Ein­woh­ner ab Mitternacht gegenseitig mit dem be­rühmten Mineralwasser über­schütten, ein Spek­takel, das erst mit Son­nenaufgang endet.

Übernachten Der Ort verfügt über rund zwei Dutzend Hotels und Pensionen. Im Winter sind viele ge­schlos­sen.

** Hotel Central €, eine schlichte, aber gute und preis­güns­tige Adresse, auch von Lesern ge­lobt. Aus­gesprochen geräumige Zimmer, Ga­ra­ge vor­handen, freundliche Leitung. Avenida de la Alpujarra 21, Tel. 958 770108, www.hotelcentral-lanjaron.es.

* Hotel España €, eine Alternative mit gleich­falls recht solider, wenn auch nicht top­mo­der­ner Ausstattung. Seit 1917 in Be­trieb, auch Lor­ca soll bereits hier gewohnt haben. Immerhin rund 30 Zim­mer, Pool. Avenida de la Alpujarra 42, Tel. 958 771386, www.hotelespanalanjaron.es.

Essen & Trinken Rest. Los Mariscos, „et­was zurücklie­gend von der Hauptstraße, daher fast nur ein­hei­mi­sches Publikum. Schmack­haf­te Kü­che, rei­che Auswahl, Preise okay “, ein Le­ser­tipp von Prof. Bern­hard K. Klar, dass bei die­sem Na­men Mee­res­früchte die Spezialität des Hau­ses sind.Ave­ni­da de la Al­pu­jarra 6-8, Edificio Boraida, Tel. 958 770877.

Órgiva: Mit gut 5000 Einwohnern bildet Ór­giva, auch Órjiva geschrieben, den Haupt­ort der Alpujarra granadina. Die Sied­lung ist ein recht lebendiges Markt­städt­chen und Ver­sor­gungs­zen­trum für die­sen Bereich der Berge, des­halb auch re­gel­mäßiger Treff­punkt der teil­weise recht farbenprächtig ge­wan­de­ten Aus­stei­ger, die in der Um­gebung woh­nen. Gleich­zeitig bildet Órgiva ei­nen - wenn auch bescheidenen - Ver­kehrs­kno­ten­punkt: Hier trennen sich die Wege in die Al­pujarra Alta und Baja.

Einkaufen Straßenmarkt, zu dem die hal­be Alpujarra-Bevölkerung inklusive der ein­ge­wan­derten (Hippie-) Residenten kommt, jeden Don­nerstag.

Feste Fiesta del Cristo de la Expiración, am vorletzten Freitag vor Karfreitag. In der Däm­merung große Prozession mit perma­nen­tem Feuerwerk.

Fiestas Patronales, das Patronatsfest Ende Sep­tember, Anfang Oktober.

Übernachten *** Hotel Taray Botánico €€-€€€, das Tophotel von Órgiva, etwas au­ßer­halb an der Landstraße nach Süden ge­le­gen. Kom­fortabel und so­lide ausgestattet, hüb­scher Swim­mingpool, Garten, Reitmöglichkeit. Das zu­ge­hörige Re­staurant ist gut und günstig, Le­ser lob­ten zum Beispiel die Forelle. Ganz­jäh­rig ge­öff­net. Carretera A-348, km 18; Tel. 958 784525, www.hoteltaray.es.

** Hotel Puerta Nazarí €-€€, vom Zentrum aus ge­sehen noch jenseits der Flussbrücke, bei der Kreuzung nach Pampaneira. Zimmer-De­ko­ra­tion teilweise vielleicht etwas bunt, der Stan­dard aber ins­gesamt absolut okay, freundliche Füh­rung. Restau­rant-Ca­fetería angeschlossen. Ctra. A-348, km 15,9; Tel. 958 784667, www.hotelpuertanazari.com.

Camping Órgiva €€, 2. Kat., südlich knapp au­ßer­halb des Ortes, Nähe Hotel Taray. Nicht sehr groß, aber ganz ordentlich aus­gestattet. Klei­ner Pool, das Restaurant wurde von Lesern ge­lobt. Ganzjährig. Tel. 958 784307, www.camping­orgiva.com.

Carataunas: In dem kleinen Dörfchen, et­was unterhalb der Straße gelegen, die sich von Órgiva hinauf in die Alpujarra Al­ta windet, hält sich der Frem­den­ver­kehr noch in sehr en­gen Gren­zen. Kaum ein paar Dutzend traditionell ge­bau­te Häuser sowie eine Hand­voll Neu­bau­ten säu­men die Gassen, Hunde ver­bel­len wütend etwaige Eindring­lin­ge. Der Weiler muss jedoch schon zu Zei­ten der Mauren besiedelt ge­we­sen sein: Die hie­sige Kirche ist über den Resten ei­ner Moschee errichtet wor­den.

Valle del Poqueira

Das sonnige, mehr als tausend Meter hoch gelegene und von der markan­ten Fels­nase des Veleta überragte Tal von Po­queira bildet mit seinen drei Ort­schaf­ten eine der reizvollsten Regionen der Alpujarras.

Pampaneira, Bubión und Capileira, alle­samt sehr hübsche und auch durch ih­re Ar­chi­tektur interessante Dörfer, sind gut auf Touristen eingestellt. Das tief ein­ge­schnit­tene, wasserreiche und mit Terrassengärten, Kastanien-, Obst- und Nuss­bäu­men üppig begrünte Hoch­tal von Poqueira ist nämlich ein be­liebtes Wan­der­gebiet. Aller­dings ist das Geflecht der zahlreichen Maul­tier­we­ge und Pflas­ter­stei­ge, das die drei Dör­fer des Tals untereinander ver­bin­det, nicht überall mar­kiert, und so man­che Ab­zwei­gung endet vor einem Bau­ernhof oder ei­nem Feld. Da die Dör­fer aber meis­tens in Sichtweite liegen, fällt die Orien­tie­rung letztlich doch nicht allzu schwer.

Pampaneira

„Offenes Tor der alpinen Alpujarra, Bal­kon zur Küste Granadas. Hoch oben der Schnee des Veleta, am Horizont das Meer von Salobreña ...“ So poetisch preist eine Kachel­inschrift am Zu­gang zum Ortszentrum die bevor­zugte Lage Pam­paneiras. Zu­sammen mit Bubión und Capileira zählt Pam­paneira zu den tou­ristisch am wei­tes­ten entwi­ckelten Sied­lun­gen der Al­pu­jarra, ist aufgrund sei­ner Nähe zur Haupt­stra­ße auch schon zu einer Art Pflich­t­stopp für Rei­se­busse avanciert - was aber nicht be­sagt, dass das Dorf übererschlos­sen wä­re. Im auto­freien Ortskern reihen sich um den gemütli­chen Hauptplatz Plaza de la Libertad mehrere Bars und Res­tau­rants, ver­kauft eine Reihe von Ge­schäf­ten Kunst­hand­werk wie Kera­mik, Korb­wa­ren und die typi­schen Tep­pi­che der Re­gion. Beim Bum­mel durch die Sei­ten­gas­sen stößt man im­mer wieder auf über­ra­schen­de Ar­chi­tek­tur: hier ei­ne Ter­rasse, die den Fuß­weg über­spannt, dort ein blitz­weiß ver­putzter Trep­penweg, der zu einem perfekt er­hal­tenen Wasc­h­haus führt.

Information Centro de Visitantes Pam­pa­neira, am Hauptplatz. Halbprivate Ini­tia­tive der Organisation Nevadensis, die ne­ben Aus­künf­ten zum Natio­nalpark Sier­ra Ne­vada auch ge­führte Tou­ren an­bietet, Quar­tiere in Bau­ern­hö­fen ver­mittelt etc. Ausstel­lung mit Videos und Leucht­tafeln zur Alpu­jarra-Region, Verkauf von Land­kar­ten. Plaza de la Libertad s/n, Tel. 958 763127. Geöffnet täglich 10-14 Uhr, außerhalb der HS Mo/Di und evtl. auch Mi geschlossen. www.nevadensis.com.

Verbindungen Busse der ALSA Richtung Gra­nada, Bu­bión/Capileira sowie Trevélez 3-mal, weiter bis Alcútar 2-mal täglich.

