Читать книгу Wenn Arbeit Belohnung genug ist - Thorsten Giersch - Страница 11
Weil es Besseres zu tun gibt
ОглавлениеFührungskräfte sollten sich auf Sachfragen konzentrieren können und nicht ihre Zeit mit Zielvereinbarungen vergeuden. Doch entweder führen Vorgesetzte eine intelligente Boni-Politik, was sehr zeitaufwändig ist, oder sie pfuschen die Gespräche einmal im Jahr hin, dann ist die Wirkung gleich Null oder sogar nachteilig. So oder so geht den Chefs wertvolle Zeit verloren, die zum richtigen Führen fehlt.
Für Sprenger ist eine entscheidende Frage: Was trägt eine Führungskraft dazu bei, dass sich ein Mitarbeiter so verhält, wie er sich verhält? Seine These: „Anreizsysteme kompensieren die eigentlichen Ursachen von Demotivation und Rückzugsverhalten (der Mitarbeiter). Mehr noch: Sie tendieren dazu, Führung zu ersetzen.“ Das heißt auch: Boni sind nicht Teil einer erfolgreichen Führung, sondern ein kläglicher Ersatz dafür. Noch dazu ein sehr schädlicher, denn das System von Kontrolle und Belohnung verhindert oft, dass sich ein gesundes Vertrauensverhältnis zwischen Führungskraft und Mitarbeitern entwickelt. Seit Niklas Luhmann wissen wir, dass sich Misstrauen auch immer bewahrheiten wird. Aber wie schafft es der Chef, dass eine solche Misstrauenskultur gar nicht erst entsteht? Oder sind finanzielle Anreize, die motivieren sollen, aber nur weitere Kontrollen nach sich ziehen, der Weisheit letzter Schluss? Dem ist keineswegs so! Lesen Sie dazu mehr im dritten Kapitel. Zuvor geht es aber um die Frage, ob Mitarbeiter überhaupt motiviert werden müssen.