Feste Cruz de Mayo, Schmücken der Mai­kreu­ze, am 3. Mai beziehungsweise dem ersten Wo­chenende im Monat.

Übernachten * Pensión Pampaneira €, so­li­de Pension nicht weit vom Park­platz am Orts­eingang. Ge­räumige Zim­mer und or­dent­li­che Bä­der. Ganz­jährig geöffnet. Ein Bar-Res­tau­rant ist an­geschlossen, dort fragen. Avenida de la Alpujarra 1, Tel. 958 763002, www.hostalpampaneira.com.

Mein Tipp *** Hotel Rural Estrella de las Nieves €€, sozusagen am Ortsausgang, ne­ben der Straße Richtung Bu­bión/Ca­pi­lei­ra und Tre­vé­lez, dabei doch nur einen Kat­zen­sprung vom Zen­trum. Landhotel mit 21 solide möblier­ten, ge­räu­mi­gen Zimmern, fast alle mit Bal­kon. Tief­ga­rage (Gebühr), kleiner Pool. Calle Huerto 21, Tel. 958 763981, www.estrelladelasnieves.com.

Essen & Trinken Bar-Rest. Casa Julio, beim Zugang zum Ortskern, oberhalb der Haupt­straße. Selbe Eigentümer wie das Hotel Estrella de las Nieves, Terrasse. „Mit Liebe ge­kocht“, so der Slogan des Hauses, schmack­haf­te Hausmannskost in üppigen Portionen. Güns­ti­ge Preise, gutes Mittagsmenü. Avenida de la Alpu­jarra 9, Tel. 958 763322.

Bubión

„Weder ganz oben, noch ganz unten. Hier bleibe ich“ - mit diesem Werbe­spruch ver­sucht sich Bubión, das mitt­le­re der drei Dörfer des Valle del Po­quei­ra, von den an­deren beiden Orten des Tals abzugrenzen. In der Tat sind so­wohl Pampaneira als auch Capileira von hier aus recht einfach zu Fuß zu er­rei­chen, siehe hinten im Buch un­ter Wan­der ung 2. Bubión liegt bereits auf rund 1300 Meter Höhe. Wie in den Nach­barorten gibt es auch hier Werk­stät­ten, die Ke­ramik und Teppiche pro­du­zie­ren und verkaufen, außerdem ei­nen Reitstall und eine Kunstgalerie. Ent­lang der Haupt­straße findet sich eine Reihe von Bars und Restaurants, die teilweise sehr schö­ne Aussicht auf das Tal bieten. Der ei­gent­liche Ortskern des recht aus­gedehn­ten Dorfs erstreckt sich jedoch un­terhalb der Straße, ein La­byrinth en­ger Gas­sen, wei­ßer Häuser und spru­deln­der Brunnen; die unter Denk­mal­schutz ge­stellte Kir­che San Se­bastián aus dem 16. Jh. beinhaltet noch Res­te ei­nes mau­rischen Turms der Nas­ri­den­zeit. Ganz in der Nähe liegt die Ca­sa Alpu­jar­re­ña (tägl. außer Di 11-14 Uhr, Fr/Sa auch 17-19 Uhr, Eintritt ca. 2 €), ein ty­pi­sches altes Dorfhaus, das restau­riert wur­de und seitdem als Volks­kundemuseum das Alltagsleben ver­gangener Zeiten veranschaulicht.


Typische Architektur: Gasse in Capileira

Feste Fiesta de San Sebastián, am vor­letz­ten Sonntag im August. Patronatsfest, gleich­zei­tig „Moros y Cristianos“, eines der in den Alpu­jar­ras häufigen Kostümspiele, die die christ­li­che Rückeroberung darstel­len.

Übernachten *** Hotel Villa de Bubión €€, ein früherer Hotelbetrieb der Andalu­si­schen Generaldirektion für Tou­ris­mus, nun pri­vat geleitet. Vielgelobtes, in der regional übli­chen Ar­chi­tektur an die Landschaft ange­pass­tes Feriendorf mit rund 40 Apartments. Guter Stütz­punkt für die Umgebung. Barrio Alto s/n, Tel. 958 763973; www.villasdeandalucia.com.

** Hostal Las Terrazas de la Alpujarra €, un­terhalb der Haupt­straße. Freundliche Pen­sion in einer La­ge, die dem Namen Ehre macht. Nette Be­sit­zer. Schlichte, aber hübsche und ge­pfleg­te Zim­mer; ruhige Lage. Gemütlicher Auf­ent­halts­raum, Früh­stückster­ras­se. Auch Apart­ments. Plaza del Sol 12, Tel. 958 763034, www.terrazasalpujarra.com.

Essen & Trinken Rest. Teide, an der Haupt­straße. Der Weg zum recht nüch­ter­nen Co­medor führt durch eine Bar, in der sich die Ein­hei­mi­schen treffen. Ordentliche Küche, freund­licher Service, die Portionen sind hung­ri­gen Wanderern angemessen. Prima Preis-Leis­tungs-Verhältnis, günstiges festes Menü. Di Ru­he­tag. Carretera 1, Tel. 958 763037. Von Leser Dr. Heiko S. sehr ge­lobt („leckeres Essen, mo­dern angerich­tet, de­finitiv das beste Restau­rant un­serer Reise“) wurde das ge­genüber liegende Rest. La Artesa.

Capileira

Auf 1436 Metern ist Capileira das höchst­gelegene der Dörfer im Poqueira-Tal. Die hier beginnende Straße und spä­tere Piste zum Veleta in der Sierra Ne­vada brach­te schon früher relativ vie­le Besucher in das Städtchen. Zwar wur­de die Auf­fahrt längst für Kraft­fahr­zeuge gesperrt, doch scheint Ca­pi­lei­ra, im Orts­kern ebenso hübsch wie die Nachbardörfer, für seine Zukunft im Fremdenver­kehr dennoch gut ge­rüs­tet, ist vor allem am Wo­chen­ende schon Ziel einiger Rei­sebusse. Auf der an­de­ren Seite hat man sich in Ca­pileira auch auf den „neuen“, leicht al­ter­nativ an­ge­hauchten Tourismus gut ein­ge­stellt. Wanderern bie­ten sich gute Mög­lich­keiten ab Capileira, vor allem in der Schlucht des Val­le del Poqueira. Wer für Bergtouren aus­ge­rüstet ist, kann sein „Ba­sislager“ auch in einem mo­der­nen Re­fugio ober­halb des Ortes auf­schla­gen. Dank einer Klein­buslinie der Park­ver­wal­tung ist die al­pi­ne Berg­welt der Sierra Ne­va­da je­doch auch vom Ort aus be­quem für Ta­ges­tou­ren zu errei­chen.


Weiß gekalkt: Schornsteine auf einem Flachdach

Zwar reihen sich die meisten Quar­tie­re und Restaurants entlang der Haupt­stra­ße, doch liegt auch in diesem Dörf­chen der eigentliche Ortskern et­was tal­wärts, im Ge­biet um die schmu­cke kleine Kir­che. Am Ortsrand in deren Nähe be­fin­det sich auch die Casa Museo de Pedro An­tonio de Alarcón (leider nur spo­ra­disch ge­öff­net), ein klei­nes Volks­kun­de­mu­seum, das sich den Trachten und Tra­di­tionen der Re­gion wid­met; be­nannt ist es nach ei­nem an­da­lu­si­schen Schriftstel­ler des 19. Jh., der eine Zeitlang in der Al­puj­arra lebte, ku­ri­o­ser­weise aber aus­ge­rech­net das Valle de Po­queira nie be­sucht hat.

Information Servicio de Interpretación de Altas Cumbres - Vertiente Sur (SIAC Sur), eine Info­stelle der Park­ver­waltung, gleich bei der Bushalte­stelle. Geöffnet etwa Ostern bis Anfang Dezem­ber, im Sommer (etwa Juni-Mit­te Oktober) täg­lich 10-14, 17-20 Uhr, sonst wech­selnd. Hier auch Reser­vierung der Klein­bus­se der Parkverwaltung. Tel. 958 763090, mobil Tel. 671 564406, www.reservatuvisita.es.

Verbindungen Busse der ALSA via Bu­bión/Pampaneira nach Gra­nada 3-mal, nach Tre­vélez ebenfalls 3-mal täglich, weiter bis Alcú­tar 2-mal täglich.

Kleinbusse der Parkverwaltung (Servicio de Interpretación de Altas Cumbres - Ver­tiente Sur): Ab der Bushaltestelle verkehren auch Klein­busse der Parkverwaltung hinauf in den Na­tional­park der Sierra Nevada. Die genauen Mo­da­li­täten ändern sich leider praktisch jähr­lich. Un­gefähre Anhalts­punkte: Betriebs­beginn et­wa Mitte Juni, dann nur am Wo­chen­en­de, et­wa von Juli bis Mitte/Ende Sep­tem­ber täg­lich, bis Be­triebs­schluss Mitte Ok­to­ber wie­der nur am Wo­chen­ende; in jedem Fall ab­hän­gig von der Wet­terlage. Die ein­stündige Fahrt führ­te zu­letzt ins Gebiet „Paraje del Cascajar“ auf knapp 2600 Me­ter Höhe. Beim Ticketkauf (Fahr­preis hin und zurück 13 €) im Büro des oben erwähn­ten Servicio de In­ter­pre­tación de Al­tas Cumbres muss der Zeitpunkt der Rück­fahrt fest reserviert und auch ein­ge­hal­ten wer­den - sofern Platz ist, nehmen einen die Busse zwar auch zu ande­ren Zeiten mit, wenn sie voll sind (was häu­fig vorkommt), bleibt man jedoch ste­hen. Oben bietet sich eine ganze Reihe von Wan­dermöglichkei­ten, darunter der Auf­stieg zum Mulhacén, → Wande­rung 3.

Feste Nuestra Señora de la Ca­beza, am letz­ten Sonntag im April, das Pat­ronatsfest von Ca­pileira.

Übernachten Mehrere Pensionen an der Haupt­straße, viele Apartments.

*** Hotel Apts. Finca los Llanos €€, ober­halb des Ortskerns, auf der Hauptstraße noch vor­bei am Zentrum. Gefällige Anlage, ruhig ge­le­gen, Apartments mit offenem Kamin und Aus­blick; Pool. Ganzjährig geöffnet. Carretera Sierra Nevada s/n, Tel. 958 763071, www.hotelfincalosllanos.com.

*** Hotel Rural Real de Po­queira €€, gleich bei der Kirche. 2012 eröffne­tes Hotel, ein Ab­leger des Hostals Mesón Poqueira (siehe un­ten), mit dem es über den Garten verbunden ist. Kom­for­table, bes­tens ausgestattete Zim­mer, Swim­ming­pool. Die Familie besitzt noch ein weiteres Hotel im Ort (2* Hotel Po­queira II) und vermietet auch Apart­ments mit Kamin. C. Real 1, Tel. 958 763902, www.hotelespoqueira.es.

Mein Tipp * Hotel Rural Alfajía de Antonio €-€€, ebenfalls im alten Ortskern. Noch recht jun­ges Quar­tier mit hübschen Zim­mern, teil­weise mit Balkon und schöner Aus­sicht; der Auf­preis für die Superiorzimmer lohnt sich. Dach­terrasse. Sehr freundli­che Füh­rung durch An­tonio, der gerne Restaurant- und Wan­der­tipps gibt. Calle Carril 5, Tel. 958 999195, www.hotelruralalpujarra.com.

** Hostal Mesón Poqueira €, zentral an der Abzweigung zum Ortskern. Recht gut ein­ge­rich­tete Zimmer, alles blitz­blank, an­ge­schlos­sen ein ebenfalls emp­feh­lenswertes Res­tau­rant, in dem die mehr oder weniger ge­lun­ge­nen Ergebnisse ver­schie­dener Mal­wett­be­wer­be aus­gestellt sind. Calle Dr. Cas­tilla 11, Tel. 958 763048, www.hotelpoqueira.com.


Die Kapelle von La Cebadilla

* Pensión El Cascapeñas €, in der Nähe an der Hauptstraße. Gute und geräumige Zim­mer, Bar-Restaurant angeschlossen. Auch Apart­ment­vermie­tung. Calle Barranco del Poqueira 12, Tel. 958 763011, www.elcascapenas.com.

Übernachten außerhalb Refugio Po­queira €, gut ausgestattete Berg­hütte auf 2500 Metern Höhe, etwa vier bis fünf Weg­stun­den oberhalb von Capileira. Mit den Klein­bus­sen der Parkverwaltung kommt man we­sent­lich näher heran, ver­passt dann allerdings den schö­nen Auf­stieg durchs Valle del Poqueira. 76 Bet­ten, Bar, Koch­mög­lichkeit. Eigener Schlaf­sack vorteil­haft, aber kein Muss. Tel. 958 343349, www.refugiopoqueira.com.

Oberhalb des Refugio Porqueira existieren noch zwei unbewirtschaftete Berghütten („Vi­vac“) mit Schlafplätzen für je etwa zwölf Per­so­nen: Vivac La Caldera bei der gleich­na­migen La­gune östlich unterhalb des Mul­hacén sowie Vivac de la Carihuela, am Pass unterhalb des Veleta. In beiden Hüt­ten keine Matratzen (Schlaf­sack/Iso­mat­te mit­bringen) und auch kein Wasser!

Essen & Trinken/Einkaufen Fast jedem Quar­tier ist ein Restau­rant angeschlossen, viele zur Ne­bensaison jedoch nahezu leer.

Rest. El Asador, an der Hauptstraße nahe der Pensión El Cascapeñas. Gehobenes Re­stau­rant mit eindeutigem Schwerpunkt auf Fleisch­ge­richten vom Grill. Die Preise al­lerdings liegen re­lativ hoch. Calle del Barranco de Poqueira 16, Tel. 958 763109.

El Corral del Castaño, in schöner Lage im Orts­kern oberhalb vom Kirchplatz. Eine „Casa de Vinos y Comidas“ mit varianten­rei­cher (auch re­gionaler und veganer) Küche. Freund­licher Ser­vice. Menü à la carte ab etwa 25 €. Plaza Cal­vario 5, Tel. 958 763414. Im Umfeld weitere Lo­kale.

Bar El Tilo, „der“ Treffpunkt an der Plaza Cal­va­rio schlechthin. Geöffnet vom Früh­stück bis zum letzten Glas am Abend; Racio­nes und Haupt­gerichte gibt es auch.

Bio/Regional Tienda Bodega La Alacena, nicht weit ent­fernt in der Gasse bei der Kirche. Eine Mi­schung aus Bar (nur kalte Tapas) und La­den, in dem lokale Produkte der Alpujarras ver­kauft wer­den: Wein, Honig, Kräuter, Käse und vieles mehr.

Wandern Beste Möglichkeiten, siehe auch die Wanderungen 2 und 3.

Sendero Circular La Cebadilla: Eine reiz­vol­le Rundwanderung im wasserreichen Tal des Río Poqueira oberhalb von Capi­leira; für die knapp neun Kilometer sind etwa 2,5-3 Stun­den Wanderzeit zu rech­nen. Wen­de­punkt ist die aufgegebene Sied­lung La Ce­ba­dilla, die in den 50er-Jahren des letz­ten Jahr­hunderts für die Ar­beiten am dor­tigen Was­serkraftwerk Cen­tral Eléc­trica angelegt wurde und zu ihren Glanz­zei­ten an die 200 Einwohner zähl­te. Der Ein­stieg be­ginnt bei einem Brun­nen ober­halb der Calle Carril (von der Bus­hal­te­stel­le über die ge­pflas­ter­te Calle Dr. Castilla, dann rechts, vor­bei am Hotel Rural Alfajía de Antonio), hier schräg links aufwärts in den Camino de la Sierra. Über einen an­fangs schmalen Pflas­ter­pfad, dann einen breiteren Weg, dem man nach links folgt (Schilder und Pflö­cke be­ach­ten), und schließ­lich über die Piste Rich­tung Re­fu­gio Poqueira erreicht man im­mer etwa pa­ra­llel zum Fluss den ver­las­se­nen Weiler, der so­gar eine eigene Kir­che und eine Schu­le besaß. Et­wa 200 m vor dem Kraft­werk geht es über ei­ne Brücke auf die an­dere Talseite und dort zu­nächst über einen Fahrweg (den man aber nach we­ni­gen Minuten in einer Rechtskurve nach links verlässt), dann auf schmalen Hang­pfa­den und zuletzt über die Brücke Puen­te de Abuchite wieder zurück nach Ca­pileira.

Wanderung 2: Im Valle del Poqueira

Von Dorf zu Dorf

Wanderung 3: Auf den Mul­hacén (3482 Meter)

Höher geht’s nicht

Pitres

Pitres liegt wieder an der Hauptstraße durch die Alpujarra Alta, etwa sechs Ki­lometer hinter Pampaneira und auf knapp 1300 Meter Höhe.

Auch hier scharen sich weiße Häu­ser um Kirche und Hauptplatz, die ober­halb der Hauptstraße liegen. Pitres ist sicher nicht weniger reizvoll als die Dör­fer im Po­queira-Tal; der Tourismus, ob­wohl in Ansätzen vorhanden, ist je­doch deut­lich weni­ger ausgeprägt. Vielleicht liegt dies auch ein wenig an den Ein­woh­nern, die sich Fremden ge­gen­über spürbar zurückhaltend zeigen. Als Stand­quartier für Wan­de­rungen ist Pitres dennoch eine Überlegung wert.

Mecina Fondales, Ferreirola und Atal­bei­tar heißen drei malerische Dörf­chen, die nahe Pitres unterhalb der Alpujarra-Hauptstraße liegen und des­halb rela­tiv we­nig be­sucht werden. Zu mau­rischer Zeit bildeten diese und an­de­re kleine Sied­lungen ein Ge­mein­we­sen, die sogenannte Tahá de Pitres oder Tahá de Fer­reira, und auch heute noch er­innert so manches architektonische De­tail an die Periode der Mau­ren.

Übernachten/Essen ** Hotel Albergue de Mecina €€€, im Örtchen Mecina Fondales, aus Richtung Granada noch vor Pitres tal­wärts ab­biegen. Sehr solides Quartier, freundliche Füh­rung; die Zimmer sind schon eher Studios und besit­zen einen eige­nen Kühlschrank. Ein Res­tau­rant ist an­geschlossen. Garten mit Pool. Ganz­jährig geöffnet. Calle La Fuente s/n, Tel. 958 766254, www.hoteldemecina.com.

Bed & Breakfast/Restaurant L´Atelier €, eben­falls in Mecina Fondales. Hüb­sches kleines Haus, das noch aus mau­rischer Zeit stammen soll; nur wenige, gemütlich-schlicht ein­ge­rich­te­te Zimmer. Freund­liche Leitung. Das ange­schlos­sene Res­taurant offeriert exquisite, rein ve­getarische „Welt-Kü­che“. Calle Alberca 21, im Orts­kern, Tel. 958 857501, www.latelier.restaurant.

Cortijo Prado Toro €€, Landhaus nord­west­lich oberhalb von Pitres, das letzte Stück über ei­nen Forstweg. Fünf geschmackvoll einge­rich­te­te Apart­ments (nur Selbst­ver­sor­gung) mit Wohn­zimmer, Schlafzimmer, Küche und Bad. Pool. Gute Wandermöglichkeiten, der GR 7 führt direkt an der Anlage vorbei. Man spricht Deutsch. Camino del Heli­puerto s/n, die An­fahrts­details am besten telefonisch erfragen. Tel. 958 343240, mobil 608 842 436, info@prado-toro.com www.pradotoro.com.

Casa Rural Sierra y Mar €€, im schnu­cke­li­gen Dörf­chen Ferreirola. Sehr hübsches Ambi­en­te in ei­nem verwinkelten Anwesen mit Gar­ten. Vor­wie­gend von wanderinteressier­ten In­di­vi­du­al­rei­sen­den besucht; die net­ten, deutsch­sprachi­gen Ei­gentümer haben zahl­rei­che Tourentipps parat. Gäs­teküche. Tel. 958 766171, sierraymar@hotmail.com www.sierraymar.com.

Camping Balcón de Pitres €-€€, 2. Kat., von Pam­paneira kommend kurz vor dem Ort, ober­halb der Hauptstraße. Terrassierter, gut aus­gestatte­ter Platz mit einer Aus­sicht, die dem Na­men alle Ehre macht. Viele Wan­de­rer. Zu der Anlage gehören auch ein Pool (Extra­zah­lung) sowie eine Reihe von Bun­ga­lows und Holz­hütten, an­geschlossen ein emp­feh­lens­wer­tes Res­taurant. Carre­tera Órgiva-Ugí­jar, km 51, Tel. 958 766111, info@balcondepitres.com www.balcondepitres.com.

Pórtugos

Die Nachbarsiedlung von Pitres liegt kaum zwei Kilometer entfernt. Ihr Orts­kern, der sich oberhalb der Hauptstraße ver­steckt, wirkt weniger in sich ge­schlos­sen, viele Häuser scheinen erst in jün­gerer Zeit errichtet worden zu sein. Be­kannt ist Pórtugos für seine Quellen. Die Fuente Agria, die etwas außerhalb bei der kleinen Ka­pelle Virgen de las An­gustias aus fünf Rohren entspringt, stellt sogar eine Art Wallfahrtsziel dar. Ver­schiedene Mineralien geben ihrem Was­ser einen un­ge­wöhn­li­chen Ge­schmack, der je nach Rohr un­ter­schied­lich sein soll.

Busquístar

Das Dörfchen, rund zwei Kilometer öst­lich von Pórtugos gelegen, glänzt be­son­ders durch seine schöne Lage an ei­nem sorg­fältig terrassierten und des­halb frucht­bar grü­nen Hang, der in deut­lichem Kontrast zu den nackten Fels­wän­den gegenüber steht. Etwas un­ter­halb des Örtchens bewahren die Ru­inen der so­genannten Mez­quita die Erin­ne­rung an maurische Zeiten. Es han­delt sich um die Reste eines strate­gisch ge­le­ge­nen maurischen Wacht­turms, der einst das Gebiet der Tahá de Pitres schützte. Der Weg dorthin nimmt et­wa 20 Minu­ten in Anspruch und be­ginnt an der von Pórtugos kommenden Haupt­stra­ße kurz vor Busquístar, führt spä­ter rech­ter Hand an einer Fels­grup­pe vor­bei.

Übernachten Casa Sonia €-€€, „sechs freund­lich eingerichtete DZ mit schö­nen Bä­dern, alles sehr liebe­voll eingerichtet und in ge­pfleg­tem Zu­stand. In der großen Eingangshalle mit Ka­min kann man das Früh­stück ein­neh­men“, ein Le­sertipp von Petra K. In der Tat eine sehr nette Adres­se. Calle San Fran­cisco 5, mobil Tel. 678 353463, www.casasoniaenbusquistar.com.

Trevélez

Das „Schinkendorf“ Trevélez liegt auf 1476 Meter Höhe und beansprucht für sich, die höchstgelegene Gemeinde Spa­niens zu sein. Dies ist allerdings ein Su­perlativ, um den sich noch einige an­dere Orte strei­ten, und im Fall Tre­vé­lez wohl auch wirklich nicht korrekt. Höchs­te Gemeinde Spaniens ist näm­lich das 90-Seelen-Örtchen Val­de­li­na­res, das 1693 Meter hoch in der ara­go­ni­schen Provinz Teruel liegt, und nach Val­delinares gibt es noch weitere elf Ge­mein­den, die alle ebenfalls höher lie­gen als Trevélez.

Fast konkurrenzlos dagegen ist der ex­zellente luftgetrocknete jamón serrano von Tre­vélez, der höchstens noch von den wesentlich teureren Schin­ken aus Ja­bu­go in der Provinz Huel­va über­troffen wird. Am Haupt­platz nahe der Brü­cke über den Río Tre­vé­lez offeriert eine ganze Reihe von Bars und Ge­schäf­ten die spanienweit ge­schätzte Räucherware.


Von höchster Qualität: Schinken aus Trevélez

Das Dorf selbst besteht aus drei ver­schie­denen Vierteln, den Barrios Bajo, Me­dio und Alto, die sich vom Haupt­platz den Hang hinauf staffeln. Unten geht es tag­s­über recht lebhaft zu, sind die Schinkenläden von Trevélez doch Pflicht­stopp für Rei­se­busse auf einer Alpu­jarra-Tour. In den engen Gassen des eigent­li­chen Orts­kerns, der ein gan­zes Stück weiter oben liegt, herrscht da­ge­gen meist schläfrige Ruhe. Für ernst­hafte Alpinisten ist Trevélez ein wich­tiger Ausgangspunkt für Tou­ren durch die Sierra Nevada, weshalb der Ort auf Rei­sende gut eingestellt ist.

Feste Fiesta de San Antonio, 13./14. Juli; das Patronatsfest, unter anderem mit den in den Alpujarras häufig aufgeführten Kos­tüm­spie­len „Moros y Cristianos“.

Romería de la Virgen de las Nie­ves, am 4. und 5. August. Die Wall­fahrt zur „Jung­frau des Schnees“ führt von Tre­vé­lez bis auf den Gipfel des Mulhacén - na­tur­ge­mäß die höchs­te Wall­fahrt der Ibe­ri­schen Halbinsel, zu­dem ein sehr far­ben­präch­ti­ges Fest.

Übernachten Um den Hauptplatz und an der Durchgangsstraße Richtung Bérchules liegt ei­ne ganze Reihe von Pensionen.

Mein Tipp * Hotel La Fragua €-€€, in ru­hi­ger Lage mitten im Barrio Medio, Nähe Rat­haus. Hübsches, gut geführtes Hotel mit so­li­den Zimmern; das nahe, zu­ge­hö­ri­ge Res­taurant (Spe­zialität: Lamm aus dem Ofen) gleichen Na­mens ist sehr emp­feh­lens­wert. Es gibt auch ei­ne nur wenig teu­rere Zwei­stern-Dependance, La Fragua II. Calle San Anto­nio 4, Tel. 958 858626, reservas@hotellafragua.com www.hotellafragua.com.

* Hotel Rural Pepe Álvarez €-€€, an der Durch­gangs­straße nicht weit vom Hauptplatz. Or­dentliches Quartier mit Heizung, die im Früh­jahr oder Herbst si­cher willkommen ist. Res­tau­rant ange­schlossen. Plaza Fran­cisco Abellán 16, Tel. 958 858503, reservas@hotelpepealvarez.es www.hotelpepealvarez.es.

Camping Trevélez €, 2. Kat., etwa einen Ki­lo­meter außerhalb in Richtung Busquístar und laut Eigenwerbung „der höchstgele­gene Cam­ping­platz Spaniens (1.550 m)“; für offiziell klas­si­fizierte Plätze könnte das sehr wohl stimmen. Stei­les, terrassiertes Hang­ge­län­de, mäßiger bis mitt­lerer Schatten. En­gagierte Be­sit­zer. Pool, gu­tes Bar-Rest. und Ein­kauf vorhanden. Ganz­jäh­rig geöff­net, man bedenke jedoch die Hö­hen­lage... Auch Hüt­ten. Tel. 958 858735, www.campingtrevelez.com.

Essen & Trinken Gut, günstig und authen­tisch ist auch das Restaurant des Ho­tels La Fra­gua, von dem man eine feine Aussicht genießt.

Mesón Haraicel, kleines Restaurant gleich ober­halb der Hauptstraße. Comedor im ers­ten Stock, freundlicher Service und feine Kü­che; von Lesern gelobt wurden die fri­schen Forellen mit Trevélez-Schin­ken in Wein­sauce. Prima Preis-Leistungs-Verhält­nis. Calle Real s/n, Tel. 958 858530.

Juviles: Etwa zwölf landschaftlich sehr reiz­volle Kilometer hinter Trevélez klebt das Dörfchen am Hang. Juviles liegt in einem der einsameren Ab­schnit­te der oberen Al­pujarra. Außer ei­nigen Bars, einer kleinen Schin­ken­fab­rik, der wirk­lich schönen Aus­sicht in die Alpujarra Baja und viel, viel Ru­he ist hier ei­gent­lich nichts beson­de­res ge­boten.

Bérchules

Bérchules präsentiert sich wieder etwas grö­ßer als Juviles, zumal der Ort mit dem Nachbardörfchen Alcútar schon fast zusammengewachsen ist. Hier öff­net sich die Landschaft, gibt den Blick frei auf die ganz allmählich flacher wer­den­den Berg­ket­ten und die trocke­nere Land­schaft der östlichen Alpu­jarra gra­na­dina, die manch­mal schon an die fast wüs­tenartige Alpu­jarra al­me­riense erin­nert.

Feste La Nochevieja de Berchules, die Sil­ves­terfeier des Dorfes - abgehalten am ers­ten Sams­tag im August. Der un­ge­wöhn­li­che Brauch geht zurück ins Jahr 1994, als zum wie­der­hol­ten Mal ein Stromausfall die „nor­male“ Sil­ves­ter­feier lahmlegte und man beschloss, sie im Som­mer nachzuholen.

Übernachten ** Hotel Los Berchules €-€€, aus Richtung Trevélez am Ortseingang. Ein sehr an­genehmer Zwischenstopp, kom­for­table Zim­mer mit Balkon, Pool. Prima Res­tau­rant an­ge­schlossen. Gute Wanderinfos, freundliche Füh­rung. Es gibt auch ein Apartment zu mieten. Carre­tera s/n, Tel. 958 852530, info@hotelberchules.com www.hotelberchules.com.

Casa Rural El Paraje €-€€, etwa zwei Kilo­me­ter au­ßerhalb des Ortes. Hübscher alter Bau­ern­hof unter belgischer Leitung, das zu­ge­hö­rige Grundstück ist mit 20 Hek­tar groß ge­nug für Spaziergänge. Ter­rasse mit fantasti­schem Fernblick, Fahrradverleih, Pool. Essens­mög­lichkeit, von Lesern sehr gelobt. Brenda spricht Eng­lisch und hat viele Wandertipps auf La­ger. Auch kleine Häus­chen („casitas“) auf Wo­chenba­sis. Keine Kre­dit­karten. Carre­tera Gra­nada-Bérchules s/n; vom Ort zu­nächst Rich­tung Trevélez, dann rechts, be­schil­dert, Tel. 958 064029, mobil 626 186035, info@elparaje.com www.elparaje.com.

Cádiar

Das Städtchen lebt in weniger beengten Ver­hältnissen als viele andere Siedlun­gen in der Region, hat in einer Art Hoch­tal genug Platz, sich auszubreiten. Cádiar liegt et­was abseits der Haupt­stra­ße durch die Alpujarra und wird des­halb eher selten be­sucht, zeigt sich aber als lokales Zent­rum der östlichen Alpu­jarra Alta von einer recht le­ben­di­gen Seite. Für die meis­ten Autofahrer ist die Siedlung der Wen­de­punkt einer Al­pujarra-Tour; in um­gekehrter Rich­tung lässt sich die Fahrt durch die Al­pu­jarra Baja via Tor­vis­cón fortsetzen.

Übernachten/Essen ** Hotel Aparta­men­tos Alquería de Morayma €€, ein sehr reiz­vol­les Quartier etwas außerhalb, auch von Le­sern gelobt. Fast ein kleines Dorf, im tra­ditio­nel­len Stil mit vielen alten Mate­ria­lien und zahl­losen feinen Details aus einem halb ver­fal­le­nen Bauerngut (alquería) auf­ge­baut. Schö­ne La­ge, weiter Blick, Pool. Ge­müt­li­ches Res­tau­rant mit regionaler Küche; viele Zutaten aus ei­ge­nem Anbau, denn immer­hin besitzt der Hof rund 35 Hektar Landwirt­schaftsfläche. Sie­ben in­dividuell ausgestattete, rustikal-kom­for­table DZ (eines ori­gi­nell in einer ehemaligen Kapelle ge­l­e­gen), au­ßerdem Apartments in „Dorf­häu­sern“. Etwa drei Ki­lometer südlich von Cádiar, Zu­fahrt über die A 348 nach Tor­vizcón be­schil­dert. Carretera A-348, km 50; Tel. 958 343221, www.alqueriamorayma.com.

Feste Fiestas del Santo Cristo y la Vir­gen de la Esperanza, etwa vom 5.-9. Okto­ber. Gro­ßes Fest mit Kälbertreiben in den Stra­ßen, al­ten Tänzen, Viehmesse, Musik- und Sport­ver­an­staltungen. Am letz­ten Tag flie­ßen aus einem Brun­nen am Haupt­platz 4000 Liter bester Al­pu­jarra-Wein.

Weiter in Richtung der Alpujarra almeriense


Hotel-Dörfchen: Alquería de Morayma

Östlich von Cádiar wird die Landschaft kar­ger, prägen tiefe Erosionsfurchen die Hänge der gefältelten, graubraunen Ber­ge. Dort, wo genügend Wasser zu­ta­ge tritt, wirken die Terrassengärten vol­ler Feldfrüchte, Obst- und Nuss­bäume um­so mehr wie kleine Oasen.

Mecina Bombarón: Der Name klingt ganz eindeutig arabisch, und tat­säch­lich war Mecina Bom­ba­rón in mau­ri­scher Zeit eine bedeutende Siedlung. Heu­te gibt sich das Dorf recht mo­dern und aufgeschlossen. Mecina liegt zwar ziem­lich abgeschieden, macht aber ei­nen durch­aus wohlhabenden Eindruck, gönnt sich sogar einen Tennis­platz mit Frei­luft­bar.

Yegen: Wie der Nachbarort breitet sich Ye­gen an einem in mühevoller Arbeit ter­ras­sier­ten Hang aus, der einen wei­ten Panoramablick nach Osten bietet. Das Dorf be­steht aus zwei un­ter­schied­li­chen Vierteln; es ernährt sich neben der Land­wirt­schaft auch von Klein­ge­wer­be und, seit einiger Zeit, auch vom Tou­rismus. Eine gewisse Popu­la­ri­tät ver­dankt Yegen dem Schriftsteller Ge­rald Bre­nan, der sich in den Zwanziger- und Dreißigerjahren in diese Sied­lung zu­rück­zog und sie in seinem Buch „Süd­lich von Granada“ verewigte. Zu je­ner Zeit lag der Ort äußerst ab­ge­schie­den: Für die Rei­se von Órgiva nach Yegen, die Bre­nan 1920 mit dem Maul­tier unternahm, be­nö­tig­te er drei Ta­ge. Mittler­wei­le mischt sich jedoch auch schon der eine und andere Neu­bau in die dörfli­che Idylle.

Übernachten/Essen Complejo Turístico El Rincón de Yegen €€, ein Quartier des „Tu­ris­mo rural“ mit mehreren Apartments für bis zu sechs Personen; das an­ge­schlossene Res­tau­rant ge­nießt gu­ten Ruf. Calle Las Eras 2, mobil Tel. 642 890243, www.elrincondeyegen.com.

Válor: Ein größeres Dorf in fruchtbarer Um­gebung, die in deutlichem Kontrast zu den kar­gen gegenüberliegenden Hü­geln steht. Válor ist recht hübsch he­raus­ge­putzt; Oran­gen­bäume schmü­cken die kleinen Plätze, an Hausfassa­den trock­nen gan­ze Bün­del von Pfeffer­scho­ten. Gleich mehrere Restaurants la­den zum Zwischen­stopp.

Übernachten Centro de Turismo Rural Balcón de Valor €€, sehr gute Ausstattung mit Pool, die Häuschen von der Kapazität her über­wiegend auf Familien zu­ge­schnit­ten. Ein klei­nes Stück entfernt liegt das zugehörige, preis­günsti­gere und ebenfalls sehr ordentliche Zwei­stern-Hostal „Las Per­di­ces“ (www.hlasperdices.com), das von hier aus ver­waltet wird. Tor­recilla s/n, Tel. 958 851821, www.balcondevalor.com.

Ugíjar


Grüne Oase: der Río Nechite oberhalb von Ugíjar

Das Städtchen, nur mehr knapp 560 Me­ter hoch gelegen, markiert die öst­li­che Grenze der Alpujarra-Re­gion Gra­na­das und ist die größte Sied­lung in die­sem entlegenen Teil des Gebiets.

An seinem Hauptplatz steht die Kir­che Santuario de la Nuestra Señora del Mar­ti­rio, die bei Maurenaufständen im 16. Jh. zerstört, später aber wie­der ­auf­ge­baut wur­de; sie birgt die Statue der Vir­gen del Martirio, die als Schutz­pa­tro­nin der Alpu­jarra hoch verehrt wird. Ugí­jar besitzt auch eine Reihe sehr schö­ner Adels­häuser, de­ren Tür­me dem Städt­chen in früherer Zeit den Bei­na­men „Ciu­dad de las Torres“ ein­tru­gen.

Feste Fiesta de la Virgen del Martirio, et­wa 10.-14. Oktober. Zum Fest der Jung­frau von Ugíjar finden sich Besucher aus der ge­samten Alpujarra-Region ein. Die Fiest­a ist ur­alt, geht bis auf das Jahr 1606 zu­rück. Anlass ist die Erinnerung an ein Wunder, das sich beim Maurenaufstand 1568 zugetragen haben soll: Der Legende zu­folge gelang es den Mau­ren damals we­der durch Feuer noch auf an­de­re Weise, die Statue der Jungfrau zu zerstören.

Weiterreise: Wer durch Ugíjar kommt, ist meist auf dem Weg von oder nach Al­me­ría beziehungsweise Guadix. Zur Fort­setzung der Fahrt durch die Alpujarras Rich­tung Almería siehe im dor­ti­gen Kapitel „La Alpujarra alme­rien­se“. Schnel­ler erreicht man die Re­gion um Al­mería über die gut aus­ge­baute A 347, die rund zwölf Kilo­me­ter östlich von Ugí­jar meer­wärts Rich­tung Berja ab­zweigt; weiter dann Rich­tung El Ejido und dort auf die Autovía A 7.

Von Granada Richtung Guadix

Das Höhlenstädtchen Guadix liegt an der Gabelung der Haupt­stra­ßen nach Almería und Murcia, knapp 60 Kilometer östlich von Gra­na­da.

Von Granada ist Guadix über die vier­spu­rig ausgebaute A 92 zu erreichen, die über den Pass Puerto de la Mora (1390 m) führt. Weiter in Richtung Os­ten wei­chen die zunächst dichten Wäl­der bald einer kargen Lößlandschaft von her­ber Schönheit.

Purullena erstreckt sich bereits im Ge­biet der trockenen Lößhügel. Die lang­ge­zo­gene Ortschaft, bekannt auch durch ihre Keramikläden, besitzt wie Guadix zahlrei­che Höhlenwohnungen. Es gibt sogar ein freundlich geführtes Höh­lenmuseum, die Cueva Museo La Inma­culada (Mi-Mo 8.30-20 Uhr bzw. im Winter bis 18 Uhr, Eintritt ca. 3 €; www.cuevamuseo.com); es liegt an der C. Car­retera de Granada 80 und verteilt sich auf insgesamt drei Höhlen.

Guadix

Das freundliche Landstädtchen mit knapp 20.000 Einwohnern, gelegen auf fast tausend Meter Höhe, ist bekannt für sei­ne Kathedrale, mehr aber noch für das Barrio de las Cue­vas, eine skur­ril wir­ken­de Ansammlung von tief in den weichen Löß ge­gra­benen Höhlen­woh­nungen.

Die Orientierung in Guadix fällt leicht. Das Zent­rum liegt beim großen Kreis­verkehr; wenige hundert Meter Rich­tung Alme­ría markiert bei ei­nem Park der weiße Torbau Puerta de San Torcuato den Zugang zur Altstadt um die Plaza de la Constitución. Ganz oben auf dem Hügel lie­gen die Reste der mau­ri­schen Festung Alcazaba, von de­nen man einen guten Aus­blick auf das Höh­lenvier­tel im Südwesten der Stadt ge­nießt.

Einmal ein Höhlenmensch sein

Die Region um Guadix ist bekannt für ihre Höhlenwohnungen, die seit ge­rau­mer Zeit nicht nur von Einheimischen bewohnt werden: Das Städtchen zählt zu den Pionieren im Höh­len-Tourismus. Auch heu­te noch flo­rie­ren die „Ca­sas Cueva“ von Guadix, aber auch an­de­ren Orten wie Baza und Ga­lera - sich ein­mal als Höh­lenmensch zu füh­len, muss also kein Wunsch­traum blei­ben.

Übernachten Casas-Cueva, (Höhlen­woh­nungen), sind oft reizvoll möbliert und durch­aus komfortabel ausgestat­tet, besit­zen Elektrizität, ein eigenes Bad etc; eben alle Wohl­taten der Zi­vi­li­sa­tion. Sehr ange­nehm ist das Raum­kli­ma, das im Sommer herrlich kühl und im Winter warm ist. Über­sich­ten finden sich z.B. (leider nur auf Spa­nisch) un­ter www.cuevasdeandalucia.org, Stichwort „Asociados“.

Sehenswertes


Ungewöhnlicher Anblick: das Höhlenviertel von Guadix

Kathedrale: Oberhalb des Kreisver­kehrs ist sie nicht zu übersehen. Die Kir­che wur­de im 16. Jh. errichtet und im 18. Jh. im Barockstil umgebaut. Sie be­sitzt eine sehr ein­drucksvolle Fas­sa­de, das Chorgestühl im Inneren ist in auf­wän­digs­tem Churri­gue­resco-Stil ge­hal­ten. Ein Ka­the­dra­len­mu­seum ist im Ne­bengebäude des Ka­pitelsaals un­ter­ge­bracht.

♦ Mo-Sa 10.30-14 Uhr, dann je nach Jahreszeit 16/17-18/19.30 Uhr, So 10.30-14 Uhr, im Som­mer auch 17-19.30 Uhr. Eintrittsgebühr 5 €.

Barrio de las Cuevas: Das Höhlenviertel von Guadix hat sich zu einer Art Tou­ris­ten­attraktion entwickelt. Die an den Haupt­routen lebenden Bewohner, übri­gens kaum Gitanos, wie es oft heißt, ha­ben sich deshalb an Fremde ge­wöhnt; ab­seits fühlt man sich schnell als un­er­wünschter Eindringling. Mit wei­ßen Vor­bauten eben­so versehen wie mit den Errungenschaften der Zivilisa­tion, sind die Höhlen eine durchaus kom­fortable Wohn­statt. Ein großer Vor­teil ist ihre hervorragende Iso­lation so­wohl gegen Hitze als auch gegen Käl­te - die In­nentemperaturen liegen ganz­jäh­rig um die 20 Grad. Bei freund­lichen Ein­la­dungen zur Besichtigung sollte man al­ler­dings etwas Skepsis walten las­sen, denn hinterher werden ge­le­gent­lich (nicht immer) finan­zielle For­de­rungen ge­stellt, die dann recht saftig aus­fallen kön­nen. Preis­güns­tiger und min­destens eben­so in­formativ ist ein Be­such im Centro de Interpretación Cuevas de Guadix (Mo-Fr 10-14, 16-18 Uhr, Sa 10-14 Uhr; Eintritt ca. 3 €) an der Plaza Ermita Nueva, das tat­säch­lich in ei­ner Höhle untergebracht ist und an­hand alter Gerät­schaf­ten etc. das Leben der Höhlenbewohner frü­he­rer Jahr­zehnte doku­men­tiert. Es liegt un­weit der Ermita Nueva, einer eben­falls in den Löß ge­gra­be­nen Kapelle. Üb­rigens ist es umstritten, wie lange die Höhlen von Gua­dix schon als Woh­n­un­gen genutzt werden. Mancher For­scher sieht ihren Ur­sprung be­reits zur Rö­mer­zeit, andere vermuten, dass sich wäh­rend der Recon­quis­ta vertrie­bene Mau­ren erstmals ins Innere der Erde zu­rückge­zogen ha­ben. Über­liefert ist auf jeden Fall, dass einige Höhlen von Gua­dix bereits 1489 beim Be­such der „Ka­tho­li­schen Könige“ existierten.

Übernachten **** Hotel Palacio de Oñate €€, soli­des Haus di­rekt im Zentrum, nahe der Puerta de San Tor­cu­ato. Hübsche Zim­mer; ein Spa und ein Restaurant sind an­ge­schlos­sen. Park­mög­lichkeit etwas entfernt. Calle Mira de Ame­zcua 3, Tel. 958 660500, www.palaciodeonate.es.

Mein Tipp *** Hotel YIT Abentofail €€, zen­tral ge­legenes Hotel mit Charme und ex­zel­len­tem Preis-Leistungs-Verhältnis, das eher ei­nen Stern höher anzu­siedeln wäre. Nur 17 Zim­mer, gut aus­gestattet und untergebracht in ei­nem Pala­cio des 15. Jh., geschmackvolle Bäder. Calle Abentofail s/n, am Ende einer Trep­pen­gas­se oberhalb der Plaza Con­sti­tución; Auto­an­fahrt zur Rück­sei­te prinzipiell mög­lich, die Lage aber evtl. bes­ser erst zu Fuß klären, Tel. 958 669281, www.hotelabentofail.com.

*** Hotel Mari Carmen €€, an der Haupt­stra­ße Rich­tung Granada, etwas außerhalb des en­geren Zentrums, Parkplätze sind relativ leicht zu finden. Gut in Schuss gehalten, Ga­ra­ge; Ca­feteria und Restaurant an­ge­schlos­sen. Ave­nida Mariana Pi­neda 61, Tel. 958 661500, www.hotelcarmenguadix.es.

** Hotel Mulhacén €-€€, an der Straße nach Múrcia, neben einer Tankstelle. Die Zim­mer nach hinten sind ruhiger und wurden von Le­sern gelobt. Park­plät­ze vor der Tür. DZ etwa 55 €. Avenida Bue­nos Aires 43, vom Zentrum Rich­tung Múr­cia, Tel. 958 660750, www.hotelmulhacen.com.


Im Centro de Interpretación Cuevas de Guadix

Mein Tipp Cuevas de Rolando €€, in ruhi­ger Alleinlage knapp außerhalb des Or­tes selbst. Acht komplett ausgestattete Höh­len­apar­tments, für Guadix natürlich ab­so­lut pas­send. Deutsch-spanische Leitung durch Roland und Maria, die viele gute Tipps zur Umge­bung pa­rat haben. Alle Höh­len mit Terrasse und Grill­stelle, kleiner Pool, weiter Blick. Größere Höh­len (bis acht Personen) ge­gen Aufpreis. Rambla de Baza s/n, vom Zent­rum über die Av. Bue­nos Aires Richtung Norden (Múrcia), vorbei an der Zufahrt zum Bahnhof, dann 50 Meter vor dem Ortsschild rechts ab, noch ca. 500 Me­ter Piste, Tel. 958 984012, mobil 670 799138, www.cuevasderolando.es.

Essen & Trinken Ein paar Bars liegen um die zent­rale Plaza Constitución, die nahe Plaza Na­ranjos und in der Calle Jardín.

Brasería La Tinaja, leider etwas außerhalb beim Ortsende an der Straße Richtung Múrcia, noch 600 Me­ter stadtauswärts des Bahnhofs. Uri­ges Grillrestaurant mit guten Fleisch­ge­rich­ten; der Speisesaal liegt in einer Höhle. Nicht teu­er, Menü à la carte ab etwa 20-25 €. Mo Ru­hetag. Carre­tera Baza 77, Tel. 958 662877. www.braserialatinaja.es.

Mesón Granadul 2, am Westrand der Alt­stadt. Die hübsche Bar gehört einem örtli­chen Schin­kenhersteller, was ihr leicht an­zu­sehen ist; im Angebot alle Arten von Schinken- und Wurst­waren, Käse etc. auch im Direktverkauf. Calle San Miguel 4.

La Calahorra

Das kleine Städtchen nahe der N 324 nach Almería wird überragt von einer mas­si­ven Burg des 16. Jh. mit wuch­ti­gen Rund­türmen. Im Gegensatz zum wehr­haf­ten Äu­ßeren steht der lichte In­nen­hof im Stil der italienischen Re­nais­san­ce, der leider nur selten (Mi 10-13, 16-18 Uhr, 3 €) zugänglich ist. Lan­des­weite Be­rühmt­heit er­langte der Ort in­des durch eine moderne Ein­rich­tung: Hier er­streckt sich mit „An­dasol 1-3“ ei­ne der größ­te Solaranlagen (Planta So­lar) ganz Eu­ro­pas. In diesem zwei Qua­d­rat­ki­lo­me­ter großen solar­ther­mi­schen Kraftwerk wird Strom nicht via Pho­to­vo­l­taik, son­dern ganz kon­ven­tio­nell durch dampf­ge­triebene Turbinen er­zeugt; der Dampf je­doch entsteht mit Hil­fe von 400 Grad hei­ßem Spezialöl, das in Ab­sor­ber­roh­ren mit­tels re­flek­tie­ren­der Parabolrinnen von der Kraft der Son­ne aufge­heizt wur­de. Dank hitze­spei­chernder Tanks mit Salz­schmelze kann auch nachts Energie pro­duziert wer­den.


Wehrhaft: die Burg von La Calahorra

Von La Cala­horra bie­tet die A 337 über den 2000 Meter hohen Pass Puerto de la Ra­gua An­schluss an die Al­pu­jar­ras sowohl der Provinz Granada als auch der Pro­vinz Almería.

Information Oficina de Turismo, an der zen­tralen Plaza de la Constitu­ción; Tel. 958 662804. Mo-Fr 9-14, 16-18 Uhr, Sa 10-14, 16-18 Uhr, So 10-14 Uhr.

Verbindungen Zug: Bahnhof in ungünsti­ger La­ge etwa zwei Kilometer außerhalb in Rich­tung Murcia, Busverbindung. Züge Rich­tung Gra­nada 4-mal, Almería 6-mal täg­lich; selten auch Fernzüge nach Bar­celona und Madrid.

Bus: Busbahnhof am östlichen Orts­rand, vom Zen­trum etwa 800 m Richtung Al­me­ría, dann lin­ker Hand etwas abseits der Haupt­straße. ALSA nach Granada 10-mal, nach Al­me­ría 3-mal, Jaén 2-mal, Baza 8-mal täglich.

Feste Fiesta de San Torcuato, am 15. Mai; das Patronatsfest von Guadix.

Cascamorras, ein ausge­spro­chen amü­san­ter Wettstreit zwischen den Einwoh­nern von Guadix und denen des Städt­chens Baza, etwa 40 km nord­öst­lich: Ein bunt gewandeter Einwohner aus Guadix, der „Casca­morras“ eben, hat am Nach­mit­tag des 6. September die Auf­gabe, sich sau­ber im An­ge­sicht und fle­ckenlos an Klei­dung nach Baza durchzuschlagen, wo­r­auf­hin die dor­tige Statue der Jung­frau La Pie­dad an Guadix ab­zu­geben wä­re. Die Ein­wohner aus Baza leisten ent­spre­chen­den Widerstand, der für den Cas­ca­morras und seine Be­gleitung zu ei­nem erst­klas­si­gen Schmutzbad wird - bis­her hat es der Gu­te noch nie ge­schafft, seine Mission zu er­fül­len, wes­halb er nach seiner Rückkehr nach Gua­dix am Nach­mit­tag des 9. Sep­tem­ber auch von den eige­nen Leu­ten noch eine üp­pige Portion Dreck abbe­kommt. Fei­er­lich auf Schultern ge­tragen wird er später trotz­dem. Be­su­cher der Fes­ti­vität soll­ten al­te Kleidung tra­gen, schmutzig wird alles und jeder. www.el-cascamorras.com.

Der Nordosten der Provinz Granada


Fließende Formen: Hammam Al Jatib

Der äußerste Nordosten der Provinz Gra­na­da, eingeklemmt zwischen den Pro­vin­zen Almería und Jaén, sieht nur we­ni­ge Besucher. Die trockenen, nur im Früh­jahr bunt blühenden Sierras hier äh­neln teilweise schon den wüs­ten­ähn­li­chen Mondlandschaften Al­me­rías - ein wil­des, dünn be­siedeltes Ge­biet, in dem sich noch Entdeckungen ma­chen lassen.

Baza: Etwa 45 Kilometer nordöstlich von Guadix gelegen, blickt das Städt­chen auf eine lange Vergangenheit zu­rück. Baza ist eine Gründung der Iberer, auf die auch die Skulptur der be­rühm­ten Dama de Baza zurückgeht, die hier aus­ge­gra­ben wurde und heute in Ma­drid ausgestellt ist; das kleine Ar­chä­o­lo­gi­sche Mu­seum des Or­tes selbst be­hielt nur eine Kopie zurück.

Auch in der römi­schen Epoche besaß die Sied­lung als Basti einige Be­deu­tung. Unter den Mau­ren spielte Baza eine wichtige Rol­le als Grenzstadt zum be­nachbarten Kö­nig­reich Murcia; die am höchsten Punkt der Stadt gelegenen Ruinen der Fes­tung Alcazaba, angelegt im 12. Jh., stam­men aus je­ner Zeit. Erst 1489 wur­de Ba­za von den „Ka­tho­li­schen Kö­ni­gen“ zurückerobert. Über den Grund­mau­ern einer Moschee ent­stand 1529 die gotische Kirche Colegi­a­ta Con­cate­dral de Santa María. Das be­deutendste Bau­werk Bazas, zu­sam­men mit sei­ner Um­ge­bung als Monu­mento Na­cional un­ter Denk­mal­schutz ge­stellt, besitzt ein schö­nes Haupt­portal im Plateresk­stil. Heute zeigt sich Baza als ab­ge­le­ge­nes, eher un­be­deutendes Land­städt­chen von rund 20.000 Ein­woh­nern.

Übernachten ** Hotel Anabel €-€€, schlich­tes kleines Hotel in Zentrumsnähe, ein paar hundert Meter südlich der Plaza Mayor; ein Bar-Restaurant ist an­geschlossen. Ganz­jäh­rig geöffnet. Calle de María de Luna 3, Tel. 958 860998, info@hotelanabel.es www.hotelanabelbaza.com.

Cuevas y Hammam Al Jatib €€, sehr hübsch gestalteter Komplex in einsamer Lage et­was außerhalb. Fast schon ein kleines Dorf aus Höhlenzimmern und -Apartments, de­ren größ­tes bis zu elf Personen Platz bieten kann. An­ge­schlossen ein (nicht immer ge­öffnetes) Res­taurant sowie als Besonder­heit ein Höh­len­bad, der sog. Hammam, mit unter­schiedlich tem­pe­rierten Becken. Am Wochenende so­wie im Sommer ist Reser­vie­rung sehr rat­sam. An­fahrt vom Ort über die Zufahrtsstraße zur An­schluss­stelle Baza-Este bis zu einem großen Kreis­verkehr kurz vor der Autovía, von diesem in den „Camino de Servicio“, dann beschildert. Arroyo Cúrcal s/n, Tel. 958 342248, mobil 667 524219, info@aljatib.com www.aljatib.com.

Embalse de Negratín: Wie eine Oase liegt der türkisfarben leuchtende Stau­see in der knochentrockenen Land­schaft nordwestlich von Baza. Im Um­feld der Stau­mau­er an der Straße nach Po­zo Alcón gibt es ein Lokal, in der Nä­he liegt ein kleiner „Club Naú­ti­co“. Sonst exis­tie­ren prak­tisch kaum Ein­rich­tungen.


Oase in der Halbwüste: Embalse de Negratín

Galera: Die freundliche, ländliche Sied­lung liegt unweit der Mün­dung des Río Ga­lera in den Río Huéscar (etwa 42 Ki­lo­meter nordöstlich von Ba­za) und wirkt auf den ersten Blick we­nig spek­ta­kulär. Dass dieses fruchtbar grüne Ge­biet schon lange be­sie­delt war, be­le­gen die Ausgrabungen in der nahen ibe­risch-römi­schen Necrópolis de T­ú­tu­gi. Möglicherweise reicht die An­we­senheit des Men­schen hier sogar noch viel weiter zurück: Falls das auf ein Alter von 1,8 Mil­lionen Jahren da­tier­te Kno­chen­frag­ment, das in einer fos­silien­rei­chen Zo­ne beim be­nach­bar­ten Ort Orce ge­funden wurde, wirklich (wie von man­cher Sei­te angenommen) ein Teil ei­nes menschlichen Schädels sein soll­te, wä­ren al­le Theorien über die Be­sied­lung der Iberischen Halb­in­sel über den Hau­fen ge­wor­fen. Andere Wis­sen­schaft­ler vermuten allerdings, das Kno­chen­stück sei schlicht der Über­rest eines Pferdekop­fes.

Andalusien Reiseführer Michael Müller Verlag

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